Star Trek: Das sind die besten Episoden über alle Serien hinweg - was sind eure Highlights?

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Special Christian Schmid - Autor Maria Beyer-Fistrich -
Star Trek: Das sind die besten Episoden über alle Serien hinweg - was sind eure Highlights?
Quelle: Paramount 

Wer gerade eine Menge Zeit zuhause verbringt, schaut sich die besten Star-Trek-Folgen an, die bisher veröffentlicht wurden. Unser kleiner Guide berücksichtigt dabei alle klassischen Serien, von der Originalserie bis Star Trek: Enterprise.

Nach dem Ende der ersten Staffel von Star Trek: Picard steigt bei vielen Star-Trek-Fans die Lust auf weitere Abenteuer in Galaxien, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Hinzu kommt, dass viele von euch gezwungenermaßen eine Menge Zeit zuhause verbringen und das aktuelle Angebot von Netflix oder anderen Streaming-Diensten auch nicht für endlose Unterhaltung sorgen kann. Wir haben deshalb eine Liste mit den besten Star-Trek-Folgen aller Zeiten zusammengestellt, bei der wir uns an (fast) allen klassischen Serien bedienen. Das bedeutet im Klartext, dass wir von Raumschiff Enterprise bis hin zu Star Trek: Enterprise die gesamte Geschichte der Föderation abklopfen und einige der außergewöhnlichsten, berührendsten und interessantesten Folgen herausfiltern.

Nicht in der Liste enthalten sind die beiden Serien Star Trek: Picard und Star Trek: Discovery, da diese noch frisch im Gedächtnis der meisten Trekker vorhanden sein dürften. Ebenfalls außen vor lassen wir die animierte Serie "Die Enterprise" (Original: "Star Trek: The Animated Series"). Wir sind uns bewusst, dass die animierte Serie auch einige wichtige Folgen enthält und obendrein Konzepte geprägt hat, die in späteren Serien zum festen Bestandteil des Universums wurden. Da die behäbige erzählte Cartoon-Optik aus den 70er-Jahren jedoch Neueinsteiger stark abschrecken könnte, beschränken wir uns in dieser Liste auf Realverfilmungen. Wenn wir euch nun neugierig gemacht haben: sehr gut! Die animierte Serie ist, was einige Folgen betrifft, ein unterschätztes Juwel, gebt ihr eine Chance! Absichtlich außen vor lassen wir übrigens die ebenfalls hervorragenden Folgen, die wir in unserem Artikel Star Trek: Picard - die komplette Story erwähnt haben.

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Star Trek Picard: Diese Star-Trek-Episoden und Filme müsst ihr kennen, um die Story zu verstehen

Star Trek Picard: Diese Star-Trek-Episoden müsst ihr kennen, um die Story zu verstehen

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Die neue Star-Trek-Serie um Picard und die Zukunft der Föderation wird noch beeindruckender, wenn man ein paar wichtige Hintergrundinformationen kennt.

