The First Avenger - Civil War: Die Filmkritik zum Marvel-Blockbuster

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Test Matthias Brückle - Redakteur
The First Avenger - Civil War: Die Filmkritik zum Marvel-Blockbuster
Quelle: Walt Disney

Ab heute könnt ihr euch das Action-Spektakel "The First Avenger: Civil War" im Kino ansehen, in denen die eigentlichen Freunde Iron Man und Captain America aufeinander prallen. Wir haben den Film schon gesehen und sagen euch, wie es dazu kommt und ob die Superhelden-Klopperei sehenswert ist.

Wie kommt es dazu, dass sich Superhelden gegeneinander stellen, die schon zweimal die Welt als Team gerettet haben? "Civil War" will dem Zuschauer klarmachen, dass es manchmal nicht nur "Die Guten" und "Die Bösen" gibt - manchmal gibt es einfach nur zwei Weltauffassungen, die beide eine Daseinsberechtigung haben. So stellt der dritte Film um Supersoldaten Captain America die aus "Watchmen" bekannte Frage "Wer überwacht die Wächter?" und zeigt, dass es dazu vielleicht keine klare Antwort geben kann. Die Avengers sollen sich den Konsequenzen ihrer Handlungen stellen: Die "Sokovia Accords", benannt nach dem Land, das in "Age of Ultron" in Mitleidenschaft gezogen wurde, sollen Superhelden unter UN-Aufsicht stellen. Quelle: Walt Disney Die Avengers müssen sich den Konsequenzen ihrer Handlungen stellen: Die "Sokovia Accords", benannt nach dem Land, das in "Age of Ultron" in Mitleidenschaft gezogen wurde, sollen Superhelden unter UN-Aufsicht stellen. Nach den desaströsen Ereignissen von "Age of Ultron", in denen eine ganze Stadt des Landes Sokovia in Stücke gerissen wurde, versucht das Team um Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Steve Rogers (Chris Evans) auf unterschiedliche Weise Wiedergutmachung zu leisten: Während Stark die klugen Köpfe von morgen fördert und finanziert, tut Captain America das, was er am besten kann: Gemeinsam mit alten und neuen Mitstreitern wie Black Widow (Scarlet Johansson), Falcon (Anthony Mackie) und Wanda Maximoff aka Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) kämpft er gegen Terroristen weltweit. Aber egal wie viele Leben sie dabei retten, perfekt ist niemand: So kommt es bei ihrem neuesten Einsatz wieder zu zivilen Opfern. Als die vereinten Nationen daraufhin mehr Verantwortung und Kontrolle fordern, bauen sich klare Fronten auf. Während Tony wieder und wieder gesehen hat, was seine Erfindungen und Waffen anrichten, wenn er tun und lassen kann, was er will, sieht Steve die negativen Aspekte: Was ist, wenn ein UN-Einsatz sie irgendwohin schickt, wo sie nicht sein sollten? Oder sie nicht die Befugnis erhalten, dort zu helfen, wo sie es sollten? Der endgültige Funke im Pulverfass ist Buckie Barnes, der Wintersoldat, der unter Einfluss von Gehirnwäsche Gräueltaten für Hydra begangen hat. Denn während sein alter Kindheitsfreund an Barnes Unschuld glaubt, sieht sich Iron Man gezwungen, ihn - mit den Vereinten Nationen im Nacken - zur Rechenschaft zu ziehen. Was als Meinungsverschiedenheit beginnt, verwandelt sich Stück für Stück in eine erbitterte Jagd zwischen den Helden, die bisher immer aufeinander zählen konnten. Und das hinterlässt tiefe Wunden. Völlig fertig: Tony Stark hat in den Marvel-Filmen einiges durchgemacht und Robert Downey Jr. stellt das fantastisch dar. In "Civil War" wird er an seine physischen und psychischen Grenzen getrieben. Quelle: Walt Disney Völlig fertig: Sunnyboy Tony Stark hat in den Marvel-Filmen einiges durchgemacht und Robert Downey Jr. stellt das fantastisch dar. In "Civil War" wird er an seine physischen und psychischen Grenzen getrieben. Mit "Civil War" toppen die Russo-Brüder nicht nur ihren Film "The Return of the First Avenger" (OT: "Captain America: The Winter Soldier"), sondern sie liefern den besten Streifen des Marvel Cinematic Universe ab. Sie verstehen, nicht nur Captain America und Iron Man zu zeigen, sie geben auch einen authentischen Einblick in die Gedankenwelt von Steve Rogers und Tony Stark. Das ist ein Bereich, von dem Zack Snyder nach "Man of Steel" und "Batman v Superman" lernen könnte. Action-Szenen, die den Adrenalinpegel hochschnellen lassen, wechseln sich konsequent mit spannenden Dialogen und zwischenmenschlichen Geschehnissen ab. Das macht die Protagonisten nachvollziehbar und sorgt für ein Tempo, das nie Langweile aufkommen lässt. Wer das Kino verlässt, wird danach stutzen, dass über zwei Stunden vergangen sein sollen.

