Quelle: Neue Visionen Die Zeiten sind schwer, doch die Londonerin Angie (Kierston Wareing) lässt sich nicht so leicht unterkriegen: Kaum hat die alleinerziehende Mutter ihren Job als Personalvermittlerin für osteuropäische Gastarbeiter verloren, eröffnet sie mit einer Freundin kurzerhand ihre eigene Agentur. Die Geschäfte mit verliehenen Teilzeit-Kräften starten viel versprechend.
Quelle: Neue Visionen Nur vorübergehend wollen die engagierten Geschäftsfrauen die britischen Einwanderungs- und Arbeitsgesetze etwas großzügig auslegen, um schnell erste Einnahmen verbuchen zu können. Nebenbei hilft Angie illegalen Einwanderern und verbindet somit berufliche Notwendigkeit und menschliche Güte. Doch mit zunehmendem finanziellem Erfolg bleiben Gesetzestreue, soziale Verantwortung und Moral auf der Strecke. Zudem unterschätzt die junge Frau das raue Wettbewerbsklima, wodurch sie sich selbst und ihren elfjährigen Sohn Jamie in Gefahr bringt.
Einmal mehr zeigt Festivalstammgast Ken Loach einen gesellschaftlichen Brennpunkt auf und beschreibt in unaufgeregter Erzählweise soziale Probleme. Die Entscheidung, das Thema nicht als Dokumentation oder Wirtschafts- und Justizkrimi zu bearbeiten, sorgt für Nähe zum Publikum. Obwohl der Zuschauer mit der britischen Protagonistin mitfühlen und dadurch ihre Situation nachvollziehen und ihre Entscheidungen hinterfragen kann, kommt auch die Beschreibung der Lebensverhältnisse fremdländischer Gastarbeiter nicht zu kurz.
Quelle: Neue Visionen Ein Urteil fällen Loach und sein Stammautor Paul Laverty allerdings nicht. Ihre teils mit kleineren Leerstellen erzählte Geschichte, die bei aller Einfachheit doch Interesse weckt, verweist schlicht auf die gesellschaftliche Verpflichtung, die Zustände zu verändern.