Doctor Strange 2 in der Filmkritik: Avengers trifft Armee der Finsternis? Von wegen!

3
Test Christian Fussy - Redakteur
Doctor Strange 2 in der Filmkritik: Avengers trifft Armee der Finsternis? Von wegen!
Quelle: Marvel Studios

Sam Raimis heiß erwartete Rückkehr zum Superheldengenre leidet stark unter den engen Fesseln der Marvel-Formel, bezaubert aber zumindest gegen Ende hin doch noch mit visuellem Flair und einer eigenwilligen Inszenierung. Wie "Doctor Strange 2" MCU-Serien und Kino vereint und den Kultregisseur damit in ein Korsett spannt, lest ihr in unserer Filmkritik.

Es folgen kleine Spoiler zu den ersten Minuten von "Doctor Strange 2": In "Doctor Strange 2" bringt Stephen Stranges (Benedict Cumberbatch) ehemalige Verbündete Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen) durch einen Zauberspruch aus dem verbotenen Necronomicon Darkhold das gesamte Multiversum in Gefahr. Zusammen mit seinem alten Kumpel Wong (Benedict Wong) und der mächtigen Teenagerin America Chavez (Xochitl Gomez), die Portale zwischen sämtlichen Universen erschaffen kann, sucht der Zauberer Verbündete in fremden Welten, um Wandas Pläne zu durchkreuzen. Die Hexe erhofft sich, durch die Reise in eine andere Realität, endlich ein glückliches Leben als Mutter zweier Kinder führen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ihr bald jedes Mittel recht ...

Wer denkt, "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" sei eine Fortsetzung zu "Doctor Strange" von 2016, lebt geistig wahrscheinlich auch noch in diesem Jahr. Mittlerweile ist es bei einem Marvel-Film zur Pflicht geworden, auch die Kino-Abenteuer sämtlicher anderer Helden des Comic-Universums zu verfolgen und zusätzlich die exklusiven Serien auf Disney Plus gesehen zu haben, um einzelne Handlungselemente zu verstehen.

Xochitl Gomez, Benedict Wong, Benedict Cumberbatch Quelle: Marvel Studios Xochitl Gomez, Benedict Wong, Benedict Cumberbatch So setzt der zweite "Doctor Strange" nicht nur darauf, dass das Publikum mit der Titelfigur und ihren Handlungen in den "Avengers"-Filmen und "Spider-Man: No Way Home" vertraut ist, sondern baut primär auf den Ereignissen der Miniserie "WandaVision" auf. Mit dem Einzug des Multiversums in die fortlaufende Storyline wird es in Zukunft wohl auch immer wichtiger, einen groben Überblick über Marvel-Verfilmungen abseits des MCU und die alternativen Realitäten aus der "What if ...?"-Animationsserie zu haben.

01:00
Doctor Strange in the Multiverse of Madness: Neuer Trailer mit weiteren Überraschungen

Ein Drehbuch aus zwei verschiedenen Welten

Das alles im Kopf zu behalten, ist aber nicht nur für den Genuss der Filme wichtig, sondern auch essenziell, wenn man verstehen möchte, wie ein Film wie "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" zustande kommt. Regisseur Sam Raimis ("Spider-Man", "The Evil Dead") Rückkehr zum Marvel-Franchise fühlt sich nämlich über weite Strecken an wie eine Aneinanderreihung von Momenten, die entweder Neues anteasern oder Altes aufgreifen, ohne verbindenden narrativen Faden.

Zwar gibt es schon einzelne Handlungsstränge wie Doctor Stranges Beziehung zu seiner alten Flamme Christine (Rachel McAdams), seine Rivalität mit Mordo (Chiwetel Ejiofor) oder America Chavez' Unfähigkeit, ihre Kräfte unter Kontrolle zu bringen. Diese werden aber fast ausschließlich nebenbei in Dialogen abgehandelt.
Leider fühlen sich die Gespräche oft an, als seien sie direkt dem allerersten Drehbuchentwurf entnommen worden. Die Charaktere erbrechen sich beim Laufen gegenseitig Erklärungen ins Gesicht, als wollten sie selber am liebsten schnell wieder zu den Szenen kommen, in denen etwas passiert. Sogar Raimi-typische One-Liner sind im Skript von Michael Waldron ("Loki", "Rick and Morty") spärlich gesät. Wenn Rachel McAdams ihren Feinden kurz vor dem finalen Schlag ein generisches "Go back to Hell!" entgegenruft, klingt sie davon selbst nicht wirklich überzeugt.

