Wir erklären euch in unserem Features einige Begriffe für die Grafikberechnung wie Anti-Aliasing, Raytracing, DLSS, FSR, Reflex, Anti-Lag und mehr.
Nvidia DLSS - KI für mehr FPS
In einer gewissen Verwandtschaft zu SSAA, dem Super-Sampling-Anti-Aliasing, steht Nvidias KI-basierte Technik DLSS für RTX-Grafikkarten. Hier stehen die beiden S ebenfalls für Super-Sampling, das DL steht für Deep Learning und zeigt, dass es um KI und maschinelles Lernen geht.
Allerdings passiert bei DLSS im Vergleich zu SSAA das Gegenteil. Bei SSAA wird ja absichtlich intern eine höhere Auflösung als die Auflösung berechnet, die das eigentliche Ziel ist. In der Regel ist das Ziel natürlich die native Auflösung des Monitors, also die Auflösung, die er maximal unterstützt.
Bei DLSS aber wird das Bild intern nicht in einer höheren, sondern einer niedrigeren Auflösung als der nativen Auflösung berechnet und danach per KI auf die native Auflösung hochgerechnet. Das Rendern in der absichtlich geringeren Auflösungen bringt deutlich mehr FPS. Die KI-Algorithmen wiederum arbeiten sehr effizient, sodass kaum weitere FPS verloren gehen.
Außerdem gibt es mit DLSS auch optisch kaum noch Unterschiede zu einem direkt in der nativen Auflösung berechneten Bild - zumindest bei der Einstellung "Qualität", die eine von meist drei Stufen ist. Die leistungsorientierte Stufe bringt wiederum besonders viele FPS, dafür sind bei genauem Hinsehen ein paar mehr Fehler im Vergleich zur klassischen Berechnung zu erkennen.
Bei der Stufe "Ausgewogen" oder auch "balanced" gibt es einen Kompromiss aus Qualität und Leistung. Neben den verschiedenen Stufen gibt es auch noch verschiedene Versionsnummern - bei DLSS 3 stehen beispielsweise nur RTX 4000er-Modellen wirklich alle Features zu 100 Prozent zur Verfügung. Ältere RTX-Modelle können zwar trotzdem die Grundfunktionen von DLSS nutzen, haben aber kleinere Nachteile.
Quelle: Nvidia
Da sich DLSS sowie FSR stetig verbessern, steigen auch die Leistungsgewinne - vor allem falls auch noch Raytracing im Spiel ist.
AMD FSR als DLSS-Pendant
Nachdem Nvidias DLSS im Jahr 2018 startete und sehr gut angenommen wurde, hat auch AMD nachgelegt und eine sehr ähnliche Technik namens FSR entwickelt. Die Abkürzung FSR steht für FidelityFX Super Resolution. Der große Unterschied zu DLSS besteht darin, dass bei AMDs FSR die KI-Hochrechnung auf Basis der zuvor vom PC berechneten Bildern erstellt wird.
Bei Nvidia fließen Erfahrungen aus Datenbanken mit ein. AMDs FSR hatte daher anfangs noch Qualitätsprobleme, da schlichtweg zu wenig Daten als Grundlage für einen ordentlichen Algorithmus vorhanden waren. Die aktuelle Version FSR 3.0 bietet aber inzwischen sehr gute Ergebnisse. Ein großer Vorteil von FSR ist, dass es von Entwicklern leichter in ein Spiel zu integrieren ist als DLSS.
Zudem ist FSR offen für alle GPUs, obgleich die AMD Radeon-GPUs am besten mit FSR klarkommen. Nutzt ein Entwickler also AMDs FSR, profitieren nicht nur Besitzer von AMD-, sondern auch von Nvidia-Grafikkarten, womit sich natürlich durchaus auch werben lässt. Es gibt auch viele Spiele, die sowohl FSR als auch DLSS bieten.
Hier können Nvidia-RTX-Nutzer dann experimentieren, welche der beiden Methoden das bessere Paket aus Leistung und Optik schnürt. Auch bei FSR gibt es die Wahl zwischen Stufen wie Qualität, Leistung und Ausgewogenheit.
Ganz allgemein gesehen sind sowohl AMDs FSR als auch Nvidias DLSS zwei wirklich hervorragende Innovationen, dank derer Spieler auch mit nicht ganz so starken Grafikkarten in Auflösungen und/oder Grafikdetails ruckelfrei spielen können, bei denen ohne diese Techniken keine 30 FPS möglich wären. Ebenso ist es oftmals nur dank DLSS oder FSR überhaupt möglich, Raytracing ohne massiven Leistungseinbruch zu nutzen.
