Mitarbeiter packen aus: Bobby Kotick soll Mitarbeitern gedroht und Spiele sabotiert haben

11
News Marc Schmidt - Autor
Der Chef von Activision-Blizzard Bobby Kotick.
Quelle: Bobby Kotick in NYC photographed by Jordan, CC-BY 2.0

Mit dem Abschied von Bobby Kotick als CEO von Activision Blizzard brechen viele aktuelle und ehemalige Mitarbeiter ihr Schweigen. Die Vorwürfe reichen von aktiver Sabotage bis hin zu vermeintlichen Morddrohungen.

Der ausgeschiedene Activision-Blizzard-CEO Robtert A. Kotick, besser bekannt als "Bobby", zählt zu einer der kontroversesten Figuren der Videospielbranche. So war er unter anderem in die Mobbing- und Sexismus-Vorwürfe des Unternehmens involviert und versuchte alles, um eine Gewerkschaft zu verhindern. Mit der erfolgreichen Übernahme des Entwicklers durch Microsoft verlässt Kotick das Unternehmen.

Berichten zufolge soll er eine Abfindung von knapp 300 Millionen US-Dollar erhalten haben. Weniger als einen Tag nach seiner Abreise brechen Mitarbeiter das Schweigen und erheben schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Chef.

Bobby Kotick soll Steam-Launch von Overwatch 2 sabotiert haben

Laut einem Community-Manager, der am Steam-Launch von Overwatch 2 beteiligt war, soll der ehemalige CEO sämtliche Warnungen ignoriert haben.

"Als wir den Steam Launch von OW 2 geplant haben, hat mein Team Monate im Voraus gewarnt, dass wir von Review Bombing betroffen sein werden", beginnt Andy Belford auf Twitter/X. "Wir haben darum gebettelt, mehr Informationen, mehr Details und mehr Ressourcen zu bekommen, die uns helfen, den zu erwartenden Ansturm zu bewältigen, alle [Anfragen] wurden abgelehnt."

Belford war strikt dagegen, dass sein Team die unfassbar toxische Flut an Inhalten moderieren musste. Als er fragte, wessen Entscheidung es war, das Spiel ohne zusätzliche Hilfe auf Steam zu veröffentlichen, lautete die Antwort "Bobby".

"Das ist nur ein Beispiel, das zeigt, welche Kultur Bobby bei Activision Blizzard etabliert hat. Die Scheiße wurde einfach weitergereicht und landete in der Regel beim am schlechtesten bezahlten und am meisten überarbeiteten Mitarbeiter. Das Management war zu sehr damit beschäftigt, auf wild schwankende Richtungen und Entscheidungen zu reagieren, die keinen Sinn ergaben", erinnert sich der Angestellte.

Empfohlener redaktioneller InhaltAn dieser Stelle findest du externe Inhalte von [PLATTFORM]. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst:Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Externe Inhalte Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Doch auch andere Angestellte brechen ihr Schweigen und erheben ebenfalls schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Chef des Entwicklers Activision Blizzard.

Außerdem beliebt bei PC-Games-Lesern

Der Chef von Activision-Blizzard Bobby Kotick.

Erleichterung bei Blizzard-Fans? Kontroverser Chef sagt endlich Tschüss

3
Nach vielen Kontroversen sagt der unbeliebte Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, mehr oder weniger leise Servus.

Activision Blizzard: 2023 in der Rückschau - Trailer feiert die Meilensteine des Jahres

0
"Es war ein denkwürdiges Jahr. Vielen Dank an unsere wunderbare Gaming-Community für ihre unermüdliche Unterstützung." Mit diesen Worten haben die Verantwortlichen von Activision Blizzard King ein Video veröffentlicht, um auf das Jahr 2023 und all die erreichten Meilensteine zurückzublicken. Ein Beispiel: 23 Millionen Spieler sollen in diesem Jahr ein Diablo-Spiel gezockt haben.

Activision Blizzard muss 54 Millionen US-Dollar wegen Sexismus-Klage zahlen

5
Über zwei Jahre nach der Sexismus-Klage trifft Activision Blizzard mit der Behörde eine außergerichtliche Einigung in Millionenhöhe.

