Animal Crossing: New Horizons - die Switch-exklusive Lebenssimulation im Test

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Test Katharina Pache - Autorin
Animal Crossing: New Horizons - die Switch-exklusive Lebenssimulation im Test
Quelle: Nintendo

Das Warten hat ein Ende! Liefert Animal Crossing: New Horizons eine entspannte, virtuelle Auszeit angesichts der momentan deprimierenden Realität? Für den großen Test der Simulation auf Nintendo Switch haben wir unzählige Insekten und Fische gefangen, unser Haus vergrößert, Klamotten gestaltet und uns mit allerlei putzigen Tierwesen angefreundet.

Vorsicht, freilaufende Tiere! Da hätten wir auch selbst drauf kommen können, immerhin heißt das Spiel Animal Crossing - aber schon wenige Minuten, nachdem wir endlich die ersten Schritte auf unserer eigenen Insel gewagt haben, kreuzte sich unser Weg mit dem einer Vogelspinne, die uns prompt biss. Wir wachten benommen wieder vor dem Eingang unseres notdürftigen Zelts auf. Autsch! Allerdings ist das so ziemlich das Schlimmste, was euch in dieser Lebenssimulation widerfahren kann.

New Horizons ist, wie die Vorgänger, ein beruhigendes, kontemplatives Erlebnis. Also ganz anders als das Gros der meisten Videospiele, in denen sich alles um Highscores, Wettkämpfe, Optimierung, große Gefühle und packende Storys dreht.

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Das japanische Magazin Famitsu vergab bereits eine tolle Wertung, aber auch wir haben uns das Switch-exklusive Spiel natürlich sehr gründlich für den Test angesehen! Zunächst kurz ein Überblick zu den Umständen, unter denen unser Review entstanden ist.

So entstand der Test, so geht es weiter

Wir erhielten die Testfassung von Animal Crossing: New Horizons (jetzt kaufen 57,98 € ) etwa drei Wochen vor dem Release am 20. März. So hatten wir ausreichend Zeit, die verschiedenen Features im Spiel auszuprobieren und freizuschalten. Noch nicht funktioniert hat jedoch der Mehrspielerpart. Außerdem konnten wir durch die Kopplung an die Echtzeit naturgemäß keine Events und Besonderheiten begutachten, die erst im Verlauf des Jahres auf Spieler zukommen. Deshalb werden wir so bald wie möglich einen Test zum Mehrspielerpart nachreichen, das Spiel weiterhin begleiten und euch über Erweiterungen und besondere Anlässe informieren. Dass es kostenlosen DLC geben wird, gab Nintendo übrigens bereits bekannt, kurz nach der Veröffentlichung im März etwa starten die Vorbereitungen für das Fest "Bunny day" - also Ostern.

Mit der Switch in den Urlaub

Animal Crossing ist eine Serie, die den Einstand auf dem Gamecube feierte. Besonders bekannt sind die Ausgaben für den DS (Wild World) und Nintendo 3DS (New Leaf und das Spin-Off Happy Home Designer). Solltet ihr schon einmal der Magie eines Spiels der Reihe verfallen sein, können wir an dieser Stelle abkürzen und klarstellen: Holt euch die Switch-Fassung, sie wird euch glücklich machen. Für alle anderen folgt nun der kurze Überblick über all das, was ihr in Animal Crossing tun könnt, aber nicht müsst. Denn wie in einem guten Urlaub bestimmt ihr selbst, was ihr unternehmen möchtet.