Star Trek: Deep Space Nine - Strafzyklen (Original: "Hard Time")
Wir starten mit einer Folge, die dem Zuschauer nicht allein vor Augen führt, dass Deep Space Nine sich mit den düsteren Aspekten der Roddenberryschen Zukunft befasst. Auch das schauspielerische Talent von Colm Meaney, der Senior Chief Petty Officer Miles O'Brien spielt, kommt in dieser Episode voll zur Geltung! Bei einem Besuch auf dem Planeten Argratha bekundet O'Brien Interesse an der örtlichen Technik. Die Argrathi jedoch, sehen das Interesse des Technikers nicht als Kompliment, sondern als Spionageversuch. Zur Strafe verurteilen sie O'Brien dazu, eine virtuelle Haftstrafe von 20 Jahren abzuleisten. Körperlich verbringt der Offizier nur ein paar Stunden auf dem Operationstisch, dennoch fühlt es sich für ihn so an, als wären 20 Jahre vergangen. Als dem Zuschauer gezeigt wird, was O'Brien in seiner Gedankenwelt erlebte, startet der Auftakt zu einem grandiosen Kammerspiel: Die Zelle ist winzig und die Nahrungszufuhr knapp. Gelegenheiten zur geistigen Zerstreuung gibt es nicht, sodass O'Brien langsam aber sicher zu einem paranoiden Wrack verkommt. Was Miles seinen Freunden verschweigt, nachdem er aus der Haftstrafe "entlassen" wurde: Er teilte sich seine Zelle mit einem Häftling namens Ee'Char. Der Mitgefangene ist ein zwar seltsamer aber durchaus freundlicher Charakter. O'Brien beginnt Ee'Char aber über die Jahre hinweg zu misstrauen und ermordet ihn schließlich wegen eines Missverständnisses.
O'Brien wurde durch seinen Gefängnisaufenthalt in „Strafzyklen“ derartig mitgenommen, dass er nicht mehr in einem normalen Bett schlafen kann. <br> &nbsp; Quelle: Paramount  O'Brien wurde durch seinen Gefängnisaufenthalt in „Strafzyklen“ derartig mitgenommen, dass er nicht mehr in einem normalen Bett schlafen kann.
 

Auf der Raumstation wird Miles freudig empfangen, er selbst findet jedoch aufgrund der traumatischen Ereignisse nicht in sein normales Leben zurück. Er ordnet Nahrungsmittel in sorgfältigen Reihen an, reagiert mit Wutanfällen auf einfache Fragen und schläft auf dem Boden. Als er schließlich im Zorn fast seine Tochter Molly schlägt, flüchtet er in einen Frachtraum und hält sich einen auf Maximum gestellten Phaser an die Kehle und will seinem Leben ein Ende setzen. Colm Meaney schafft es auf grandiose Weise, dem Zuschauer die Verzweiflung und die durch die postraumatische Störung veränderte Gedankenwelt eines Ex-Hochsicherheitssträflings nahe zu bringen. Wir können euch jedoch beruhigen: Das Finale der Folge ist ebenso rührend wie es zum Nachdenken anregt.

Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert - Beförderung (Original: "Lower Decks")
Für Star-Trek-Fans besonders interessant sind die sogenannten "Lower Deck-Episoden, die sich mit dem alltäglichen Leben der Crew beschäftigen. Ursprünglich als Budgetsparende Brückenepisoden konzipiert, gehören die Charakterstudien inzwischen fest zu jeder Star-Trek-Serie. In der Folge "Beförderung" erlangt der Zuschauer jedoch im wahrsten Sinne des Wortes einen Blick in die "Lower Decks": Mit Sito, Sam und Alyssa begleiten wir drei Fähnriche bei ihrer Arbeit und ihren Freizeitbeschäftigungen. Die Gespräche der drei Kollegen drehen sich um Beförderungen, persönliche Evaluationen und enthalten allgemeinen Smalltalk. Von ihrem Freund Ben, ein Zivilist, der als Kellner arbeitet, erfahren sie, dass zwei weitere Freunde, die Krankenschwester Ogawa und der vulkanische Techniker Taurik, definitiv eine Beförderung erhalten. Unterdessen liest die Enterprise eine Rettungskapsel auf, in der sich ein verwundeter Cardassianer befindet. Ogawa wird von Dr. Beverley Crusher zur Verschwiegenheit aufgefordert und sie beginnt ihrerseits mit der Versorgung des Schiffbrüchigen.
Die Folge „Beförderung“ führt uns auf bittere Art vor Augen, dass auch die oft belächelten „Redshirts“ Menschen mit Freunden und einer Geschichte sind. <br> &nbsp; Quelle: Paramount  Die Folge „Beförderung“ führt uns auf bittere Art vor Augen, dass auch die oft belächelten „Redshirts“ Menschen mit Freunden und einer Geschichte sind.
 
