Quelle: Kinowelt Man sieht sie schon die Nase rümpfen, die Möchtegern-Intellektuellen. Einen Film von Oscar-Gewinner Fernando Meirelles (Der ewige Gärtner) zu verreißen, der auf einem Roman des Nobelpreisträgers José Saramago basiert? Das riecht doch nach zum Himmel stinkendem Banausentum. Mitnichten. Wenn hier etwas müffelt, dann wohl eher die stinklangweilige Inszenierung!
Die Stadt der Blinden erzählt von einer rätselhaften Seuche, welche die Bewohner einer Großstadt urplötzlich erblinden lässt. Die Infizierten landen in spartanischen Lagern, wo sie fortan ums pure Überleben kämpfen müssen. Nur eine einzelne sehende Frau (Julianne Moore) steht den zunehmend verwahrlosenden Kranken bei. Meirelles will mit seinen Bildern der Verrohung und Verzweiflung (Fäkalunrat und nackte Körper) - die natürlich sinnbildlich unsere Gesellschaft repräsentieren, gähn! - unbedingt schockieren.
Quelle: Kinowelt Zugegeben: Was seine hochstilisierte, visuelle Provokation betrifft, gelingt ihm das auch. Inhaltlich jedoch nervt der Film mit haarsträubender Unlogik und krampfhafter Überambition.