Demon's Souls: Ist schöner auch besser? Das Remake des modernen Klassikers auf PS5 im ausführlichen Test.

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Test Katharina Pache - Autorin
Demon's Souls: Ist schöner auch besser? Das Remake des modernen Klassikers auf PS5 im ausführlichen Test.
Quelle: Computec Media GmbH

Versagen und triumphieren wie vor elf Jahren und zwei Konsolengenerationen, oder ein ganz neues Sterbegefühl? Als Launch-Titel für die PS5 steht das Remake von Demon's Souls in den Startlöchern. Wir haben die Neuauflage durchgespielt - was anders, besser oder auch schlechter ist als im kultigen Original von From Software, verrät unser großer Test zu Demon's Souls.

Reisen wir zurück ins Jahr 2009: Zwischen zwei Gamer-Lagern herrscht Krieg. Damit ist nicht die Fehde zwischen Xbox-360-Fans und PS3-Anhängern gemeint, sondern die zwischen Hardcore- und Casual-Publikum. Mit dem großen Erfolg der Nintendo Wii folgte plattformübergreifend eine Schwemme an zugänglichen Spielen, die eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen sollten. Gestensteuerung, Händchenhalten, Familienmodi - darüber rümpften die selbsternannten Hardcore-Gamer gerne und oft die Nase, die sich nach Herausforderung und den guten, harten Arcade-Zeiten sehnten.

Auf diesen fruchtbaren Boden fiel ein obskures Action-Rollenspiel aus Japan: Demon's Souls. Dank Mundpropaganda und hervorragenden Wertungen der Presse scharte sich nach und nach eine immer größere Fan-Gemeinde hinter dem Dark-Fantasy-Abenteuer.

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Heute, elf Jahre später, ist wohl jedem die Genre-Bezeichnung Souls-like ein Begriff. Aber bevor wir hier in eine Geschichtsstunde abdriften, wenden wir uns dem Spiel zu, um das es in diesem Test gehen soll: Das Remake von Demon's Souls, Launch-Titel für die PS5. Ist die Original-Souls-Formel auch über eine Dekade später noch so faszinierend wie damals?

Tipp: Demon's Souls - Fundorte der Keramik-Münzen, Geheimtür öffnen

Ein Ritter im neuen Gewand

Die Neuauflage entstand nicht bei From Software selbst (die arbeiten gerade an Elden Ring, ihrer nächsten großen Marke nach dem Abschluss der Dark-Souls-Trilogie und Sekiro), sondern bei Bluepoint Games. Playstation-Fans kennen die Entwickler vermutlich vom Remake von Shadow of the Colossus - ein Abenteuer, das ebenfalls durch ein düsteres Setting und eine kryptische Story besticht. Dementsprechend unwahrscheinlich war von Anfang an, dass die aus dem Original entfernten Inhalte im Remake von Demon's Souls auftauchen würden. Und tatsächlich ist Demon's Souls (jetzt kaufen 66,62 € ) auf der PS5 beinahe identisch mit dem PS3-Spiel. Das bedeutet: ein paar neue Gegenstände, aber keine neue Spielwelt. Dies heißt aber nicht, dass Bluepoint Games untätig waren. Sehr viel Aufwand ist offensichtlich in die Gestaltung von Demon's Souls auf der PS5 geflossen. Und dies ist ein zweischneidiges Schwert.

Lesetipp: So beeinflusst ihr Weltentendenz und Charaktertendenz in Demon's Souls

Wer bin ich und was tu ich hier?