Als wir die Bajoranerin Sito wieder zu Gesicht bekommen, erlebt sie einen Schicksalsschlag nach dem anderen: Ranghohe Offiziere unterhalten sich während eines Pokerspiels über sie, als ob sie gar nicht da wäre und Captain Picard tadelt sie für ihre Beteiligung an dem katastrophalen Unfall in der Folge "Ein missglücktes Manöver". Nachdem sie von Lieutenant Commander Worf in einer Nahkampfübung zunächst die Augen verbunden bekommt und im Anschluss einen Treffer nach dem anderen einstecken muss, wehrt sich Sito gegen die ungerechte Behandlung. Gut für sie, denn alle bisherigen Situationen waren ein von Picard, Riker und Worf sorgsam geplanter Test, um ihre Widerstandsfähigkeit und ihren Charakter zu prüfen.

Der aufgelesene Cardassianer stellt sich indes als Spion der Föderation heraus, den Sito in einer geheimen Mission als "Gefangene" begleiten soll. Sitos Flucht zurück zur Enterprise soll in einer Rettungskapsel erfolgen. Stolz auf ihre persönliche Entwicklung begleitet Sito den Cardassianer und schafft es, ihm die Flucht über die Grenze zu ermöglichen. Nachdem Sito jedoch nach 32 Stunden immer noch verschollen bleibt, findet die Enterprise mit Hilfe einer Sonde nur noch die Trümmer der Rettungskapsel. Abgefangene Kommunikationen der Cardassianer bestätigen das Schlimmste: Die Rettungskapsel wurde zerstört, bevor sie den Rückweg über die Grenze antreten konnte. "Beförderung" endet traurig und zeigt, dass die Mitglieder der unteren Ränge der Sternenflotte weitaus öfter das ultimative Opfer bringen müssen als Angehörige der oberen Decks. Wir vergessen gerne, dass hinter jedem "Redshirt" immer eine Person mit Freunden, Träumen und einer eigenen Geschichte steckt. "Beförderung" macht uns das eindrucksvoll klar.

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Geordi LaForge könnte in Staffel 2 von Star Trek: Picard auftauchen.

Star Trek: Picard - Geordi LaForge könnte in Staffel 2 auftauchen

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LeVar Burton bekannt gab, dass er mit den Verantwortlichen hinter der Serie Star Trek: Picard über eine Rückkehr als Geordi LaForge sprach.
Jonathan Frakes glaubt, dass manche Fans Star Trek: Picard schauen, um sicherzugehen, dass sie die Serie hassen.

Star Trek: Picard - Regisseur: "Fans schauen es, um es zu hassen!"

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Jonathan Frakes hat ein paar Folgen von Star Trek: Picard inszeniert und eine eigene Theorie aufgestellt, was den Hass mancher Fans angeht.

Raumschiff Enterprise - Spock unter Verdacht (Original: "Balance of Terror")
Es soll immer noch diejenigen in der Star-Trek-Gemeinde geben, die Raumschiff Enterprise als albern und zu bunt abtun. All jenen empfehlen wir die Folge "Spock unter Verdacht", die praktisch einen U-Boot-Thriller im Weltraum darstellt. Die von Captain Kirk vollzogene Trauung zweier Crewmitglieder unterbricht ein roter Alarm. Am Rand der neutralen Zone gab es einen Kampf, bei dem mehrere Außenposten der Föderation zerstört wurden. Die Eindringlinge werden schnell als Romulaner identifiziert, doch stellt das Romulanische Sternenimperium zu diesem Zeitpunkt noch einen gesichtslosen Feind dar. Lediglich die Raumschiffe der Romulaner sind der Sternenflotte bekannt. Umso größer ist die Aufregung, als die Enterprise die Übertragung eines weiteren Außenpostens erhält. Der konnte kurz vor seiner Zerstörung ein Bild der Angreifer übermitteln: Die Romulaner sehen genau so aus wie ihre entfernten Brüder, die Vulkanier. Teile der Crew stellen Spock augenblicklich unter Generalverdacht, denn viele Besatzungsmitglieder haben bereits Verwandte im Kampf gegen die Raubvogel-Schiffe der Romulaner verloren.

