Hogwarts Legacy im Test: Ein magisches Erlebnis für Potter-Fans

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Test Antonia Dreßler - Redakteurin 53,99 €
Hogwarts Legacy im Test: Ein magisches Erlebnis für Potter-Fans
Quelle: Warner Bros .Games

Hogwarts Legacy lässt alle Harry-Potter-Fans endlich in die Welt der Hexen und Zauberer eintauchen. Wie gut das Action-Rollenspiel ist, was ihr von der Hauseinteilung, dem Besenfliegen und den Unterrichtfächern erwarten könnt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test zum Spiel.

Nach all dem Warten ist es nun endlich so weit: Harry-Potter-Fans mussten sich wirklich lange gedulden, um ein Open-World-Spiel in Zauberer-Setting zu bekommen, ganz ohne Harry Potter und den anderen namhaften Figuren. Statt die bekannten Geschichten noch mal zu erleben, begeben wir uns selbst auf die Schule für Hexerei und Zauberei. Mit der Ankündigung von Hogwarts Legacy (jetzt kaufen 37,75 € / 53,99 € ) zeigte sich dann schnell: Wie genau Harrys Zauberwelt in Videospielform idealerweise auszusehen hat, wirft Diskussionen auf. Klassische Open World mit Erkundung in und um Hogwarts herum? Oder doch lieber ein Bully in Hogwarts mit festem Stundenplan und gelegentlichem Freigang? Hogwarts Legacy hat in dieser Hinsicht eine recht klare Entscheidung getroffen. Aber war es die richtige Wahl? Seid euch an dieser Stelle bitte klar, dass wir ein paar inhaltliche Spoiler nicht vermeiden können, die wir aber auf den Beginn des Spiels beschränken.

Die Eule hat sich verspätet

In Hogwarts Legacy spielen wir einen neuen Schüler, der an die britische Zauberschule kommt. Wie schon vorab bekannt, fangen wir mit unserem Charakter ab der fünften Klasse an, nicht wie üblich als Elfjähriger im ersten Schuljahr. Und ja, im Laufe der Handlung wird klar, warum das so ist. Die Geschichte dreht sich sehr direkt um unsere Figur, außerdem um einen Koboldaufstand, der natürlich vereitelt werden will.

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Die Hauptmissionsreihe, also der Kern des Spiels, ist einwandfrei umgesetzt, kreativ und findet nicht nur in der Open World statt, sondern auch in linearen Verliesen, die extra betreten werden müssen. Die Verliese sind zwar schlauchig, es gibt aber genug Abzweigungen, hinter denen man kleine Rätsel für Extrabeute erledigen kann.

Was sich die Entwickler da teilweise haben einfallen lassen, besonders gegen Ende der Hauptgeschichte, hat uns durchaus beeindruckt. Dazu kommt, dass die Zwischensequenzen grafisch auf Filmniveau sind, die Story spannend erzählt wird und interessant ist. Es wird nicht vor Tod und Gewalt zurückgescheut, wir erleben viel Fanservice und Liebe zum Detail und nur selten geht es übermäßig rührselig zu.

Hogwarts Legacy im Test: Ein magisches Erlebnis für Potter-Fans (1) Quelle: Warner Bros .Games Hogwarts Legacy im Test: Ein magisches Erlebnis für Potter-Fans (1) In den letzten Wochen vor Release erhitzte sich die Diskussion um J.K. Rowling, die Autorin der Harry-Potter-Romane, aufgrund einiger ihrer Aussagen, die von vielen als kontrovers aufgefasst werden. 

Unser Test zu Hogwarts Legacy dreht sich ausschließlich um das Spiel als solches. Allerdings ist uns bewusst, dass die kontroversen Hintergründe für einige Spieler einen Kauf- oder eben Nicht-Kaufgrund darstellen. Einen Artikel zum Thema, in dem ihr euch informieren könnt, findet ihr hier
Zu Beginn des Spiels erhalten wir einen Brief, der uns dafür beglückwünscht, an Hogwarts aufgenommen worden zu sein. Wir erwähnen das nur, damit wir auf den Rechtschreibfehler hinweisen können, der sich in der Signatur des Briefs versteckt: "Stellverstretende Schulleiterin". Dieser kleine Flüchtigkeitsfehler ist ein Vorzeichen dafür, was euch generell im Spiel erwartet.