Neben monströsen Feinden duelliert man sich ab und an auch mit NPCs (oder anderen Spielern, die als Invader einfallen). Quelle: Computec Media GmbH Neben monströsen Feinden duelliert man sich ab und an auch mit NPCs (oder anderen Spielern, die als Invader einfallen). Bevor wir aber die Gründe dafür erörtern, zunächst eine (spoilerfreie) Zusammenfassung von Spielprinzip und Story in Demon's Souls: So wie in vielen Spielen des Studios dient als Setting eine Welt, die in Trümmern liegt. Ein wenig wie in Bioshock, bei dem man an den Ruinen erahnen kann, wie prächtig die Unterwasserstadt Rapture einst gewesen sein muss, zelebriert Demon's Souls die Schönheit des Verfalls. Auf der PS3 waren viele Bereiche des Spiels kahl, ja sogar trostlos. Natürlich lag das auch an den technischen Einschränkungen auf der PS3 und eventuell auch an den Fähigkeiten des Studios, das damals kleiner und unerfahrener war. Auf jeden Fall versprüht Demon's Souls auf der PS3 ein unvergleichlich bedrückend-verzweifeltes Flair, weitab von der Pracht eines Hochglanz-High-Fantasy-Werkes wie The Elder Scrolls 4: Oblivion. Dazu passt auch die Handlung, die, nicht wie etwa in einem Final Fantasy 12 mit politischen Winkelzügen, einer umfangreichen Charakterriege und gesellschaftskritischen Themen aufwartete, sondern eher einem Märchen gleicht: Ein Reich wird von Nebel verhüllt und von Dämonen überrannt, die den Menschen die Seelen rauben. Was dahinter steckt, wieso man Dämonen erschlägt und was eigentlich die Moral der Geschichte ist - wenn es sie denn gibt -, das herauszufinden, bleibt zum großen Teil dem Spieler überlassen. Dies sorgte für ein ungewohntes Gefühl der Verlorenheit in einer feindseligen Welt.

Recherche nötig

Und feindselig ist ein gutes Stichwort, denn Demon's Souls stellt Spieler mit seinen fiesen Gegnern und Fallen auf die Geduldsprobe. Wie inzwischen im Souls-like-Genre etabliert, wird mit Hilfe der von besiegten Gegnern gewonnenen Seelen aufgelevelt, Zeug eingekauft und Ausrüstung repariert. Sterbt ihr, bleibt eure nicht eingelöste Menge an Seelen am Ort des Ablebens liegen. Nur, wenn ihr zurückkehrt und das verlorene Gut wieder aufsammelt, könnt ihr es retten, bei Misserfolg sind alle Seelen verloren. Zuvor besiegte Feinde - abgesehen von roten Phantomen und Bossen - müssen in den meisten Fällen erneut bewältigt oder zumindest geschickt umgangen werden. Das ist manchmal frustrierend, entmutigend, nervig, sorgt aber ohne Zweifel für eine erhöhtes Maß an Nervenkitzel im Vergleich zu Titeln mit diversen Sicherheitsnetzen und Hilfeoptionen für unerfahrene Spieler. Nicht nur die Hintergrundgeschichte, auch viele Spielmechaniken muss man sich zusammenreimen oder erarbeiten.
Die Hoffnung war wohl umsonst: Der sechste Archstone ist auch im Remake unzugänglich. Wie schade! Quelle: Computec Media GmbH Die Hoffnung war wohl umsonst: Der sechste Archstone ist auch im Remake unzugänglich. Wie schade! Um aus Boss-Seelen etwa spezielle Waffe zu schmieden, müsst ihr einem Charakter eine bestimmte Seele überreichen - wer Gespräche schnell wegdrückt, der wird davon vermutlich nie erfahren. Ein weiteres Beispiel für bewusst undurchsichtiges Gamedesign ist zudem die sogenannte Welttendenz. Dafür gibt es einen eigenen Menüpunkt mit Übersicht, der den Neuling zunächst mal ratlos zurücklässt: Was bedeuten die Farben? Wie kommen sie zustande? Und was macht das eigentlich für einen Unterschied? Klar, die Auflösung dieser Fragen ist nur eine Google-Suche entfernt, aber bei anderen großen Videospielproduktionen wäre es undenkbar, ein Feature ins Spiel einzubinden, das In-Game so wenig erklärt wird. Zumal von der Welttendenz ganze Quests und der Zugang zu weiteren Bereichen abhängen.

