Rassismus und Frauenfeindlichkeit: Das macht das Arielle-Remake besser als das Original

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News Tobias Tengler-Boehm - Redakteur
Rassismus und Frauenfeindlichkeit: Das macht das Arielle-Remake besser als das Original
Quelle: Disney

Viele große Zeichentrick-Klassiker sind mit rassistischen und misogynen Motiven durchsetzt. Die Remakes wollen es besser machen.

Wieder einmal sorgt das Remake eines großen Zeichentrick-Klassikers von Walt Disney für Aufruhr im Internet. Die Hautfarbe der Schauspielerin der titelgebenden Heldin Arielle sorgt für anhaltende rassistische Entgleisungen in den Kommentarspalten der Social-Media-Plattformen. Diese zeichnen ein erschütterndes Bild über Hass und Hetze im Netz. In einem Interview gibt Darstellerin Halle Bailey Einblicke in ihre Gefühlswelt und kündigt weitere Änderungen zum Original an.

Remake von Arielle: Rassistische Anfeindungen gegenüber Hauptdarstellerin

Einmal im Leben eine echte Disney-Prinzessin zu sein, dieser Traum unzähliger Kinder ist für die 23-jährige Sängerin und Schauspielerin Halle Bailey Wirklichkeit geworden. Sie wird in die Rolle der Arielle im Live-Action-Remake des großen Disney-Klassikers aus dem Jahr 1989 schlüpfen. Was wie das große Los einer angehenden Hollywood-Karriere klingt, entpuppte sich als Spießrutenlauf in den sozialen Medien.

Der Grund: Einer sehr lauten Minderheit im Internet passt die Hautfarbe von Halle Bailey nicht. In einem Interview äußerte sich die Schwarze Darstellerin wie folgt: "Die Reaktionen waren definitiv ein Schock." Doch zu sehen, wie "all die Schwarzen jungen Mädchen reagierten, berührte mich emotional sehr. Ich war innerlich zerrissen."

Realverfilmung von Arielle: Weitere Änderungen aufgrund sexistischer Motive

Halle Bailey kündigt zudem weitere Änderungen an, die sexistische Motive des Originals ausbügeln sollen. In der Zeichentrick-Vorlage bewegen romantische Gefühle gegenüber dem Prinzen die 16-jährige Arielle dazu, unbedingt an die Oberfläche zu wollen und in der Welt der Menschen zu leben. Allerdings hat sie nur drei Tage Zeit, dessen Herz zu gewinnen, was auch einschließt, ihn mit körperlichen Reizen zu verführen.

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Dieses Motiv wurde in der Realverfilmung von Arielle offenbar gestrichen. Hauptdarstellerin Halle Bailey führt aus: "Wir haben ihre Motivation, die Welt des Ozeans für einen Jungen zu verlassen, grundlegend geändert. Es geht jetzt vielmehr um sie selbst, ihre Bestimmung, ihre Freiheit, ihr selbstbestimmtes Leben." Arielle, die Meerjungfrau (jetzt kaufen 13,99 € ) ist das Remake des berühmten Zeichentrick-Klassikers von Disney. Die Realverfilmung soll am Donnerstag, 25. Mai 2023 in den deutschen Kinos starten.

Quelle: SFF Gazette

    • Kommentare (70)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Thargunitoth66 Anfänger/in
        Naja wenn ich ein rothaariges Mädchen wäre und mit Arielle groß geworden wäre, wäre ich über diese Castingentscheidung nicht gerade glücklich.

        Aber mich betrifft es nicht und mir ist Arielle sowieso egal. Wo in den Zeichentrick-Klassikern also insbesondere in Arielle rassistische Motive sein sollen, erschließt sich mir aber nicht. Nur weil Arielle im Orginal weiß und rothaarig ist, ist das nicht rassistisch.
      • Von Thargunitoth66 Anfänger/in
        Naja wenn ich ein rothaariges Mädchen wäre und mit Arielle groß geworden wäre, wäre ich über diese Castingentscheidung nicht gerade glücklich.