Man merkt Hogwarts Legacy den Zeitmangel während der Entwicklung nämlich deutlich an. Euch erwarten kleinere Grafikbugs, es ruckelt meist ein wenig und wenn wir zu schnell durch das Schloss rennen, laden Türen nach: Das ist nichts, was nicht durch ein paar Patches kurz nach Release repariert werden kann.

Doch den Zeitmangel merkt man auch an anderen Stellen, die sich nachträglich nicht mehr so leicht ändern lassen und die sich vor allem negativ auf Atmosphäre und Immersion auswirken.

Nicht gepolished

Das fängt schon beim Charaktereditor an, der zwar solide ist, aber nicht übermäßig viele Optionen bietet. Es gibt keine Regler zum Verschieben von Gesichtsfeatures, stattdessen kann aus einer Reihe Gesichter ausgewählt werden, genauso wie bei den Frisuren.

Die begrenzte Anzahl an Assets macht sich auch im Spiel bemerkbar, wo wir im Schloss stets den gleichen Personen begegnen, oder sich vielmehr alle sehr ähnlich sehen.

Generell ist das Schloss nicht übermäßig belebt. Vor allem fällt auf, dass Schüler der Jahrgänge eins bis vier sowie sechs und sieben gar nicht vorhanden sind. Das ist sicherlich darauf zurückführen, dass man nicht so viele Charaktermodelle entwerfen wollte, und viel mehr NPCs hätten es eh nicht ins Spiel schaffen können, ohne eine Ruckelorgie auszulösen.

    • Kommentare (38)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Hot_Grzb Spiele-Novize/Novizin
        So, mit einiger Verspätung konnte ich nun Hogwarts Legacy anspielen - und bin ziemlich enttäuscht. Ich bin kein Harry Potter Fan, habe aber alle Bücher gelesen und später auch die Filme gesehen. Grundsätzlich finde ich das Setting interessant und mag Open World Games. Aber das hier nicht. Warum?

        Die Dialoge sind schlecht geschrieben (und in der deutschen Version zudem auch schlecht vertont) und uninspiriert. Hier wird viel geschwafelt, aber echter Inhalt ist rar. Die Story ruht zur Hälfte auf der "Du bist zufällig ein Auserwählter und hast eine besondere Macht, mit der Du alle retten wirst"-Prämisse (lame) und zur anderen Hälfte auf einer erstaunlich unsympathischen "Hey, hier gibt es ein unterdrücktes und versklavtes Volk, das rebelliert! Das musst Du aufhalten, weil ein paar von denen sind gar nicht nett"-Erwartung. Der oder die Hauptcharakter hat 0 Hintergrundgeschichte und wirkt die ganze Zeit leicht dümmlich neben sich stehend. Wahrscheinlich ist er einfach zu begeistert von allem, um den Kopf anzuschalten. Er passt damit aber gut zu den Nebencharakteren, die eindimensional und uninteressant bleiben.

        Dazu kommt eine Open World, die riesig, aber leer ist. Da das Gameplay größtenteils aus Kämpfen besteht (okay, eigentlich besteht es größtenteils aus besagten langweiligen Dialogen und rumlatschen), fällt zudem die mangelnde Gegnervielfalt negativ auf. Kämpfen ist Anfangs cool, nutzt sich aber schnell ab - und das liegt nicht nur an den wenigen Gegnertypen (5? 6?). Im wesentlichen erscheint über dem Kopf des Helden in Kämpfen eine Warnung, wenn es eine Taste zu drücken gilt. Mit der werden die jeweils nacheinander angreifenden Gegner gekontert und im Anschluss Schaden gemacht. Wer will, darf noch ein paar schicke Zauber dazwischen kloppen, aber das "warte auf Benachrichtigung, drücke Taste und repeat"-System bildet den Core. Bei mir war schnell die Luft raus.

        Optisch sieht das Spiel durchaus gut aus, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Im Gegenteil! Während die Kulissen (bzw. Hogwarts) toll sind, sind die Charaktere und Animationen ein bisschen altbacken. Leider ruht sich das Spiel auch zu sehr darauf aus, die Locations aus den Filmen nachzubilden, statt dem Potter-Universum irgendwo etwas neues hinzuzufügen. Im Vergleich zu anderen Open-World-Spielen ist die Welt auch leblos. Praktisch alle Charaktere stehen fest an ihren Stellen und warten, dass wir sie ansprechen, um ihre "hol dies, bring das"-Aufgaben zu erfüllen. Ich meine, es muss ja keine interaktive Welt wie GTA oder RDR sein, aber hier ist nun wirklich gar nichts los. Anyway, lets talk about the music: Harry Potter hatte einen ikonischen Soundtrack, was kann da schief gehen? Well, kurioserweise war der originale Soundtrack offenbar zu teuer, stattdessen wurde versucht, "so ähnlich" zu klingen lol (honestly, der Soundtrack ist eine der großen Enttäuschungen dieses Spiels, sofern einem sowas wichtig ist).