Schöner und schärfer

Demon's Souls auf der PS5 hat die gleiche DNA wie das PS3-Original, sprich, es ist nach wie vor ein sperriges Abenteuer, das muss den Neulingen bewusst sein. Aber: Inzwischen ist das Souls-Prinzip sehr viel eingebürgerter in der Spielergemeinde, wer mit einem Titel der Souls-Machart oder gar von From Software selbst Spaß hatte, der findet an Demon's Souls ohne Frage viel Vergnügen. Und was ist mit den alten Hasen, die das Original in- und auswendig kennen? Hier kommen die Änderungen ins Spiel, die Bluepoint Games vorgenommen hat. Zunächst mal die Optik: So schön wie in Demon's Souls auf der PS5 war weder Boletaria noch irgendein anderes Spiel von From Software je zuvor. Tonnen an Details, schärfere Texturen, Partikeleffekte, mehr und schönere Beleuchtung.

Die Beleuchtung ist im Remake auf der PS5 viel besser und setzt einige Momente wundervoll in Szene. Quelle: Computec Media GmbH Die Beleuchtung ist im Remake auf der PS5 viel besser und setzt einige Momente wundervoll in Szene. Diese Opulenz und die Farbenpracht stehen dem tristen Originalkonzept stark entgegen, wie störend man das findet, ist am Ende eine Geschmacksfrage. Zumal man Kontrast, Helligkeit und so weiter selbst regeln kann und einige Filter bereitstehen, darunter einen mit der Bezeichnung "klassisch", der die Farben entsättigt, wodurch die Stimmung der des Originals etwas näher kommt. Glücklicherweise hat Bluepoint Games auch nicht wahllos alle Umgebungen mit neuen Lichtquellen vollgestopft, wie es das Tutorial-Level zunächst befürchten lässt. Im Tal der Schändung und in den Stollen von Steinfang ist alles schön finster und unheimlich.

Neue technische Möglichkeiten

Hintergrundmusik wurde in Demon's Souls sehr spärlich eingesetzt. Das schräge Synthie-Ensemble im Originalintro ist einem echten Orchester gewichen, was natürlich epischer klingt, aber eben auch austauschbarer. Deutsche Texte gab es schon 2009 im Spiel, im Remake auf der PS5 gibt es nun aber auch deutsche Sprecher. Die machen einen ordentlichen Job, Veteranen werden vermutlich die liebgewonnenen, englischen Stimmen bevorzugen. Der Sturzangriff, der in Dark Souls seine Premiere feierte, wurde nicht nachträglich in Demon's Souls auf der PS5 eingebaut - schade, schließlich wäre dieser an einigen Stellen sehr nützlich gewesen. Positiv hervorzuheben ist das Sound-Design, das ebenfalls überarbeitet wurde: Dick gepanzerte Ritter keuchen und stöhnen in ihren Rüstungen, Klingen zischen singend durch die Luft, wenn man Gegnern das Schwert in den Rücken rammt, knacken die Knochen ganz fürchterlich.
In Demon's Souls ist es noch verhältnismäßig einfach, Gegner zu umrunden, um ihnen so in den Rücken zu fallen. Quelle: Computec Media GmbH In Demon's Souls ist es noch verhältnismäßig einfach, Gegner zu umrunden, um ihnen so in den Rücken zu fallen. Die haptische Feedback des Controllers funktioniert gut und unterstreicht das Gameplay oft subtil: In Latria etwa spürt man beim Vorbeilaufen leicht das Pochen des gigantischen Herzens im Turm durch den Dualsense-Controller. Und dann gibt es noch all die vielen, kleinen Anpassungen und Detailverbesserungen: Statt umständlich Level für Level aufzusteigen, verteilt man beim Stufenaustieg jetzt alle verfügbaren Punkte sofort in den gewünschten Wert - so wie eben auch in den restlichen From-Software-Titeln. Sollte man zu schwer beladen sein, muss man Beute nicht liegenlassen und später wiederkommen, man kann einfach Objekte aus dem Inventar oder direkt beim Aufheben ins Lager senden. Das Gewicht der Heilkräuter wurde außerdem angepasst. Sich die Taschen mit Gras vollzustopfen (im Remake gibt es neue Sorten davon) und dann ohne Sorgen durch die Gegend zu spazieren oder gar andere Spieler zu überfallen, ist in Demon's Souls auf der PS5 nicht mehr so einfach möglich (das geniale Estus-System aus Dark Souls, mit Trankflaschen, die sich beim Rasten selbstständig füllen, gibt es in Demon's Souls noch nicht).

