EA Sports FC 24 im Test: Hier bleibt alles so wie es ist!

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Test Tobias Meyer - Redakteur
EA Sports FC 24 im Test: Hier bleibt alles so wie es ist!
Quelle: Electronic Arts

Wie geht die Reise für EAs Fußballsimulation weiter? Aus FIFA wurde EA FC 24. Aber hat das etwas am Spiel geändert? Wir haben das neue Sportspiel getestet!

Das erste FIFA-Spiel ohne FIFA ist da und es nennt sich EA Sports FC 24. Electronic Arts hat's mal wieder getan und auch in diesem Jahr eine neue Fußball-Simulation auf den Markt gebracht. Und ... hat sich was geändert? Na ja, der Ball ist immer noch rund, die Tore eckig und das Spiel immer noch Schuld, wenn man nicht trifft. Aber tatsächlich fällt direkt zu Beginn des Spiels auf, dass sich einiges getan hat. Wie viel FIFA noch in EA FC 24 steckt und warum sich das Spiel in diesem Jahr besonders für Management-Fans lohnen könnte, erfahrt ihr im Test!

Zeit Abschied zu nehmen!

Nach 30 Jahren ist Schluss zwischen EA und dem Fußballweltverband "FIFA". Aber wer hat denn jetzt mit wem Schluss gemacht? Na ja, es war einvernehmlich. In Vertragsverhandlungen konnte sich nicht geeinigt werden. Für EA war die eingeschränkte Freiheit eigene Entscheidungen zu treffen ein wichtiger Faktor. Ohne die FIFA kann sich EA nun natürlich viel mehr austoben. Grenzenlose Freiheiten warten! Die Lizenzen sind geblieben! Wird jetzt alles besser? Dürfen Fans sich auf das Fußball-Spiel ihrer Träume freuen? Nun ... wie sagte schon Sir Alf Ramsey: "Never change a winning team" und dieser Spruch hängt wohl auch in den Büros der Entwickler-Teams von EA Romania und EA Canada.

Aber schauen wir mal genauer drauf. Im Fokus steht dieses Jahr ein Dreieck. Die Dreifaltigkeit des Fußballs heißt jetzt wohl Hypermotion V, Frostbite und Play Styles. Hypermotion V soll noch mehr Realismus, Rhythmus und Spielfluss in das Spiel bringen. Dafür wurde Daten aus über 180 Topspielen gesammelt und durch eine KI geschickt, die damit den perfekten Realismus abbilden sollen. In Kombination mit der Frostbite Engine werden dazu Bewegungen von Trikots, Schuhen und Co perfektioniert und alles wird kombiniert mit den PlayStyles, die individuell auf die Spieler abgestimmt sind.

Da EA Sports FC 24 (jetzt kaufen 34,99 € ) als Fußball-Simulation vermarktet wird, sind das durchaus wichtige Aspekte. Besonders die nicht immer nachvollziehbaren Bewegungen waren ein Manko, das in den vergangenen Jahren für Probleme sorgte. Eine Besserung könnte da Abhilfe schaffen. Wie genau es sich spielt, erklären wir später. Schauen wir aber erst einmal auf die neuen Gameplay-Funktionen. Denn natürlich wurden auch in diesem Jahr wieder die Pässe, Flanken, Schüsse und Standards beim EA-Fußballspiel angepasst.

Die neue Offensive

Starten wir mit der Offensive: Hier wurden Pässe, Dribblings und Schüsse überarbeitet. Und was sollen wir sagen? Das sind absolute Waffen! Das liegt wohl aber vorwiegend daran, dass einige Features noch recht unausgewogen sind. Besonders merkt man das beim Dribbling mit der rechten Schultertaste.

Der neue Effort-Dribbling-Touch soll schnellere Ballverarbeitung ermöglichen, sorgt aber auch dafür, dass der Gegenspieler keine Chance mehr hat, an den Ball zu kommen. Hier kommt nämlich der neue "kontrollierte Sprint" zum Einsatz. Da kam es dann auch schon mal vor, dass wir problemlos mit Bernardo Silva über den kompletten Platz hampeln konnten, ohne dass der Gegenspieler seinen Fuß dazwischen bekam. Etwas angenehmer ist da das Orbit-Dribbling, mit dem wir eine Bewegung rund um den Ball machen und uns so die Murmel besser zurechtlegen können.

