Monarch: Legacy of Monsters Folge 10 Kritik: Godzilla Minus Fun

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Test Christian Fussy - Redakteur
Monarch: Legacy of Monsters
Quelle: Apple TV+

Die Godzilla-Serie kommt in Folge 10 zu einem vorläufigen Ende Bringt das Finale noch einmal Nervenkitzel und große Emotionen? Achtung: Es folgen kleine Spoiler.

Episode 10 der Godzilla-Serie Monarch: Legacy of Monsters beginnt mal wieder mit einem nervigen Film-Klischee: Cate (Anna Sawai) steht in der Hohlerde plötzlich ihrer Großmutter Keiko (Mari Yamamoto) gegenüber. Beide sind natürlich über die Ankunft der anderen erstaunt, stehen unter Stress und haben etliche Fragen.

Statt mit der anderen Person vernünftig zu reden und ihr direkt die wichtigsten Erklärungen zu liefern, gibt es vor allem von Cate aber nur vage Antworten auf eigentlich recht präzise Fragen und die zwei Frauen reden komplett aneinander vorbei.

Es ist offensichtlich, dass sich niemand im realen Leben so unterhalten würde und hier nur die Drehbuchautoren bewusst Informationen für die Charaktere für später zurückhalten. Das Resultat ist eine belanglose Szene und Figuren, die sich so unnötig bescheuert ausdrücken, dass man den Fernseher anschreien möchte.

Godzilla-Serie: Finale voller Filler

Leider kommt die Erzählung nicht nur im Einstieg ins Straucheln, sondern auch durch den Rest der Episode einige Klischees und Enthüllungen, die nur für die Figuren Neuigkeiten darstellen, nicht aber für das Publikum. Kurt Russell und Mari Yamamoto geben der Wiedervereinigung ihrer Figuren die nötige Emotionalität, die durch die schwülstige Musik noch einmal ordentlich aufgeblasen wird, trotzdem ist es kein gutes Zeichen, wenn bereits die halbe Laufzeit des Finales nur darin besteht, Charaktere auf den aktuellen Stand zu bringen.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+ Im Fall der beiden Zeitreisenden wider Willen ergibt der Fokus aus dramatischer Sicht schon Sinn, der restliche Plot dreht sich aber viel zu oft darum, irgendeinen pseudowissenschaftlichen Nonsens auszuklügeln oder Figuren von Punkt A nach Punkt B zu bringen.

Die Monster selbst haben dagegen wieder recht wenig Screentime, es gibt natürlich noch einmal einen obligatorischen Auftritt von Godzilla und die Effekte sind für TV-Verhältnisse auch wirklich beachtlich, wie ein richtiger Showdown fühlt sich die letzte Folge aber zu keiner Zeit an.

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Die Franchise-Falle schnappt auch bei Godzilla zu

Letzte Woche war ich hoffnungsvoll, dass die Showrunner in erster Linie daran interessiert sind, ihre eigene Geschichte um die zentrale Figur Lee Shaw zu einem befriedigenden Ende zu bringen. Damit hätte man zumindest eine abgeschlossene Handlung erzählt, deren emotionaler Kern eine Serie rechtfertigt.

Diesen Vorsatz, den die Macher mir gegenüber auch im Interview formulierten, erfüllen sie in der letzten Folge allerdings nur mit der absolut oberflächlichsten Betrachtung. Bill Randa (Anders Holm / John Goodman), dessen Botschaft aus der ersten Folge wir erneut zu sehen bekommen, findet im Finale nur noch Erwähnung, Shaws Story wird augenscheinlich abgeschlossen, die Tür, für eine etwaige Fortsetzung zurückzukommen, wird für Russell aber noch einen kleinen Spalt offen gelassen. Der Rest der Figuren wird in den letzten Minuten der Episode direkt in ein neues Szenario geschickt, das eine zweite Staffel in Aussicht stellt, einen befriedigenden Epilog gibt es nicht.

May (Kiersey Clemons), um deren Verrat in den letzten Folgen ein großes Buhei gemacht wurde, trabt hier nur noch den anderen Figuren hinterher. Sie leistet weder Wiedergutmachung, noch erhält sie eine Strafe für ihr Verhalten und bleibt damit weiterhin die überflüssigste Figur der Serie. Warum wir ihre Hintergrundgeschichte und ihr ständiges Gequengel ertragen mussten, wenn die Figur am Ende überhaupt keine Rolle mehr spielt, weiß der Geier.

Nicht, dass ich mir mehr Screentime für die egoistische Hackerin gewünscht hätte, normalerweise machen Figuren in fiktiven Geschichten aber zumindest eine charakterliche Wandlung durch oder haben eine bestimmte Funktion zu erfüllen.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+

Fazit nach Staffel 1 der Godzilla-Serie Monarch: Legacy of Monsters

Was übrig bleibt ist eine Serie, die gerne ein paar Episoden kürzer und ein paar Figuren ärmer hätte sein dürfen. Der unorthodoxe Ansatz, die Geschichte in mehreren Jahrzehnten spielen zu lassen und zuallererst ein Familiendrama zu erzählen, in dem Godzilla und Co. nur peripher zur Handlung beitragen, funktionierte besser als erwartet.

Als große Hürde stellte sich am Ende nicht die Actionlust des Publikums, sondern die mangelnde Qualität von Dialogen und Figurenzeichnung heraus. Die verlässlichen Darbietungen von Wyatt und Kurt Russell, Mari Yamamoto und Anders Holm sind Lichtblicke in der Serie, weil der restliche Cast häufig auf Seifenoper-Niveau chargiert.

Monarch: Legacy of Monsters ist Teil des Programms von Apple TV+. Eine zweite Staffel wurde von den Machern in Aussicht gestellt, bisher aber nicht bestätigt. Kritiken zu den anderen Folgen findet ihr hier: 1&2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9.

Falls ihr die Serie ebenfalls verfolgt habt, hoffe ich, dass euch meine wöchentlichen Einordnungen zumindest ein bisschen unterhalten haben, auch wenn die Serie unterm Strich eher gemischte Gefühle bei mir ausgelöst hat. Mit dem Monsterverse geht bereits am 11. April 2024 weiter mit Godzilla x Kong: A New Empire. Im Kino läuft derzeit mit Godzilla Minus One noch eine andere Verfilmung mit der berühmten Riesenechse.

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