Nintendo schließt alte eShops: Viele Spiele für immer verloren
Nintendo plant, die eShops für Wii U und 3DS zu schließen. Mehrere Download-Games der beiden Plattformen sind danach für immer verloren.
Nintendo plant, für März 2023 die Einkaufsfunktionen für die eShops der Wii U sowie der Nintendo-3DS-Familie zu schließen. Das bedeutet genauer, dass ab diesem Zeitpunkt weder Spiele in den beiden Download-Shops gekauft, noch Inhalte und Demos kostenlos erworben werden können. Das betrifft sowohl klassische eShop-Spiele als auch Retro-Games von der Virtual Console. Alle Titel, die man bereits besitzt, wie auch existierende Software-Updates können jedoch weiterhin heruntergeladen werden. Das hat Nintendo via Blogpost bekannt gegeben.
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Auch kann man weiterhin online spielen. Der Schritt bedeutet also nicht das Aus für eventuelle Matches in Mario Kart 8, Splatoon oder Super Smash Bros. 4. Von StreetPass Mii Plaza und dem Nintendo Badge Arcade müssen wir aber unter anderem Abschied nehmen. Laut Nintendo soll mit der Ankündigung ein Jahr im Voraus genug Zeit geschaffen werden, um sich auf das Ende der eShops vorbereiten zu können. Mit dem Kauf all der Titel, die einem noch in seiner Gaming-Bibliothek fehlen, sollte man sich allerdings nicht zu viel Zeit lassen.
Denn bereits ab dem 23. Mai 2022 wird es nicht mehr möglich sein, eShop-Accounts mit der Kreditkarte aufzufüllen. Gut zu wissen ist dabei, dass dies innerhalb Europas bereits seit 2019 nur noch über Umwege möglich ist.
Ende August 2022 verlieren dann auch Nintendo-eShop-Karten ihre Funktionalität, sodass bis März 2023 nur noch Download Codes eingelöst werden können. Sony fällte vergangenes Jahr eine ähnliche Entscheidung für die Stores von PS3 und PS Vita.
Dass dies "Teil des natürlichen Lebenszyklus" der Konsolen ist, wie Nintendo es ausdrückt, ist nachvollziehbar. Immerhin wissen die meisten Spieler fünf Jahre nach Erscheinen der Nintendo Switch wohl gar nicht mehr, wie die eShops aussehen. Zudem genießt - zumindest im Falle der Wii U - beinahe der gesamte Katalog an (auf der Wii U gefloppten) Spielen mittlerweile ein neues Leben auf der Switch. Was Sorge macht, sind aber auch nicht die auf den jeweiligen Konsolen erschienenen Titel, sondern die gigantische Auswahl an Klassikern in der Virtual Console.
In einer mittlerweile gelöschten Sektion des Q&A-Teils stellte und beantwortete Nintendo die Frage, was denn nun mit den bald nicht mehr käuflichen Klassikern geschehen würde. Die Nintendo Switch gibt einem zwar die Möglichkeit, NES-, SNES- und jetzt auch N64- und Sega-Mega-Drive-Klassiker zu spielen, aber eben nur, wenn man ein NSO-Abo abgeschlossen hat. Und selbst dann kann man die Spiele zwar spielen, besitzen aber nicht, und die Auswahl ist im Vergleich zu Nintendo 3DS und Wii U wesentlich kleiner.
Wird es also bald eine alternative Möglichkeit geben, klassische Titel zu erwerben? Die enttäuschende Antwort lautet: nein. Das würde bedeuten, dass es in Zukunft keinen einfachen Weg mehr geben wird, diese Spiele legal tatsächlich zu besitzen.
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Microsoft hat sich zuletzt mit seinem Xbox Game Pass zurück auf die Bildfläche gekämpft und auch Sony arbeitet angeblich aktuell an einem neuen Streaming-Modell. Nintendo ist in den letzten Jahren hingegen eher dafür bekannt gewesen, mit seinem Online-System einige Probleme zu haben. Erst letzten Herbst wurden mit der Veröffentlichung des recht teuren Erweiterungspakets für Nintendo Switch Online (NSO) wieder Diskussionen über dessen Wert laut.
Quelle: via Kotaku