        Aber mich betrifft es nicht und mir ist Arielle sowieso egal. Wo in den Zeichentrick-Klassikern also insbesondere in Arielle rassistische Motive sein sollen, erschließt sich mir aber nicht. Nur weil Arielle im Orginal weiß und rothaarig ist, ist das nicht rassistisch.
      • Von Beardsmear Anfänger/in
        Zitat von Worrel
        Nicht zuletzt, weil du keinerlei Quelle angibst, zweifle ich das an.

        Es gibt mindestens Kinder, Pubertierende, Erwachsene und alte Menschen an potentiellen Zielgruppen.
        Zusätzlich gibt es mit Horror, Romanze, Abenteuer, Drama, Thriller, Krimi, Biopic, Musikfilm, Komödie... verschiedenes Zielpublikum.

        Ein Horror Film wird, egal ob du Zielpublikum 1,2,3 oder 4 anvisierst, bei Personen, die keinen Horror mögen, nicht ankommen.
        Vielen Dank für Deinen Einwand.

        Bevor wir in die falsche Richtung diskutieren, mir geht es nur darum zu zeigen, dass in Hollywood Filme nach einem rein ökonomischen Schema produziert werden. Alles ist gut was sich (legal) verkauft, alles ist schlecht, was es nicht tut. Hollywood hat keine eigene Message, auch nicht wokeness. Man stellt entsprechend Personen ein, wenn ein Thema lukrativ erscheint.
        Es gibt offiziell 4 ökonomische Zielgruppen, die sich unterscheiden in Geographie (Herkunft, Ethnie), Demographie (Alter, Geschlecht), Psychographie (Motivation, Werte, Bedüfnisse) und Verhalten.
        Von diesen 4 Zielgruppen spricht man generell in der Marktwirschaft. Eine Suche nach "main/major target groups" liefert das aus Quellen Deiner Wahl.

        Produziere ich einen Hollywood-Film, dann primär für den nordamerikanischen Markt. Damit sind Psychographie und Verhalten schon gesetzt und auf den durchschnittlichen, amerikanischen Kinobesucher geprägt.
        Dies können wir beispielhaft sehen am Umgang mit bestimmten Themen in diesen Filmen. In einem aktuellen Hollywoodfilme mit angestrebten Rating von PG, schlimmstenfalls PG-13 (Rating R ist ein massives finanzielles Risiko und war z. B. bei Deadpool ein großes Thema, während alle anderen Marvel-Filme PG-13 sind), sind bereits Inhalte wie Gewalt, Schimpfwörter, Nacktheit, Drogenkonsum und Trinken/Rauchen auf fast objektive Werte festgelegt, während ein Film aus Deutschland oder Frankreich auch schon mal eine kurze Sexszene oder zwei kiffende Jugendliche enthalten kann und trotzdem ab 12 freigeben ist.
        Was uns bleibt ist Demographie (die 4 Zielgruppen aus meinem letzten Post) und eine Kategorie aus der Geographie der Zielgruppen: Ethnie.
        Es kann also zusätzlich versucht werden eine bestimmte Etniegruppe anzusprechen, z. B. Afroamerikaner.
        Interessant ist, dass sich dies vor allem auf das Marketing ausprägt.
        Blade ist ein Marvel-Film mit Wesley Snipes und hat immerhin 3 weitere Fortsetzungen spendiert bekommen. Das war aber damals überhaupt kein Thema.

        Black Panther wurde als Spin-Off zur regulären Marvel-Reihe produziert und zielgericht an das afro-amerikanische Publikum vermarktet, um die Zielgruppen so zu vergrößern. Es ist dieses Marketing, dass in den Medien polarisiert, nicht der Film selbst.

        Mit der gleichen Methode arbeitet man bei wokeness. Nicht weil das Thema Hollywood wichtig ist, sondern aufgrund der auffallend hohen Präsenz in der Medien als verstärkender Faktor der bisherigen Zielgruppen.

