Microsoft kauft Activision: Jetzt wird es ernst! Millliarden-Deal so gut wie durch

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News Lukas Egner - Autor
Microsoft kauft Activision: Jetzt wird es ernst! Millliarden-Deal so gut wie durch
Quelle: Microsoft

Die historische Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft könnte schon in wenigen Tagen abgeschlossen werden. Dem Milliarden-Deal steht fast nichts mehr im Weg.

Wenn man an die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft als Film umsetzen wollte, dann wären wir jetzt wohl im finalen, letzten Akt. Im großen Finale. Denn nachdem die FTC den Deal anfänglich geblockt hatte, steht nach einem Gerichtsurteil in den USA einer Übernahme jetzt wohl nichts mehr im Weg. Wie wir schon vor wenigen Tagen berichtet haben, wurde Microsoft vor Gericht rechtgegeben. Zuvor hatten sich die beiden Konsolenhersteller, also auch Sony, darüber gestritten, inwiefern so eine Übernahme wettbewerbsverzerrend sein könnte. Es sah also alles danach aus, dass dem Deal nichts mehr im Weg steht. Dann aber legte die FTC nochmals Berufung gegen das Urteil ein. In einem Eilverfahren wurde dieser nun abgelehnt. Was das für den weiteren Verlauf bedeutet und warum Microsoft Activision trotzdem noch nicht zu 100% sicher kaufen kann, erfahrt ihr jetzt.

Kurzes Update: Mittlerweile hat Phil Spencer, Leiter der Xbox-Sparte bei Microsoft via Twitter bekanntgegeben, dass man sich mit Sony auf einen Deal geeinigt hat. Dieser umfasst die Marke "Call of Duty", die laut diesem Vertrag zwischen den beiden Konsolenherstellern weiterhin für Playstation erscheinen soll. Es sieht alles danach aus, dass die Übernahme demnächst über die Bühne geht, da nun scheinbar auch Sony eingesehen hat, dass der Deal kaum mehr zu verhindern ist.

Was bisher geschah

In den letzten Wochen gab es immer wieder spektakuläre Szenen vor Gericht, als der Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard verhandelt wurde. So wurden ehemals geheime Dokumente, die aufzeigen, welchen Publisher Microsoft eigentlich kaufen wollte, öffentlich. Außerdem wurden versehentlich die Entwicklungskosten großer Playstation-Spiele wie Horizon: Forbidden West oder The Last of Us: Part 2 geleakt.

Vor den amerikanischen Richtern jedenfalls standen sich nicht nur die Wettbewerbsbehörden und Microsoft, sondern auch noch Sony gegenüber, die den Deal bis zuletzt natürlich verhindern wollten. Allerdings entschieden die Richter, dass die Übernahme rechtens ist und ebneten so den Weg für Microsoft, Activision Blizzard für knapp 69 Milliarden US-Dollar zu übernehmen.

Eilantrag der FTC abgelehnt

Mit diesem Urteil gab sich die FTC (Federal Trade Commission) allerdings nicht zufrieden, sondern legte Berufung ein. Da Microsoft, sollte der Deal nicht bis 18. Juli 2023 finalisiert werden, eine Vertragsstrafe von drei Milliarden US-Dollar zahlen muss, wurde der Antrag im Eilverfahren bearbeitet.

Die Richterin Jacqueline Scoot entschied bereits in einem früheren Verfahren im Sinne von Microsoft. Auch das Berufungsgericht folgt der Argumentation der FTC, den Deal doch noch kurzfristig zu stoppen, jetzt nicht. Somit kann die Deadline also voraussichtlich eingehalten werden und Microsoft den Spiele-Publisher Activision Blizzard samt Call of Duty, Diablo IV, Overwatch und World of Warcraft übernehmen.

Noch ist der Microsoft-Activision Deal nicht durch!

Durch die Haltung des Berufungsgerichts zugunsten von Microsoft stehen die Chancen gut, dass der Deal auch langfristig Bestand haben wird. Trotzdem gibt es immer noch viele rechtliche Fragen, die zu klären sind, bevor der Deal komplett finalisiert wird.

Die einzige Behörde weltweit, die die Übernahme aktuell noch blockiert, ist die CMA aus Großbritannien. Allerdings hat auch sie Microsoft weitere Zeit eingeräumt, um gewisse Änderungsvorschläge vorzubringen. Dabei geht es vor allem um Call of Duty, dass durch den Deal Xbox- bzw. PC-exklusiv werden könnte.

Xbox-Chef Phil Spencer hat allerdings bereits unter Eid versichert, dass Call of Duty für mindestens weitere 10 Jahre auch für die Playstation veröffentlicht werden soll. Wie es mit der Übernahme weitergeht, bleibt also spannend. Das nächste wichtige Datum ist jetzt der 18. Juli, an dem die Deadline endet, zu der Microsoft den Deal ohne Vertragsstrafe abschließen könnte. Aktuell sieht alles danach aus, als würde der Kauf tatsächlich zu diesem Datum abgeschlossen werden.

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Danach kann Activision Blizzard aber nicht einfach in Microsoft integriert werden. Es gäbe noch einige weitere Hürden und der Deal könnte auch nachträglich noch gestoppt bzw. rückgängig gemacht werden. Wir halten euch jedenfalls auf dem laufenden und fragen: Was sagt ihr zu den Entwicklungen? Schreibt das gerne mal in die Kommentare!

    • Kommentare (15)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von PhalasSP Gelegenheitsspieler/in
        "Es gäbe noch einige weitere Hürden und der Deal könnte auch nachträglich noch gestoppt bzw. rückgängig gemacht werden"

        Der Deal kann nicht mehr gestoppt werden, weil er nicht Systemrelevant ist und die Regierung da nicht eingreifen kann/darf/will...

