Nachdem der US-Hersteller Sonos mit WLAN-Lautsprechern auf dem Markt sehr erfolgreich war, wurden auch Smartspeaker immer beliebter, die von Branchenriesen wie Amazon und Google hergestellt werden. Nun wirft Sonos den beiden Unternehmen vor, Patente verletzt und Zwang ausgeübt zu haben. Es geht dabei unter anderem um Sprachassistenten sowie das Synchronisieren von Musik bei Multiroom-Settings.
Sonos hat sich in den letzten Jahren durch WLAN-Lautsprecher einen Namen gemacht. Die Produkte ermöglichen es, im Haushalt Musik kabellos überall hin zu streamen, wo ein Sonos-Lautsprecher steht. Durch den Erfolg brandete eine ganze Welle von neuen kabellosen Lautsprechern auf, die schon längst in den so genannten "Smartspeakern" gemündet ist. Eine große Konkurrenz für Sonos sind dabei die Smartspeaker von Google und Amazon herstellen. Letzteren wirft Sonos nun vor, Patente verletzt zu haben. Dies berichten auch unsere Kollegen von Golem.
Klage gegen Google eingereicht
Gegen Google hat Sonos sogar bereits eine Klage eingereicht. Bei Amazon hält sich der US-Hersteller noch zurück, eventuell wegen einer Einigung hinter den Kulissen, ein anderer guter Grund wäre aber auch, dass man nicht gleich zwei teure Klagen gegen Technikgiganten gleichzeitig in die Wege leiten will. Sonos hat Google offenbar, so lässt es jedenfalls der Sonos-CEO Patrick Spence verlauten, schon 2016 über Patentverstöße informiert und versucht, eine Einigung zu erzielen, was aber scheiterte. Gleichzeitig arbeiten Sonos und Google aber auch zusammen, denn der Google Sprachassistent ist auch bei Sonos-Produkten verfügbar - ebenso wie Amazons Alexa.
Fünf Patente betroffen. Zwang durch Amazon und Google?
Bei den Vorwürfen geht es um fünf konkrete Patente, die Google verletzt haben soll. Unter anderem geht es um ein Patent, durch das die Musik auch dann, wenn mehrere Lautsprecher im WLAN-Musik gleichzeitig abspielen, synchron ertönt. Ansonsten müsste der Hörer einen Unschönen Echo-Effekt in Kauf nehmen. Ein weiterer Vorwurf hat mit den Sprachassistenten von Google und Amazon zu tun. Denn Sonos unterstützt beide, allerdings muss sich der Nutzer für eines von beiden entscheiden. Bisher wurde dies mit möglichen Problemen bei einer parallelen Nutzung begründet, doch Sonos hat nun bekanntgegeben, dass man in Wahrheit Sonos seitens Google und Amazon dazu zwang, so zu handeln.