Obwohl der Avengers-Cast auf neue Rekordgröße angewachsen ist, fühlt sich dabei keine der Figuren deplatziert an. Egal, ob es der jetzt hinzustoßende Ant-Man, der mysteriöse Black Panther, oder auch ein junger Neuzugang mit großer Klappe ist: Jeder bekommt die Zeit, die ihm gebührt. Dabei fühlt sich keine der Interaktionen oder Dialoge erzwungen oder falsch an. Wenn ein Otto-Normal-Held wie Scott Lang (Paul Rudd) die Hand von Captain America schütteln darf, dann sorgt das einfach nur für ein dickes Grinsen - vom Zuschauer und vom Mann mit den Schrumpfkräften. Besonders Comic-Fans werden sich über neue Fähigkeiten und Moves freuen, die sie ihren Favoriten schon immer auf der Leinwand anwenden sehen wollten. Daniel Brühl als Zemos bringt frischen Wind in die Reihe der Marvel-Antagonisten: Kein Größenwahn, keine finsteren Weltherrschaftspläne, sondern ein Mann, der seine persönliche Agenda hat. Quelle: Walt Disney Daniel Brühl als Zemos bringt frischen Wind in die Reihe der Marvel-Antagonisten: Kein Größenwahn, keine finsteren Weltherrschaftspläne, sondern nur ein Mann mit einer persönlichen Agenda. Was die Action angeht, so ist diese über jegliche Zweifel erhaben. Ähnlich wie im Vorgänger "The Return of the First Avenger" setzen die Russos nicht auf eine Horde aus Aliens oder Robotern als Gegner, sondern setzen die Protagonisten eher auf engstem Raum mit Widersachern auseinander. So dient beispielsweise ein Treppenhaus als Schauplatz für eine Auseinandersetzung zwischen dem Wintersoldaten und einem deutschen Einsatzkommando, das mit seiner tollen Choreografie an das Kampfsportmeisterwerk "The Raid" erinnert.

Der Film löst auch ein inzwischen gängiges Marvel-Problem: Den Oberschurken. Bis auf den gerissenen Loki blieb kein Bösewicht im Gedächtnis, am Ende waren sie doch alle zweidimensional. In "Civil War" dienen aber die Protagonisten im Grunde auch als Antagonisten. Stark und Rogers haben Motivationen und Agenda, die der Zuschauer nachvollziehen kann, die zum Nachdenken anregen, über die Ethik des Superheldendaseins. Aber gleichzeitig ruinieren sie die Pläne des jeweils anderen mit dem, was sie für richtig halten. Dass hinter all dem noch jemand anderes steckt, wird schnell klar, aber selbst dieser Charakter, gespielt vom deutschen Schauspieler Daniel Brühl, ist nicht manisch gackernd böse. Er hat seine Gründe und wäre der Zuschauer an seiner Stelle, könnte er genauso weit getrieben werden.

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Fazit / Bombast-Action, packende Story und tolle Charaktere - ein absolutes Muss für jeden Action- und Comic-Fan und eine neue Messlatte für Marvel-Filme.

