The Callisto Protocol im Test: Gruseliger Weltraum-Horror, der Dead Space entthront (Update mit PC-Wertung)
Das lange Warten hat sich gelohnt: Seit dem 02. Dezember ist das Survival-Horrorspiel The Callisto Protocol erhältlich und liefert ab. Wir haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen und das Abenteuer der Dead-Space-Macher ausgiebig getestet.
Ein neues Entwicklerstudio, eigens gegründet für eine neue Marke am Spielehimmel - schon allein das klingt vielversprechend. Initiiert hat das Projekt Glen Schofield, der Schöpfer von Dead Space mit den Striking Distance Studios. Ein großer Teil des Teams war als Visceral Games am grandiosen Weltraumabenteuer von 2008 beteiligt. Einige Jahre lang saßen die Damen und Herren des neuen Studios nun an der Entwicklung von The Callisto Protocol. Hier verschlägt es den Hauptcharakter wieder in die Weiten der Galaxie und wieder muss er in jeder Sekunde um sein Leben fürchten.
Die Parallelen zum Klassiker Dead Space sind nicht zu übersehen, dennoch überzeugt das gruselige und brutale Projekt mit Eigenständigkeit. Perfekt zur düsteren Jahreszeit ist der blutige Horrorschocker seit dem 02. Dezember erhältlich. Wir haben The Callisto Protocol (jetzt kaufen 29,34 € ) bereits vorab auf Herz und Nieren getestet. Dabei sind wir einige Tode gestorben und haben uns an etlichen Stellen heftig erschrocken. Am Ende waren es die Strapazen wert, denn herausgekommen ist ein würdiger geistiger Nachfolger zu Dead Space und das Horrorspiel des Jahres.
Ein Update zur PC-Version, die aufgrund von technischen Schwierigkeiten in der Kritik steht, findet ihr auf der letzten Seite.
Interstellar
Zu Beginn des Spiels scheint die Welt noch in Ordnung. Wir schlüpfen in die Haut des Piloten Jacob Lee, der mit seinem Kollegen Max medizinische Fracht von A nach B transportiert. Als sich die beiden dem Jupitermond Callisto nähern, versucht eine Organisation namens Outer Way das Raumschiff zu kapern. Quelle: Striking Distance Studios
Das Vorhaben misslingt zwar, doch Jacobs Frachter stürzt aufgrund des Angriffs in die eisigen Gefilde des Totenmondes. Eine Security-Einheit des nahegelegenen Schwarzstahlgefängnisses sammelt unseren Helden ein und bringt ihn gemeinsam mit Dani Nakamura, der Anführerin von Outer Way, in genau diese Sicherheitsanstalt hinter Gittern.
Warum die beiden eingesperrt werden, bleibt das Geheimnis von Captain Leon Ferris, Chef des Hochsicherheitstrakts. Bereits nach kurzer Zeit stellt Jacob diese Frage jedoch hinten an, denn im Knast bricht eine Krankheit aus, die Insassen und Wärter in aggressive Monster verwandelt.
Verkörpert werden Jacob und Dani von den Schauspielern Josh Duhamel und Karen Fukuhara. Duhamel erlang Bekanntheit durch die Transformers-Reihe und Fukuhara spielt derzeit unter anderem die Rolle der Kimiko in der Amazon-Serie The Boys.
Prison Break
In den ersten Spielstunden geht es darum, sich einen Weg durch das Chaos zu bahnen und aus dem Gefängnisbereich zu entkommen. Dank Anweisungen von Mithäftling Elias kommen wir in Räume und Gänge, die uns zwar weiter, aber auch immer wieder zu fiesen und tödlichen Kreaturen führen. Quelle: Striking Distance Studios
Schnell bemerken wir, dass mehr hinter der ganzen Sache steckt als nur eine einfache Krankheit. In der mit circa elf Stunden relativ kurzen, aber knackigen und spannenden Story decken wir nach und nach düstere Machenschaften auf dem Jupitermond auf.
Wie schon Isaac Clarke im geistigen Vorgänger Dead Space ist auch Jacob kein Superheld und kämpft nur ums Überleben. Extrem hilfreich sind die Waffen, die wir in der Spielwelt als Bauplan finden und uns im Anschluss in 3D-Druckern erstellen.
Lethal Weapon
Neben klassischen Knarren wie Revolver, Schrotflinte und Co. gibt's eine Gravitationsfähigkeit am Handgelenk und im Gegensatz zu Dead Space auch eine Nahkampfwaffe. Diese beiden Hilfsmittel beeinflussen das Gameplay ordentlich, denn die Munition für unsere Schießeisen ist knapp bemessen. Wir müssen uns häufig in den Nahkampf mit den ekligen Viechern stürzen.
