Gaming-Notebooks als PC-Alternative: Kaufberatung mit großer Marktübersicht

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Special Antonio Funes - Autor
Gaming-Notebooks als PC-Alternative: Kaufberatung mit großer Marktübersicht
Quelle: Gigabyte

Angesichts der aktuellen Grafikkarten-Misere, wegen der für die kaum lieferbaren Grafikkarten horrende Preise zu bezahlen sind, kann ein Gaming-Notebook eine Alternative zu einem PC sein. Wir geben euch einige allgemeine Anregungen zum Kauf, schauen auf die mobilen Grafikkarten und bieten euch eine Marktübersicht mit 56 spielefähigen Notebooks und Notebook-Reihen an.

Gaming-Notebook statt Spiele-PC?

In unserem heutigen Special geht es um Gaming-Notebooks als PC-Alternative, inklusive einer Marktübersicht mit 56 Modellen oder Modellreihen bis 2000 Euro. Was Gaming-Grafikkarten für PCs angeht, sieht es aktuell extrem schlecht aus, was wir auch letzte Woche erneut thematisierten. Viele Grafikkartenserien wie die Nvidia GeForce RTX 2070 Super oder AMD RX 5700 sind komplett ausverkauft, von anderen Serien gibt es nur jeweils ein, maximal zwei bis drei Modelle lieferbar, dann aber für Aufpreise von meist 70 Prozent und mehr im Vergleich zu dem Preislevel von Oktober 2020 beziehungsweise bei den neueren, seit September 2020 veröffentlichten Grafikkarten im Vergleich zu ihrem Release-Preis.

Wer ohnehin schon einen Gaming-PC hat und lediglich nicht mehr ganz mit der Performance zufrieden ist, der kann diese Misere einfach aussitzen. Doch wer noch keinen PC hat oder ein so schwaches System, das ein neuer PC fällig wird, muss so hohe Preise für einen neuen PC bezahlen, dass ein Gaming-Notebook derzeit eine echte Alternative sein - dies war vor dem Herbst 2020 noch nicht so.

Asus ROG Strix G17 Quelle: Asus Asus ROG Strix G17 Eigentlich haben wir seit Jahren bei unseren Specials zu Notebooks stets versucht, das nicht besonders gute Preis-Leistungs-Verhältnis von Notebooks zu betonen, wenn es um Gaming geht. Wir haben viele Nachteile von Notebooks genannt und erklärt, dass vor allem dann, wenn man nicht nur Einsteiger-Gamingpower sucht, ein Desktop-PC die bessere Wahl ist. Selbst falls das Argument für einen Laptop sein sollte, dass man beruflich oder für die Ausbildung ein mobiles Gerät braucht, kommt man mit einem getrennten Kauf von Spiele-PC und Office-Laptop am Ende besser weg - beziehungsweise: man kam besser weg.

Inzwischen können nämlich Gaming-Notebooks wegen der horrenden Desktop-Grafikkarten-Preise durchaus auch mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis eine sehr gute Wahl sein, zumindest wenn man sowieso einen komplett neuen PC kaufen wollte, vielleicht sogar noch plus Monitor. Im Einsteigerbereich mit Grafikkarten wie der Nvidia GeForce GTX 1650 und GTX 1660 gilt dies sowieso, aber auch darüber kann ein Laptop aktuell eine solide Wahl sein. Eine Nvidia GeForce RTX 2060 für einen normalen PC kostet aktuell mindestens 500 Euro, wenn denn überhaupt eine zu haben ist. Stellen wir damit einen PC zusammen, in dem noch ein Core i5-10400, 16GB RAM und eine SSD mit 1000GB Speicherplatz steckt, dann kommen wir auf etwa 1000 Euro für einen solchen PC. Ab 900 Euro gibt es aktuell aber auch immer wieder Angebote mit Notebooks, die auf eine mobile RTX 2060 oder GTX 1660 Ti setzen, was am Ende kaum schwächer als unser Beispiel-PC ist. Bei Notebooks ist oftmals Windows schon mit dabei, und der Monitorkauf entfällt. Insofern geht der Preis solcher Notebooks absolut in Ordnung. Die Nachteile von Laptops bleiben aber - darauf gehen wir nun ein.

Nachtteile von Notebooks

Ein Notebook hat stets eine im Vergleich zu einem Desktop-PC sehr kompakte Bauweise. Daher ist kaum Platz für eine Kühlung vorhanden, die gut genug, aber auch noch leise kühlt. Gaming-Notebooks sind daher bei Last recht laut - zwar kann man sich bei vielen Modellen an die Art der Geräusche gewöhnen, und wer per Headset spielt, hört sowieso nicht so viel davon. Aber bei einem PC könnte die Kühlung sehr einfach deutlich leiser umgesetzt werden, zudem muss der PC nicht direkt vor dem Nutzer stehen - ein Notebook hat man aber in der Regel direkt vor sich, vielleicht sogar auf dem Schoß.