        Habe ich etwas vergessen? Ich weiß es nicht. Ich habe 15 Stunden gespielt, Spaß hatte ich dabei nie wirklich. Ich hatte gedacht, ich finde mich mit den Unzulänglichkeiten ab und habe trotzdem meinen Spaß mit Sammeln und Entdecken und Kämpfen. Letztlich gab es mir aber viel zu viel Zeug (mit viel zu wenig Nutzen) zu sammeln, wirklich etwas entdecken lässt sich nicht (man hat eine Weltkarte, auf der jede Kleinigkeit mit Icons markiert ist. Wer will darf die Ausmachen, aber was bringts? Die offene Welt besteht, polemisch gesagt, aus Kopien der immer selben Goblin-Lager sowie Kopien der immer selben Höhlen), und Kämpfen wird schnell langweilig. Genauso wie übrigens der Unterricht und die verteilten Minispiele. Nichts davon wirkt wirklich gut gemacht, nichts davon macht wirklich Spaß. Mir zumindest nicht. Man braucht imo eine dicke Harry-Potter-Fanbrille, um mit diesem Spiel glücklich zu werden und ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich viele Spieler bis zum Ende spielen.

        Ich empfinde diese Bewertung hier als eines der größten Fehlurteile der letzten Jahre. Gerade für Fans wirkt das Spiel natürlich total reizvoll. Hier wäre es imo wichtig gewesen, darauf hinzuweisen, dass es sich nur um ein durchschnittliches Spiel mit vielen Mängeln handelt, dass geneigte Fans aber trotzdem glücklich machen könnte, sofern sie darüber hinwegsehen.
      • Von Hot_Grzb Spiele-Novize/Novizin
        So, mit einiger Verspätung konnte ich nun Hogwarts Legacy anspielen - und bin ziemlich enttäuscht. Ich bin kein Harry Potter Fan, habe aber alle Bücher gelesen und später auch die Filme gesehen. Grundsätzlich finde ich das Setting interessant und mag Open World Games. Aber das hier nicht. Warum?

        Die Dialoge sind schlecht geschrieben (und in der deutschen Version zudem auch schlecht vertont) und uninspiriert. Hier wird viel geschwafelt, aber echter Inhalt ist rar. Die Story ruht zur Hälfte auf der "Du bist zufällig ein Auserwählter und hast eine besondere Macht, mit der Du alle retten wirst"-Prämisse (lame) und zur anderen Hälfte auf einer erstaunlich unsympathischen "Hey, hier gibt es ein unterdrücktes und versklavtes Volk, das rebelliert! Das musst Du aufhalten, weil ein paar von denen sind gar nicht nett"-Erwartung. Der oder die Hauptcharakter hat 0 Hintergrundgeschichte und wirkt die ganze Zeit leicht dümmlich neben sich stehend. Wahrscheinlich ist er einfach zu begeistert von allem, um den Kopf anzuschalten. Er passt damit aber gut zu den Nebencharakteren, die eindimensional und uninteressant bleiben.

        Dazu kommt eine Open World, die riesig, aber leer ist. Da das Gameplay größtenteils aus Kämpfen besteht (okay, eigentlich besteht es größtenteils aus besagten langweiligen Dialogen und rumlatschen), fällt zudem die mangelnde Gegnervielfalt negativ auf. Kämpfen ist Anfangs cool, nutzt sich aber schnell ab - und das liegt nicht nur an den wenigen Gegnertypen (5? 6?). Im wesentlichen erscheint über dem Kopf des Helden in Kämpfen eine Warnung, wenn es eine Taste zu drücken gilt. Mit der werden die jeweils nacheinander angreifenden Gegner gekontert und im Anschluss Schaden gemacht. Wer will, darf noch ein paar schicke Zauber dazwischen kloppen, aber das "warte auf Benachrichtigung, drücke Taste und repeat"-System bildet den Core. Bei mir war schnell die Luft raus.