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10/10

The First Avenger: Civil War - Trailer

01:00
The First Avenger: Civil War - Neuer Trailer kurz vor Filmstart
    • Kommentare (14)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von LSD-Goat Gelegenheitsspieler/in
        Wie ich diese Superhelden Grütze inwzischen hasse...
      • Von LSD-Goat Gelegenheitsspieler/in
        Wie ich diese Superhelden Grütze inwzischen hasse...
      • Von RedDragon20 Spiele-Professor/in
        Hab mir den Film heute im Kino angesehen. :)

        Fazit:
        Flotte und witzige Sprüche findet man seltener. Der Film schlägt ungewöhnlich ernste Töne an. Aber Captain Asshole war ja in den Verfilmungen der letzten Jahre nie eine witzige Sau gewesen. Selbst Downey Jr. als Iron Man lässt deutlich weniger seiner Sprüche los. Der Situationshumor, der eigentlich immer recht typisch für die Avengers-Reihe war, wird eher von den Nebendarstellern getragen. Und auch das recht wenig. Kein Wunder, werden doch eigentlich alle Protagonisten knallhart mit den Konsequenzen ihrer Heldentaten konfrontiert, woraus Meinungsverschiedenheiten und schließlich ein Kleinkrieg entsteht, der gegen Ende nicht übermäßig brutal, aber ungewöhnlich räudig und eher wie eine (gut choreografierte) Straßenprügelei daher kommt.

        Iron Man war für mich (womöglich auch von Autoren und Produzenten beabsichtigt) immer irgendwo die Hauptfigur der Filmreihe. Captain Asshole bleibt weitestgehend seinem Charakter treu: Ernsthaft und tut das, was nötig ist, selbst wenn es Opfer fordert (die er aber am liebsten vermeiden würde). Iron Man dagegen zeigt sich eher von einer ernsthaften Seite und im Laufe des Films wird immer klarer, wie sehr er sich eigentlich durch die vergangenen Ereignisse verändert hat. Er hat innerhalb der Reihe die größte Entwicklung erfahren.
        Beide (und alle anderen) tun das, was nötig ist. Aber letztlich ist es Captain Asshole, der den Kleinkrieg vlt. nicht will, aber kompromisslos anzettelt.

        Das macht ihn für mich eigentlich zum eigentlichen Antagonisten des Films, auch wenn seine Beweggründe durchaus nachvollziehbar sind. Zemo machte einen echt guten Eindruck, hatte aber leider zu wenig Screentime. Ein rachsüchtiger Intrigant, der noch ordentlich Öl ins Feuer goss. Da hätte man mehr draus machen können. Zumal der Film am Anfang ein wenig langatmig wirkt und erst gegen Mitte richtig an Fahrt aufnimmt. Und das kann bei fast zweieinhalb Stunden Spielfilmlänge echt lang sein.

        Was mich letztlich störte...Black Panther ein Afroamerikaner in schwarzem Kostüm... Wer hätte es gedacht? :ugly: fügt sich gut in die Story ein. Aber Ant Man und Spider Man? Die trugen zur Handlung herzlichst wenig bei, zumal Spider Man viel zu viel laberte und viel zu kindisch, folgsam und naiv wirkte. Nur ein, zwei kleine Szenen waren witzig mit ihm. Aber ansonsten war er nur nervig.

        Die Actionszenen waren allerdings alle wieder ziemlich geil in Szene gesetzt. Optisch grandios. Allerdings hab ich den Film in 3D gesehen und das war...anstrengend. Furchtbar schlechtes 3D. Wenn man das mal mit Der Hobbit in 3D und HFR vergleicht, fragt man sich, warum man hier das 3D so schlecht umgesetzt hat.

        Dennoch...ein top Film. :) Werd ihn mir definitiv auf BluRay kaufen. Wurde nicht enttäuscht.

