Microsoft hat gerade eine der letzten großen Hürden beim Activision-Deal überwunden

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News Lukas Egner - Autor
Microsoft hat gerade eine der letzten großen Hürden beim Activision-Deal überwunden
Quelle: Microsoft

Der Übernahme-Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard geht in die finale Runde: Nach Monaten des Hin und Her zwischen Microsoft und verschiedenen Regulatoren und Monopol-Behörden könnte der Deal jetzt tatsächlich durchgehen. Grund dafür sind mal wieder die Engländer...

Der große Übernahme-Deal von Activision Blizzard seitens Microsoft könnte in die finale Runde gehen. Nachdem wir in den letzten Monaten immer wieder über die Schwierigkeiten berichtet haben, denen sich Microsoft aufgrund der Befürchtung einer Monopolbildung ausgesetzt sieht, mündete das erst vor wenigen Tagen in einer ziemlich abstrusen Meldung zu Call of Duty. Denn Sony hat wohl die Befürchtung, Microsoft könnte in die PlayStation-Version des Shooters extra viele Bugs einbauen. Auch das Versprechen seitens Microsoft, Call of Duty für mindestens zehn Jahre auf sämtliche anderen Plattformen, sogar die Nintendo Switch zu bringen, sorgte für Aufsehen. Und aufgrund dieses Versprechens scheinen die britischen Aufsichtsbehörden jetzt überzeugt zu sein, dass die Übernahme kein Problem darstellt. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Abschluss des 69-Milliarden-Deals...

Deal führt nicht "erheblich weniger Wettbewerb"

Microsofts 69-Milliarden-Dollar-Deal zum Kauf von Activision Blizzard ist am gestrigen Freitag für den Konzern aus Redmond in greifbare Nähe gerückt: Die britischen Aufsichtsbehörden gaben in einer vorläufigen Entscheidung bekannt, dass die Übernahme dem Wettbewerb nicht schaden würde, obwohl sie zuvor angedeutet hatten, dass der Xbox-Hersteller das "Call of Duty"-Geschäft möglicherweise ausgliedern müsste, damit der Deal durchgeht.

Die Wettbewerbs- und Marktbehörde des Vereinigten Königreichs (CMA) war zunächst skeptisch gegenüber Microsofts Versprechen, den Militär-Shooter noch mindestens zehn Jahre auf PlayStation-Konsolen verfügbar zu halten, und argumentierte, dass es einen finanziellen Anreiz geben könnte, die Blockbuster-Serie in Zukunft von der Plattform zu nehmen. Jetzt scheint sich die Behörde doch umentschieden zu haben und gibt an, dass nach dem Erhalt detaillierterer Informationen über die Ausgaben der "Call of Duty"-Spieler klar ist, dass Microsoft eine Menge Geld verlieren würde, wenn die Serie exklusiv für Xbox entwickelt werden würde.

So schreibt man in einer Pressemitteilung: "Die CMA-Untersuchungsgruppe hat ihre Ergebnisse aktualisiert und ist zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass die Transaktion insgesamt nicht zu einer wesentlichen Verringerung des Wettbewerbs in Bezug auf Konsolenspiele im Vereinigten Königreich führen wird. Während die ursprüngliche Analyse der CMA darauf hinwies, dass diese Strategie in den meisten Szenarien rentabel wäre, deuten neue Daten (die einen besseren Einblick in das tatsächliche Kaufverhalten von CoD-Spielern bieten) darauf hin, dass diese Strategie in jedem plausiblen Szenario erhebliche Verluste machen würde.

Auf dieser Grundlage zeigt die aktualisierte Analyse nun, dass es für Microsoft wirtschaftlich nicht vorteilhaft wäre, CoD nach dem Deal exklusiv für Xbox zu machen, sondern dass Microsoft stattdessen immer noch den Anreiz haben wird, das Spiel weiterhin auf PlayStation verfügbar zu machen".