Zunächst erstellt ihr euren niedlichen Avatar und sucht aus, welchen Inselgrundriss ihr als Domizil bevorzugt. Nach der Ankunft führt euch der geschäftstüchtige Waschbär Tom Nook mitsamt seinen Neffen Nepp und Schlepp in die Grundlagen des Aussiedlerlebens ein, und dann liegt schon in eurer Hand, womit ihr euch beschäftigen wollt. Im Verlauf der Zeit - Echtzeit, wohlgemerkt, denn Animal Crossing ist an die eingestellte Uhrzeit eurer Switch geknüpft - stoßen weitere Bewohner zu eurem Ferienparadies hinzu; ihr baut euer Haus aus, richtet es ein, verschönert die Insel mit Dekoration und Annehmlichkeiten, entwerft Klamotten, angelt Fische, fangt Insekten, züchtet Blumen, schaut in die Sterne, besucht Freunde und bestaunt Exponate im Museum. Manch einen reizt das Kombinieren von Outfits nicht besonders, dafür umso mehr das Füllen der Faunapädie, also des Tierlexikons.
Wer seine Insel mit Dekorationen verschönert, steigert deren Attraktivität und damit ihre Wertung. Quelle: Computec Media GmbH Ihr könnt Gegenstände nun auch außen platzieren und Zäune setzen. So wird eure Insel noch schöner! Während einige Spieler sich an einer wilden, natürlichen Insel erfreuen, bauen andere elaborierte Wege, Spielgerüste, Picknickplätze und mehr. Dank der Flut an Items, Klamotten und Inhalten im Allgemeinen sind die Möglichkeiten, die Kreativität auszuleben, immens. Das liegt auch an der Verknüpfung der Uhrzeit im Spiel mit jener in der echten Welt. Jeden Sonntagmorgen zum Beispiel kommt ein Wildschweinchen mit ihrer wöchentlichen Rübenernte vorbei. Das Gemüse hält sich sieben Tage und kann für einen schönen Gewinn unter der Woche verkauft werden, wenn der Kurs gut steht. Jeden Tag haben die Läden andere Ware im Angebot. Außerdem orientieren sich das Aussehen der Insel, das Wetter, ja, auch das Vorkommen verschiedener Tierarten an Uhr- und Jahreszeiten. Im Frühling etwa angelt ihr in Teichen Kaulquappen, im Sommer dagegen sind es Frösche.

Simulation, kein Survival

Animal Crossing ist eine reine Lebenssimulation ohne jegliche Survival-Elemente. Das bedeutet: Ihr müsst nicht essen und nicht schlafen, auch wenn eure tierischen Mitbewohner feste Zubettgehzeiten haben. Ihr könnt nicht sterben, nicht pleite gehen oder euren Besitz verlieren. Wenn ihr Monate dafür braucht, um euren Kredit für den Ausbau vom Zelt zum Haus bei Tom Nook abzubezahlen, hat das keinerlei Konsequenzen. Damit aber trotzdem eine Motivation besteht, Zeit in New Horizons zu verbringen, gibt es nun das Nook-Phone und die Nook-Meilen. Ersteres ist das Smartphone, das Tom Nook Inselneulingen zur Verfügung stellt. Hierauf findet ihr auch eure Nook-Meilen. Diese Sonderwährung erlaubt es euch, im speziellen Meilenshop einzukaufen.

Auf den Inseln, die ihr per Meilenticket erreicht, ist das Wetter manchmal anders als auf eurer heimischen Insel. Quelle: Computec Media GmbH Mit den Meilentickets reist ihr zu unbewohnten Miniinseln. Anfangs erhaltet ihr so praktische Sachen wie ein erweitertes Inventar oder das Ringmenü zur Werkzeugauswahl. Außerdem bestellt ihr Klamotten, Einrichtungsgegenstände, Optionen zur Individualisierung eurer Figur und natürlich die Meilentickets! Druckt ihr eines aus, müsst ihr es nur dem Dodo namens Bodo am Flughafen aushändigen, um eine andere Insel zu besuchen. Dort trefft ihr vielleicht potenzielle neue Bewohner für eure Heimat, die ihr einladen könnt, sammelt Obst, Ressourcen und so weiter.

Und nun zurück zur Motivation: Meilen erhaltet ihr für so ziemlich jede Tätigkeit, die ihr auf der Insel ausführen könnt - sogar für Momente, in denen ihr einfach Pech habt, gibt es einmalig Trostmeilen geschenkt! Fürs Unkrautjäten bekommt ihr Meilen, für das Lagern von Objekten, für das Angeln von Fischen, einfach für alles. Und sobald ihr euer Haus zum ersten Mal ausgebaut habt, seid ihr automatisch im Meilen-Plus-Programm. Damit erhaltet ihr zusätzlich stets fünf Miniziele, die euch ebenfalls Meilen verschaffen. Zum Beispiel bekommt ihr 100 Meilen dafür, fünf Blumen zu gießen. Ist die Aufgabe abgehakt, erhaltet ihr eine neue. Natürlich könnt ihr diese kleinen Anregungen zum Zeitvertreib auch einfach ignorieren. Ganz, wie ihr wollt!

Selbst ist der Bewohner

Eine Neuerung in New Horizons ist das Bastelsystem. Ihr könnt nun an der Werkbank selbst den Zimmermannshammer schwingen und Möbel sowie Werkzeuge fertigen. Rezepte, also Anleitungen, erhaltet ihr auf vielen Wegen: per Flaschenpost, von euren Mitbewohnern, oder ihr kauft sie im Laden. Später erlernt ihr das Umgestalten, sodass ihr eure Projekte weiter individualisieren könnt, zum Beispiel mit unterschiedlich gefärbten Bezügen und Holzsorten bei eurem frisch geschreinerten Bett.