        Das Motiv der Spider Man-Filme "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" wird hier nochmal wunderbar aufgenommen. Hier gibt es gar kein Schwarz/Weiß, denn jeder Charakter hat nachvollziehbare Gründe für sein Handeln und seine Entscheidungen, was den Film auch so hervorragend macht. Gerade innerhalb der Marvel-Filmreihe. Es gibt hier eigentlich gar keinen "bösen" oder die "guten". Nichtmal Zemo ist böse. Sondern einfach nur von Rache zerfressen (und dabei auch noch sehr gut von Daniel Brühl gespielt).
      • Von lars9401 Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von michinebel
        Ich sag dir ich bin so froh das bei uns vor ein paar Jahren ein Cineplex aufgemacht hat, die zeigen fast jeden Film auch in 2D zwar nur zu ein paar Uhrzeiten und im kleineren Saal aber immerhin.
        Ich seh nämlich echt nicht ein 3€ pro Karte extra zu zahlen für ein aufgesetztes 3D, dazu dann noch die blöde Brille über 2 Stunden tragen zum Glück bekomm ich wenigstens keine Kopfschmerzen oder sowas davon.
        Hab hier größtenteils nur Cinestars um mich rum. Aber zum Glück gibt es diesmal 2D Vorstellungen. Zwar nur 2 am Tag, aber besser als keine. Bei The Avengers - Age of Ultron gab es für 2 Woche ganze 4 Vorstellungen in 2D.

        Vergiss nicht den Euro für die Brille. Die kan man zwar dann behalten, aber wenn man das Kino wechselt, braucht man eventuell wieder ne Neue, da die ne andere Technik haben.

        Beschweren bringt leider nichts, da unser Kino vom Verleih vorgeschrieben bekommt, welche Fassung gezeigt werden soll.
      • Von michinebel Hobby-Spieler/in
        Zitat von lars9401
        Wird definitiv angeschaut, aber auch erst später auf Blu-ray. Bei mir gibts kaum noch ein Kino im Umkreis von 50km , welches Filme auch in 2D bringt. Mal abgesehen von Animationsfilmen.
        Ich sag dir ich bin so froh das bei uns vor ein paar Jahren ein Cineplex aufgemacht hat, die zeigen fast jeden Film auch in 2D zwar nur zu ein paar Uhrzeiten und im kleineren Saal aber immerhin.
        Ich seh nämlich echt nicht ein 3€ pro Karte extra zu zahlen für ein aufgesetztes 3D, dazu dann noch die blöde Brille über 2 Stunden tragen zum Glück bekomm ich wenigstens keine Kopfschmerzen oder sowas davon.
      • Von IceGamer Gelegenheitsspieler/in
        Ich war jetzt ehrlichgesagt, nie der große Marvel Fan... In meiner Kindheit gab es da auch eigentlich nur Spiderman, den dann aber überall, Gameboy,SNES und als Serie. Ich fand Batman immer interessanter und auch heute würde mich ein Batman im Stiele eines Nolan deutlich mehr reizen, als die Marvelfilme. B vs. S hab ich nicht gesehen, da sah von Anfang an eigentlich alles verdammt ätzend aus, dafür war ich aber vom Iron Man 1 sehr positiv überrascht und auch The Avengers (1) war ein sehr guter Film.

        Ich werde mir den Film auf jeden Fall mal ansehen, auch wenn ich diesen armseligen Cpt. USA nicht leiden kann, der ist noch überflüssiger als Superman... Robert Downey Jr. gefällt mir als Sherlock Holmes und Iron Man und wenn es kein übertriebenes Actionspektakel ist, kann es durchaus ein guter Film werden.

        3D wird natürlich des Geldes wegen angeboten. 0 Mehraufwand, aber jeder Besuche hat 2-3€ Extra zu bezahlen. Eigentlich bin ich auch ein Fan davon, mir Filme so anzusehen, wie es der Regisseur gedacht hat, aber bei den Superheldenfilmen hat man da doch eher das Gefühl, dass das Disney auf 3D pocht... Der Hobbit war zwar absoluter Schrott, aber die Technik wusste zu begeistern. Warum gibt es nur so wenig Filme mit so fortschrittlichen Techniken (HFR)? Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, wie man immernoch auf so alte Techniken setzen kann... Die paar € dürfte doch z.B. Disney nicht daran hindern, diese Technik für Star Wars etc. einzusetzen.
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