Making of Assassin's Creed: So entstand der Serienauftakt der Kultserie
Wie aus Prince of Persia das erste Assassin's Creed wurde: Wir blicken zurück auf die Entstehungsgeschichte des ersten Teils von Ubisofts Action-Stealth-Serie. So lernten die Assassinen das Morden!
Assassin's Creed ist mehr als nur ein weiteres Open-World-Spiel. Es ist das schnellste Pferd im Ubisoft-Stall - und das zeigte sich zuletzt auch in Zahlen. Wie Ubisoft-Boss Yves Guillemot in einem der vierteljährlichen Investoren-Calls mitteilte, belief sich der Umsatz des am 10. November 2020 veröffentlichten Assassin's Creed Valhalla bis zu diesem Zeitpunkt auf eine Summe von über einer Milliarde US-Dollar. Diese deutete sich bereits frühzeitig an: Zwischen April 2020 und März 2021 steigerte Ubisoft seine Einnahmen um 46 Prozent. Hauptgrund dafür waren die guten Verkäufe des Wikinger-Abenteuers. Assassin's Creed Valhalla und vor allem sein Bezahl- und Content-Modell machten es zum bislang erfolgreichsten Spiel der 15 Jahre alten Serie.
Doch jede neue Marke fängt einmal klein an. Seine Anfänge hatte Assassin's Creed (jetzt kaufen 24,99 € / 2,49 € ) in dem knobeligen Actionspiel Prince of Persia: The Sands of Time (2003). Nach dessen erfolgreichen Release wurden der damalige Director Patrice Désilets und sein Team bei Ubisoft Montreal mit der Weiterführung der Reihe betraut. Doch alles kam anders: Während Prince of Persia bis heute auf ein Remake wartet, gehört Assassin's Creed zu den größten Ubisoft-Franchises überhaupt!
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Freier Wille und Sandbox
Die ersten Gespräche über eine Fortsetzung von Prince of Persia: The Sands of Time begannen im Frühling 2004. Das Action-Abenteuer erschien seinerzeit unter anderem für Sonys Playstation 2 und Microsofts Xbox. Das Entwicklerteam allerdings hatte große Ambitionen: Man wollte ein Next-Gen-Prince-of-Persia für die später erscheinenden Playstation 3 und Xbox 360 produzieren.
Mit der zusätzlichen Hardware-Leistung wollte man die Kletterkünste des Prinzen in eine Open-World-Umgebung verfrachten. Die Unternehmensspitze gab Patrice Désilets und seiner Truppe freie Hand bei der Ausrichtung und Konzeptionierung des Nachfolgers.
Das Ziel war es zunächst, die Qualitäten von Prince of Persia: The Sands of Time auf die nächste Ebene und vor allem in ein größeres Spiel zu bringen. Zu den Stärken gehörten vor allem die Bewegungsmöglichkeiten wie das Klettern und die bereits dort eingestreuten Parkour-Elemente.
Zugleich gab es ganz spezielle Wünsche an das neue Produkt wie beispielsweise die Darstellung großer Flächen beziehungsweise Städte nebst NPC-Publikum. Beides war mit der alten Konsolengeneration nur schwer möglich, mit der kommenden dagegen schon. Junior Programmer Sacha Viltofsky erklärt es gegenüber Polygon wie folgt:
"Die Schlagworte lauteten freier Wille und Sandbox: Dem Erschaffen der eigenen Spielerfahrung, dem Entdecken der Umgebung und dem Spieler die Möglichkeit geben, das alles zu tun. Natürlich war das ambitioniert, aber als ich eineinhalb Jahre vor Erscheinen an Bord kam, war das Spiel bereits auf Kurs."
Assassine statt Prinz
Patrice Désilets war kein Fan des Hauptcharakters von Prince of Persia: "Da ich gerade ein Spiel mit einem Prinzen in der Hauptrolle fertiggestellt hatte, wollte ich einen anderen Charakter. Der Prinz sollte also einen anderen Job haben, als darauf zu warten, dass Mama und Papa sterben und er deren Platz einnehmen kann. Ich wollte einen Action-Charakter - also etwas, bei dem du die Action gleich im Titel erkennst."
Désilets hatte zwar an der Universität von Montreal Filmstudien und Literatur studiert, war aber schon immer sehr interessiert an alter Geschichte. "Die Vergangenheit ist einfach wie eine Fantasy-Welt. Es war so anders zu dem, wo wir jetzt stehen. Als wären wir auf einem anderen Planeten. Das 20. Jahrhundert hat uns verändert. (...) Ich mag es, in die Vergangenheit zu blicken und Spieler erleben zu lassen, wie wir waren", führte er im Gespräch mit PC Gamer aus. Bei seinen Recherchen stolperte er über ein altes Buch über geheime Gesellschaften.
"Die erste Geschichte drehte sich um den alten Mann vom Berg. Über die Assassinen. Mein Gedanke war: Was wäre, wenn ich die Nummer 2 in dieser Organisation und damit der Prinz der Assassinen wäre?", erklärte er gegenüber Polygon.
Aus diesen Recherchen heraus begründeten sich letztlich das im ersten Assassin's Creed gewählte Setting und sein Hauptcharakter. Als Basis diente der Roman Alamut des slowenischen Autors Wladimir Bartol aus dem Jahr 1938. Darin bildete Hassan-i-Sabbah Elitesoldaten in der namensgebenden Festung aus.
Dieser wiederum gilt als mutmaßlicher Gründer des Ordens der nach ihm benannten Hashshashin, aus dem sich der Begriff "Assassine" ableitet. Hassan-i-Sabbahs angeblich letzten Worte sollen das Credo des Ordens gewesen sein und sollten es schließlich auch für die Ubisoft-Franchise werden: "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt."
Aber einen Verbesserungsvorschlag habe ich: Es wäre cool, wenn die Bilder zum angrenzenden Text passen würden. Das ist weder hier so, noch in anderen längeren Artikeln (zumindest soweit ich es in letzter Zeit bemerkt habe).