Wie lange eure Werkzeuge noch halten, bevor sie sich - wie hier die Gießkanne - in Luft auflösen, zeigt das Spiel nicht an. Quelle: Computec Media GmbH Das wars mit der Gießkanne: Eure Werkzeuge gehen in regelmäßigen Abständen kaputt. Mit der Crafting-Mechanik einher geht natürlich die Notwendigkeit des Sammelns von Ressourcen. Das ist zunächst ungewohnt und unerwartet stressig, da Ausrüstungsteile wie Schaufel und Axt sehr schnell kaputtgehen und ersetzt werden müssen. Allerdings hat man auch fix einen ausreichenden Vorrat an Holz, Steinen und dergleichen angelegt, sodass man nur noch vor der Anfertigung von Großprojekten gesondert auf Rohstoffsuche gehen muss. Zudem erhält man schnell Zugang zu den besseren Werkzeugvarianten, die stabiler sind. Kurzum: Auf die Verschleißmechanik der Ausrüstung hätte man verzichten können, aber das Anfertigen von eigenen Möbeln und Dekorationen ist eine schöne Ergänzung des Spielprinzips und passt perfekt zum Thema "Urlaub auf einer (fast) einsamen Insel".

Nervig ist allerdings, dass man nicht vor der Herstellung mehrere Gegenstände der gleichen Art einfach die gewünschte Menge angeben kann. Wer fünf identische Wandlampen für sein Haus basteln möchte, muss die Anleitung auswählen, die Animation anschauen, die Lampe einstecken, erneut die Anleitung wählen und so weiter.

Ich bau mir die Welt

Wer seine Insel regelmäßig besucht, der freut sich daran, sie wachsen und gedeihen zu sehen. Ist der Versammlungsplatz der Insel zunächst ein recht unansehnliches Areal mit Tom Nooks Zelt am Rand und festgetretener Erde als Boden, wird nach einer Weile anstelle der Notunterkunft ein hübsches Rathaus erbaut und ihr wandelt auf Pflastersteinen. Das Museum kehrt ebenfalls zurück, dort könnt ihr die Ausbeute eurer Insekten-, Fisch- und Fossilienjagd präsentieren. Und ganz ohne zu übertreiben: Das Museum in New Horizons ist traumhaft schön, mit seinem prachtvollen Schmetterlingshaus, den riesigen Becken voll mit Unterwasserflora und -Fauna sowie den von dramatischem Licht in Szene gesetzten Dinosaurierskeletten.
Das Museum ist in New Horizons viel größer und schöner als je zuvor. Quelle: Computec Media GmbH Das Museum ist wunderschön umgesetzt und stets einen Besuch wert.
Wenn ihr regelmäßig mit euren Nachbarn sprecht, freunden sie sich mit euch an, schenken euch Items oder Kleidung und schreiben euch Briefe. Aber die Änderungen eurer Umgebung gehen nicht nur vom Spiel aus, sondern auch von euch, dem Spieler. Im Verlauf eures Urlaubs erhaltet ihr nämlich die Lizenz zum Umgestalten der ganzen Insel! Das bedeutet: Ihr könnt Flussläufe verlegen, Teiche graben, wieder zuschütten, Wege pflastern und Rampen errichten. Und auch bevor ihr diese Macht erhaltet, habt ihr schon rudimentär die Möglichkeit, die Gegend urbar zu machen, indem ihr etwa Brücken oder Treppen bastelt.

In euren eigenen vier Wänden werdet ihr nun noch komfortabler zum Innenarchitekten. Das übersichtliche Lager ist einfach zu bedienen, ihr verschiebt Gegenstände per Knopfdruck in und aus euren Taschen in den Vorratsraum. In einer speziellen Editor-Ansicht platziert ihr eure Einrichtung nun viel übersichtlicher und entspannter, anstatt Objekte mit eurem Charakter zu manövrieren. Mit einer Greifhand nehmt, dreht und verschiebt ihr einfach alles an die Stelle, an der ihr es haben möchtet. Viele Möbel und Items könnt ihr nun außerdem kombinieren. Stellt eine Vase auf euer Aquarium, legt Magazine auf den Esstisch oder hängt einen dekorativen Blumenkranz an die Wand!