Kotick hat Angestellte mit Tod bedroht

Eine ehemalige Activision-Entwicklerin, die in der Vergangenheit an Call of Duty gearbeitet hat, behauptet auf Twitter/X, dass Koticks Entscheidungen ihre Spiele schlechter gemacht haben.

Zudem spricht sie einen Vorfall an, bei dem ihr ehemaliger Chef einem Mitarbeiter mit dem Tod gedroht haben soll. Das Magazin The Verge berichtete im Juni dieses Jahres, dass es sich dabei um seinen persönlichen Assistenten gehandelt haben soll und sich Kotick für den Vorfall entschuldigt habe. Zum aktuellen Zeitpunkt hat sich 60-Jährige nicht zu den Sabotage-Vorwürfen geäußert.

    • Kommentare (11)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von xaan
        Die Sinnlosigkeit ist ja gerade (ein) Gegenstand von Belfords Beschwerde. (dass sie dann für diese Arbeit auch nicht die erbetenen Mittel erhalten haben ist der andere Gegenstand)

        "Belford war strikt dagegen, dass sein Team die unfassbar toxische Flut an Inhalten moderieren musste."

        Was Activision sich von der Moderation erhofft hat musst du also Activision fragen. Vielleicht geben sie dir ja mehr Auskunft als ihren eigenen Angestellten. :-D
        Inwiefern ist sie Gegenstand von Belfords Beschwerde? Er meint, er wollte sein Team nicht den "level of toxic content/posts" aussetzen und es war Koticks Entscheidung ohne zusätzliche Hilfe den Launch zu starten. Ich sehe da keine Thematisierung der Sinnlosigkeit drin. Ich sehe nur, dass jemand nicht will, dass sein Team den Job macht und den Job outgesourct haben will, weil "toxic". Klingt für mich aber nach einer völlig richtigen Entscheidung von Kotick, da keine Rede von Überarbeitung oder Überbeanspruchung ist. Dass Activision-Blizzard aber Reviews bearbeitet wissen wollte, davon steht davon nichts. Daher ja die Frage, was sollten die mit den Reviews überhaupt machen?

        Zitat von icedieler
        Naja, Steam ist für Activision halt erneut Neuland gewesen. Im AB-Ökosystem gibt es nunmal keine Reviews. Insofern wird keiner der Mitarbeiter qualifiziert für sowas gewesen sein. Und wenn ich mir Community Management auf Social Media ansehe, ist das häufig auch nur eine One-to-many-Kommunikation. Auf X brauche ich bei Geforce Now nicht nachfragen, warum bestimmte Spiele nicht funktionieren. Die verweisen mich an den Support oder reagieren gar nicht. Und er fragt auch nicht ausschließlich nach Ressourcen, einen auch Informationen. Und wenn strategische (Fehl-) Entscheidungen getroffen werden, sollte es auch einen Fahrplan hierfür geben. Scheinbar war der nicht vorhanden. Kannst dir als Unbeteiligter schwer was aus den Fingern saugen.
        Wenn ich als Community Manager angeworben werde, sollte ich auch bestimmte Fähigkeiten mitbringen. Steam mag für Activision Neuland sein aber Moderation ist nicht für die Mitarbeiter des Community Teams Neuland, denn immerhin gehört das zu ihren Aufgaben in anderen Foren (wie dem eigenen Blizzard Forum).
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von xaan
        Die Sinnlosigkeit ist ja gerade (ein) Gegenstand von Belfords Beschwerde. (dass sie dann für diese Arbeit auch nicht die erbetenen Mittel erhalten haben ist der andere Gegenstand)

        "Belford war strikt dagegen, dass sein Team die unfassbar toxische Flut an Inhalten moderieren musste."

        Was Activision sich von der Moderation erhofft hat musst du also Activision fragen. Vielleicht geben sie dir ja mehr Auskunft als ihren eigenen Angestellten. :-D
        Inwiefern ist sie Gegenstand von Belfords Beschwerde? Er meint, er wollte sein Team nicht den "level of toxic content/posts" aussetzen und es war Koticks Entscheidung ohne zusätzliche Hilfe den Launch zu starten. Ich sehe da keine Thematisierung der Sinnlosigkeit drin. Ich sehe nur, dass jemand nicht will, dass sein Team den Job macht und den Job outgesourct haben will, weil "toxic". Klingt für mich aber nach einer völlig richtigen Entscheidung von Kotick, da keine Rede von Überarbeitung oder Überbeanspruchung ist. Dass Activision-Blizzard aber Reviews bearbeitet wissen wollte, davon steht davon nichts. Daher ja die Frage, was sollten die mit den Reviews überhaupt machen?