Auf der Brücke des romulanischen Schiffes teilt man dem Kommandanten indes mit, dass die Tarnvorrichtung durch den Energiebedarf der Plasmawaffen zeitweise heruntergefahren werden muss. Die Enterprise verfolgt den romulanischen Kreuzer mit Hilfe der Berechnungen von Spock. In der Nähe eines Kometen springt die Tarnvorrichtung der Romulaner wieder an. Durch die aufgewühlten Partikel des Kometenschweifes kann die Enterprise den Kurs des Kreuzers jedoch erahnen. In einem kurzen Feuergefecht wird der enge Vertraute des romulanischen Kommandanten verletzt. Das romulanische Schiff schlägt zurück und beschädigt die Enterprise - was gleichzeitig den Auftakt zu einem Katz- und Mausspiel der Spitzenklasse darstellt. Beide Schiffe regeln ihren Energieverbrauch herunter und gehen damit auf "Schleichfahrt". Spock muss während der zermürbenden Wartezeit mit den inzwischen offen feindseligen Kommentaren der Crew fertig werden.
In „Spock unter Verdacht“ konfrontiert die Crew ihre immer noch vorhandene Bigotterie und liefert sich eine spannende Schlacht mit den Romulandern. <br> &nbsp; Quelle: Paramount  In „Spock unter Verdacht“ konfrontiert die Crew ihre immer noch vorhandene Bigotterie und liefert sich eine spannende Schlacht mit den Romulandern.
 

Durch ein Missgeschick verrät jedoch ausgerechnet er die Position der Enterprise, die daraufhin wieder in den normalen Betriebsmodus wechselt - und sofort durch einen Hinterhalt der Romulaner schwer beschädigt wird. Ein Leck im Kühlsystem der Phaser sorgt dafür, dass Crewmitglieder in Gefahr geraten, während sich das romulanische Schiff vor der Enterprise enttarnt. Nur Spocks Eingreifen verhindert den Tod der Crew und ermöglicht gleichzeitig einen finalen Vergeltungsschlag gegen den Feind. Mit seinen letzten Worten wendet sich der romulanische Kommandant an Kirk und teilt ihm mit, dass es ihm eine Ehre war, einem ebenbürtigen Feind zu unterliegen. Die von Kirk angebotene Kapitulation verweigert der Kommandant, mit den Worten "In einem anderen Leben wären wir vielleicht Freunde gewesen" - und aktiviert die Selbstzerstörung seines Schiffes.

"Spock unter Verdacht" zeigt gut, wie reflektiert schon Raumschiff Enterprise mit den Themen Bigotterie und der Furcht vor dem Unbekannten umging. Dass die Folge ganz nebenbei ein spannender Thriller ist, bei dem zwei Kapitäne versuchen, sich gegenseitig auszumanövrieren, macht "Balance of Terror" zu einer der besten Folgen der Originalserie.

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Star Trek: Picard - Deutscher Trailer mit Riker, Data & Co.

Star Trek: Voyager - Ein Jahr Hölle Teil I und II (Orig: "Year of Hell")
Einer der Hauptkritikpunkte von Star Trek: Voyager ist, dass sich die Reise der Voyager durch den Deltaquadranten nicht wie eine Odyssee anfühlte. Die Crew war während ihrer Heimreise von allen Nachschubwegen abgeschnitten und stellte weit und breit das einzige Sternenflottenschiff dar. Mit nur 13 Phaserbänken und 38 Photonentorpedos hätte die Voyager eigentlich bei jeder Gelegenheit knausern und kalkulieren müssen - bis sich die Showrunner dazu entschieden alles über Bord zu werfen. Spätestens ab der fünften Staffel replizierte und konstruierte die Crew alles, was sie brauchte, ohne jemals einen Mangel zu haben. Sehr schade, doch immerhin können sich Fans über den Zweiteiler "Ein Jahr Hölle" freuen. Hier erfahren wir, wie die Reise ausgesehen hätte, wenn die Ressourcen knapp und die Feinde übermächtig gewesen wären.

