Princess Peach: Showtime! schickt die Switch in Rente - nicht mit viel Substanz, aber mit viel Herz

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Special Lukas Schmid - Brand / Editorial Director
Princess Peach: Showtime! schickt die Switch in Rente - nicht mit viel Substanz, aber mit viel Herz
Quelle: Nintendo

Prinzessin Peach ist nicht nur Damsel in Distress, sondern hat wie Super Mario das Zeug zum Helden! Aber ob es auch zum wirklich tollen Videospiel reicht? Wir haben Princess Peach: Showtime! unter die Lupe genommen!

Der Umgang mit Prinzessin Peach dürfte für Nintendo nicht der einfachste sein. Reisen wir zurück ins ferne Jahr 1985 zu ihrem ersten Auftritt in Super Mario Bros., und der damals noch Prinzessin Toadstool genannten royalen Krönchenträgerin kam eine relativ eindeutige Rolle zu: Sitz rum und lass dich retten.

Auch, wenn 40 Jahre später beileibe nicht alles besser ist in der Welt, sind wir bezüglich Repräsentation von Frauen in Videospielen doch ein gutes Stück weiter, und der sich dauernd in den Mario-Games wiederholende Plot, dass der pummelige Klempner Peach vor Bowser retten muss, hat inzwischen mehr als nur einen faden Beigeschmack.

So sehr, dass im immens erfolgreichen Super-Mario-Kinofilm gar nicht erst versucht wurde, ihn umzusetzen und Peach stattdessen von Anfang an als toughe Kämpferin etabliert wurde, die auch ohne die Hilfe der Mario-Brüder gut zurechtkommt, thank you very much.

08:10
Princess Peach: Showtime! | PREVIEW | So viel Charme. so wenig zu tun!

In den Spielen hat sich dieser neue Ansatz in den letzten Jahren auch verfestigt, Peach ist nun nur noch selten Entführungsopfer, sondern meist Teil des Heldentrupps und als spielbare Figur selbst im Einsatz, etwa in Super Mario 3D World.

Die Fortsetzung von Super Princess Peach?

2005 gab es für den Nintendo DS mit Super Princess Peach sogar schon mal ein Singleplayer-Abenteuer für die blonde Thronfolgerin, in dem diesmal sie Mario und Co. vor Bowser retten musste. Dieser feministische Ansatz wurde aber relativ ungeschickt dadurch torpediert, dass Peach ihre Feinde mit ... Emotionen bekämpfte, etwa indem sie heulend und mit aus ihren Augen spritzenden Wasserfontänen durch die Gegend rannte.

Alles neu macht 2024, und in ihrem zweiten Solo-Outing für die Nintendo Switch namens Princess Peach: Showtime! (jetzt kaufen 50,99 € ) sind die Emotions-Kräfte Geschichte, und stattdessen ... darf sie sich in verschiedene schicke Klamotten werfen, um ihre Gegner*innen zu bekämpfen.

Nun, wir sind offensichtlich noch nicht am Repräsentationsziel angekommen, aber wie heißt es so schön: Langsam, aber stetig nährt sich das Eichhörnchen. Und dass Mario auch auf flotte Gewänder steht, hat er in Super Mario Odyssey ja vor einigen Jahren bewiesen.

Peach und ihr Begleiter Quelle: Nintendo

Worum geht es in Princess Peach: Showtime?

Was aber ist Princess Peach: Showtime? Erst einmal eines: sehr, sehr simpel. Tatsächlich benötigt man neben dem Analogstick zum Herumlaufen nur zwei Knöpfe für fast alle Aktionen im Spiel: einen zum Springen, den anderen kontextsensitiv, meist jedoch für verschiedene Angriffe. Die Kamera ist komplett statisch, der rechte Analogstick also unbelegt.

Die einzige zusätzliche Aktion ruht auf den linken und rechten Schulterknöpfen, die es Peach erlauben, mit ihrer jeweiligen Klamotte zu posen. Das hat aber abseits einiger Stellen, an denen man dadurch zum Beispiel eine Leveltransition auslöst, keinerlei Bedeutung.

Die sehr simple Story schickt Peach samt Anhang in ein Theater, in dem die Level durch verschiedene Bühnenproduktionen repräsentiert werden. Natürlich kommt dann ein Bösewicht daher, verwandelt das Theater in ein BÖSES Theater yada yada yada. Kurzum: Peach muss das Theater und seine Bewohner*innen (Angestellten?) retten, kleine, gelbe Wesen mit kreisrunden, leuchtenden Nasen.

Bühne frei!

