Der Barbie-Film ist der beste Film des Jahres und das hat einen guten Grund

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Kolumne Johannes Gehrling - Redaktionsleiter
Der Barbie-Film ist der beste Film des Jahres und das hat einen guten Grund
Quelle: Warner Bros.

Unser Autor geht gern und oft ins Kino - der Barbie-Film ist für ihn schon jetzt der beste Film des Jahres. Hier erklärt er, warum das so ist.

Ich habe den Barbenheimer gemacht. Am Wochenende war ich mit meinen Freunden mittags in Oppenheimer und abends in Barbie - am selben Tag. Dazwischen gab's saftige Burger, danach saßen wir noch bis nachts um halb zwei auf dem Balkon und haben über beide Filme diskutiert. Und dabei hat sich für mich schnell herausgestellt: Barbie ist für mich der beste Film des (bisherigen) Jahres. Und das sage ich als jemand, der allein dieses Jahr bereits über 20 Filme im Kino gesehen hat.

Das Barbenheimer-Duell geht an Barbie

Indiana Jones 5, John Wick 4, Cocaine Bear, Megan, Scream 6, The Whale, Creed 3, Operation Fortune, No Hard Feelings, Spider-Man: Across the Spider-Verse, Der Super Mario Bros. Film, Broker ... die Liste meiner bisherigen Kino-Besuche im Jahr 2023 ist lang und wird noch länger werden. Grundsätzlich haben mir alle Filme Spaß bereitet, weil ich einfach gern mit Freunden ins Kino gehe. Manche Streifen haben dabei aber natürlich herausgestochen, etwa The Whale und der Super-Mario-Film.

Auch Oppenheimer und Barbie (jetzt kaufen 8,99 € ) haben mich zuletzt begeistert. Doch Barbie ist die klare Siegerin des Barbenheimer-Duells.

Kinobesuch bei Barbie: Ein großes Fest

Das liegt einerseits daran, dass der bis auf den letzten Platz gefüllte Kinosaal bei der Barbie-Vorstellung vor Stimmung geradezu überkochte. Selten habe ich so viel ehrliches, lautes Gelächter bei einem Kinobesuch erlebt. Auch bei mir trifft der Film genau die richtige Humor-Schiene.

Zudem ist der Barbie-Film auch produktionstechnisch allererste Sahne. Nicht nur die hervorragenden Darsteller, auch das Set-Design hat mich beim Kinobesuch begeistert.

Barbies feministische Message hat mich berührt

Und dann ist da noch Ryan Gosling. Besser gesagt seine absolut famose Darstellung des Ken, bei dem Geschlechterklischees der realen Welt kurzerhand ins glatte Gegenteil verkehrt werden. In der Welt von Barbie haben Frauen das Sagen und die Macht - und Männer sind nur dafür da, hübsch auszusehen.

Zugegeben, ganz so schlimm ist die Realität heutzutage zum Glück nicht mehr - aber noch vor wenigen Jahrzehnten war sie das. Und auch heute noch haben Frauen mit geschlechterspezifischer Benachteiligung zu kämpfen.

Für mich als weißen, deutschen Mann aus der klassischen Mittelschicht hat der Barbie-Film dadurch ein neues, tieferes Verständnis dafür geweckt, wie es Frauen in unserer Gesellschaft gehen muss.

Barbie macht sich für Frauen UND Männer stark

Genau diese Vermischung von grandioser Unterhaltung und einer starken und wichtigen feministischen Message begeistert mich beim Barbie-Film und hat mir nicht nur knapp zwei spaßige Kino-Stunden bereitet, sondern mich auch zum Nachdenken angeregt. An manchen Stellen, besonders am Ende, hat mich der Barbie-Film dann sogar richtig berührt.

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Denn Barbie ist ein Film, der sich für Frauen und für Männer starkmacht. Oftmals wird aktuell behauptet, der Barbie-Film würde Männerhass propagieren. Wer das behauptet, hat entweder den Film nicht gesehen oder ist von der eigenen Ideologie verblendet. Das glatte Gegenteil ist nämlich der Fall.

    • Kommentare (70)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Stirrling Gelegenheitsspieler/in
        Passt nicht unbedingt zum Thema Barbie, aber beim Lesen der Kommentare kam mir diese neue Doku in den Sinn.

        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
      • Von Gelöschtes Mitglied 3268579
        Interessant, aber nicht zwingend notwendig, um einen halbwegs akzeptablen Menschen abzugeben.