Die Geschichte dreht sich dieses Mal um das Krenim Imperium, welches zu Beginn der Folge einen Schatten seiner selbst darstellt. Der Krenim-Wissenschaftler Annorax versucht mit der Hilfe einer temporalen Waffe die einstige Glorie des Reiches wiederherzustellen - und seine tote Frau zurück ins Leben zu rufen. Eine massive temporale Welle trifft die Voyager, als sie mehrmals hintereinander ein winzig kleines Krenim-Schiff abwehrt. Die Szene ändert sich schlagartig: Aus dem kleinen Schiff wird ein riesiges Krenim-Schlachtschiff, während die Voyager mit einem Mal starke Beschädigungen aufweist. Was nun folgt, ist in der Tat ein "Jahr der Hölle", denn das Schiff wird immer wieder von den Krenim attackiert, deren Waffen den Schildsystemen der Voyager weit überlegen sind. Wir begleiten die Crew über Monate hinweg, während die Situation immer auswegloser wird: Die Replikatoren fallen aus und die medizinischen Vorräte gehen zur Neige. Tuvok erblindet, als er Seven of Nine aus dem tödlichen Bereich eines Chroniton-Torpedos zieht. Und Captain Janeway erleidet permanente Lungenschäden und Starke Verbrennungen.

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Mitanzusehen, wie der Doktor zum Beispiel Entscheidungen trifft, die das Schiff retten, aber den Tod zweier Crewmitglieder als direkte Konsequenz nach sich ziehen, ist ein intensives Zuschauererlebnis. Derweil sehen wir Junior Lieutenant Tom Paris und Commander Chakotay dabei zu, wie sie von Gefangenen der Krenim zu Mitgliedern deren wissenschaftlichen Stabes werden, immer in der Hoffnung die Voyager zu retten und die sich häufenden Katastrophen ungeschehen zu machen. Besonders clever ist die Einblendung der vergangenen erzählten Zeit: Wenn wir von Tag drei über Tag 47 zu Tag 257 wechseln, macht das deutlich, wie lange der Leidensweg der Crew ist. Das Finale der Doppelfolge ist spektakulär und lässt die im Anschluss schlagartig saubere Optik der "echten" Zeitlinie nach dem Höllenritt regelrecht bizarr erscheinen. Auch wenn das katastrophale Jahr der Hölle hinterher natürlich durch ein wenig futuristische Zeitmagie ungeschehen gemacht wurde: Die zwei Folgen sind Pflichtprogramm und stellen eine spannende Alternative des Voyager-Konzepts vor.

Star Trek: Enterprise - Die dunkle Seite des Spiegels Teil I und II (Orig: "In a Mirror, Darkly")
Viele Fans betrachten Star Trek: Enterprise bis heute als das hässliche Entlein der Reihe. Dabei ist das Prequel rings um die Crew von Captain Archer keine schlechte Serie, sie brauchte nur (wie die meisten Star-Trek-Serien) eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Spätestens mit der Folge "Die dunkle Seite des Spiegels" konnte Star Trek: Enterprise auch die härtesten Herzen erweichen, denn hier fahren Autor Mike Sussman und Regisseur James Conway alles auf, was Trekker-Herzen höher schlagen lässt.