Acer Predator 300 Helios PH315-Serie Quelle: Acer Acer Predator 300 Helios PH315-Serie Damit die Komponenten gut gekühlt werden können und überhaupt in das Gehäuse eines Notebooks passen, ist wiederum ein Aufwand vorhanden, der ein Gaming-Notebook teurer macht. Aktuell spielt dieser Aufwand wegen der Grafikkarten-Misere am Ende preislich keine so große Rolle wie früher, aber in aller Regel muss man gerade bei den stärkeren Grafikkarten damit rechnen, dass ein Notebook um die 50 Prozent teurer als ein vergleichbarer PC ist. Ein zweiter Nachteil bei Notebooks ist, dass man sie praktisch nicht aufrüsten kann, was die Leistung angeht. Eine schnellere SSD oder mehr RAM: Das ist meistens machbar. Aber die CPU oder gar die Grafikkarte zu wechseln kann man sich abschminken. In aller Regel ist die Grafikkarte zuerst die Schwachstelle, die CPU aber noch stark genug für neueste Games - bei einem PC lässt sich die Grafikkarte (zumindest bei einer Normalisierung der Preise) für 250 bis 350 Euro aufrüsten, und schon hat man wieder für zwei bis drei Jahre seine Ruhe. Bei einem Notebook, das nicht mehr für die eigenen Ansprüche ausreicht, bleibt nur ein Verkauf des Gerätes und Kauf eines neuen Notebooks. Natürlich haben Notebooks auch Vorteile - diese schildern wir als Nächstes.

    • Kommentare (5)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von GTAEXTREMFAN Spiele-Kenner/in
        Zitat von hunterseyes
        Die Rechnung würd ich gern mal sehen, dass sich das in Deutschland lohnen würde.
        Das macht in D wohl nur in einem Mining Pool Sinn. Wenn überhaupt...
      • Von GTAEXTREMFAN Spiele-Kenner/in
        Zitat von hunterseyes
        Die Rechnung würd ich gern mal sehen, dass sich das in Deutschland lohnen würde.
        Das macht in D wohl nur in einem Mining Pool Sinn. Wenn überhaupt...
      • Von hunterseyes Spiele-Enthusiast/in
        Die Rechnung würd ich gern mal sehen, dass sich das in Deutschland lohnen würde.
      • Von Greystar Anwärter/in
        Ich habe mit jetzt ein 3080 Modell für 2200€ gekauft und lasse es minen, um einen Teil des Preises wieder reinzuholen. Mal sehen wie lange der Miningboom anhält, solange kann das Teil ackern, wenn ich es nicht benötige. Bisher habe ich durch Corona Homeoffice und nutze meinen deutlich besser ausgestatten Gaming PC, aber sobald ich wieder Projektarbeit habe, kommt der unterwegs zum Einsatz.
      • Von Gemar Spiele-Kenner/in
        Gaming Notebooks, für mich eine überteuerte Angelegenheit, weil nach relativ kurzer Zeit häufig Probleme auftauchen, da sich das Platzangebot thermisch am Limit bewegt.

        Ist und bleibt also eine teure Angelegenheit, für die man einen aufrüstbaren Top PC bekommt, bei dem man easy Teile austauschen kann. Muss jeder für sich wissen, vor allem vom Geldbeutel her gesehen.
      • Von flloyd Gelegenheitsspieler/in
        "Gaming-Notebooks sind daher bei Last recht laut - zwar kann man sich bei vielen Modellen an die Art der Geräusche gewöhnen"

        Laut? Nö :-)

        Ich selbst spiele mittlerweile seit gut 10 Jahren nur noch an Laptops - aktuell an einem HP Omen 17 mit einer RTX 2070 - der ist defintiv lauter als der Vorgänger Asus ROG G752VY (mit Vaporchamber), aber das kann man inzwischen ja relativ gut beeinflussen.

        Für mich persönlich reichen zum Beispiel 40-45 FPS völlig aus - also kann ich schon mal per FPS-Limit im NVIDIA Treiber oder manchmal auch in den Games einstellen, dass der Rechner nicht sinnlos 100+ FPS darstellt - das macht ihn nur unnötig heißer und lauter. Als zweites wird eben ein wenig mit Undervolting nachgeholfen.

        Im Ergebnis spiele ich nun derzeit zum Beispiel AC Valhalla mit max. Einstellungen in FHD und der Rechner wird kaum heiß und bleibt die meiste Zeit auch sehr leise.

        So alle 2 1/2 - 3 Jahre hole ich mir (je nach Marktlage) ein Neues Gaming-Notebbok und der alte finanziert dann schonmal einen guten Teil des Neuen. Kein "Streß" mit aufrüsten, überall mit hinzunehmen und wenn ich mal größer als 17 Zoll spielen möchte, geht das in 65" am fast latenzfreien Samsung mit VRR.

        Ich sehe bei mir in den nächsten Jahren keinen Desktop-Rechner mehr stehen.
      Direkt zum Diskussionsende
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