Quelle: Fox
Jason Statham lässt für Uwe Boll die Muskeln spielen.
Film-Ästheten zucken bei seinem Namen entsetzt zusammen. Auch Anhänger rustikaler Action sind nur bedingt begeistert von seinen Schnellschuss-Werken, allesamt Videospielverfilmungen. Allein 2005 hat er Alone in the Dark und Bloodrayne buchstäblich rausgeballert. Die Rede ist vom deutschen Filmemacher Uwe Boll, dem es trotz allem immer wieder gelingt, anerkannte Darsteller für seine laienhaften Spektakel zu gewinnen. So auch für Schwerter des Königs - Dungeon Siege.
Umso angenehmer die Überraschung, dass Hauptdarsteller Jason Statham (Transporter, Crank) im Mittelpunkt eines handwerklich einwandfreien und tricktechnisch beachtlich produzierten Zwei-Stunden-Abenteuers steht. Die Story passt zwar, wie immer bei Boll, auf einen Bierdeckel, doch der Regisseur lässt zumindest Ironie durchblitzen, wenn er sagt: "Mann verliert seine Familie. Dieses Schema hat immer funktioniert. Bei uns will ein Mann seinen Sohn rächen und seine Familie wiederhaben. Da spricht jeden an." Was er nicht sagt, ist, dass sein opulent ausgestatteter Kostümfilm, in dem ein armer Farmer (Stratham) gegen die Mächte der Finsternis antritt, sich unverhohlen bei Tollkiens Kult-Trilogie Der Herr der Ringe bedient. Hier heißt das bedrohte Königreich Ehb, nicht Mittelerde, und die von einem Magier befehligten Monster wurden von Orks in Krugs umgetauft. Zudem gemahnt der Hof des Helden an die auenländische Idylle in Peter Jacksons oscargekröntem Meisterwerk. Lässt man das aber alles beiseite, bleibt unterm Strich solide Kinounterhaltung mit hohem Schauwert und actionreichen Massenschlachten. (rf)
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