Wir beginnen mit der berühmten Szene aus Star Trek: Der erste Kontakt, in welcher Warpantrieb-Erfinder Zefram Cochrane den vulkanischen Botschafter auf der Erde begrüßt - nur, dass in dieser Version kein Handschlag ausgetauscht wird, sondern Cochrane sein Gegenüber mit einer Schrotflinte niedermäht. Was folgt, ist eine düstere Version des Enterprise-Vorspanns, die vor Phaserfeuer und Explosionen nur so strotzt. Spätestens, als das Symbol des Terranischen Imperiums eingeblendet wird, ist klar: Wir haben es mit einer Spiegeluniversums-Folge zu tun. Ein sadistischer und kleinlicher Commander Archer übernimmt in der ersten Viertelstunde der Folge per Mord, Totschlag und Folter das Kommando von Captain Maximilian Forrest. Währenddessen werden dem Zuschauer sowohl die Agonie-Kammern als auch ein gefangener Tholianer vorgeführt. Beides sind Klassikerelemente des Star-Trek-Universums; vor allem das Wiedersehen mit den zum ersten Mal in der TOS-Folge "Das Spinnennetz (Original: The Tholian Web)" gezeigten Tholianern ist ein absoluter Höhepunkt. Ein Verrat folgt dem nächsten und im letzten Akt der ersten Folge entdeckt die Crew, dass die Tholianer die U.S.S. Defiant aus "Das Spinnennetz" in das terranische Paralleluniversum befördert haben. Das 100 Jahre aus der Zukunft stammende Schiff würde dem Imperium einen enormen technologischen Vorsprung verschaffen. Es gibt nur ein Problem: Auf der Defiant befindet sich ein reptiloides Lebenszeichen.
Mit „Die dunkle Seite des Spiegels“ lieferte Star Trek: Enterprise geniale Doppelfolge, die kompromisslos den Look der Originalserie verwendet. <br> <br> &nbsp; (2) Quelle: Paramount  Mit „Die dunkle Seite des Spiegels“ lieferte Star Trek: Enterprise geniale Doppelfolge, die kompromisslos den Look der Originalserie verwendet.

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Nachdem die Enterprise von den Tholianern vernichtet wird, beginnt die zweite Folge, in welcher die Schauspieler sichtlich noch mehr Spaß an der Sache haben: Captain Archer findet die Uniform eines Sternenflottencaptains aus dem 23. Jahrhundert und Schauspieler Scott Bakula darf sich in Kirk-mäßigem Overacting üben, sodass es eine wahre Freude ist, ihm zuzusehen. Inzwischen wird klar, dass das reptiloide Lebenszeichen von Slar stammt, einem waschechten Gorn, der auf dem Schiff sein Unwesen treibt. Inzwischen haben die meisten Besatzungsmitglieder sich umgezogen, sodass sich die Enterprise-Folge nach und nach in eine TOS-Folge verwandelt, samteines spektakulären Faustkampfes gegen eine tobende Riesenechse. Auch wenn die CGI-Effekte des Gorns noch schlechter aussehen als das uralte Echsen-Kostüm, kann man als Trekker nicht anders, als zu applaudieren! Die alten Uniformen und das kunterbunte Set im Stil von Raumschiff Enterprise unverändert wiederzuverwenden, zeugt von enormem Schneid und einer großen Liebe zum Detail seitens der Produzenten. Ein ebenso klassischer Moment ist Archers aufkeimender Wahnsinn, der sich in einem "Bösen Zwilling" des Captains manifestiert, welcher ihm immer wieder paranoide Katastrophenszenarien einflüstert. Das geht so weit, dass Archer einen terranischen Admiral mit einem der stilechten Phaser Typ 2 aus dem 23. Jahrhundert vaporisiert und sich selbst zum angehenden Imperator aufschwingt. Es kommt wie es kommen muss und die Vulkanierin T'Pol versucht ein letztes Mal, Archer an der Verwendung des technisch überlegenen Schiffes zu hindern. Der Aufstand schlägt fehl und alles scheint gut für "Imperator Archer" zu laufen - als er von seiner Geliebten Hoshi Sato vergiftet wird, die sich daraufhin selbst zur Imperatorin krönt. Die Doppelfolge "Die dunkle Seite des Spiegels" ist sicher nicht die in sich schlüssigste, logischste oder fehlerfreiste Folge auf unserer Liste. Dafür gehört sie zum unterhaltsamsten, was sich ein Star-Trek-Fan anschauen kann. Vom veränderten Vorspann, bis hin zu den Originaluniformen brummen die beiden Episoden geradezu vor Charme. Bravo!

