Overwatch 2: Director hatte wohl gute Gründe für den gestrichenen PvE-Modus

Der neueste Blogbeitrag von Aaron Keller, dem Game Director von Overwatch 2, hat nicht den gewohnt heiteren Ton. In seinem Beitrag erläutert er die Ankündigung vom Dienstag, dass Blizzard den lang erwarteten PvE-Modus von Overwatch 2 gestrichen hat. Die Nachricht wurde in den letzten Minuten eines 30-minütigen Livestreams verkündet, zusammen mit der Ankündigung, dass die Story-Missionen nicht gestrichen wurden und ab Saison 6 verfügbar sein werden.

Frustrierte Community

Die Nachricht stieß auf wenig Begeisterung. Sowohl Fans als auch Websites waren verwirrt, da der Eindruck entstand, dass sämtlicher PvE-Inhalte gestrichen wurde. Die Spieler sind verärgert darüber, dass Blizzard jahrelang Overwatch 2 mit der Versprechung von PvE vermarktet hat, um dann die Entwicklung so schnell abzubrechen. Zwar werden Story-Missionen kommen, aber der Modus, der PvE in Overwatch zu mehr als einer flüchtigen Nebenaktivität machen sollte, wird nie erscheinen. In seinem Blogbeitrag erläutert Keller die Gründe für die Streichung des Hero Mode. Im Wesentlichen war dieser noch nicht ausgereift und hat dem Team nicht den erhofften Spaßfaktor geliefert. Blizzard entschied daher, sich nur noch auf die Live-Modi zu konzentrieren.

"Die Dinge verlaufen selten wie geplant in der Spieleentwicklung. Wir hatten anfangs Schwierigkeiten, das richtige Spielerlebnis für den Hero Mode zu finden. Der Umfang wurde größer. Wir haben versucht, zu viele Dinge gleichzeitig zu machen und den Fokus verloren", sagte Keller. "Das Team hat einige großartige Dinge entwickelt, darunter Heldenfähigkeiten, neue Gegner und frühe Versionen von Missionen, aber wir waren nie in der Lage, alle Elemente zusammenzuführen, um ein poliertes, zusammenhängendes Spielerlebnis zu veröffentlichen."

Die interessanteste Enthüllung im Blog betrifft die Entstehung des PvE-Fokus von Overwatch 2. Seit dem Start von Overwatch im Jahr 2016 hatte Blizzard offenbar geplant, die ursprüngliche Vision des eingestellten MMO-FPS-Projekts namens Project Titan zu realisieren, aus dem Overwatch später entstand.

Wird Project Titan wiederbelebt?

"Das Overwatch-Team wurde nach einem eingestellten Blizzard-Spiel namens Project Titan gegründet. Dieses Spiel hatte viele Facetten, aber im Kern war es ein FPS-MMO. Das Overwatch-Team betrachtete sich, insbesondere zu Beginn, als ein MMO-Entwicklungsteam. Als wir uns von diesem ursprünglichen Konzept wegbewegten und Overwatch entwickelten, planten wir, irgendwann zu diesem ursprünglichen Konzept zurückzukehren", so Keller.

"Wir hatten einen Schritt-für-Schritt-Plan: Overwatch war der erste Schritt, PvE war der zweite Schritt, und ein MMO war der dritte Schritt. Es war von Anfang an in der DNA des Teams verankert, und einige von uns betrachteten das endgültige Spiel als wahre Verwirklichung der ursprünglichen Vision von Project Titan." Keller hält dies nun für einen Fehler.

"Als wir Overwatch 2016 starteten, begannen wir schnell darüber zu sprechen, was der nächste Schritt sein könnte. Wenn ich jetzt auf diesen Moment zurückblicke, ist es offensichtlich, dass wir uns mehr auf Overwatch konzentriert haben sollten, da es ein großer Erfolg war."

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"In diesem Fall hatte ich Schwierigkeiten, von einer Vision abzuweichen, die einfach nicht funktionierte. Dafür möchte ich mich bei unseren Fans und unserem Team entschuldigen. Es tut mir leid."

Keller geht nicht so weit zu sagen, dass die Pläne für ein Overwatch-MMO endgültig eingestellt sind, aber die Reduzierung der PvE-Pläne deutet darauf hin, dass Blizzard sich darauf konzentrieren möchte, worin Overwatch bereits gut ist - PvP. Es werden neue PvE-Modi entwickelt, und Keller verspricht, dass die kommenden Story-Missionen "weit über das hinausgehen, was wir bisher für PvE geschaffen haben". Es scheint jedoch, dass die Koop-Elemente in Overwatch 2 das bleiben werden, was sie immer waren: eine unterhaltsame, aber seichte Nebenaktivität. Hattet ihr euch auf einen richtigen PvE-Modus gefreut?

Quelle: PC Gamer