        Und in dem Regulären Verfahren werden die Richter sicher nicht mehr anders entscheiden, als in dem bereits durchgeführten die Übernahme zu blockieren...
        Am Ende steht die FTC als loser da...
      • Von PhalasSP Gelegenheitsspieler/in
        "Es gäbe noch einige weitere Hürden und der Deal könnte auch nachträglich noch gestoppt bzw. rückgängig gemacht werden"

        Der Deal kann nicht mehr gestoppt werden, weil er nicht Systemrelevant ist und die Regierung da nicht eingreifen kann/darf/will...

        Und in dem Regulären Verfahren werden die Richter sicher nicht mehr anders entscheiden, als in dem bereits durchgeführten die Übernahme zu blockieren...
        Am Ende steht die FTC als loser da...
      • Von PhalasSP Gelegenheitsspieler/in
        Zeigt wieder mal wie nutzlos die FTC ist...Hauptsache viel heiße Luft verschossen...
      • Von LOX-TT Senior Community Officer
        Zitat von Cap1701D
        Ubisoft in Microsoft Hand wäre auch toll.

        äh .... nö, was wäre denn daran toll? Die haben 2 fette Publisher erst geholt (oder sind kurz davor) da ist dann langsam auch mal gut. Von Ubisoft, EA etc. sollen sie die Giergriffel mal schön sein lassen

        Zitat von DarkEmpireRemix
        Hoffe MS kauft bald Sony und Nintendo, dann ist der Spuk endlich zu Ende.
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
      • Von SethWinterstein Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von TheRattlesnake
        Steam hat eine marktbeherrschende Stellung eingenommen und dadurch ist der Retailmarkt nahezu komplett gestorben. In meinen Augen eine negative Entwicklung.
        Dass es den PC Markt ohne Steam nicht mehr geben würde halte ich auch für unsinn. Außer als Shop den es nicht bräuchte wenn es noch alles als Retail geben würde hat Steam doch keinen nennenswerten nutzen.

        Und die Macht der Nutzer? Keine Ahnung wo du die bei Steam mehr siehst als woanders. Spiele werden überall zerrissen wenn sie scheiße sind. Und trotzdem kommt genug scheiße auf den Markt. Vorallem bei Steam wo ja wirklich jeder Dreck veröffentlicht wird.

        Ja, und bei MS habe ich die Befürchtung dass es ähnlich läuft. Eine marktbeherschende Stellung im Abobereich. Noch größere fokusierung auf den Gamepass. Gamepass exklusive Spiele um mehr Leute anzulocken. Steigerung der Preise und Quantität vor Qualität wie man es schon von Netflix und co. kennt.

        Natürlich sind das alles nur Spekulationen. Aber das sind die "alles wird toll, MS ist unser Freund" Kommentare auch.
        Der Retailmarkt ist aus vielen Gründen nahezu komplett gestorben, maßgeblich des technologischen Fortschritts wegen. Ich sehe ehrlich gesagt diesen riesigen Vorteil von Retailhändlern nicht. Ich war ständig in Elektronikläden und Gamestops. Schlechte Auswahl und häufig überzogene Preise, gerade bei GameStop war und ist das krass.
        Ansonsten hat Steam dem PC Markt immens geholfen weil es eben a) "alles" zusammenfasste und b) dabei eben nicht ausschloss, dass man weiterhin eine Auswahl an Bezugsquellen hatte. Das Internet hat den Retailmarkt verdrängt, Steam aber hat nie dazu geführt, dass es keine anderen Shops mehr gibt, die sind eben nur Online, statt Offline. Es gibt wohl keinen Indieentwickler, der leugnen würde, was für eine Auswirkung Steam auf jenen Markt hatte. Steam ist schlichtweg der Hub gewesen, wo alles zusammengefasst war. Es blieb mehr Geld bei Entwicklern, gab ihnen viele Optionen, hat Community Features und selbst Modding mit dem Workshop, ganz zu schweigen von dem Linux-Support. Und klar, Steams Bewertungsystem ist auch ein riesiger Vorteil gewesen, immerhin sind das Nutzerbewertungen, gesammelt von tausenden Spielern und nicht irgendwelche Zeitschriften-Lemminge, die sich von den Entwicklern einladen lassen oder nette Geschenke kriegen.

        Ansonsten zum eigentlichen Thema:
        Die Anzahl an Spielen von Microsoft sind immer noch ein Witz. Nicht dass ein Call of Duty nicht viel Geld einspielt oder ein Diablo IV aber von der Anzahl her ist das nicht wirklich bedeutend für den gesamten Markt. Daher sieht die FTC eben auch so alt aus. Die Kontrolle ist nicht da. Der Gamepass spielt bisher nicht mal Geld ein und es gibt keinen Grund für Entwickler da raufzuspringen, der Druck ist halt nicht wirklich groß. Dasselbe beim Cloud Gaming, das haben ja schon andere versucht und sind entweder gescheitert oder bleiben in einer Nische.

        Ich sehe den Deal daher weder positiv, noch negativ, sondern ziemlich neutral. Persönlich wäre mir lieber, dass es solche Deals nicht gibt aber in so einer Welt leben wir nun Mal nicht.
      • Von DarkEmpireRemix Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von Cap1701D
        Ohne Steam gäbe es heute keinen bedeutenden PC-Markt mehr.
        Man kann in allem schlechten versuchen auch etwas positives zu sehen, oder sich direkt etwas zusammenfantasiern. Lasst uns Regenböge malen. :B

        Hoffe MS kauft bald Sony und Nintendo, dann ist der Spuk endlich zu Ende.
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