Ritter und Farmer

Wer seine Heilpflanzen verbraucht hat, muss wohl oder übel farmen gehen, eine Rast am Leuchtfeuer wie in Dark Souls zum Füllen der Vorräte ist nicht möglich. Das wirkt nicht mehr ganz zeitgemäß und wurde in den späteren Werken des Studios besser gelöst. Das gleiche, angestaubte Farming-Prinzip steckt auch im Upgrade-System für die Waffen. Nicht nur braucht man eine große Menge an Ressourcen für das Vervollständigen eines Upgrade-Pfades, es gibt auch viel zu viele Sorten davon. Mehrere Waffen auf die höchste Stufe zu hieven, bedeutet viel Fleißarbeit. Immerhin: Die Drop-Rate wurde leicht angepasst, aber Spaß macht es nicht unbedingt, immer wieder die gleichen sechs Würmer zu erschlagen und dabei zu hoffen, dass man endlich das Material zusammenbekommt, um das Crushing Knight Sword auf Stufe fünf zu bekommen. Ein kleiner Trost im Vergleich zum gleichen Unterfangen in Demon's Souls auf PS3 sind dabei die schnellen Ladezeiten auf der PS5. Keine beinahe minutenlange Warterei mehr, um zwischen Nexus und Level-Keilsteinen hin- und herzuwechseln!

Freeze!

Demon's Souls hat nun auch ein Passwortsystem im Mehrspielerpart, außerdem können nun mehr Freunde gleichzeitig zusammen spielen. Quelle: Computec Media GmbH Demon's Souls hat nun auch ein Passwortsystem im Mehrspielerpart, außerdem können nun mehr Freunde gleichzeitig zusammen spielen. Unfreiwillige Pausen mussten wir beim Testen dennoch einige Male einlegen, denn Demon's Souls fror etwa fünf Mal komplett ein. Zweimal geschah das beim Betreten einer Nebelbarriere, einmal während der Reise per Keilstein, und zweimal beim Starten des Spiels. Bemerkenswerterweise belastete der Freeze die PS5 in einem Maße, dass auch die Bedienung des Home-Menüs gar nicht oder nur mit massiver Verzögerung möglich war. Der Umweg über das Menü war allerdings notwendig, um die Anwendung zu schließen. Beim erneuten Starten des Spiels lud sich Demon's Souls abermals tot, erst ein Neustart der Konsole schaffte Abhilfe. Erfreulicherweise ging kaum Fortschritt verloren, beim Abbruch setzte uns das Spiel beinahe dort ab, wo es zum Freeze kam. Aber das ist nur ein kleiner Trost, an dieser Stelle sollte mit einem Patch dringend nachgebessert werden.

Jolly Cooperation

Demon's Souls war schon 2009 kein reines Singleplayer-Erlebnis. Mit den entsprechenden Items ist es möglich, anderen Spielern zu helfen oder ihnen aufzulauern. Im Prinzip funktioniert das wie damals, nur dass nun auch in Demon's Souls ein Passwort-System implementiert wurde, das ermöglicht, gezielt mit Freunden zusammen loszuziehen. Die Kooperation per Passwort setzt außerdem die Level-Range außer Kraft, die normalerweise über die Auswahl an zu beschwörenden Partnern bestimmt. Außerdem dürfen sich nun mehr Helden zusammentun, nämlich maximal vier, inklusive Host. Das Invaden und Unterstützen erweitert das Vergnügen am Titel definitiv, wer auf Nummer sicher vor Überfällen gehen (oder gezielt die Weltentendenz beeinflussen) möchte, zockt im Offline-Modus. Das gilt auch für alle, die kein kostenpflichtiges Playstation-Plus-Abo besitzen, sie müssen ganz auf die Online-Inhalte verzichten.

