Super Mario Bros. Wonder im Test: So gut wie seit Jahrzehnten nicht!

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Test Lukas Schmid - Brand / Editorial Director
Super Mario Bros. Wonder im Test: So gut wie seit Jahrzehnten nicht!
Quelle: Nintendo

Super Mario Bros. Wonder löst das ungeliebte New Super Mario Bros. ab. Im Test erklären wir, warum das Jump & Run für Nintendo Switch ein Meisterwerk ist!

Alles nett, aber ich bin gespannt, ob es euch genauso gehen wird wie mir: Im Grunde spielte ich das gesamte Abenteuer fast ausschließlich mit dem unverschämt hilfreichen Abzeichen Schwebemütze. Dank dem schwebt man nach einem Sprung via Druck auf die Schultertaste durch die Luft und kann sich auf diese Weise sehr, sehr oft noch retten, wenn man eine Geschicklichkeitspassage versemmelt oder sonst wie Bockmist gebaut hat. Cheat-Modus aktiviert! Beziehungsweise Cheat-Mode. Also Cheat-Klamotte. Nein, ich entschuldige mich nicht für diesen Witz!

1-Down

Wer jetzt Angst hat, dass das Spiel zu einfach sein könnte, dem sei gesagt: Doch ja, die Abzeichen sind schon sehr praktisch und generell ist Super Mario Bros. Wonder kein allzu harter Brocken. Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel, und in einigen Levels werden eure Reflexe ganz schön auf die Probe gestellt. Und ohne zu spoilern: Wer die finale Herausforderung des Spiels knackt, der darf sich guten Gewissens selbst auf die Schulter klopfen - und wird auf eine beeindruckende Anzahl verlorener 1-Ups zurückgucken.

Neben den Abzeichen gibt's wie üblich klassische Power-ups, wohl auch aufgrund der neuen Helferlein ist die Auswahl diesmal aber überraschend klein. Vier Stück erwarten euch, neben dem Rückkehrer Feuerblume die prominent beworbene Elefantenform, die euch kräftig zuschlagen und Wasser mit dem Rüssel verteilen lässt, ein Power-up, das euch Seifenblasen pusten lässt und ein Bohrerhut, mit dem ihr euch ins Erdreich graben und euch vor herabstürzenden Feinden und Objekten schützen könnt.

Mario im Elefanten-Mario Kostüm Quelle: Nintendo Keines dieser Power-ups ist so relevant wie manche der Items aus früheren 2D-Marios, sie sind aber eine sinnvolle Ergänzung fürs Gameplay und werden manchmal auch benötigt, um zu versteckten Objekten oder geheimen Level-Ausgängen zu gelangen.

Alles wie immer, aber anders

Die Gestaltung der Level selbst ist eine wahre Freude! Vorbei sind die Zeiten der immer gleichen grünen Wiesen, Wüstenwelten, Schneelevel, Feuerwelten und so weiter, sie wurden ersetzt durch, äh, grüne Wiesen, ... Wüstenwelten, ... Schneelevel, ... Feuerwelten ... und so weiter. Ja gut, thematisch begibt sich auch Super Mario Bros. Wonder nicht auf Neuland.

Aber gemäß dem Motto "wichtig ist, was man damit macht", fühlen sich die Level eben nicht an wie der hundertste Aufguss. Das liegt natürlich unter anderem an der generalsanierten Grafik, die zwar klar nach Mario aussieht, aber Welten vor dem langweiligen Stil der New-Super-Mario-Bros.-Spiele liegt.

Und die Welten sind vollgestopft mit unerwarteten Momenten, völlig neuen Feinden, tollen Ideen und brillant umgesetzten Hüpfherausforderungen. Man muss das Rad nicht neu definieren - es reicht, wenn es einfach das verdammt noch mal beste Rad ist, das man sich vorstellen kann!

Es geschehen noch Zeichen und Wunder

Ein Faktor, der in den neu gefundenen Abwechslungsreichtum hineinspielt, sind die eingangs erwähnten Wunder. Wie Bowser bekommen Mario und Co. Wunderblumen spendiert, und deren Effekte haben es in sich. In allen Levels mit Ausnahme von Spezialwelten wartet so ein Blümchen auf euch, und was nach dem Aufsammeln passiert, lässt sich nie vorhersagen.

Mario mit Bohrer-Item Quelle: Nintendo Dann fliegt man etwa auf einmal auf dem Rücken eines riesigen Drachen durch die Luft, widersetzt sich den Gesetzen der Schwerkraft oder Objekte um einen herum erwachen zum Leben. Manche der Effekte wiederholen sich im Spielverlauf, aber wirklich nur wenige und wenn, dann immer in sehr unterschiedlichen Kontexten.

