25 Jahre Grand Theft Auto: Die Geschichte von Rockstars Gangster-Saga

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Special Olaf Bleich - Autor Benedikt Plass-Fleßenkämper - Autor Lukas Schmid - Brand / Editorial Director
25 Jahre Grand Theft Auto: Die Geschichte von Rockstars Gangster-Saga
Quelle: Rockstar Games

Vom pixeligen Top-Down-Action-Flitzer zur Open-World-Satire: Wie aus einem launigen Arcade-Game eine der größten Gaming-Marken überhaupt wurde. Blickt mit uns zurück auf ein Vierteljahrhundert GTA!

Grand Theft Auto 5 erschien zum ersten Mal im Jahr 2013 und ist der Rockstar-Dauerbrenner. Seitdem verkaufte sich das Spiel nämlich weit über 160 Millionen Mal. In den vergangenen acht Jahren spülte allein der fünfte Teil der Gangster-Saga über sechs Milliarden US-Dollar in die Kassen von Rockstar Games und Mutterkonzern Take-Two Interactive. Ein Vierteljahrhundert nach dem Startschuss der Serie blickt Grand Theft Auto damit zurück auf 385 Millionen verkaufte Exemplare. Es gehört zu den wichtigsten Marken in der Welt der Computer- und Videospiele und ist längst über den Tellerrand der Gaming-Community hinaus bekannt. Heute kann man es kaum glauben, dass das Phänomen Grand Theft Auto seine Ursprünge im schottische Dundee beim kleinen Entwickler DMA Design hatte.

Schottische Wurzeln

DMA Design war Anfang der 1990er-Jahre kein unbekanntes Studio - ganz im Gegenteil. Schließlich zeichneten die Schotten für Titel wie den actionreichen Sidescroller Blood Money (1989) oder auch das Kult-Knobelspiel Lemmings (1991) verantwortlich. Für den Vertrieb dieser Titel arbeitete der Entwickler damals mit Psygnosis zusammen, das 1993 von Sony übernommen wurde.

Die Kamera zoomte im ersten Teil von Grand Theft Auto bei Verfolgungsjagden heraus. Dadurch betonten die Entwickler die Weite der Spielwelt, verbesserten aber zugleich die Übersicht.  Quelle: Moby Games Die Kamera zoomte im ersten Teil von Grand Theft Auto bei Verfolgungsjagden heraus. Dadurch betonten die Entwickler die Weite der Spielwelt, verbesserten aber zugleich die Übersicht. 

Bereits zu dieser Zeit wollte sich das Team auf kein Genre oder Setting festlegen und war stets auf der Suche nach neuen Ideen. Das zeigte sich etwa auch im 1994 veröffentlichten Actionspiel Body Harvest, das als einer der Vorreiter des Open-World-Genres gilt. Der Weg zu Grand Theft Auto (jetzt kaufen 31,40 € ) war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr weit.

"Die ursprüngliche Idee war es, ein Spiel zu erschaffen, das auf einer lebendigen Stadt basierte. Der Plan war, eine aktive Umgebung zu bauen, die auf die Aktionen der Spieler reagiert und in der Taten auch Konsequenzen haben", erklärte der ehemalige DMA-Texter und PR-Chef Brian Baglow im Interview mit Gamesradar. Doch so klar die Vision dahinter war, so viele Probleme gab es bei der Umsetzung.

Ein erster Prototyp verwendete beispielsweise eine dreidimensionale Iso-Perspektive von schräg oben, die nicht nur stark an Syndicate Wars (1996) erinnerte, sondern auf den geplanten Systemen auch für Performance-Probleme sorgte. Das Gameplay war ebenfalls anders, als wir es heute kennen: Das ursprünglich als Race'n'Chase geplante Projekt sollte zunächst ein Multiplayer-Raser mit Räuber-und-Gendarm-Charme sein.

Im Verlauf der Entwicklung stellte sich aber heraus, dass niemand Lust hatte, die braven Polizisten zu spielen. Die damit verbundenen Reglementierungen kosteten schlicht Spielspaß.

Also ging DMA Design diesen Weg weiter: mit einer neuen Top-Down-2D-Grafik, die durch das Herauszoomen der Kamera ein Gefühl für die Größe der Welt kreierte und mit dem Fokus auf einer interaktiven offenen Stadt, die zwar keine großartige Geschichte, dafür aber einige Überraschungen bereithielt. Beispielsweise legten die Macher bereits damals großen Wert auf den Soundtrack.

Bildergalerie

Ähnlich wie in späteren Teilen ertönte die Musik aber nur, wenn ihr im Auto saßt und dort durch die Radiosender schaltetet. Im Verlauf der Missionen reiste der Spieler von Liberty City nach San Andreas und schließlich nach Vice City. Vom Namen Race'n'Chase rückte man zugunsten von Grand Theft Auto (auf Deutsch: schwerer Autodiebstahl) ebenfalls ab.

Der beschrieb bereits den Gameplay-Kern: durch die Stadt rennen, Fahrzeuge klauen, an Telefonzellen neue Jobs annehmen und zu Fuß krumme Dinger drehen. DMA Design und Publisher BMG priesen Grand Theft Auto als etwas vollkommen Neues an: Ein Spiel für Erwachsene, in dem man die Seiten wechselt und "die Bösen" spielt und ebenso zwielichtig handelte.

Noch mehr Top-Down-Action

Der Reiz des Verbotenen zog auch hier: Grand Theft Auto erschien 1997 für PC, Playstation und Game Boy Color und war ein Erfolg. Für DMA Design allerdings standen geschäftliche Veränderungen auf dem Programm: Publisher BMG wurde 1998 von Take-Two Interactive gekauft.

Im Dezember gründeten Sam Houser, Dan Houser sowie Terry Donovan, Jamie King und Gary J. Foreman Rockstar Games. Im Zuge dieser Umwälzungen gab es viele personelle Veränderungen, die auch Einfluss auf die Weiterführung der GTA-Serie nahmen. Als nächstes Spiel erschien 1999 zunächst die Erweiterung Grand Theft Auto London 1969 für PC und Playstation.

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