Indem ihr die Feng-Shui-Lehre beachtet, erhaltet ihr Extrapunkte bei der Wohnungseinrichtung. Quelle: Computec Media GmbH Das Einrichten der eigenen vier Wänden funktioniert nun sehr einfach und komfortabel. Die Beleuchtung in der Bude passt ihr per Knopfdruck an, es gibt kaltes und warmes Licht - ja, auch solche Details sind wichtig für die perfekte Stimmung in eurem Eigenheim! Serienüblich bewertet die Akademie des schönen Hauses eure Mühen und schickt euch regelmäßig Geschenke per Post, allerdings solltet ihr euch davon nicht zu sehr beeinflussen lassen, schließlich muss eure Wohnung in erster Linie euch gefallen.

Freunde und beste Freunde

Ein wichtiges Element in Animal Crossing ist seit jeher die Möglichkeit, Freunde und andere Spieler in ihrer Heimat zu besuchen. Wir konnten diese Möglichkeit zum Zeitpunkt des Tests noch nicht bewerten, da wir das Spiel vor der offiziellen Veröffentlichung erhielten und die Online-Funktionen noch nicht aktiv waren - zum Ausprobieren des lokalen Multiplayerparts wiederum fehlte uns eine zweite Version von New Horizons. So bald wie möglich reichen wir die Besprechung dieses wichtigen Teils des Abenteuers nach.

Doch die Mechaniken des Mehrspielerparts können wir bereits jetzt erläutern: Um anderen Inselbewohnern eine Stippvisite abzustatten, müsst ihr den Flughafen aufsuchen und dort die Option "jemanden besuchen" wählen. Um Vandalismus zu vermeiden, könnt ihr auf fremden Inseln eure Werkzeuge nicht benutzen - wäre ja noch schöner, wenn man zu seinem Feriendomizil zurückkehrt, um festzustellen, dass ein unfreundlicher Gast alle Bäume gefällt hat! Spielern, denen ihr vertraut, könnt ihr aber den Status "Bester Freund" verleihen, dann dürfen sie auch bei der Gestaltung eurer Heimat mitwirken.

Ressourcen gewinnt ihr aus der Umgebung, hier etwa auf dem angepflanzten Bambus, den wir von einer Meilenticket-Insel importiert haben. Quelle: Computec Media GmbH Indem ihr Dekorationen auf der Insel verteilt, steigert ihr deren Attraktivität. Eine Voice-Chat-Option gibt es nur über die Nintendo-Switch-Online-App für Smartphones, durch die ihr euch mit Besuchern unterhalten könnt, die sich gerade auf eurer Insel befinden. Auch das Versenden von Textnachrichten ist so möglich. Alternativ kommuniziert ihr rudimentär mit Emotionen, die eure Spielfigur abbildet. Die Darstellung der Gefühle wird aber erst nach und nach freigeschaltet. Zu guter Letzt gibt es noch zwei weitere Synergien, nämlich mit Animal Crossing: Happy Home Designer und mit Animal Crossing: New Leaf, beides 3DS-Titel. Dort könnt ihr eure selbstgefertigten Designs zu einem QR-Code umwandeln, sie mit dem Smartphone scannen und dann in New Horizons übertragen.

Amiibo und Amiibo-Karten werden vom Switch-Spiel unterstützt, ihr könnt auf diese Weise die jeweilige Spielfigur in das Fotostudio Fotopia von Hund Harvey einladen und so Schnappschüsse mit den Amiibo-Gästen machen. Auch diese Funktion war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Tests noch nicht aktiv.

Einfach nur schön

Animal Crossing gewinnt vielleicht keinen Preis für die realistischste Optik in einem Videospiel, aber dennoch ist der Titel ganz vorne mit dabei, wenn es um die schönsten Switch-Games geht. Im Vergleich zu den 3DS-Ausgaben hat die Serie mit New Horizons einen großen Schritt nach vorne gemacht. Alles sieht knackscharf aus, außerdem läuft der Inselurlaub stets flüssig. Besonders die Texturen der tierischen Nachbarn sind ein Augenschmaus: Tom Nook und seinen Zöglingen möchte man am liebsten über den Pelz streichen. Der Blick in den Nachthimmel ist malerisch, die Animationen und Modelle von Fischen und Insekten lassen nichts zu wünschen übrig. Selbst das Unkraut ist inzwischen so hübsch, dass man es fast nicht zupfen möchte.

