Star Trek: Furchtbare neue Welten - die zehn schlechtesten Folgen

Egal ob es um die Verteidigung von Bürgerrechten, die Verurteilung von Folter und Einzelhaft oder die Entdeckung eines neuen Volkes geht - Roddenberrys Universum inspiriert und bietet mehr als genug Diskussionsstoff, um ganze Nachmittage zu füllen. Manchmal jedoch... Nun, manchmal fährt Star Trek mit Warp 9 vor die Wand und wir müssen bei dem Unfall zusehen. Wir widmen uns in dieser Liste den zehn schlechtesten Star-Trek-Folgen aller Zeiten. Ein Wort noch zur Reihenfolge unserer Top 10: Je höher wir mit der Platzierung steigen, desto mehr steigt auch der Trash-Faktor. Sprich, wo die unteren Ränge lediglich deprimierend schlecht sind, bieten sich die Top-Drei-Gurkenfolgen für einen amüsanten Videoabend mit dem einen oder andere Trinkspiel an.

Platz 10: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert - Kraft der Träume

Quelle: Paramount CBS Gute Idee für ein günstiges Staffelfinale: Einfach alle bisherigen Folgen mit Commander Riker zu einer langweiligen Clipshow zusammenschneiden.
  Die erste Folge auf unserer Liste ist für Trekker ebenso deprimierend wie langweilig: In "Kraft der Träume" (Orig: "Shades of Grey") kämpft ein bewusstloser Commander Riker mit einer unbekannten Mikrobenart. In seiner Bewusstlosigkeit träumt der Commander zunächst von seinen erotischen Begegnungen - das scheint der Mikrobe jedoch ebenso zu gefallen wie Riker. Dr. Pulaski bringt ihren Patienten deshalb dazu, seine schlimmsten Erinnerungen zu durchleben - was nun folgt ist eine ellenlange Clipshow aus früheren Folgen. Der Grund dafür ist, dass der Produktion schlicht und ergreifend das Geld ausging und man irgendwie ein Staffelfinale aufstellen musste. Für eine Serie, die gerade einmal ihre zweite Staffel beendete, kommt das einem Kapitalverbrechen gleich.

Platz 9: Star Trek: Enterprise - Dies sind die Abenteuer

Quelle: Paramount CBS Wieder eine gute Idee für ein Staffelfinale: Wir sehen Riker dabei zu, wie er gelangweilt auf der Enterprise herumwandert und Töpfe spült.
 

Die Episode "Dies sind die Abenteuer" (Orig: "These are the Voyages...") sollte eigentlich das Finale von Star Trek: Enterprise darstellen... was Fans jedoch bekamen, war Commander Riker, der sich alte Holodeckaufnahmen anschaute. Das Ergebnis ist eine grottige Enterprise-Folge, in der Riker verschiedene Rollen spielt - wenn er nicht gerade im Hintergrund herumsteht und nichts tut. Als Captain Archer schließlich die Gründung der Föderation in Gang bringt und die Rede halten soll, die auf Jahrhunderte hinweg Völker zusammenschmieden und die Galaxie prägen sollte, schaltet Riker das Holodeck ab. Die Folge ist so verwirrend, langweilig und wuterregend, dass sie unter Fans als schlechtestes Star-Trek-Finale aller Zeiten gilt. In unserer Liste steht "Dies sind die Abenteuer" nur deshalb nicht auf dem ersten Platz, weil es auch Gurken-Folgen gibt, die den Zuschauer wenigstens unterhalten.

Platz 8: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert - Planet Angel One

Quelle: Paramount CBS Star Trek behandelt komplexe Themen oft sehr zugänglich und kompetent – ab und zu greift es jedoch komplett daneben, wie zum Beispiel in „Angel One“
  (1) Eine weitere berühmt-berüchtigte Folge ist "Planet Angel One" (Orig: "Angel One"), während derer die Überlebenden eines Frachterunglücks auf einem fremden Planeten stranden. Das Problem: Auf diesem Planeten herrschen Frauen anstelle von Männern. Wo Zuschauer auf dem Planeten eine Star-Trek-typische Aufarbeitung klassischer Geschlechterrollen erwarteten, bekamen sie eine dystopische Höllenlandschaft, in der links und rechts die Todesstrafe verteilt und hilflose Männer in albernen Kostümen als Sexsklaven gehalten werden. Ursprünglich sollte der Planet von Bewohnern unterschiedlicher Hautfarben bewohnt und als Symbol für die Apartheid in Südafrika verwendet werden. Um das Ganze zu entschärfen wurden die Geschlechterrollen anstelle der Hautfarben eingesetzt - mit katastrophalen Folgen. Gates McFadden, die Schauspielerin von Dr. Beverly Crusher, nannte die Folge in einem Interview "... das sexistischste, was ich jemals erlebt habe."