        Wann geht das schief? Wenn es bei Produktionen passiert, die ohnehin schon einen sehr homogenen Zuschauerkreis mit festen Erwartungen haben: Fans von Science/Fiction und Fantasy, also NERDS. Menschen die nicht nur eine besondere Affinität zu ihrem Hobby/Interessen haben, sondern auch im Verhältnis mehr Zeit reinstecken und ein vertieftes Wissen mitbringen.
        Jede unnötige Abweichung wird negativ aufgefasst. Abweichungen von Buchvorlagen, Einsparungen bei Kostümen und Ausrüstung, Rollenbesetzungen durch Schauspieler, die sich stark vom bisherigen Franchise unterscheiden etc.

        Pauschal die Rassismuskeule zu schwingen wirkt dann sehr arrogant, da es grundsätzlich um die Abweichung zur vertrauten Vorlage geht.

        Kommen wir zu Deinem Argument mit kleineren Zielgruppen und Du hast noch Genre reingebracht.
        Man kann Zielgruppen natürlich aufbrechen bis runter zum Individuum.
        Das wird aber von großen Produktionsfirmen nicht gemacht. Der Sinn ist eine möglichst große Zielgruppe.
        Eine kleine Produktionsfirma, die ein Nischen-Genre bedient, orientiert sich nicht an diesen großen Zielgruppen.

        Es gibt diese Haupt-Genre und seit der griechischen Antike ist der Menschheit auch nichts Neues eingefallen:

        Action
        Comedy
        Drama
        Fantasy
        Horror
        Mystery
        Romance
        Thriller

        Alles weitere sind Sub-Genre, die je nach Thema einem der oberen unterstehen, z. B. "Passengers" (Science Fiction/Romance), Zielgruppe junge Männer und junge Frauen.

        Es geht nicht darum, dass so ein Film nicht auch älteren Männern und Frauen gefallen kann, sondern das Thematik, Marketing und Ausrichtung die anderen beiden Gruppen im Ziel haben.

        Auffallend ist, dass Hollywood seit Bestehen einen Schwerpunkt setzt, der so lange totgeritten wird, bis es sich nicht mehr lohnt.

        30er-60-er: Western
        40er-60er: Kriegsfilme
        50er-60er: Monumentalfilme
        70er-90er: Desasterfilme
        2000-2010er: Fantasy (Herr der Ringe, Harry Potter, Narnia)
        Das ganze hat sich zusätzlich in Superheldenfilme noch stärker eingeschliffen.

        Was ist mit Sub-Genre?
        Nehmen wir Musicals. Das war immerhin jahrzehntelang eines DER Sub--Genre schlechthin.
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
        Seit den 60ern sind das noch maximal 1-2 Produktionen im Monat.

        Ja, ich kann einen romantischen Musikfilm produzieren. Auch in Hollywood. Der hat dann z. B. 40 Millionen Dollar Budget wie Rocketman und spielt das 4,7-fache ein.
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]

        Das ist ein großer Erfolg. Bei einer Hollywoodproduktion spricht man von großem Erfolg, wenn die Investoren zufrieden sind.
        Damit ein Film überhaupt eine schwarze 0 hat und somit einen ROI = 1 (Return of investment), muss er MINDESTENS das Doppelte einspielen. Bei einer sehr großen Produktion reicht das nicht. Die Marketingkosten werden den Produktionskosten nicht pauschal angerechnet. Hier braucht es dann schon durchaus Faktor 3 als Minimum.

        Nach dem Erfolg von "Rocketman" in 2019 haben wir mehr Musical-Produktionen aus Hollywood bekommen.
        "Elvis" hatte mehr als das doppelte Budget von "Rocketman" aber nur noch einen ROI von 3.3.
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]

        Fällt der ROI für Musicals weiter, werden die Budgets/Marketing zuerst runtergeschraubt.

