Der Super Mario Bros. Film: Kino für Kinder - und große Nintendo-Fans (Filmkritik)

Der Super Mario Bros. Film läuft endlich im Kino! Wie lange habe ich auf diesen Tag gewartet? Mindestens einige Jahre, nämlich seit der Ankündigung des Nintendo-Streifens. Im Grunde aber schon seit meiner Kindheit in den 90ern. Bereits mehrfach hat sich Nintendo auf die große Leinwand gewagt, mit durchwachsenen Erfolgen. Prominentes Negativbeispiel: der letzte Super-Mario-Film von 1993. Doch diesmal soll alles anders, besser laufen. Statt Realfilm also ein Animationsfilm und durch die enge Zusammenarbeit von Nintendo und den Minions-Machern Illimunation Studios soll auch die Qualität gesichert sein. Hat das geklappt? Ich habe mir den Super Mario Bros. Film pünktlich zum Deutschlandstart in meinem Stamm-Kino angeschaut, um es herauszufinden.

Ein Film vor allem für Kinder

Die gute Nachricht vorweg: Der Super Mario Bros. Film (jetzt kaufen 9,88 € ) ist gut! Punkt. Warum erkläre ich gleich noch etwas ausführlicher. Nun aber direkt zur großen Einschränkung: Offenbar will Nintendo mit dem Mario-Kinofilm in erster Linie ein kindliches und Familienpublikum in die Lichtspielhäuser locken.

Das merkte ich auch bei meinem Kinobesuch am Mittwochvormittag um 11 Uhr. Zwar sind gerade Osterferien, doch mit so vielen Besucherinnen und Besuchern in der Vorstellung hätte ich um diese Uhrzeit trotzdem nicht gerechnet. Das Durchschnittsalter: Grundschule. Die anderen Gäste in meinem Alter waren alle Eltern.

Natürlich wird sich das Publikum in einer anderen Vorstellung anders zusammensetzen, am Freitagabend ist der Anteil der Erwachsenen freilich deutlich größer. Doch im Grunde war ich genau mit dem Publikum im Saal gesessen, für den der Super Mario Bros. Film in erster Linie gemacht ist.

Quelle: Universal

Vorhersehbar und infantil

Denn: Als leidenschaftlicher Nintendo-Fan fand ich den Film zwar persönlich großartig, doch ich kann nicht ignorieren, dass im Grunde die komplette Handlung jederzeit vorhersehbar war und der Humor durchgängig infantil und extrem simpel.

Das macht aus dem Super Mario Bros. Film keineswegs einen schlechten Streifen, doch man sollte sich dessen bewusst sein, bevor man Geld in ein Kinoticket investiert. Zumal der Film in anderer Hinsicht ganz unabhängig vom Alter der Zuschauerschaft die volle Punktzahl abräumen kann: Fan-Service.

Fan-Service der Extraklasse für Nintendo-Fans

Ich bin mit Nintendo und Super Mario groß geworden und zocke schon so lange, wie ich denken kann. Mein erstes Spiel war Super Mario Bros. auf dem NES in den frühen 90ern. Ich habe diese Leidenschaft und Begeisterung vor knapp sieben Jahren sogar zum Beruf gemacht.

Was ich sagen will: Ich kenne mich also ziemlich gut aus mit Nintendo generell und mit Super Mario im Speziellen. Vermutlich dürften mir nahezu keine Anspielungen, Easter Eggs oder dergleichen entgangen sein. Und derer gibt es im Super Mario Bros. Film etliche.

Musik, die das Herz höher schlagen lässt

Das fängt ganz prominent schon bei der Musik an. Nur an ganz wenigen Stellen sind im Super Mario Bros. Film "normale" Musikstücke zu hören. Die meiste Zeit haben sich die Macher des Streifens am gigantischen Fundus von ikonischen Mario- und Nintendo-Sounds bedient und diese für die große Leinwand gekonnt und beeindruckend aufwendig neu inszeniert.

Da ertönen dann etwa bekannte Musikstücke aus Super Mario 64 - für mich ein absoluter Gänsehautmoment! 1997 bekam ich das damals neue Nintendo 64 mitsamt dem ersten 3D-Mariospiel zu Weihnachten geschenkt, folglich triefen meine Erinnerungen an das Game nur so vor freudiger Nostalgie. Und dann erlebe ich das ganze mehr als ein Vierteljahrhundert später auf einmal im XXL-Kinosaal ganz neu. Einfach toll!