Kritik zur Godzilla-Serie Monarch: Legacy of Monsters: Super Monster, nervige Menschen (Folge 4)

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Test Christian Fussy - Redakteur
Kurt Russell in Monarch: Legacy of Monsters
Quelle: Apple TV+

Diese Woche liegt der Fokus bei Episode 4 der Godzilla-Serie Monarch: Legacy of Monsters ganz auf Kentaro, Cate, May und Shaw, die sich über die eisigen Gletscher Alaskas in Sicherheit kämpfen müssen.

Nach einer missglückten Landung, die den Tod von Pilot Du-Ho zur Folge hatte, befinden sich Kentaro (Ren Watabe) und seine Begleiter zu Beginn von Folge 4 auf der Flucht vor einem gigantischen Maulwurfmonster. Als May (Kiersey Clemons) in einen unterirdischen Eissee einbricht, droht ihr Körper zu erfrieren.

Die Gruppe sucht nach einem Weg, vom Gletscher herunterzukommen und Kentaro erinnert sich an eine Art Forschungsstation, die er vom Flugzeug aus beobachten konnte. Die Gruppe lehnt seine Idee ab und setzt ihren ursprünglichen Weg zu einem Licht in der Ferne fort, während Kentaro alleine weiterzieht.

Im Gegensatz zu den vorherigen Folgen gibt es in Episode 4 der Godzilla-Serie Monarch: Legacy of Monsters keinen Flashback in die 50er-Jahre. Stattdessen spielt sich die Handlung komplett im 21. Jahrhundert ab. Die einzigen Rückblenden sind dazu da, die Beziehung zwischen Kentaro und May näher zu beleuchten. Parallel zum Überlebenskampf im Eis sehen wir, wie sich die beiden in Tokio kennengelernt haben und erstmals miteinander anbandelten.

Von derlei Zärtlichkeit ist in der Gegenwart längst keine Spur mehr. May wirft Kentaro mehrmals vor, schuld an ihrer Misere zu sein, nennt ihn dumm und stellt sich entschieden gegen seinen Vorschlag, das Gebäude zu suchen, das er vom Flugzeug aus gesehen hat. Wie sie betont, nicht, weil sie ein persönliches Problem mit ihm hat. Dennoch scheint sie komplett das Vertrauen in den jungen Mann und seine Ideen verloren zu haben.

Monarch: Legacy of Monsters Quelle: Apple TV+

Feuriger Schnaps und eiskalte Gletscher

Die Rückblenden fügen sich in Folge 4 deutlich organischer ins Geschehen ein, weil sich tatsächlich die gesamte Episode um die gleichen Figuren dreht und die Szenen im belebten Tokio einen netten Kontrast zu der eisigen Einöde bilden.

Leider - und vielleicht liegt es an mir - ist May sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit ein absolut anstrengender Mensch, mit dem ich keinen Tag, geschweige denn eine Nacht oder eine Extremsituation, in der es um Leben und Tod geht, verbringen würde.

Zumindest Kentaro scheint auf ihre herablassende Art aber komplett abzufahren. Wie man eine Person, die schon beim ersten Treffen auf die Frage "magst du Whiskey?" mit "ich mag teuren Whiskey" antwortet, sympathisch finden kann, wird sich mir im Leben nicht erschließen, aber hey, wo die Liebe hinfällt.

Wir erfahren, dass Kentaro ein junger aufstrebender Künstler ist und erstmals seine eigenen Werke in einer prestigeträchtigen Galerie präsentiert. Er lässt durchblicken, dass er sich in der High Society Tokios aber nicht wirklich wohlfühlt und die Kunstszene für prätentiös hält.

In derselben Nacht versucht er dann jedoch May mit seiner eigenen Flasche Whiskey in einer exklusiven Bar zu beeindrucken. Schließlich nimmt er sie mit zu seinem unaufgeräumten Apartment, das mit Bildern tapeziert ist, die anscheinend zu persönlich und speziell für die Galerien Tokios sind.

Er genießt seinen Status und die damit verbundenen Vorzüge, tut aber trotzdem so, als sei er eigentlich ein bodenständiger Bub, der nur eine Rolle spielen muss und in Wahrheit Kunst um ihrer selbst willen macht.

An sich ist das ziemlich gute Charakterzeichnung, leider glaube ich aber, dass wir uns mit den Problemen des verwöhnten Japaners auch identifizieren sollen.

Im Vergleich zu May wirkt Kentaro aber lediglich ein bisschen naiv. Zumindest gibt er nicht zu jeder Information, die sein Gegenüber über sich selbst enthüllt, ungefragt seinen Senf dazu und kommt dabei so überheblich wie möglich rüber.

Zusammen mit den Szenen im Eis, in denen es um nicht weniger als ihr Überleben geht, zeichnen die Flashbacks May als eine reichlich irritierende Person. Natürlich befinden sich die Charaktere in einer Ausnahmesituation, in der jeder seine Nerven verlieren würde, sie ist jedoch die Einzige, die sich konstant beschwert, jammert und andere kritisiert, während sie selbst auch keine Lösungsvorschläge parat hat.

Wenn sich dann auch noch alle Charaktere gegen Kentaro stellen, den Einzigen, der einen eigenen Plan hat und den Mut, diesen alleine durchzuziehen, fällt es schwierig, Mitgefühl zu empfinden für die sturen Charaktere. Ausgenommen wie immer Kurt Russells Shaw, der sich wie ein Fels in der Brandung nicht von dem ganzen Gezeter beirren lässt.

Die Actionsequenz am Ende und insbesondere die Inszenierung des Maulwurf-Kaijus sind dann wieder ordentlich spektakulär und beenden die Folge mit einem visuellen Highlight. Wenn der in Flammen getauchte Kopf des Monsters aus der Erde bricht wie die Hände eines Titanen aus der Unterwelt, sieht das schon richtig stark aus.

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Insgesamt ist die vierte Folge strukturell und inszenatorisch klasse, Dialoge und Charakterzeichnung, die über weite Strecken im Mittelpunkt stehen, leiden aber unter den abgehobenen Figuren und Soap-mäßigem Drama. Monarch: Legacy of Monsters läuft seit dem 17. November 2023 wöchentlich auf Apple TV+. Wir haben auch Kritiken zu den Folgen 1, 2 und 3 sowie zu den ersten acht Episoden allgemein sowie ein kurzes Interview mit den Showrunnern Matt Fraction und Chris Black.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Das die 4. Folge eher wie Kaugummi und war gelangweilt. Toll, das eine Monster als Hauptinhalt der Folge und etwas Beiwerk - überzeugt mich bisher auch nach der 4 Folge NICHT.
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Das die 4. Folge eher wie Kaugummi und war gelangweilt. Toll, das eine Monster als Hauptinhalt der Folge und etwas Beiwerk - überzeugt mich bisher auch nach der 4 Folge NICHT.
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