        Zitat von icedieler
        Naja, Steam ist für Activision halt erneut Neuland gewesen. Im AB-Ökosystem gibt es nunmal keine Reviews. Insofern wird keiner der Mitarbeiter qualifiziert für sowas gewesen sein. Und wenn ich mir Community Management auf Social Media ansehe, ist das häufig auch nur eine One-to-many-Kommunikation. Auf X brauche ich bei Geforce Now nicht nachfragen, warum bestimmte Spiele nicht funktionieren. Die verweisen mich an den Support oder reagieren gar nicht. Und er fragt auch nicht ausschließlich nach Ressourcen, einen auch Informationen. Und wenn strategische (Fehl-) Entscheidungen getroffen werden, sollte es auch einen Fahrplan hierfür geben. Scheinbar war der nicht vorhanden. Kannst dir als Unbeteiligter schwer was aus den Fingern saugen.
        Wenn ich als Community Manager angeworben werde, sollte ich auch bestimmte Fähigkeiten mitbringen. Steam mag für Activision Neuland sein aber Moderation ist nicht für die Mitarbeiter des Community Teams Neuland, denn immerhin gehört das zu ihren Aufgaben in anderen Foren (wie dem eigenen Blizzard Forum).
      • Von xaan Spiele-Kenner/in
        Zitat von TheRattlesnake
        Seine Entscheidungen sollen Spiele schlechter gemacht haben? Na dann bin ich ja mal gespannt ob da jetzt bessere Spiele kommen. Bezweifle ich irgendwie. :B
        Die Strukturen, die er geschaffen hat, existieren ja weiterhin. Z.B. die Einführung von Stack Ranking zur Bewertung von Mitarbeitern. Die Leute, die er ausgewählt hat um Positionen zu besetzen verschweinden nicht einfach. Die Leute, die gegangen sind, sind auch erst mal weg und kommen nicht wieder.

        Es wird dauern, bis sein Einfluss weg ist.
      • Von icedieler NPC
        Zitat von SethWinterstein
        Ich verstehe warum man nicht für Fehler geradestehen möchte aber unter Community-Arbeit verstehe ich auch, dass man sich um Steam kümmert. Mir scheint das sogar normal zusein, da viele andere Firmen ja auch Community Management auf Steam betreiben und wenn Activision-Blizzard Spiele auf Steam vertreiben, erscheint es mir nur logisch, dass sie nun auch dafür zuständig sind.
        Naja, Steam ist für Activision halt erneut Neuland gewesen. Im AB-Ökosystem gibt es nunmal keine Reviews. Insofern wird keiner der Mitarbeiter qualifiziert für sowas gewesen sein. Und wenn ich mir Community Management auf Social Media ansehe, ist das häufig auch nur eine One-to-many-Kommunikation. Auf X brauche ich bei Geforce Now nicht nachfragen, warum bestimmte Spiele nicht funktionieren. Die verweisen mich an den Support oder reagieren gar nicht. Und er fragt auch nicht ausschließlich nach Ressourcen, einen auch Informationen. Und wenn strategische (Fehl-) Entscheidungen getroffen werden, sollte es auch einen Fahrplan hierfür geben. Scheinbar war der nicht vorhanden. Kannst dir als Unbeteiligter schwer was aus den Fingern saugen.
      • Von TheRattlesnake Spiele-Kenner/in
        Seine Entscheidungen sollen Spiele schlechter gemacht haben? Na dann bin ich ja mal gespannt ob da jetzt bessere Spiele kommen. Bezweifle ich irgendwie. :ugly:
      • Von BladeWND Spiele-Enthusiast/in
        "Mitarbeiter packen aus"
        Wenn ich den Satz schon lese...
      Direkt zum Diskussionsende
  • Print / Abo
    Apps
    PC Games 06/2024 PCGH Magazin 06/2024 PC Games MMore 06/2024 play5 06/2024 Games Aktuell 01/2024 N-Zone 06/2024
    PC Games 06/2024 PCGH Magazin 06/2024 play5 06/2024 PC Games MMORE Computec Kiosk