Prometheus - Dunkle Zeichen - Review

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Test Stephanie Regener - Autorin
Prometheus - Dunkle Zeichen - Review
Quelle: HWC

Ridley Scotts Rückkehr in die selbst geschaffene Welt von Alien - aber keine Rückkehr zum alten Stil.

Nichts weniger als den Ursprüngen der Menschheit hofft das Wissenschaftler-Pärchen Shaw (Noomi Rapace) und Holloway (Logan Marshall-Green) auf den Grund zu gehen, als sie im Jahr 2094 zusammen mit 15 weiteren Crewmitgliedern an Bord des Raumschiffs Prometheus - Dunkle Zeichen - Review Quelle: HWC Prometheus nach zweijähriger Reise einen fernen Planeten erreichen. Hier scheint eine weiterentwickelte Rasse gewirkt und alles irdische Leben seinen Anfang genommen zu haben. Doch das die Reise finanzierende Unternehmen Weyland, vertreten durch die spröde Expeditionsleiterin Vickers (Charlize Theron) und den undurchschaubaren Androiden David (in bester Data-Manier: Michael Fassbender), scheint mehr anzutreiben als die reine Wissenschaft. Als bei der Erforschung eines Höhlensystems auf dem fremden Gestirn dann auch noch neben unbekannter Technologie seltsame Grabstätten, zähe schwarze Flüssigkeit und wurmartige Wesen entdeckt werden, schlägt die Stimmung bald um. Zwei Crewmitglieder sterben, Holloway infiziert sich und auch Shaw muss eine schockierende Erfahrung machen. Alsbald beginnt für alle Beteiligten ein Kampf ums nackte Überleben.

Bildgewaltiges Effektefeuerwerk
Kaum ein Film wurde dieses Jahr von Fans heißer erwartet als Ridley Scotts Rückkehr in die Welt, die er mit Alien einst selbst Prometheus - Dunkle Zeichen - Review erschuf. Doch Prometheus an dem Klassiker von 1979 messen zu wollen, wäre ein Fehler. Was damals durch seinen Minimalismus (wenige Besatzungsmitglieder, eingeschränkter Raum, ein kaum zu sehendes mysteriöses Killerwesen) atmosphärisch perfektes Grauen erzeugte, wäre für heutige Sehgewohnheiten womöglich zu wenig. Auch einen zweiten 2001 – Odyssee im Weltraum zu inszenieren – wie man fast rauszuhören meinen konnte, wenn man in den letzten Monaten mit den Filmemachern sprach – wäre weder zeitgemäß noch würde es zu Scotts Stil passen. Und so kam bei Prome­theus etwas anders heraus: das zu erwartende bildgewaltige Effektefeuerwerk. Wo Alien mit klaustrophobischer Stimmung die Nerven der Kinozuschauer drangsalierte, will Prometheus eher Wow-Efekte erzeugen. Das gelingt auch in vielen Szenen dieses bis ins Detail aufwendig ausgestatteten Sci-Fi-Horrors dank des einzigartigen visuellen Händchens des Regisseurs, der zudem die 3D-Technik gekonnt sparsam und nie als reines Mittel zum Zweck einsetzt.

Eventkino par excellence
Doch die (zu) zahlreichen Varianten des Sterbens, das Einbauen von Twists, die am Ende ins Leere laufen, vor allem aber das oftmals für ein Forschungsteam höchst unprofessionelle Verhalten sowie der Aspekt, dass nach quasi jedem grauenhaften Ereignis Prometheus - Dunkle Zeichen - Review Quelle: HWC alle immer wieder zur Tagesordnung übergehen – das alles sorgt dafür, dass man bei diesen ja eigentlich füchterlich bedrückenden Schicksalen emotional kaum mitfiebert. Ist Prometheus also kein guter Film? Doch das ist er: Er ist Eventkino par excellence und für die breite Kinomasse vermutlich zugänglicher als einst der Klassiker (der übrigens keine 400.000 Zuschauer in die Kinos lockte). Es ist optisch perfekter Sci-Fi-Horror mit einem Hauch Mysterium, zielgerichteten Actioneinlagen, gruseligen Ekelmomenten und viel glibbrigem Schleim. Doch Grund, seine Fingernägel vor lauter Anspannung in die Armlehne zu bohren, bietet er nicht.

FAZIT / Erwarten Sie keinen Alien, sonst könnten Sie enttäuscht werden. Lassen Sie sich einfach auf ein modernes Gruselspektakel ein.

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(Tim Sünderhauf)

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