Der Frühjahrsputz kommt dieses Jahr im Winter. Wir haben für euch geputzt, gestrichen und getestet. Update: Wir in die Konsolenversion reingespielt und sind überzeugt: Zumindest virtuell macht das Aufräume und Renovieren ordentlich Spaß.
Werdet zum Putzteufel!
Sporadisch schalten wir weitere Fähigkeiten frei. Zum Putzen und Aufräumen gesellen sich dann Wände streichen, Abriss, Bau, Saugen, Spachteln und auch Kabel verlegen. Jede Fähigkeit kann im Laufe der Zeit verbessert werden. Dafür steht ein "Skill Tree" zur Verfügung. So richtig baumig ist der zwar nicht, sondern eher linear, aber immerhin haben wir die Möglichkeit zwischen zwei Optionen zu wählen. Zum Beispiel, ob wir schneller putzen oder Reinigungsmittel skillen wollen, um na ja ... in beiden Fällen schneller zu putzen. Mülltüten werden stabiler, wir können schneller Laufen und so weiter. Es dreht sich viel Effektivität und Effizienz.
Die Extras klingen zunächst sehr Banane, sind aber essenziell. Je weiter wir im Spiel kommen und je mehr Aufträge wir fertigstellen, desto chaotischer werden auch die Wohnungen und Häuser. Damit das stumpfe Abarbeiten der Aufgaben immer noch ein meditatives Gefühl der Entspannung bleibt und nicht in Stress ausartet, müssen wir neues Werkzeug beschaffen. Verglichen mit dem Erstling kam dabei nie ein Gefühl von Überforderung auf. Nur gelegentlich rutschte uns ein "Mensch, wie sieht's denn hier aus?!" über die Lippen. Dann ging es aber direkt ran ans Werk!
Quelle: PC Games Die Häuser und die hinterlassenen Müllhaufen sind meist ganz hübsch gestaltet. Stellenweise mussten wir etwas schmunzeln, wenn mit dem ein oder anderen Klischee gespielt wurde. Eine Männerhöhle im Keller sieht aus wie Sau und beim Umräumen entdecken wir eine Konsole mit einigen Spielen für die FS7-Konsole. Darunter Kracher, wie Frog Traffic, TruSimulator oder First Fiction 14. Diese Anspielungen an echte Spiele sind größtenteils kleine Details, die nur sporadisch auftauchen. Im Fokus steht nun mal das Grobe.
Das fällt auch bei Tätigkeiten wie dem Fensterputzen oder Streichen auf. Die Fenster werden durch wildes Wirbeln mit der Maus blitzeblank und auch die Wände werden mit Maus-Gezappel gestrichen. Der Gedanke ist zwar gut, weil die Umsetzung nun etwas realistischer ist, aber es ist immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Sich zu vermalen oder Farbe zu verschwenden ist fast schon unmöglich, da der Mal-Bereich vorab festgelegt wird. Das fühlt sich in etwa wie das Füllen-Tool in Paint an.
Sandkasten mit wenig Spielzeug
Wer lieber kreativ arbeiten möchte, kann sich im Sandbox-Modus von House Flipper 2 austoben. Hier sucht man sich zunächst eines von vier Gebieten aus und bestimmt dann die Größe des Grundstücks. Ab dann steht eine freie Fläche zur Verfügung, die bebaut werden soll und auf Aufgaben wartet. Diese können dann mit Freunden geteilt werden, die sich den Herausforderungen stellen dürfen.
So richtig warm wurden wir mit dem Modus leider nicht. Zum einen ist die Fülle der Möglichkeiten zwar groß, auf der anderen Seite aber auch recht unübersichtlich. Das Kauf-Menü ist sehr chaotisch und erst nach einigen Tutorials auf dem YouTube-Kanal der Entwickler verstanden wir, wie überhaupt Häuser gebaut werden.
Quelle: Frozen District Einmal herausgefunden, geht der Hausbau aber recht schnell von der Hand. Der Sandkasten ist am Ende aber wohl nur ein nettes Beiwerk. Für Fans vom SIMS-Hausbau ist der Modus jedoch ideal.