        Freut mich jedenfalls zu hören, dass es dir gut zu gehen scheint!
      • Von Toni Community-Managerin
        Zitat von OttoNormalmensch
        Ich finde irgendwie keinen Zugang zu dieser Diskussion. Die Problematik ist den Leuten offensichtlich nicht wichtig genug, als daß sie die Sache in den Griff bekommen, aber für einen Barbie-Film hat es gereicht. Der Mensch kann nicht allein (weil er sich in eine gefährliche Situation begibt), aber auch nicht gemeinsam (weil es ständig zu Übergriffen kommt). Unterhaltungen wie diese wurden bestimmt schon tausende von Malen in der Geschichte der Menschheit geführt und jedesmal wurde sich dabei total verausgabt, bis lauter depressive Häufchen Elend ohne Zukunftsperspektive übrig blieben. Andere wiederum legten sich einfach eine Runde aufs Ohr und plötzlich sah die Welt ganz anders aus.
        Ich finde schon, dass solche Diskussionen sinnvoll sind, weil man so auch die Sichtweisen von anderen Menschen mitbekommt. Es hat ja jeder erst einmal nur seine eigene Lebensrealität, von der er ausgeht, die im normalfall von der eigenen Blase noch gestärkt wird. Außerhalb davon erleben andere Personen mit anderen Voraussetzungen (Geschlecht, Hautfarbe, aber auch sozialer und kapitaler Stand, was sie arbeiten, etc) eine ganz andere Welt, mit anderen Problemen und eben auch Sichtweisen, die ich persönlich immer wieder sehr spannend finde und die auch meinen Horizont erweitern und oftmals sogar meine Sichtweise auf meine eigene Realität beeinflussen.

        Und wenn wir uns die Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte anschauen, dann hat sich ja auch viel getan. Na klar, viel für Frauen, aber auch für Männer würde ich sagen. So ist es eben nicht mehr komplett normal, dass die Frau das Sorgerecht bekommt und jeder Mensch wird irgendwie vollumfänglicher als komplette und komplexe Person betrachtet, die vielleicht nicht in typischen Genderrollen aufgeht - aber das trotzdem darf, wenn sie es will.

        Ich fühle mich meinen männlichen Zeitgenossen, gerade was Bildung und Berufseinstieg angeht, absolut gleichgestellt - meine Mutter dürfte zu ihrer Zeit nicht studieren, weil sie eh heiraten und Kinder bekommen sollte, ein Schicksal, dass ich von vielen Frauen dieser Generation gehört habe - während der Brüder noch extra auf die Abendschule geschickt wurde, um das Abi nachzuholen und doch noch was "Ordentliches" machen zu können. Da bin ich schon sehr dankbar, für die die Änderungen, die wir als Gesellschaft über die Zeit erfahren haben. Aber wie gesagt, das ist vor allem meine Lebensrealität, wenn das jemand anders sieht, dann ist es doch interessant zu wissen, warum :)
      • Von Gelöschtes Mitglied 3268579
        Ich finde irgendwie keinen Zugang zu dieser Diskussion. Die Problematik ist den Leuten offensichtlich nicht wichtig genug, als daß sie die Sache in den Griff bekommen, aber für einen Barbie-Film hat es gereicht. Der Mensch kann nicht allein (weil er sich in eine gefährliche Situation begibt), aber auch nicht gemeinsam (weil es ständig zu Übergriffen kommt). Unterhaltungen wie diese wurden bestimmt schon tausende von Malen in der Geschichte der Menschheit geführt und jedesmal wurde sich dabei total verausgabt, bis lauter depressive Häufchen Elend ohne Zukunftsperspektive übrig blieben. Andere wiederum legten sich einfach eine Runde aufs Ohr und plötzlich sah die Welt ganz anders aus.
      • Von Toni Community-Managerin
        Zitat von Roman_Reigns
        Nach deiner Schilderung ist Welt und der Alltag voller angsterfüllter Frauen, die sich kaum noch vor die Tür trauen, weil permanent der gemeine Triebtäter bereits hinter der nächsten Deckung lauert, jeder Frau mehrere Stalker auf den Fersen sind und sie überhaupt nur überleben, weil sie sich Top-Spion-mäßig durch die Öffentlichkeit bewegen.
        Zitat von SethWinterstein
        Es ist nun Mal ein Problem, wenn ich Frauen einrede, sie seien überall in Gefahr und sie haben ihr Leben lang Angst und greifen zu verschiedensten Mechanismen auf Basis dieser Angst, obwohl diese Angst relativ unbegründet ist, alles nur weil man beim Thema Gewalt unsachlich oder verzerrt darüber berichtet und spricht.
        Ich finde die Thematik sehr interessant, auch weil sie mich als Frau direkt betrifft. Auf der einen Seite: Ja, es wird einem viel Angst gemacht, schon als Kind, dass man aufpassen und nachts nicht mehr herumlaufen soll. Direkt dazu, ich arbeite, wenn ich im Urlaub bei meiner Familie bin, gerne mal als Aushilfe in meiner Stammkneipe dort und laufe dann auch regelmäßig nachts noch eine Stunde über das Feld nach Hause (einfach weil ich gerne spazieren gehen und da dann auch gerne meine Ruhe habe)