Gelegentlich verliert einer eurer Nachbarn ein Objekt. Bringt es ihm, um den Finderlohn zu kassieren! Quelle: Computec Media GmbH Sprecht mit euren Nachbarn! Manchmal haben sie kleine Aufgaben für euch. Auch an der Sound-Front gibt sich New Horizons keine Blöße. Erwarten sollte man zwar keine Ohrwürmer, aber dafür gibt es beruhigende, atmosphärische und stets zur entspannten Stimmung passende Klänge auf die Ohren. Kult ist nach wie vor die der Sims-Sprache ähnliche Ausdrucksweise der tierischen Nachbarn, dazu kommen wohlige Umgebungsgeräusche wie das Rauschen der Wasserfälle oder des Ozeans, das Zirpen von Grillen und das Knistern von Lagerfeuern.

Ab und an verhält sich die Kamera nicht ideal, wenn etwa der Blick von Bäumen versperrt wird. Zwar gibt es unterschiedliche Blickwinkel, aber die helfen nicht in allen Situationen. Das ist aber technisch auch schon alles, was sich Animal Crossing auf der Switch zuschulden kommen lässt, ansonsten funktioniert die Steuerung tadellos, und sie ist von Anfang an sehr intuitiv zu bedienen. Ein schönes Detail: Beim Angeln wird die Rumble-Funktion der Switch sinnvoll eingesetzt, an der Intensität erkennt ihr, ob ihr einen richtig dicken Fisch an der Angel habt.

(K)ein Spiel für Jedermann?

Als wäre New Horizons nicht schon als Großes und Ganzes bezaubernd genug, stecken so viele liebenswerte Details im Spiel, dass man nicht umhin kommt, die Hingabe der Entwickler zu bewundern. Braucht niemand, aber ist trotzdem schön: Ihr könnt etwa die Gardinen in eurer Wohnung zuziehen. Die Übersetzer und Autoren haben ein weiteres Mal ganze Arbeit abgeliefert. Jeder der mehr als hundert Nachbarn hat eine andere Art und Weise, sich auszudrücken, manche plappern flapsig daher, manche vornehm, und vor Wortwitzen müsst ihr euch stets in Acht nehmen.

In der Schneiderei wechselt die Auslage ebenfalls täglich. Quelle: Computec Media GmbH Sobald die Schneiderei eröffnet hat, könnt ihr euch in der Umkleidekabine flugs umstylen. All das sorgt nicht nur dafür, dass die NPCs lebendig wirken und nicht als computergesteuerte Roboter wahrgenommen werden, sondern auch für unheimlich viel Charme. Es ist lohnenswert, sich auf New Horizons einzulassen - unter der Voraussetzung, dass ihr etwas übrig habt für Spiele, die euch viel Freiheit bieten und gleichzeitig Geduld erfordern. Denn egal, wie fleißig ihr Fische verkauft und Geld scheffelt, manche Dinge brauchen Zeit. Ihr werdet notgedrungen einen (echten) Tag warten müssen, um das renovierte Stadtzentrum zu Gesicht zu bekommen oder euer Haus auszubauen. Das Konzept der Reihe sieht vor, dass man ein- oder mehrmals täglich ins Spiel reinschaut, anstatt Marathon-Sessions abzuhalten, bei denen man alles so schnell wie möglich freischaltet - auch, wenn man durch den Meilenbonus der Miniziele deutlich länger produktiv Zeit in New Horizons versenken kann als in den Teilen zuvor.

Auf jeden Fall gibt es kein vergleichbares Erlebnis auf der Switch, ja, auf dem ganzen Videospielmarkt. Und es ist ja wirklich nicht verkehrt, mal eine andere Luft als üblich zu schnuppern - deshalb fährt man ja in den Urlaub!

Meinung & Wertung

Wertung zu Animal Crossing: New Horizons (NSW)

Wertung:

9/10
Pro & Contra
So viel kreativer Freiraum wie nie zuvorExtrem liebevoll gestaltetRiesige Auswahl an Möbeln, Kleidung, Tierarten usw.Eingängige, simple SteuerungToll umgesetzte, charmante OptikUnvergleichlich entspannende AtmosphäreImmer etwas Neues zu entdeckenLadezeiten sind selten und stets im RahmenLänger am Stück spielbar als die VorgängerFür jedes Alter geeignet
Übersicht manchmal nicht idealMehrere gleiche Gegenstände basteln ist umständlichWerkzeugverschleiß nervt
Fazit

Animal Crossing: New Horizons ist Balsam für die Zockerseele: ein echter Switch-Hit!

Bildergalerie

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