        Optisch sieht das Spiel durchaus gut aus, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Im Gegenteil! Während die Kulissen (bzw. Hogwarts) toll sind, sind die Charaktere und Animationen ein bisschen altbacken. Leider ruht sich das Spiel auch zu sehr darauf aus, die Locations aus den Filmen nachzubilden, statt dem Potter-Universum irgendwo etwas neues hinzuzufügen. Im Vergleich zu anderen Open-World-Spielen ist die Welt auch leblos. Praktisch alle Charaktere stehen fest an ihren Stellen und warten, dass wir sie ansprechen, um ihre "hol dies, bring das"-Aufgaben zu erfüllen. Ich meine, es muss ja keine interaktive Welt wie GTA oder RDR sein, aber hier ist nun wirklich gar nichts los. Anyway, lets talk about the music: Harry Potter hatte einen ikonischen Soundtrack, was kann da schief gehen? Well, kurioserweise war der originale Soundtrack offenbar zu teuer, stattdessen wurde versucht, "so ähnlich" zu klingen lol (honestly, der Soundtrack ist eine der großen Enttäuschungen dieses Spiels, sofern einem sowas wichtig ist).

        Habe ich etwas vergessen? Ich weiß es nicht. Ich habe 15 Stunden gespielt, Spaß hatte ich dabei nie wirklich. Ich hatte gedacht, ich finde mich mit den Unzulänglichkeiten ab und habe trotzdem meinen Spaß mit Sammeln und Entdecken und Kämpfen. Letztlich gab es mir aber viel zu viel Zeug (mit viel zu wenig Nutzen) zu sammeln, wirklich etwas entdecken lässt sich nicht (man hat eine Weltkarte, auf der jede Kleinigkeit mit Icons markiert ist. Wer will darf die Ausmachen, aber was bringts? Die offene Welt besteht, polemisch gesagt, aus Kopien der immer selben Goblin-Lager sowie Kopien der immer selben Höhlen), und Kämpfen wird schnell langweilig. Genauso wie übrigens der Unterricht und die verteilten Minispiele. Nichts davon wirkt wirklich gut gemacht, nichts davon macht wirklich Spaß. Mir zumindest nicht. Man braucht imo eine dicke Harry-Potter-Fanbrille, um mit diesem Spiel glücklich zu werden und ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich viele Spieler bis zum Ende spielen.

        Ich empfinde diese Bewertung hier als eines der größten Fehlurteile der letzten Jahre. Gerade für Fans wirkt das Spiel natürlich total reizvoll. Hier wäre es imo wichtig gewesen, darauf hinzuweisen, dass es sich nur um ein durchschnittliches Spiel mit vielen Mängeln handelt, dass geneigte Fans aber trotzdem glücklich machen könnte, sofern sie darüber hinwegsehen.
      • Von MarcHammel Spiele-Kenner/in
        Zitat von Toni
        Da hat Felix etwas zu geschrieben, vielleicht hilft das ja^^
        https://www.pcgames.de/Ho...
        Funktioniert einwandfrei. Danke
      • Von Toni Community-Managerin
        Zitat von MarcHammel
        Einzig die Kameraführung ist irgendwie ein wenig schwammig. Egal, welche Einstellung ich nutze. Dass man die Sprache nicht ingame einstellen kann, ist mir auch irgendwie ein Dorn im Auge
        Da hat Felix etwas zu geschrieben, vielleicht hilft das ja^^
        https://www.pcgames.de/Ho...
      • Von MarcHammel Spiele-Kenner/in
        Zitat von AzRa-eL
        Aber das es nicht mal im Startmenü sich ändern lassen kann, ist wirklich komisch.
        Meine Rede.

        Zitat von AzRa-eL
        Sag mir bitte nicht, dass Hogwarts so ein 90er Jahre Style Einstellungsmenü vor dem eigentlichen Spielstart hat?
        Das wäre schon ziemlich Asbach.
        Nein. ^^
      • Von AzRa-eL Hobby-Spieler/in
        Zitat von MarcHammel
        Ich rede von der gesprochenen Sprache. Und klar kann man die gesprochene Sprache in etlichen Games ingame umstellen. Oder meinst du im laufenden Spiel? Das eher nicht. Aber im Spielmenü. Das geht in Hogwarts nicht.
        Mit in Game meine ich das laufende Spiel. Zumindest wird der Begriff doch so auch in der Branche seit Jahren genutzt, wenn ein in Game Trailer erscheint und das laufende Spiel zeigt. Aber das es nicht mal im Startmenü sich ändern lassen kann, ist wirklich komisch.
        Sag mir bitte nicht, dass Hogwarts so ein 90er Jahre Style Einstellungsmenü vor dem eigentlichen Spielstart hat?
        Das wäre schon ziemlich Asbach.
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