Spiegel, Spiegel

Die Gegnervielfalt in Demon's Souls ist erfreulich. Nur für Menschen mit Schneckenphobie ist das natürlich nichts - soll es ja geben. Quelle: Computec Media GmbH Die Gegnervielfalt in Demon's Souls ist erfreulich. Nur für Menschen mit Schneckenphobie ist das natürlich nichts - soll es ja geben. Statt des von Fans gewünschten sechsten Archstone haben andere, weniger spannende Neuheiten den Weg ins Spiel gefunden. Zum einen ist das der sogenannte Fractured-Modus. Er wird an der Statue im Nexus aktiviert. Dort spiegelt ihr die Spielwelt - dieses Feature war bereits im Remake von Shadow of the Colossus enthalten und sorgt dafür, dass sich Bereiche, durch die alte Hasen quasi im Schlaf wandeln, etwas neuer und somit auch fordernder anfühlen. Außerdem kann man an der Statue den Charakter zum Preis von 25.000 Seelen erneut bearbeiten, also das Aussehen ändern oder die Punkte neu verteilen, es gibt somit nun ein Respec-System. Apropos Aussehen: Der Charaktereditor ist deutlich umfangreicher als im Original und die Kreationen sehen durch die Bank realistischer aus. Das Lifting ist auch an den NPCs nicht spurlos vorübergegangen, während einige der Modelle eine gute Figur machen, entstammen andere eher dem Uncanny Valley und mögen sich nicht so richtig in die Spielwelt fügen. Bei den Gegnern und Bossen ist das Verhältnis besser: Die meisten Kontrahenten wurden wunderbar überarbeitet und verbreiten mindestens so viel Schrecken wie vor elf Jahren, wenn nicht sogar noch mehr. Der Turmritter war uns ein wenig zu prächtig und wirkte deshalb beinahe, als stamme er aus einem anderen Spiel, aber an dieser Stelle gibt es sicherlich auch andere Meinungen.

Gegner mit Intelligenzproblemen

Kommen wir zum Spielgefühl: Das entspricht quasi dem der Originalvorlage, nur mit stabilerer Bildrate. Wir haben dabei die Wahl zwischen dem Leistung-Modus (60 angepeilte Frames, dynamische 4K-Auflösung) und dem Kino-Modus (30 angepeilte Frames, natives 4K). Gespielt haben wir die meiste Zeit im Performance-Modus, da sich das einfach flüssiger und präziser anfühlt. Schön auch, dass sich die Bewegungsunschärfe abschalten lässt für ein klareres Bild. Mitgenommen aus dem PS3-Spiel wurden zwei Wehwehchen, die auch 2020 noch für den einen oder anderen Ärger oder einen akuten Immersionsverlust sorgen: Zum einen ist das die künstliche Intelligenz der Gegner, zum anderen die Kamera. Der erste Punkt ist im zweiten Part von Latria besonders deutlich, wenn etwa die Gargoyles wie von Sinnen eine Feuerschale statt euch attackieren, beim Fliegen an irgendeinem Vorsprung feststecken oder Maneater (den ihr übrigens nicht mehr feige durch den Nebel erschießen könnt wie früher) planlos immer wieder auf die Brücke zu- und wieder wegfliegt. Nutzen kann man die manchmal miese Wegfindung der Feinde natürlich für die eigenen Zwecke, aber heroisch fühlt sich das nicht an. Wie üblich in Spielen von From Software macht außerdem die virtuelle Kamera des Öfteren Probleme. In engen Ecken verliert man rasch die Übersicht, und dann ist der Tod nicht weit. In Kombination mit dem gelegentlich zickigen Lock-on-System ärgert man sich dann über den einen oder anderen unnötigen Bildschirmtod. Man lernt aber, sich damit zu arrangieren und vermeidet bald entsprechende Engstellen, soweit möglich - selbst ohne Kameraprobleme ist es schließlich fatal, sich in Ecken drängen zu lassen.