Etwas kniffliger sind die neuen präzisen Pässe zu handhaben. Hier sorgt das Drücken der rechten Schultertaste in Kombination mit der Flanken- oder Steilpass-Taste für planbare Pässe. Für einen kurzen Moment zeigt sich ein animierter Kreis, der uns zeigt, wo der Ball in etwa landen wird. Damit können wir punktgenaue Angriffe ausführen. Ein absolutes Highlight! Einziges Problem: Die Steuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es fühlt sich beim Zielen mit dem rechten Stick an, als wäre die Empfindlichkeit auf 100 Prozent gestellt. Da landet der Ball dann gerne auch mal im Nichts. Oder schlimmer noch: beim Gegner. Stehen wir endlich vor dem Tor, gibt es einen deutlich überarbeiteten Power-Shot, der keine Ewigkeit mehr bis zum Abschluss benötigt. Dazu kommt nun die Möglichkeit auch einen Power-Shot-to-Chip zu machen und so über den Keeper zu lupfen. Im Einstellungsmenü können jetzt auch "Präzisions-Schüsse" aktiviert werden. Damit soll es möglich sein, die Schüsse, oh Wunder, noch präziser zu platzieren. In unserem Test haben wir davon aber offen gesagt wenig gemerkt.

Wenig Änderungen im Aufbauspiel

Wenig gemerkt haben wir auch bei der Defensive. Zwar wird von EA direkt empfohlen, sich die neuen Verteidigungsmöglichkeiten im Trainings-Zentrum anzuschauen, aber sonderlich anders spielt sich die Abwehr nicht. Was wir jedoch auch hier sagen müssen: In den Einstellungen hat man in diesem Jahr deutlich mehr Möglichkeiten, die Steuerung an den persönlichen Spielstil anzupassen. Die Spielerwechsel mit dem rechten Stick sind deutlich flotter und lassen sich genauso wie die Wechselpräferenz ändern. Vorbei sind die Zeiten, in denen der Spielerwechsel dafür sorgte, dass der Gegenspieler unerwartet mit seinem Stürmer durch die Abwehrreihen marschieren konnte. Wenn das jetzt passiert, liegt es an einem selbst.

Die Standards spielen sich ähnlich wie die in FIFA 23. Ecken und Freistöße werden vor der Ausführung in einem kleinen Rahmen angepasst und dann aufs Tor oder zum Mitspieler gehämmert. Auch die guten Beton-Ecken sind weiterhin möglich. Heißt also mit Karacho auf einen Mitspieler passen, der die Pille dann per Kopf oder Fallrückzieher in das Netz zimmert. Grundsätzlich scheinen Flanken einfacher verwertbar zu sein als im Vorgänger. Die Elfmeter hingegen wurden spürbar überarbeitet. Es ist deutlich schwieriger zu erkennen, wohin der Schütze schießen wird und das Tor ist nun in fünf, statt drei Paradezonen eingeteilt. Dadurch ist es in EA FC 24 deutlich wichtiger, präzise in die Ecken zu springen. Verteidigen wurde also deutlich erschwert.

Bildergalerie

Weniger Tempo, dafür Taktik!

Im Allgemeinen fühlt sich das Spiel etwas langsamer an. Das liegt nicht unbedingt daran, dass effektiv Tempo aus dem Spiel genommen wurde. Die Spieler fühlen sich einfach etwas behäbiger an. Das ist aber per se nichts Schlechtes. Man merkt, dass die Spieler den Ball annehmen und weiterverarbeiten müssen, bevor sie loslaufen. Auch das Passspiel muss deutlich präziser geplant werden, weil der Ball sonst verhungert oder der Gegner schnell dazwischen geht. Hier ist es hilfreich, dass wir einstellen können, auch spät Passentscheidungen zu revidieren.

Einfach auf ein schnelles Team zu setzen, scheint auch passé zu sein. Ein Erling Haaland tut sich deutlich schwerer, durch die Abwehr zu brechen, als noch im Vorgänger. Dafür schaffen es kleine, wendige Spieler wie Federico Chiesa oder Bernardo Silva deutlich besser. Aber hier sei dann noch einmal der unausgewogene, kontrollierte Sprint erwähnt.