Bonus: Raumschiff Enterprise – Die Verschwörung (Orig: „The Conspiracy“)


Mit „Die Verschwörung“ bieten wir euch eine berühmt-berüchtigte TNG-Folge, die sich kaum wie Star Trek anfühlt und einige Lovecraft-Tropen verwendet. Die Enterprise befindet sich eigentlich auf dem Weg zum Urlaubsplaneten Pacifica, doch das seltsame Verhalten einiger Sternenflottenoffiziere bringt Picard dazu, die Vorfälle näher zu untersuchen. Was folgt, ist ein langsamer Aufbau subtilen Horrors: Alte Bekannte verhalten sich untypisch, die Wrackteile eines Sternenflottenschiffes werden entdeckt und selbst die Musik ändert sich über die Episode hinweg langsam und unheilvoll. Wer sich überraschen lassen möchte, hört an dieser Stelle auf zu lesen.

Ihr seid noch hier? Dann haltet euch fest: Die seltsamen Offiziere werden durch einen neuralen Parasiten kontrolliert, der sich an der Schädelbasis einnistet. Wilde Feuergefechte wechseln sich mit Szenen ab, in denen sich Sternenflottenoffiziere große Mengen an Maden in den Mund stopfen. Das Finale der Folge sollte man sich nicht beim Abendessen ansehen, denn die „Königin“ der Parasiten verbirgt sich im Körper von Commander Remmick – dessen Schädel durch konzentriertes Phaserfeuer von Picard und Riker in einer schleimigen Explosion in die Luft gejagt wird! Wir sind jedoch noch nicht fertig, denn der Parasit bricht aus der blutigen Ruine von Remmicks Brustkorb hervor und wird unter schrillen Schreien von Picard vaporisiert. Das verwirrte und angewiderte Gesicht Patrick Stewarts fasst die Folge gut zusammen. Die Geschichte endet düster, denn die Parasiten werden als Vorhut eines größeren Übels angedeutet, das in der Finsternis zwischen den Sternen wartet. Die ungeschnittene Fassung von „Die Verschwörung“ stellt eine der seltsamsten Star Trek Episoden aller Zeiten dar – und das ausnahmsweise nicht durch amüsante Kostüme oder einen verrückten Zeitreise-Plot.
 
Raumschiff Enterprise - Griff in die Geschichte (Orig: "The City on the Edge of Forever")

Neben "Horta rettet ihre Kinder" (Orig: The Devil in the Dark) ist "Griff in die Geschichte" die wohl bekannteste aller Raumschiff-Enterprise-Folgen. Dabei war Autor Harlan Ellison mit dem Ergebnis alles andere als glücklich, da sein Entwurf stark verändert wurde. Das hielt die Fans allerdings nicht davon ab, der Episode Kultstatus zu verleihen. Im Orbit eines unbekannten Planeten wird die Enterprise von temporalen Wellen getroffen, die zur Folge haben, dass sich Sulu durch einen Kurzschluss in einer der Steuerkonsolen schwer verletzt. Dr. McCoy verabreicht ihm eine Dosis Cordrazin, injiziert sich durch eine weitere temporale Welle jedoch den Rest der Ampulle selbst. Da die Nebenwirkungen einer Überdosis Wahnvorstellungen und Angstattacken sind, rennt der tobende McCoy von der Bücke und beamt sich auf die Planetenoberfläche. Dort entdeckt die Crew ein uraltes, sprechendes Tor, das sich selbst als "Wächter der Ewigkeit" bezeichnet. McCoy springt nach einem kurzen Handgemenge durch das Portal, was zur Folge hat, dass der Kontakt mit dem Raumschiff abbricht. Der Doktor scheint die Vergangenheit derartig manipuliert zu haben, dass die Enterprise nie existierte. Um das Desaster zu verhindern, folgt die Crew McCoy durch das Portal und landet im New York des Jahres 1930. Nach einigen Verwirrungen, neugierigen Polizisten und einem kurzentschlossenen Kleiderdiebstahl stößt die Gruppe auf die Sozialarbeiterin Edith Keeler. Schnell wird der Crew klar, dass es in dieser Zeit in den Vereinigten Staaten etwas gab, dass sich die "Depression" nannte und weitreichende Folgen nach sich zog. Kirk entwickelt unterdessen starke Gefühle für Edith.

