Tales of Kenzera ZAU im Test: Kein Reinfall, aber auch nicht ZAU-berhaft

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Test Stefan Wilhelm - Redakteur Christopher Holler - Autor
Tales of Kenzera ZAU im Test: Kein Reinfall, aber auch nicht ZAU-berhaft
Quelle: Steam

Ein Action-Adventure im Metroidvania-Stil führt uns durch ein abwechslungsreiches Afrika. Mit solidem Gameplay hat man hier viel Bewegungsfreiheit. Die Geschichte möchte tiefsinnig sein, bringt aber nicht viel davon mit.

Das neue Abenteuer von Surgent Studios bietet eine Welt im gefährlichen, aber vielschichtigen Afrika. Neben solidem 2D-Platforming versucht Tales of Kenzera: ZAU, eine tragische Geschichte zu erzählen, wird dabei allerdings oft viel zu kitschig. Wir haben für den Test am PC gezockt.

Kenzera forever!

Die Handlung wird mit Zuberi, dem Sohn des Schamanen Zau, eingeleitet. Zuberi liest im Zuge seiner Trauer die Memoiren seines verstorbenen Vaters, in denen sich die eigentliche Geschichte zuträgt. Hier steuern wir Zau, der seine Reise durch Kenzera antritt, um seinen Vater aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Um das zu schaffen, nimmt er Kontakt zum Totengott Kalunga auf. Dieser begleitet ihn daraufhin auf seiner Reise.

Die Geschichte von ungefähr zwölf Stunden beschäftigt sich viel mit Trauer, Familie und Identität. Dennoch ist sie direkt der größte Kritikpunkt: Wer sich nur kurz mit der Entwicklungsgeschichte des Spiels auseinandersetzt, weiß, dass der Schauspieler Abubakar Salim hier den Tod seines Vaters verarbeitet.

Das muss prinzipiell nichts Schlechtes sein, doch an vielen Stellen fühlen sich Dialoge mehr wie eine Therapiesitzung an, als dass sie wirklich relevant für die Story sind. Die restliche Handlung ist eher simpel und auch etwas vorhersehbar, weshalb sie uns wenig fesseln konnte. Zusätzlich gibt es ständig Dialoge zwischen Zau und Kalunga.

Während Pop-Up-Dialoge parallel zum Gameplay nicht wirklich stören, geraten wir auch in derartig viele Gespräche, die uns komplett anhalten, dass sie schnell lästig werden.

Im Startgebiet des Spiels stehen drei Statuen, die das Backen mit Wasser aus ihren Augen füllen. Quelle: Steam Tales of Kenzera: ZAU im Test: Keine Zau-berei (1) Zwar sind die Dialoge mit guten Schauspielern vertont und können auf Englisch und Swahili abgespielt werden, doch der Inhalt ist weniger überzeugend. Wir bekommen haufenweise Kalendersprüche und weise Floskeln zu hören. Diese stören irgendwann in Akt zwei sogar unseren größtenteils weinerlichen Protagonisten.

Das Problem ist hier der Umgang mit dem Verlust. Zwar redet Zau ständig von seinem Vater und später auch von seiner Mutter, doch beide werden uns nur aus zweiter Hand vorgestellt. Dadurch ist es schwer, sich gut in Zau und seine Trauer hineinzuversetzen.

Bei Zuberi in der Gegenwart sehen wir wenigstens den Sarg von Zau und seine Mutter versucht, ihm Trost zu spenden. Auch die genaue Todesursache von weder Zau noch seinem Vater bleiben im gesamten Spiel ungeklärt.

Das klingt vielleicht herzlos, doch das Spiel scheitert leider beim Versuch, unser Mitgefühl zu erhalten. Dabei gibt es so viele gute Videospiele, bei denen die Themen Tod und Verlust gut dargestellt und verarbeitet werden. Dazu zählen sowohl ältere Titel wie Zelda: Majora's Mask als auch neuere wie Banishers: Ghosts of New Eden. Die fünf Phasen der Trauer finden sich zwar auch bei Zau wieder, doch sind hier eher subtil und verstreut.