Kurzum: Wundervoll! Hey, ich habe mir bis zu diesem Moment einen "Wunder"-Witz verkniffen und ihn nicht in die Überschrift gepackt, eine kleine Wortspielsünde sei mir verziehen.

Undercover Boss

Schade bloß, dass das Spiel in einer Hinsicht alles andere als einen Schritt nach vorn macht: Irgendwie ist Nintendo in den letzten Jahren offenbar allergisch gegen kreative Bosse in 2D-Mariospielen, und das ändert sich auch diesmal nicht. Ja, der letzte Kampf ist toll, aber davor erwarten euch ausschließlich Auseinandersetzungen mit Bowser Jr.

Mario sammelt einen Wundersamen. Quelle: Nintendo Die unterscheiden sich zwar immer geringfügig und setzen auch auf spaßige Wunder-Effekte, sind schlussendlich aber dennoch ernüchternd. Ich bin ja froh, dass es nicht schon wieder die Koopalinge geworden sind, dass die Entwickler nicht kreative Gefechte gegen völlig neue Kreaturen umgesetzt haben, ist aber eine herbe Enttäuschung.

Samen sammeln

Aber zurück zum Positiven: Als Belohnung für absolvierte Wunder erhält man jeweils einen Wundersamen, zusätzlich zu einem weiteren bei Abschluss einer Welt. Das ist der primäre Sammelgegenstand und sie dienen dazu, in der Story voranzuschreiten - manche Levels auf dem primären Pfad lassen sich nur betreten, wenn man eine bestimmte Anzahl an Samen abliefert.

Daneben gibt's pro Level drei große lilafarbene Münzen, die nichts weiter mit sich bringen als zehn normale lila Münzen, aber für Sammelwütige und diejenigen, die gerne jeden Winkel der Welten erforschen wollen - diesmal völlig ohne Zeitlimit! -, eine schöne Extramotivation bedeuten.

Lilafarbene Münzen, fragt ihr euch jetzt, was soll das sein? Das ist die neue Zweitwährung neben den bekannten Goldmünzen. Die güldenen Dinger haben denselben Nutzen wie immer - für 100 Stück gibt es einen 1-Up-Pilz, danach resettet der Counter. Die selteneren und größtenteils in Dezimalteilen verstreuten lila Exemplare sind hingegen ausschließlich für die auf der Oberwelt verteilten Shops gedacht.

    • Kommentare (12)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Roman_Reigns Hobby-Spieler/in
        Jetzt, nach etlichen Stunden im Spiel und einigen Welten, bin ich wirklich positiv überrascht.
        Soviel Kreativität habe ich nicht erwartet und auch gar nicht in einem 2D Plattformer für möglich gehalten.
        Was besonders auffällt, ist die viel direktere Steuerung immVergleich zu den NSMB Spielen. Ein ganz anderes Spielgefühl ergibt sich so.
        Das Tech-Video von DF finde ich sehr gut. Es verdeutlicht, warum Super Mario Wonder sich so gut anfühlt.

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      • Von Roman_Reigns Hobby-Spieler/in
        Jetzt, nach etlichen Stunden im Spiel und einigen Welten, bin ich wirklich positiv überrascht.
        Soviel Kreativität habe ich nicht erwartet und auch gar nicht in einem 2D Plattformer für möglich gehalten.
        Was besonders auffällt, ist die viel direktere Steuerung immVergleich zu den NSMB Spielen. Ein ganz anderes Spielgefühl ergibt sich so.
        Das Tech-Video von DF finde ich sehr gut. Es verdeutlicht, warum Super Mario Wonder sich so gut anfühlt.

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      • Von Datalus Hobby-Spieler/in
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        Fand ich damals mindestens auf Augenhöhe mit SMW.
      • Von 80sGamer
        "Das beste 2D-Mario seit dem Super Nintendo"?
        Daraus leite ich ab, dass Mario Bros 3 auf dem NES ein noch besseres 2D-Mario ist.
      • Von Kellykiller
        Zitat von Flatter
        Also für mich hat das mit dem typischen Mario nichts mehr zu tun… ist mir zu neu alles
        "Neu". Dieses 2,5 D Mario mit einem recht bunten Stil gabs schon 2006 für den DS. 2009 kam der Stil dann auch auf der Stationären Konsole (Wii) an.
      • Von Flatter Anfänger/in
        Also für mich hat das mit dem typischen Mario nichts mehr zu tun… ist mir zu neu alles
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