Platz 7: Star Trek: Deep Space Nine - Die Beraterin

Quelle: Paramount CBS Männer, die die Diskriminierung einer Frau erleben, sind an sich kein schlechtes Thema. „Die Beraterin“ ist jedoch dank der grottigen Umsetzung nur schwer zu ertragen.
  In der Folge "Die Beraterin" (Orig: "Profit and Lace") spielt Quarks Mutter eine große Rolle. Soweit so gut, denn die Dame bricht mit den Geschlechterrollen der Ferengi, da sie Kleidung trägt, Geschäfte tätigt und obendrein den Großen Nagus um den Finger wickelt. Als die starke alte Dame jedoch vor einer wichtigen Verhandlung erkrankt, tritt Quark an ihre Stelle - indem er eine waschechte Geschlechtsumwandlung durchführen lässt. Es kommt, wie es kommen muss: Quark ist eitel, emotional und übertrieben dramatisch. Während die Schreiber "Die Beraterin" als Komödie konzipierten, interpretierte der Regisseur die Folge als ernsthaftes Drama. Die Mischung daraus ergibt ein Desaster, das "Frauen in einer Männerwelt" mit "Frauen sind unzurechnungsfähig" verwechselt.

Platz 6: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert - Der Ehrencodex

Quelle: Paramount CBS Eine sehr ungeschickte Darstellung afrikanischer Stammes-Klischees, kombiniert mit den unangenehmsten Vorurteilen ergibt die Folge „Der Ehrencodex“.
 

Mit "Der Ehrencodex" (Orig: "Code of Honor") kommen wir zu einem weiteren grauenhaften "Juwel", in dem die Crew der Enterprise auf einem Planeten landet, der von der Karikatur schwarzer Ureinwohner aus den dreißiger Jahren bevölkert wird. Ltd. Tasha Yar wird prompt von einem "feindlichen Stamm" entführt und als "starke weiße Frau" bezeichnet. Natürlich regelt die dunkelhäutige Bevölkerung ihre Probleme grundsätzlich mit Gewalt. Da ist es doch praktisch, dass die fast ausschließlich weiße Crew der Enterprise die primitiven Regeln des Volkes geschickt umgeht und im Anschluss gnädig korrigiert. Schaut euch einfach das beigelegte Bild an und ihr wisst alles, was ihr wissen müsst.

Platz 5: Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert - Ronin

Quelle: Paramount CBS Wer schon immer dabei zusehen wollte, wie Dr. Beverly Crusher mit einem außerirdischen Schotten-Geist flirtet, ist bei der Folge „Ronin“ goldrichtig.
  Wir kommen langsam, aber sicher zu den Folgen, die so schlecht sind, dass man sie gesehen haben muss. In "Ronin" (Orig: "Sub Rosa") kehrt Dr. Beverly Crusher für die Beerdigung ihrer Großmutter auf die Erde zurück und trifft dort einen schottischen Geist, der bereits der Liebhaber ihrer Großmutter war. Was nun folgt, ist die charakterliche Demontage von Dr. Crusher, die sich mit einem Mal wie eine Porzellanpuppe kleidet und kichernd auf ihrem Bett sitzt - wenn sie nicht gerade auf peinliche Art und Weise stöhnt, während der gasförmige Geist um sie herumschwebt. Natürlich ist der "Geist" Ronin nicht wirklich ein Untoter, sondern eine außerirdische Lebensform, die im Finale die Leiche von Dr. Crushers Mutter wiederbelebt (!) und Worf sowie Geordi mit grünen Blitzen umnietet. Uff.

Platz 4: Star Trek: Enterprise - In guter Hoffnung

Quelle: Paramount CBS Der „Handgelenks-Nippel“ fasst die Folge perfekt zusammen. Bis Star Trek: Enterprise traute sich kein Schreiber die „Männerschwangerschaft“ anzupacken – aus gutem Grund.
  Die Enterprise steht den Xyrillianern in der Folge "In guter Hoffnung" (Orig: "Unexpected") bei, indem sich der Chefingenieur Tucker als Tech-Support auf das fremde Schiff begibt. Trip freundet sich mit der außerirdischen Ah'len an und wird schwanger, nachdem er seine Hände in eine Schale mit weißen Kugeln gelegt hat. Richtig gelesen - schwanger, komplett mit allen Klischees wie Stimmungsschwankungen, Heißhunger und (wir bitten um einen Trommelwirbel) Nippeln am Handgelenk. Die Idee geisterte bereits seit Jahrzehnten durch die kollektive Schreibergemeinschaft von Star Trek und wurde in Star Trek: Enterprise schließlich, zum Grauen aller Zuschauer, auf schlimmstmögliche Art und Weise umgesetzt.