Von den verschiedenen Stockwerken des Theaters aus geht es auf die Bretter, die die Welten bedeuten, und jeder Level kommt mit einem unterschiedlichen Szenario samt angepasstem Gameplay daher.

In der von uns gespielten Vorschau-Version standen uns die ersten vier Welten des Abenteuers offen, und je Stockwerk kann man diese in beliebiger Reihenfolge angehen. Sind alle geschafft, schaltet man die nächste Etage frei.

Bühne eins schickte uns in eine Art mittelalterliches Dorf, mit einem anschließenden Ausflug in ein Schloss. Zu Beginn rennt Peach immer in ihrem traditionellen pinkfarbenen Kleid herum und beeinflusst die Welt um sich herum mit ... magischen Händen? Keine Ahnung, jedenfalls flattern dank Peaches Begleitung Stella, einer Art sprechender Stern-Schleife, fröhliche Lichter aus den feudalen Fingern.

Peach als Ninja Quelle: Nintendo Nach den ersten paar Minuten in den Levels erhält man dann die jeweilige Klamotten-Kraft, im ersten Fall ein kleidsames Drei-Musketiere-Outfit samt scharfem Degen.

Die Welt ist eine Bühne

Mit dem schlägt man das Bühnenbild in Form alles überwuchernden Ranken frei, bekämpft theatralisch aus dem Bild stolpernde Feinde, löst sehr, sehr simple Umgebungsrätsel ("aktiviere drei Lichter") und freut sich an der tollen Aufmachung.

Bildergalerie

Denn wie zuvor erwähnt, simpler geht es kaum. Die Liebe, die in die Gestaltung des Spektakels gesteckt wurde, ist allerdings Nintendo-typisch einmalig. Das Theater-Thema wird konsequent umgesetzt, mit an die Hinterseite der Bühne gemalten Objekten, die etwa ein Schloss in weiter Ferne darstellen sollen.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Wow, ein echtes Preview auf dieser Seite! Keine bezahlte Werbung, kein besch. Click bait und keine 500 Verlinkungen in 50 Sätzen.

        Zum Artikel: Peach hatte schon einige coole Auftritte, in denen sie entweder spielbarer Charakter, oder/und aber so gar nicht das hilflose Prinzesschen war, obwohl: war sie das eigentlich jemals wirklich? Es ist halt eine schlichte Rahmenhandlung, die mehr oder weniger nur dafür da war, dass es überhaupt eine Story gibt.
        Ich muss immer schmunzeln, wenn ich da von nem "antiquierten Frauenbild" etc lesen muss, denn Peach gibt es seit den frühen 90ern als Rennfahrerin, danach als Sportlerin und als Kämpferin, mit der man den Jungs im Nintendo-Universum auf die Glocke geben
        kann.
        Nichts desto trotz: wie bei allen Mario-Spielen erwarte ich mir auch hier eine unbeschwerte, lockere Spielerfahrung und kein komplexes Universum, das sich mir auftut und das mich mit einem schier unüberwindbarem Schwierigkeitsgrad zur Verzweiflung bringt. Ich erwarte mir Vielfalt in den verschiedenen Bereichen, lustige Charaktere und lockeren Spielspaß. Wird das geboten, bin ich zufrieden.
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      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Wow, ein echtes Preview auf dieser Seite! Keine bezahlte Werbung, kein besch. Click bait und keine 500 Verlinkungen in 50 Sätzen.

        Zum Artikel: Peach hatte schon einige coole Auftritte, in denen sie entweder spielbarer Charakter, oder/und aber so gar nicht das hilflose Prinzesschen war, obwohl: war sie das eigentlich jemals wirklich? Es ist halt eine schlichte Rahmenhandlung, die mehr oder weniger nur dafür da war, dass es überhaupt eine Story gibt.
        Ich muss immer schmunzeln, wenn ich da von nem "antiquierten Frauenbild" etc lesen muss, denn Peach gibt es seit den frühen 90ern als Rennfahrerin, danach als Sportlerin und als Kämpferin, mit der man den Jungs im Nintendo-Universum auf die Glocke geben
        kann.
        Nichts desto trotz: wie bei allen Mario-Spielen erwarte ich mir auch hier eine unbeschwerte, lockere Spielerfahrung und kein komplexes Universum, das sich mir auftut und das mich mit einem schier unüberwindbarem Schwierigkeitsgrad zur Verzweiflung bringt. Ich erwarte mir Vielfalt in den verschiedenen Bereichen, lustige Charaktere und lockeren Spielspaß. Wird das geboten, bin ich zufrieden.
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