Der Abschluss mit Time-Finish ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hier empfiehlt sich, die Hilfe einzuschalten, damit man auch den grünen Bereich für eine richtige Fackel trifft. Alternativ reichen auch einfache Schüsse, denn die Intelligenz der Torhüter lässt bisher stark zu wünschen übrig. In unseren ersten Spielen mussten wir lernen, dass wir auf die Torhüter-Taste gänzlich verzichten sollten, denn dann macht der Schlussmann gar nichts mehr.

Gleiches gilt scheinbar für die gegnerische KI, denn so einfach wie in EA FC 24 haben wir noch nie gegen die hohen Schwierigkeitsgrade gewonnen. Das Spiel ist clever genug, uns höhere oder niedrigere Stufen vorzuschlagen, wenn wir besser oder schlechter spielen. Flott waren wir dann aber auch schon bei der Weltklasse angekommen und hatten trotzdem kein Problem, durch die gegnerischen Reihen Tango zu tanzen.

    • Kommentare (6)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von DrSchneck Anfänger/in
        hmmm kommt der P2W Modus auch zurück? Habs leider nicht ganz mitgeschnitten.
      • Von DrSchneck Anfänger/in
        hmmm kommt der P2W Modus auch zurück? Habs leider nicht ganz mitgeschnitten.
      • Von Desotho Spiele-Enthusiast/in
        Klaus B. wird wie jedes Jahr mit seinen Adiletten ins Kaufland watscheln und sich die XBox Packung mit dem Fussballspieler drauf holen.
      • Von Cortex79 Spiele-Novize/Novizin
        "Fußballsimulation" ist bei EA nur noch Gewinnmaximierung mit Ultimate Team. Der Rest ist ein politisch-konformes Update zur Zierde eines der unverschämtesten Gaming-Abzocken überhaupt. Ich schließe mich daher an: Live-Service Game additiv mit gesetzlichen Rahmenbedingungen nach Casino-Vorgaben. Die Menschen der Welt sollten vor diesem "Spiel" geschützt werden!
      • Von AB5TAUB3R Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von Nevrion
        Es ist nicht anmaßend Makoto Hasebe schlechter zu bewerten als Pepe, aber die spielerischen Fähigkeiten von Frauen auf Männersport umzurechnen, wäre es schon? Das ist am Ende nur der Versuch ist mehr Frauen für das Spiel zu köndern, müsste doch eigentlich jeden Redakteur klar sein. Der Eindruck dass eine Kerr hier auf dem selben Niveau agieren kann wie ein Haaland, wird zumindest der Immersion des Spiels nicht gut tun.

        EAs Entscheidung so zu tun als ob die Trennung von Frauen und Männersport nur ein Relikt des Patriarchats ist, kann mir aber egal sein, denn es wirkt sich für den Karrieremodus ja nicht aus. Letztendlich werde ich den neuen Teil aber ohnehin nicht so schnell kaufen, denn er bietet insgesamt zu wenig neues, als das es seinen Vollpreis wert wäre.
        Als wenn das Frauen hinter dem Ofen hervorholen würde, nur weil man mit einer Frauenmanschaft spielen kann ;)
        Frauenliga ist nur dabei, damit nicht wieder irgendeine Emanzenpartie laut zu schreien beginnt.
        Ob jetzt eine Spielerin auf dem Leistungsniveau irgendeines männlichen Spielers ist tut der Immersion wohl eher nicht weh, weil die eh in einem Match nicht gegenüber stehen.

        Btw. FIFA/FC sollte schon lange ein reines Liveservice Game sein, da sich sowieso nichts ändert und 70/80-100€ jedes Jahr für immer das selbe Spiel zu zahlen finde ich eine reine Frechheit, zumal der Casualgamer in Fifa/FC (meine Annahme aus Beobachtung im Freundeskreis) von einem Release zum nächsten max 50h drinnen verbringen.
        Stattdessen würde ich einfach auf ein Seasonsystem setzen:
        Spiel einmalig um 30-40€ verkaufen und dann stätig weiter entwickeln, Seasonpass alle 3 Monate, wer online spielen will und Verkauf von Zusatzinhalten (neue Trikots, Frisuren usw), da kann dann auch jeder für sich entscheiden.
        Und wer meint das geht nicht:
        -Dead by Daylight
        -Rocket League
        -LoL
        -War Thunder
        -World of Tanks
        usw funktioniert es auch und würde vielleicht auch mehr Spieler bei Laune halten
      • Von bligg Gelegenheitsspieler/in
        Auch nächste Jahr wird sich nicht viel ändern!
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