        Das gleiche gilt für wokeness in Filmen. Das Thema wird uns noch etwas begleiten, solange es sich rechnet.
        Menschen die sich im Internet streiten, sind gratis Werbung. Wenn es keinen mehr interessiert und ein transgener/queer Charakter eine Hauptrolle spielt, ohne dass die Medien und Konsumenten sich darüber das Maul zerreissen (egal ob positiv oder negativ), ist das Thema durch.

        Werden wir dann MEHR wokeness Filme haben in Zukunft oder wird das wie bei Musicals? Ein kleiner Anteil, über den nicht viel geredet und praktisch nicht gestritten wird.
      • Von xaan Spiele-Kenner/in
        Zitat von Mustafa2
        Ich bin keine Umweltaktivist und von daher muss ich mir nichts ausdenken.
        Das betrifft nicht nur Umweltaktivisten, sondern jeden der jemals wegen eines politischen Anliegens demonstrieren will. Es gibt einen Grund warum ich das im letzten Posting mehrfach erwähnt habe. Ich kann nur schwer glauben, dass du es aus versehen übersehen hast.
      • Von Mustafa2 Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von xaan
        Was bringt es generell, zu demonstrieren?
        ...
        Lass diese Frage kurz sacken. Nimm das politische Thema aus der Frage komplett raus. Es kann um alles beliebige gehen. Völlig egal was.
        ....

        Wenn das alles nichts bringt, was schlägst du als Alternative vor? Was sollen Menschen tun, die ein brennendes politisches Anliegen haben, denen aber niemand zuhören will? Demonstrationen - inklusive solcher Kelebaktionen - sind eine Methode sich sichtbar zu machen ohne dabei direkte Gewalt anzuwenden. Und wenn wir die Gewaltlosigkeit behalten wollen, gibt es einen dringenden Anreiz, Demonstrierende ernst zu nehmen. Das gilt unabhängig vom politischen Inhalt.

        Demonstrationen sind keine Erfindung der grünen und keine grüne Propaganda. Sie sind ein Werkzeug. Und wenn du das Werkzeug als sinnlos deklarierst dann - da schließt sich der Kreis - sage mal bitte, was die Alternative ist.
        Ich bin keine Umweltaktivist und von daher muss ich mir nichts ausdenken.

        Wenn ich finanzielle Probleme habe kann ich mehr arbeiten, was besseres lernen oder einfach einen besseren Job finden.
        Was ich auch machen kann ist mich auf die Straße zu kleben um irgendwelche Leute auf mein finanzielles Problem aufmerksam zu machen. Die Leute wissen es dann. Meinst du die geben mir jetzt Geld, weil ich die belästigt habe?
      • Von xaan Spiele-Kenner/in
        Zitat von Mustafa2
        Wie gesagt was bringt es sich auf den Boden zu kleben? Das hast du nicht beantwortet.
        Was bringt es generell, zu demonstrieren?
        ...
        Lass diese Frage kurz sacken. Nimm das politische Thema aus der Frage komplett raus. Es kann um alles beliebige gehen. Völlig egal was.
        ....

        Wenn das alles nichts bringt, was schlägst du als Alternative vor? Was sollen Menschen tun, die ein brennendes politisches Anliegen haben, denen aber niemand zuhören will? Demonstrationen - inklusive solcher Kelebaktionen - sind eine Methode sich sichtbar zu machen ohne dabei direkte Gewalt anzuwenden. Und wenn wir die Gewaltlosigkeit behalten wollen, gibt es einen dringenden Anreiz, Demonstrierende ernst zu nehmen. Das gilt unabhängig vom politischen Inhalt.

        Demonstrationen sind keine Erfindung der grünen und keine grüne Propaganda. Sie sind ein Werkzeug. Und wenn du das Werkzeug als sinnlos deklarierst dann - da schließt sich der Kreis - sage mal bitte, was die Alternative ist.
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