Einige Wasserflecken bleiben
Simulations-Fans kommen mit House Flipper 2 durchaus auf ihre Kosten. Das Spiel bietet einen gewohnten Umfang an Werkzeugen, mit denen selbst die schäbigsten Bruchbuden wieder zu hochwertigen Prachträumen gezaubert werden. Die Entwickler bemühten sich eine kleine Geschichte zu integrieren, die weder tiefgründig noch nervig ist. Wer Interesse an banalen Gesprächen hat, kann den Telefonaten folgen. Genervte Spieler drücken einfach auf den roten Knopf.
Zwar lernten Frozen District aus ihren Fehlern im Erstling, doch fehlerfrei ist House Flipper 2 dennoch nicht. Unübersichtliche Menüführungen, ein zu komplizierter Sandbox-Modus und unnötig entfernte Features verschenkten viel Potenzial.
Update: Gemütliches Renovieren nun auch auf Konsolen
Am 10. April 2024 erschien House Flipper 2 nun auch für die Konsolen PS5 und Xbox Series X. Wer sich also für knapp 40 Euro gemütlich auf der Couch ans virtuelle Aufräumen und Renovieren machen möchte, der greift ab sofort zum Gamepad statt Maus und Tastatur. Inhaltlich bietet die Heimkonsolen-Version für PlayStation und Xbox alle Features, die auch PC-Spieler nutzen. Sofern ihr euch also zu den Inhalten informieren wollt, lest ruhig den PC-Test oder schaut unser Video-Review.
Funktioniert die Gamepad-Steuerung in House Flipper?
Die Steuerung per Gamepad in House Flipper 2 für Xbox Series X und PS5 funktioniert gut. Einzig das Aufnehmen kleiner Objekte wie Gläser oder auch Müll gestaltet sich sehr friemelig. Beim Möbelrücken, Putzen oder dem Abriss und Aufbau von Wänden fällt das zwar nicht ins Gewicht, schnappt ihr euch jedoch kleine Dosen für den Müllbeutel oder baut Möbelteile im Montage-Simulator zusammen, so wird die Sticksteuerung schnell unpräzise und nervig. Generell tut diese kleine Macke dem Spielspaß keinen Abbruch. Technisch läuft die Konsolenfassung rund und ruckelfrei. Die Ladezeiten sind kurz und einem entspannten Hausputz steht nix mehr im Weg - zumindest in House Flipper 2, in der Realität stellt uns schon ein voller Geschirrspüler vor große Herausforderungen.
Wer mit Simulationen bisher nicht viel am Hut hatte, nun aber von der Neugierde gepackt wurde, kann getrost auch zum ersten Teil greifen und für ein paar Euro weniger die ersten Gehversuche wagen. Das lohnt sich auch für Spieler mit eher schlechtem ausgestattetem PC, denn House Flipper 2 verlangt von euren Geräten auf den höchsten Einstellungen einiges ab. Auch Steam-Deck-Besitzer sollten zunächst vom Spiel absehen, denn trotz eigenem Steam-Deck-Modus, spielt sich das Spiel mehr schlecht als recht.
Habe mir dann Videos zum zweiten Teil angeschaut und fand, dass die Grafik deutlich schlechter ist.
Auch sollen wohl teilweise Möbel etc. fehlen die es noch gab?
Komfort-Verbesserungen begrüße ich gerne.
Wozu es einen zweiten braucht (und dann noch mit einer "Story"), weiß wohl niemand. Man könnte ja den bestehenden Teil einfach erweitern was das Gameplay angeht und halt noch ein paar DLC dazu.
Naja, ich schaue vielleicht irgendwann mal rein.
Wozu es einen zweiten braucht (und dann noch mit einer "Story"), weiß wohl niemand. Man könnte ja den bestehenden Teil einfach erweitern was das Gameplay angeht und halt noch ein paar DLC dazu.
Naja, ich schaue vielleicht irgendwann mal rein.