Metroid(va)-naja

Das Spiel bezeichnet sich selbst als Action-Adventure-Platformer im Metroidvania -Stil. Die Bezeichnung ist umständlich, doch sehr treffend. Denn wer hier klassisches Metroidvania mit Backtracking und versteckten Fähigkeiten erwartet, wird vermutlich enttäuscht.

Die Geschichte weist uns den Weg durch die verschiedenen Regionen des Spiels. Dabei haben wir immer einen Zielmarker auf der Karte zur Verfügung, der uns den weiteren Weg in der Handlung zeigt. Wer ohne den Marker versucht sich umzuschauen, merkt schnell, dass das Spiel noch linearer ist als gedacht.

Eine Platforming-Passage aus Felswänden und Dornen. Quelle: Steam Tales of Kenzera: ZAU im Test: Keine Zau-berei (3) Wir haben uns beim Test Mühe gegeben, unkonventionelle Wege zu beschreiten, sind dann aber doch direkt beim Story-Marker gelandet. Danach haben wir mithilfe der Karte immer erst die Abzweigungen daneben abgesucht. Die Secrets waren dementsprechend leicht zu finden.

Die neuen Fähigkeiten liegen durch das lineare Gameplay auch direkt auf dem Weg und können dort direkt eingesetzt werden, wo man sie am dringendsten braucht. Neue Passagen in alten Bezirken gibt es leider kaum.

Wie sich das Spiel allerdings von anderen Metroidvanias abhebt, ist durch das Erzählen von Geschichten zu den neuen Fähigkeiten. Während wir in den Metroid-Teilen ohne Kontext den Morph Ball bekommen und in Castlevania: Symphony of the Night nicht hinterfragen, warum Alucard die Fledermausform erhält, sieht es hier anders aus:

Bildergalerie

Sobald wir hier beispielsweise unsere Eis-Fähigkeit erhalten, erzählt uns Kalunga, wie einst ein Schamane mit dieser Fähigkeit große Fluten aus den Bergen stoppen konnte. Das trägt positiv zum Worldbuilding bei. Die Musik im Spiel ist zwar meistens schön atmosphärisch, doch bietet keinen hohen Wiedererkennungswert. Davon ausgeschlossen sind höchstens das Kampfthema aus Akt drei und die Musik beim finalen Bosskampf.

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von UglyCoyote Stille/r Leser/in
        Was kann ein Spieler auch von einem Spiel erwarten in dem Sweet Baby inc. Mitgearbeitet hat. Der Entwickler selber ist Mitglied bei Sbi. Alle Spiele wo deren Finger mit im Spiel hatten, weisen mehrere Gemeinsamkeiten auf. Sehr viel DEI also diversity und inclusion also integration von Minderheiten wie people of color, Schwule Lesben oder Transsexuelle. Eine langweilige Story und unscheinbare und Lustlose Haupt und Nebencharaktere. Die meisten Spiele waren Megakassenflops. Studios sind danach insolvent gegangen und mussten schliessen, was zu Entlassungen führte. Beispiel Suicide Squad kills the Justice League um hier nur ein Paradebeispiel aus jüngster Zeit zu nennen. Im Internet und bei Steam unter "sweet baby inc detected" sind alle Spiele aufgelistet die deren Fingerprint aufweisen.
      • Von UglyCoyote Stille/r Leser/in
        Was kann ein Spieler auch von einem Spiel erwarten in dem Sweet Baby inc. Mitgearbeitet hat. Der Entwickler selber ist Mitglied bei Sbi. Alle Spiele wo deren Finger mit im Spiel hatten, weisen mehrere Gemeinsamkeiten auf. Sehr viel DEI also diversity und inclusion also integration von Minderheiten wie people of color, Schwule Lesben oder Transsexuelle. Eine langweilige Story und unscheinbare und Lustlose Haupt und Nebencharaktere. Die meisten Spiele waren Megakassenflops. Studios sind danach insolvent gegangen und mussten schliessen, was zu Entlassungen führte. Beispiel Suicide Squad kills the Justice League um hier nur ein Paradebeispiel aus jüngster Zeit zu nennen. Im Internet und bei Steam unter "sweet baby inc detected" sind alle Spiele aufgelistet die deren Fingerprint aufweisen.
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