Außerdem beliebt bei PC-Games-Lesern

Kult-Klassiker aus den 90ern geht weiter: Mit der Fortsetzung dieses Oscar-Hits hat niemand gerechnet

0
Dieses Sequel zu einem Hollywood-Klassiker aus den 90er-Jahren hat niemand kommen sehen. Der Regisseur gab die freudige Meldung bekannt.
Scarlett Johansson in Black Widow.

MCU-Sensation: Einer der besten Avengers kehrt tatsächlich zurück

0
Werden wir Scarlett Johansson, Robert Downey Jr. und Chris Evans endlich wieder im Marvel Cinematic Universe sehen?
Millie Bobby Brown in Damsel auf Netflix.

Keine 5. Staffel Stranger Things für mich: Netflix will mich rabiat kündigen, da ich die neuen Preise ablehne - anstehende Preiserhöhung sorgt für Ärger

2
Huch, wer die neuen Preise ablehnt, dem gegenüber schlägt Netflix ganz ungewohnte Töne an.

Die Dinge, die abseits der Story passieren, sehen dann meistens ziemlich cool aus und bringen Hardcore-Marvel-Fans garantiert zum Jubeln. Darunter fallen auch die in den Trailern bereits heftig angeteaserten Gastauftritte, die wir an dieser Stelle aber natürlich nicht vorwegnehmen wollen. Welche Figur uns in "Doctor Strange in the Multivese of Madness" besonders gefallen hat und ob der Film tatsächlich "der erste Horrorfilm im MCU" geworden ist, lest ihr auf Seite 2.

    • Kommentare (3)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von fud1974 Spiele-Kenner/in
        Mir hat er auch durchaus Spaß gemacht, und die ungewohnten leichten "Horror" Einlagen waren erfrischend.. mit mehr war ja auch nicht zu rechnen.

        Etwas sprunghaft fand ich die Entwicklung von Wanda, selbst bei Kenntnis von "Wandavision" ist der Sprung zu ihrem Charakter den sie in diesem Film darstellt finde ich doch noch mal eine Stufe drüber.. wie es Leuten ergeht die keine Möglichkeit hatten Wandavision zu schauen mag ich nicht beurteilen, muss ja schwer sein, die kennen ja ihre "Jungs" nicht und haben keine Connection dazu was das für sie bedeutet bzw. müssen sich darauf beziehen was der Film dann in der naturgemäß knapperen Zeit versucht zu vermitteln.
      • Von fud1974 Spiele-Kenner/in
        Mir hat er auch durchaus Spaß gemacht, und die ungewohnten leichten "Horror" Einlagen waren erfrischend.. mit mehr war ja auch nicht zu rechnen.

        Etwas sprunghaft fand ich die Entwicklung von Wanda, selbst bei Kenntnis von "Wandavision" ist der Sprung zu ihrem Charakter den sie in diesem Film darstellt finde ich doch noch mal eine Stufe drüber.. wie es Leuten ergeht die keine Möglichkeit hatten Wandavision zu schauen mag ich nicht beurteilen, muss ja schwer sein, die kennen ja ihre "Jungs" nicht und haben keine Connection dazu was das für sie bedeutet bzw. müssen sich darauf beziehen was der Film dann in der naturgemäß knapperen Zeit versucht zu vermitteln.
      • Von Johannes Gehrling Redaktionsleiter
        Im Kino auf der XXL-Leinwand, mit Freunden, anschließendem Essengehen und generell viel Liebe für Dr. Strange als auch dessen Darsteller Benedict Cumberbatch war es ein tolles Kinoerlebnis und der Film war kurzweilig und hat Spaß gemacht. Herausragend war er dennoch nicht, aber das teure Kinoticket allemal wert. Froh war ich schon nach wenigen Minuten im Kinosaal, WandaVision bei Disney+ gesehen zu haben sowie den neuen Spider-Man-Film – sonst hätte ich einiges schlicht nicht verstanden.
      • Von Frullo
        Im Gegensatz zur hier aufgeführten Kritik hat mir der Film ganz gut gefallen. Natürlich erfindet er das MCU nicht neu, Aber nach dem eher lauen Eternals, empfand ich ihn als erfrischend vertraut.
      Direkt zum Diskussionsende
  • Print / Abo
    Apps
    PC Games 05/2024 PCGH Magazin 05/2024 PC Games MMore 04/2024 play5 05/2024 Games Aktuell 01/2024 N-Zone 05/2024
    PC Games 05/2024 PCGH Magazin 06/2024 play5 06/2024 PC Games MMORE Computec Kiosk