Der Deal ist trotzdem noch nicht in trockenen Tüchern

Obwohl diese Worte zunächst mal positiv für Microsoft klingen, heißt das noch nicht, dass der Deal jetzt von allen Zweifeln erhaben ist. Selbst die CMA ist sich abseits von "Call of Duty" noch nicht ganz sicher und überprüft deshalb vor allem den Xbox Game Pass. Auch Microsoft nimmt die Zweifel wohl sehr ernst und hat in den letzten Wochen mit sämtlichen relevanten Herstellern und Publishern Deals abgeschlossen, laut denen der Xbox Game Pass und die darin enthaltenden Spiele auch auf anderen Plattformen verfügbar gemacht werden.

Eine große Frage bleibt, wie ein endgültiger Deal zwischen Microsoft und Sony aussehen wird. Ein Sprecher von Activision hatte erst kürzlich behauptet, dass Jim Ryan, CEO von Sony Interactive Entertainment, nicht zu Verhandlungen bereit sei und erklärte, sein einziges Ziel sei es, die Übernahme dauerhaft zu verhindern. Da dieses Ergebnis aber immer unwahrscheinlicher wird, dürfte Sony wohl bald keine andere Wahl mehr haben, als die Details für einen wie auch immer gearteten Deal mit Microsoft auszuhandeln.


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In der Zwischenzeit muss Microsoft noch die Genehmigung der europäischen Aufsichtsbehörden einholen und sich mit einer Kartellklage der Federal Trade Commission auseinandersetzen. Den Investoren scheinen die ganzen Streitigkeiten jedenfalls zu gefallen, die Aktie von Activision schoss erst kürzlich in neue Höhen. Aber wie seht ihr das: Wird der Deal jetzt tatsächlich Wirklichkeit oder werden sich Microsoft und Sony weiterhin bis aufs Äußerste bekämpfen? Schreibt das gerne mal in die Kommentare!

Quelle: CMA Pressemitteilung

    • Kommentare (25)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von RevolverOcelot Hobby-Spieler/in
        Die Konsolenverkäufe von MS sind wohl auch um 30% gefallen. Naja was erwartet man wenn man sich so auf den Service Bereich wie den Gamepass fokussiert und fast alle Spiele auf dem PC im Gamepass bringt, dann braucht man auch keine Series Konsolen verkaufen.
        https://www.eurogamer.net...
      • Von RevolverOcelot Hobby-Spieler/in
        Die Konsolenverkäufe von MS sind wohl auch um 30% gefallen. Naja was erwartet man wenn man sich so auf den Service Bereich wie den Gamepass fokussiert und fast alle Spiele auf dem PC im Gamepass bringt, dann braucht man auch keine Series Konsolen verkaufen.
        https://www.eurogamer.net...
      • Von Garfield1980 Spiele-Kenner/in
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
        Was sagst du zu der neuen Entwicklung, dass der Deal jetzt vielleicht doch nicht durchgeht?
      • Von Bonkic Großmeister/in der Spiele
        Zitat von Garfield1980
        CMA UK blockiert die Übernahme von Microsoft wegen Cloud Gaming
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
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      • Von Garfield1980 Spiele-Kenner/in
        CMA UK blockiert die Übernahme von Microsoft wegen Cloud Gaming
        [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
      • Von Datalus Hobby-Spieler/in
        Zitat von TheRattlesnake
        Die Frage ist doch ob man damals und heute überhaupt so direkt vergleichen kann. Meiner Meinung nach nein.
        Zu 360 Zeiten hatte MS nur die Konsole im Fokus. Heute eher ihren Service. Egal ob auf Konsole oder PC. Da weiß doch niemand wie die Series X/S Verkaufszahlen wären wenn MS nicht alles auf PC bringen würde.
        Stimmt, der Fokus bei beiden hat sich verschoben und richtet sich mehr und mehr auf Service aus, bei Microsoft etwas stärker als bei Sony.

        PS3 und 360 waren auch die ersten Konsolen, die einen großen Support für Download-Software hatten, aber immer noch stärker auf Retails setzten. Heute ist das umgekehrt. Sowohl Sony als auch Microsoft erzielen mit dem Verkauf von Downloads mehr Umsatz. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis beide mehr Geld mit „Service“ machen.
      Direkt zum Diskussionsende
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