Persona 3 Reload im Test: Absolut stylish, angenehm düster und fast perfekt!

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Test Annika Menzel - Redakteurin
Persona 3 Reload im Test: Absolut stylish, angenehm düster und fast perfekt!
Quelle: PC Games

Stilsicher, düster und abwechslungsreich: Persona 3 Reload bringt einen JRPG-Klassiker auf die aktuellen Plattformen und ist ein fast perfektes Remake geworden! Wir verraten euch, wie sich die Neuauflage im Vergleich zu Persona 5 schlägt.

Ach, Atlus ... sträubt ihr euch wirklich so sehr dagegen, neue Infos zu Persona 6 preiszugeben, dass ihr stattdessen einen älteren Teil nun zum vierten Mal veröffentlicht? Während wir sehnsüchtig auf einen Nachfolger des Meisterwerks warten, sehen wir Persona 3 Reload einfach als Trostpflaster für unseren Herzschmerz an. Und was für eins!

Das ursprünglich 2006 veröffentlichte JRPG ist in der Neuauflage nicht mehr wiederzuerkennen und wurde nicht nur grafisch, sondern auch spielerisch an die aktuelle Technik angepasst. Wie jede gute Persona hat zwar auch das Remake eine Schwachstelle, ist aber dennoch ein Paradebeispiel für einen Titel, den sich kein Genre-Fan entgehen lassen sollte.

Vorsicht vor der Geisterstunde

Die Geschichte und die behandelten Themen von Persona 3 Reload (jetzt kaufen 199,99 € / 62,99 € ) haben es in sich. Das ist für die Reihe nichts Ungewöhnliches, trotzdem möchten wir das direkt zu Beginn anmerken. Jeder der Charaktere muss sich mit unterschiedlichen Herausforderungen befassen, doch in einer Sache ähneln sie sich fast alle: In ihrer Vergangenheit liegen sehr schmerzhafte Erfahrungen.

Trauer, Mobbing, das Auseinandersetzen mit dem Tod und Suizid sind einige Beispiele für äußerst ernste Themen, die Einzug in das JRPG halten. Behaltet das also im Hinterkopf, wenn ihr unseren Test lest und euch dem Spiel selbst widmen möchtet. Am Ende des Artikels findet ihr deshalb Anlaufstellen, an die ihr euch jederzeit wenden könnt, wenn ihr selbst betroffen seid und Unterstützung möchtet.

15:11
Persona 3 Reload | REVIEW | Schussfest und stilsicher!

Zu Beginn des Spiels geht es für euch als namenloser Protagonist nach Tatsumi Port Island. An der dortigen High School namens Gekkoukan steigt ihr im zweiten Schuljahr ein und werdet deshalb in einem kleinen Wohnheim untergebracht, das euch eigentlich nur zur Überbrückung dienen soll, bis das eigentliche Zimmer hergerichtet ist.

Schnell stellt sich heraus, wieso ihr ausgerechnet dort einquartiert wurdet: In euch schlummert die Macht, Personas zu benutzen, genau wie bei den anderen drei Schülern des Wohnheims. Diese Wesen sind eine Art Erweiterung der eigenen Seele und können zum Kämpfen verwendet werden. Falls ihr damit bisher noch keine Berührungspunkte hattet, stellt sie euch ein bisschen wie Pokémon vor, bloß sehr viel düsterer und erwachsener.

Jede Nacht um Punkt 0 Uhr beginnt die Dark Hour, während der die allermeisten Menschen schlafen. Sie bekommen nicht einmal mit, was geschieht, da sie sich zu dieser Zeit in Särgen befinden. Ist die Stunde vorbei, wachen sie an Ort und Stelle wieder auf und führen ihre Aktivitäten nahtlos weiter, als wäre nie etwas geschehen.

Die Persona Jack Frost, nachdem sie per Fusion erschaffen wurde Quelle: Atlus/Sega Genau diese Geisterstunde ist der Grund, warum eure Fähigkeit als Persona-Nutzer so wichtig ist. Es erscheinen gefährliche Schatten, die in der Welt ihr Unwesen treiben und gelegentlich sogar Menschen in den Tartarus verschleppen. Dieser riesige Turm, der sich zur Dark Hour auf dem Gelände eurer Schule befindet, scheint der Ursprung der Schatten zu sein.