Platz 3: Star Trek: Voyager - Die Schwelle

Quelle: Paramount CBS Wir präsentieren: Die Spitze der menschlichen Evolution ist ein Riesenmolch! Das ergibt keinen Sinn? Wir können euch beruhigen. Der Rest der Folge auch nicht.
  In der Folge die Schwelle (Orig: "Threshold") knackt Tom Paris eines der komplexesten physikalischen Probleme aller Zeiten bei einem Kaffee in der Kantine und unternimmt daraufhin einen Flug mit Warp 10. Kurz darauf verändert sich Ltd. Tom Paris körperlich, indem er "evolviert" - in seiner Verwirrung kidnappt er Janeway, springt mit Warp 10 zu einem Planeten, der ohnehin nur zwei Flugstunden entfernt war und (haltet euch fest) macht Babys mit ihr, nachdem sich beide in Riesenmolche verwandelt haben. Der Plot von "Die Schwelle" ist so absurd schlecht, und das fast cronenberg'sche Makeup von Altmeister Michael Westmore gleichzeitig so hervorragend, das das Ergebnis einem psychedelischen Autounfall gleicht. Übrigens: Westmore erhielt für seine Arbeit in dieser Folge sogar einen Emmy!

Platz 2: Raumschiff Enterprise - Spock's Gehirn

Quelle: Paramount CBS Wenn euch dieser Blick peinlich berührt vorkommt, habt ihr absolut recht: Leonard Nimoy sagte einst, dass er die Folge am liebsten vergessen würde.
  Eine der berüchtigtsten Folgen aller Zeiten ist "Spock's Gehirn" (Orig: "Spock's Brain"): Eine unbekannte Dame teleportiert sich auf die Brücke der Enterprise und raubt Spocks Gehirn. Kurzentschlossen wird Spocks Körper auf Fernsteuerung umgeschaltet und der Planet der Diebe besucht. Dort gibt es jedoch nur unterbelichtete Höhlenmenschen, die von Frauen als Sklaven gehalten werden, deren Wortschatz ebenfalls nur als 'sparsam' beschrieben werden kann: Aus dieser Folge stammt der berühmte Satz "Gehirn! Gehirn! Was ist Gehirn?!". Ursprünglich sollte "Spock's Gehirn" vorn Organdiebstahl handeln. Was dabei herauskam war jedoch eine wirre (und extrem amüsante) Katastrophe. Sowohl Leonard Nimoy las auch William Shatner sowie der Schreiber Gene Coon äußerten, dass sie bereuen, die Folge jemals gedreht zu haben.

Platz 1: Star Trek: Enterprise - Eine Nacht Krankenstation

Quelle: Paramount CBS Zwinker, zwinker: Die Folge „Eine Nacht Krankenstation“ war von Beginn an nicht ernst gemeint, schoss aber so weit über das Ziel hinaus, dass sie in die Geschichte einging.
  Wo sollen wir nur anfangen? In "Eine Nacht Krankenstation" (Orig: "A Night in Sickbay") pinkelt Captain Archers Hund Porthos gegen einen heiligen Baum und zieht sich daraufhin eine tödliche Krankheit zu. Als Archer in der Krankenstation übernachtet, um über seinen Hund zu wachen, werden wir unter anderem Zeuge, wie eine kreischende Space-Fledermaus ausbricht und Dr. Phlox ausdauernd mit dem Captain über die sexuelle Anspannung zwischen ihm und T'Pol diskutiert. Inklusive lustiger Wortwitze wie "...ich geb mir die Brüste... die größte Mühe". Der Captain verhält sich daraufhin wie ein weinerlicher Viertklässler und träumt von der Beerdigung seines Hundes - während derer er wild mit T'Pol knutscht. Porthos wird während eines medizinischen Notfalles kontrolliert ertränkt und erhält im Anschluss die Hypophyse einer Weltraum-Echse. Zu guter Letzt zerteilt Archer schließlich, mit Dreadlocks behängt, einen Baumstamm mit der Kettensäge und gibt dabei grunzend Dinge wie "Ba-Ka-Uta!" von sich gibt. "Eine Nacht Krankenstation" zerstört Charaktere, die über eine Staffel hinweg aufgebaut wurden und ist dabei nicht nur ein unverzeihliches Star-Trek-Desaster, sondern auch so absurd komisch, dass wir nicht genug davon bekommen können. Wir sind schon gespannt auf eure schlechtesten Star-Trek-Folgen aller Zeiten!

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