Gecancelter Superman: Disney und Warner "missbrauchen" frühere Filme - Kult-Regisseur hat keinen Bock mehr "ein Sklave" zu sein

Er begründete das moderne Superhelden-Kino - und das bereits vor fast 35 Jahren. Mit Batman schuf Filmemacher Tim Burton 1989 ein zeitloses, düsteres Meisterwerk, das die Grundlage für das spätere Marvel Cinematic Universe und das DC Extended Universe legte. Superhelden waren plötzlich nicht mehr Witzfiguren des Klamauks, sondern Protagonisten ernstzunehmender Action-Filme.

Diese Filme von Tim Burton lohnen sich

In den letzten Jahrzehnten sorgte Tim Burton mit zahlreichen Leinwand-Hits für Furore. In Edward mit den Scherenhänden (1990) rührte er gemeinsam mit Johnny Depp ein Millionen-Publikum zu Tränen. Nach dem zweiten Teil von Batman verfilmte er in Ed Wood (1994) das Leben des wohl schlechtesten Hollywood-Regisseurs aller Zeiten. Der skurrile Sci-Fi-Flop Mars Attacks! (1996) lohnt sich ebenso, wie die Publikumserfolge Sleepy Hollow (1999), Planet der Affen (2001) oder Charlie und die Schokoladenfabrik (2005). Der zauberhafte Animations-Film Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche (ebenfalls 2005) gilt als Meisterwerk und wurde für den Oscar nominiert.

Mit Alice im Wunderland (2010) gelang Tim Burton dank 3D-Technik und Mega-Star Johnny Depp ein Milliarden-Erfolg. Eine weitere Realverfilmung für Disney, nämlich Dumbo (2019), blieb hingegen an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurück. Mit der Serie Wednesday (2022) bescherte er dem Streaming-Giganten Netflix einen riesigen Hit.

Derzeit arbeitet Tim Burton an der Fortsetzung eines Frühwerks aus dem Jahr 1988. Beetlejuice 2 vereint Hauptdarsteller Michael Keaton mit Stranger Things-Star Winona Ryder und Jenna Ortega auf der großen Leinwand. Ein erstes Bild des Stars der Netflix-Serie Wednesday wurde bereits geleakt.

Superman gecancelt - Tim Burton ist immer noch nicht darüber hinweg

Nach dem großen Erfolg von Batman sollte Kult-Regisseur Tim Burton einem weiteren Superhelden von DC neues Leben einhauchen. 1998 war für Superman Lives vorgesehen, dass Nicolas Cage in die Rolle des legendären Sohn Kryptons schlüpft. Drei Wochen vor Beginn der Dreharbeiten wurde dem Projekt nach über zwei Jahren Vorbereitungszeit allerdings der Stecker gezogen.

Dieses Erlebnis hat Tim Burton offenbar immer noch nicht verwunden. "Das ist eine dieser Erfahrungen, die dich dein ganzes Leben nicht mehr loslassen" gibt er in einem Interview offen zu. Angesprochen auf den Gastauftritt von Nicolas Cage als Superman im Kino-Flop The Flash scheint dem Kult-Regisseur die Hutschnur zu platzen.

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Zum Ende des Interviews wird Tim Burton deutlich: "Sie können sich all das nehmen, was man geschaffen hat, beispielsweise Batman, und es kulturell missbrauchen oder wie auch immer man es nennen will." Er fährt fort: "Wenn du ein Sklave von Disney oder Warner bist, können sie tun und lassen, was sie wollen. In meinen späten Lebensjahren lehne ich mich stillschweigend gegen all das auf".

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In Anbetracht der Tatsache, dass Tim Burton die Fortsetzung von Beetlejuice ausgerechnet für Warner realisiert, wirken seine Worte für Hollywood-Verhältnisse erstaunlich offen und ehrlich. Die Filmfirma feiert derzeit mit Barbie unglaubliche Erfolge an den weltweiten Kinokassen. An den Superhelden-Flop The Flash wird man in der Führungsriege von Warner sicherlich ähnlich ungern zurückdenken, wie das bei Tim Burton offensichtlich der Fall ist.

Quelle: BFI