Die Beschäftigung mit dem Tod

Ihr schließt euch der zusammengewürfelten Truppe namens S.E.E.S. an und beschließt, mit ihnen gemeinsam die Schatten zu bekämpfen und den Geheimnissen hinter ihrer Entstehung auf den Grund zu gehen. Dabei kommen im Laufe der Zeit immer mehr verdächtige Informationen rund um die Vergangenheit ans Licht, während sich parallel zu den Schatten noch weitere Gefahren auftun.

Auch wenn das Original schon einige Jahre auf dem Buckel hat, möchten wir euch den weiteren Verlauf der Geschichte nicht vorwegnehmen. Es wird jedoch schnell deutlich, dass so ziemlich jeder Charakter eine schwierige Vergangenheit hatte und auch zu dem Zeitpunkt des Spiels noch mit den Folgen und anderen Situationen zu kämpfen hat.

Mitsuru und ihre Persona sind bereit für den Kampf Quelle: Atlus/Sega Der Tod, sowohl der eigene als auch der anderer und vor allem nahestehender Menschen, ist ein allgegenwärtiges Thema. Mehrere Figuren müssen Verluste verarbeiten und auch das eigene Leben ist ein wichtiger Aspekt. Das wird auch an einzelnen Entscheidungen deutlich, die ohne den entsprechenden Kontext zunächst kontrovers wirken.

Das präsenteste Beispiel ist, dass die Personas mithilfe eines Geräts namens Evoker heraufbeschworen werden. Das sieht aus wie eine Pistole und die Jugendlichen schießen sich im Kampf jedes Mal damit in den Kopf, wenn sie einen Skill benutzen wollen.

Dabei handelt es sich zwar nicht um eine echte Waffe und Blut gibt es dementsprechend ebenfalls keines, die Symbolik dahinter ist jedoch eindeutig. Der Schülerin Yukari fällt es zu Beginn besonders schwer, ihre Persona auf diese Weise zu beschwören. Der Protagonist greift hingegen ohne zu zögern nach dem Evoker, um ihr aus der Klemme zu helfen.

Bildergalerie

Zum Vergleich: In Persona 5 müssen sich die Phantomdiebe ihre Maske vom Gesicht reißen. Die Geschichten und Thematiken der Reihe sind generell deutlich ernster und tiefgründiger, als auf den ersten Blick aufgrund des bunten Anime-Stils zu vermuten wäre - die Neuauflage des dritten Teils bildet keine Ausnahme.

    • Kommentare (8)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von ssj3rd Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von Kellykiller
        Das Spiel kann noch so gut sein, es ist und bleibt "nur" ein Remaster. Und 70€ empfinde ich dafür als way too much. Für 50 würde ich evtl. zuschlagen. Aber AAA Vollpreis? Ne lass mal.
        50€?
        Hier bitte: https://www.cdkeys.com/pe...
      • Von ssj3rd Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von Kellykiller
        Das Spiel kann noch so gut sein, es ist und bleibt "nur" ein Remaster. Und 70€ empfinde ich dafür als way too much. Für 50 würde ich evtl. zuschlagen. Aber AAA Vollpreis? Ne lass mal.
        50€?
        Hier bitte: https://www.cdkeys.com/pe...
      • Von ssj3rd Gelegenheitsspieler/in
        Ne ne, ist mir trotzdem zu altbacken das ganze.
      • Von Kellykiller
        Das Spiel kann noch so gut sein, es ist und bleibt "nur" ein Remaster. Und 70€ empfinde ich dafür als way too much. Für 50 würde ich evtl. zuschlagen. Aber AAA Vollpreis? Ne lass mal.
      • Von Weltende Anfänger/in
        Zitat von echohead
        es tut mir leid, wie man das noch so feiern kann, es ist und bleibt alte Kost neu angemalt und wir sollten sowas nicht noch abfeiern die Branche braucht dringen mal wieder neue invoationen als dauernd den koch das selbe machen lassen
        Gibt doch genügend Leute die die alten Persona Teile nicht gespielt habe und damit die beste Chance/Version dazu haben. Richtig gute Remakes sind für mich ok. Wer es nicht braucht, muss es ja nicht kaufen. Und es ist ja nicht so, dass sie nicht trotzdem an Persona 6 arbeiten.
      • Von echohead Spiele-Novize/Novizin
        es tut mir leid, wie man das noch so feiern kann, es ist und bleibt alte Kost neu angemalt und wir sollten sowas nicht noch abfeiern die Branche braucht dringen mal wieder neue invoationen als dauernd den koch das selbe machen lassen
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