Ein schöner Rücken

Eine Kleinigkeit noch zu den adaptiven Triggern: Viel häufiger als zu PS3-Zeiten setzten wir unabsichtlich den Schubser statt eines Hiebes ein - an die empfindlicheren Tasten muss man sich erst gewöhnen. Ansonsten aber funktioniert die Kontrolle einwandfrei und intuitiv, Bloodborne -Fans werden sich an das Heilen per Viereck- statt Dreieck-Taste gewöhnen müssen, aber das ist nur ein Detail. Da Demon's Souls das erste der großen Souls-Spiele ist, fällt es hier übrigens besonders leicht, die Feinde zu umrunden und in den Rücken zu fallen. In späteren Spielen legte das Studio größeren Wert darauf, es Spielern mit der "Schild hoch und zirkeln"-Taktik schwerer zu machen.
Enge Gänge, fiese Feinde: In solchen Momenten setzt Demon's Souls einen unter Druck, allerdings auch wegen der nicht idealen Kamera. Quelle: Computec Media GmbH Enge Gänge, fiese Feinde: In solchen Momenten setzt Demon's Souls einen unter Druck, allerdings auch wegen der nicht idealen Kamera. Viele Worte, ein Fazit: Demon's Souls auf der PS5 ist ein gutes Remake, welches das Original mit kleinen Verbesserungen aufpoliert und grafisch sehr eindrucksvoll daherkommt, Fans des Originals aber eventuell mit einer zu prachtvollen Gestaltung abschrecken könnte. Auf jeden Fall aber ist Demon's Souls mehr als nur die schnöde Summe aller Teile und begeistert auch heute noch mit forderndem Gameplay und dem typischen Souls-Feeling, bei dem Verzweiflung und Triumph nahe beieinander liegen.

Bildergalerie

Wertung zu Demon's Souls (PS5)

Wertung:

9/10
Pro & Contra
Forderndes, aber spaßiges Kampfsystem mit Build-VielfaltTolles LeveldesignMit (optionalem) Koop- und PvP-ModusOrdentliche Spielzeit von circa 30 Stunden und mehrGroße GegnervielfaltDüstere, intensive AtmosphäreViele einfallsreiche BosskämpfeGute versteckte, aber interessante HintergrundgeschichtenJetzt auch mit deutschen StimmenSinnvolle, kleine Anpassungen im RemakeGut eingesetztes Rumble-FeedbackWahl zwischen Performance- und GrafikmodusDie meisten Gegnermodelle wurden klasse überarbeitetWundervolles Sound-DesignGespiegelter Fractured-Modus für alle, die das Spiel bereits in- und auswendig kennenRespec nun möglichVerschiedene Filter und FotomodusPasswortsystem und erweiterter MehrspielermodusGroße Ausrüstungsvielfalt ...... mit noch mehr Auswahl durch neue Waffen, Rüstungen etc. im Remake
Wegfindung und K.I. der Feinde lässt an einigen Stellen zu wünschen übrigKamera macht in engen Räumen ProblemeLock-on-System hat manchmal einen eigenen KopfBedrückende Stimmung des Originals im Remake nicht komplett eingefangenFarming als veraltetes Gameplay-ElementObskure Mechaniken und Nebenquests, die Recherche oder Experimente zum Verständnis voraussetzenSpiel fror ein paar Mal ein, Neustart der Konsole war erforderlich
Fazit

Ein gutes Remake und für Neulinge die beste Art, Demon's Souls zu spielen. Hardcore-Fans werden nicht an allen Anpassungen Gefallen finden.

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    • Kommentare (3)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Wuersteltier Anfänger/in
        Zauberer bzw Magie wurde auch deutlich schwächer gemacht (vielleicht auch zu viel des guten). Was erfreulicherweise den einfachen Knüppelkrieger etwas wertvoller macht.
      • Von Wuersteltier Anfänger/in
        Zauberer bzw Magie wurde auch deutlich schwächer gemacht (vielleicht auch zu viel des guten). Was erfreulicherweise den einfachen Knüppelkrieger etwas wertvoller macht.
      • Von RoteRosen Hobby-Spieler/in
        Bezüglich der Abstürze, dass kommt von der Konsole, berichten einige User aus US/JP, dass das Ding gerne mal abschmatzt^^

        Ansonsten, guter Test der sich ziemlich mit dem deckt was ich schon auf Twitch gesehen habe. Irgendwie ist der Zauber weg der vom Original ausging, sieht zu "sauber/hell" aus das Spiel, eigentlich schon fast wie jedes andere RPG.
      • Von Dai-shi Hobby-Spieler/in
        Habe ich schon hier liegen...jetzt muss nur noch meine PS5 morgen ankommen :D
      Direkt zum Diskussionsende
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