Spock schafft es, mithilfe primitiver Materialien einen Computer zu bauen und wertet die gesammelten Daten aus: Edith Keeler selbst ist der Katalyst der Änderungen. Sollte sie überleben, würde sie die USA am Eintritt in den zweiten Weltkrieg hindern und auf diese Weise den Sieg der Nazis sicherstellen - die offensichtlich kein Interesse an der Raumfahrt aufwiesen.

Die Alternative ist der Tod Keelers, welcher die Zeitlinie wiederherstellen würde. Bevor die Umstände des Todes jedoch eruiert werden können, versagt der Computer. Wenig später erscheint auch McCoy im New York der Vergangenheit und wird, ohne das Wissen der Crew, von der Sozialarbeiterin aufgenommen. Erst als Kirk und Edith sich auf dem Weg ins Kino befinden und miteinander plaudern, kommt die Sprache auf McCoy. Der Doktor tritt auf die Straße, sodass Edith verwirrt einen Schritt auf ihn zugeht - und augenblicklich von einem Lastwagen überfahren wird. Ein am Boden zerstörter Kirk hält McCoy davon ab, Edith zu retten. "Griff in die Geschichte" hat alles, was eine klassische Star- Trek-Folge braucht: Zeitreisen, Drama und charmantes Overacting. Es gibt hier keine Aliens in Gummianzügen und keine phaserlastigen Materialschlachten. Und trotzdem handelt es sich um eine der besten Science-Fiction-TV-Episoden, die innerhalb der ersten dreißig Jahre des Fernsehens produziert wurden.

Natürlich war unsere Liste bei weitem nicht erschöpfend, da es über alle Serien hinweg unheimlich viele gute Star Trek Episoden gibt. Wir sind bereits sehr auf eure besten Episoden aller Zeiten gespannt - verratet sie uns in den Kommentaren!

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    • Kommentare (28)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von StarLazer0 Anfänger/in
        Ja, also Kleine Grüne Männchen war cool, überhaupt hätten für mich die Ferengi mal den Platz mit der bajoranischen Religion tauschen können. Die Gesellschaft ist so wunderbar Wunderlich und Zitatbezogen - herrlich.

        Bei den Tribbels muss ich sagen ist bei mir überhaupt kein Funke übergesprungen. Die gehen irgendwie nicht ab - also keine Highlightfolge, finde ich auch logisch Ungeziefer als solches zu behandeln.
      • Von StarLazer0 Anfänger/in
        Ja, also Kleine Grüne Männchen war cool, überhaupt hätten für mich die Ferengi mal den Platz mit der bajoranischen Religion tauschen können. Die Gesellschaft ist so wunderbar Wunderlich und Zitatbezogen - herrlich.

        Bei den Tribbels muss ich sagen ist bei mir überhaupt kein Funke übergesprungen. Die gehen irgendwie nicht ab - also keine Highlightfolge, finde ich auch logisch Ungeziefer als solches zu behandeln.
      • Von Wut-Gamer Spiele-Kenner/in
        Wenn nur die Kinofilme so gute Plots hätten...
      • Von Evolverx Spiele-Novize/Novizin
        Ja, alles durchaus gute Folgen.
        Zwei Folgen die mir noch spontan in den sinn kommen wären aus DS9 : S4.7 - Kleine, grüne Männchen und S5.6 - Immer die Last mit den Tribbles
      • Von weenschen Hobby-Spieler/in
        DS9 : The Way Of The Warrior, Part 1 und. 2
      • Von Batze Gesperrt
        Zitat von sauerlandboy79
        Jupp. Besagte von mir genannte Death Wish - Folge.

        2 Staffel Folge 18 :-]
      Direkt zum Diskussionsende
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