        So richtig wohl fühle ich mich allerdings auch nicht, weil du nie weißt, ob nicht doch einmal etwas passiert. Und das kommt nicht unbedingt durch Leute, die mich auf die Gefahren hinweisen, sondern dadurch, dass jede Frau, mit der ich mich über das Thema unterhalten habe, schon einmal irgendwie von einem Mann angegangen wurde. Und mir ist das durchaus auch schon passiert, sowohl in der Stadt als auch schon auf dem Land. Von Fremden wie von vermeintlichen Freunden.
        Zitat von TheSinner
        Es geht darum dass fast alle Frauen solche Szenarien kennen oder erlebt haben. Komisch, ich selbst fühl mich echt selten bedroht.
        Als Frau fühlt man sich leider eben schnell bedroht, weil man eben im Regelfall krafttechnisch unterlegen ist. Ein Grund für mich Sport zu machen ist, dass ich mich im Notfall zumindest einigermaßen verteidigen und wegrennen kann. Das heißt nicht, dass jeder Mann eine echte Gefahr darstellt, aber du siehst es den Leuten eben nicht an der Nasenspitze an.
        Mit Schlüssel in der Hand ist dementsprechend normal - ich trage sehr viele Ringe und welche, die auch sehr groß und spitz sind, etwas, was mir Sicherheit vermittelt.

        Damit will ich auf gar keinen Fall sagen, dass Männer keine Probleme haben und sie werden sicherlich auch oft dumm von der Seite angemacht. Das ist eine Lebensrealität, die ich nicht habe, sondern nur von männlichen Personen so höre. Dass Männern öfter in gewalttätige Handlungen verwickelt sind, wie hier auch schon gepostet wurde, kann ich mir vorstellen. Zumindest von dem, was ich mitbekomme. Die Hemmschwelle für die idiotische Minderheit eine Prügelei mit einem Mann zu starten ist natürlich geringer, als eine Frau sexuell zu missbrauchen. Das passiert dementsprechend vermutlich öfter. Das eine macht das andere natürlich nicht besser und wäre im Grunde Whataboutismus. Beides gehört betrachtet und verbessert - unabhängig davon, wie es anderen Personen geht.

        Ich denke auch, das ist das "Problem" mit Feminismus, weil der eben von der weiblichen Perspektive auf das Thema schaut und von da ausgehend eine Angleichung schaffen will. Ich denke aber, dass der eine Ergänzung zum Egalitarismus sein sollte und durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Da er aber nicht auf alle Aspekte schaut und zum Beispiel nicht aus der männlichen Perspektive Probleme betrachtet, die einer Gleichstellung entgegenstehen, ist der Feminismus ein sinnvolles Mittel, aber bei Weitem keine ganzheitliche Bewegung.
        Zitat von TheSinner
        Ach warte. Ich bin nicht so und machs direkt.

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        Ich empfinde hier die Dunkelziffer als besonders interessant. Ich habe schon so viele Geschichten gehört von Bekannten bis Freunden bis Familie, die nie zur Anzeige gebracht wurden. Von unflätig angefasst, bis ungefragt die Zunge in den Hals bekommen, bei Übernachtungen mit einem Kerl über sich aufgewacht bis hin zu tatsächlichen Vergewaltigungen werden Dinge verschwiegen. Aus Scham vor sich selbst, weil man eine Freundesgruppe nicht sprengen will und sich denkt, "das war wohl nicht so schlimm, vielleicht habe ich falsche Signale gesendet...", weil man das Thema hinter sich lassen will oder auch die Familie einem vermittelt, dass man sich falsch verhalten hat und damit hätte rechnen müssen.

        Ich selbst habe auch schon gehört, dass ich mich nicht wundern bräuchte, wenn mir etwas passiert, so wie ich mich manchmal veralte, nachts auf der Straße bin, etc. und ich erwische mich selbst dabei, wie ich die Argumentation übernehme und damit die Täter im Prinzip entschuldige.
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