Etwas, das hier noch gar nicht angesprochen wurde ist zum Beispiel, wenn ich einen Bereich erkundet habe, mit den explosiven Gasflaschen rumgeworfen habe, scheiben eingeschlagen habe um dahinterliegende Bereiche zu erkunden etc, dann einen Abschnitt zurücklaufe um z.B. liegengelassene Munition oder ein Medipack (bzw. Spritze) aufzusammeln für die ich vorher keinen Platz in dem mini-Inventar hatte, und dann wieder in den eingangs angesprochenen Bereich zurückkehre, liegen die vorher verwendeten explosiven Gasflaschen wieder an Ort und Stelle und die vorher eingeschlagene Scheibe hat sich auf wundersame Weise erneuert. Vorher eingesammelter Loot bleibt freilich verschwunden.
Manchmal bleibt einem auch der Rückweg aus nicht nachvollziehbaren Gründen einfach versperrt. Türen lassen sich plötzlich nicht mehr öffnen oder Sicherungen nicht mehr umstecken um den Rückweg nochmals begehbar zu machen. Auch das schadet der Immersion.
Auch das Loot-System finde ich teilweise wirklich dämlich. Es gibt Abschnitte im Spiel bei denen ich fast nur Munition für eine Waffe erhalten habe, die ich so gut wie nie verwendet habe und auch nicht wollte, weil sie mir keinen Spaß und/oder Mehrwert gebracht hat. Es ist als ob das Spiel sagt - "Du willst diese Waffe nicht spielen? Wir zwingen dich aber dazu indem wir nur noch Munition für diese eine Waffe droppen und dir die Munition für die anderen Waffen folglich ausgeht". Nervig. Ebenso dass man plötzlich Munition für Waffen findet, die man gerade erst am Drucker erstellt hat.
Gameplay-mechanisch nachvollziehbar, stört für mich jedoch die Immersion erheblich.
Ebenso was die Verteilung der Gegner angeht ist es teilweise wirklich schon lästig. Es gibt Abschnitte die von einem bestimmten Gegnertyp überbevölkert sind die sich dann am besten mit Schleichangriffen erledigen lassen. Das ist für 2 Minuten spannend, danach ist es einfach nur lästig und im Übrigen auch unglaubwürdig. Da reagieren die Gegner nur auf Lärm, stören sich aber überhaupt nicht daran wenn 50 cm neben einem zweiten Gegner unter lautem Gekeuche und Gestöhne der erste mit einem Nahkampfangriff erledigt wird. Das ist einfach unglaubwürdig und schadet der Immersion.
Dann gibt es andere Stellen die fürchterlich aufgesetzt sind. Wieder Gegner die auf Lärm reagieren, man schleicht herum und dann fällt (gescriptet) ein Geländer um und verursacht Lärm, nur um die Schleichangriffe des Spielers zu stören. Ich finde das ziemlich plump.
Die Bosskämpfe sind 1 unfair und 2 sehr eintönig. [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
Das Kampfsystem ist sehr repetitiv und nutzt sich relativ schnell ab. Erstrecht wenn man erstmal verstanden hat, dass es beim Ausweichen nicht darauf ankommt die entsprechende Taste im richtigen Moment zu drücken, sondern das man sie im Kampf einfach gedrückt lassen kann und der Protagonist dann im richtigen Moment von selbst ausweicht.
Leider ist auch dieser Telekinese/Traktor/Schwerelos Handschuh ein aufgesetztes Feature, was daran zu erkennen ist, dass überall da wo mit mehreren Gegnern zu rechnen ist zufällig die Wände mit diesen Pfahl-Gittern gespickt sind, um die Gegner daran aufzuspießen.
Dann ist da noch der Gruselfaktor. Das Spiel hat es in fast 17 Stunden bisher nur ein einziges Mal geschafft, dass ich mich erschrocken und eine Wohlige Gänsehaut bekommen habe. Das ist ein bisschen zu wenig. Ich weis nicht mal woran es genau liegt. Eventuell hat es damit zu tun das ich in den Wochen vorher RE7, RE The Village und das RE2 Remake durchgespielt habe und daher momentan ein wenig abgestumpft bin. Eigentlich sind zumindest einige der Jumpscares ganz ordentlich platziert und die Atmosphäre wie bereits erwähnt zum schneiden dicht.
Das Spiel könnte RICHTIG gut sein, wenn diese ganzen Kritikpunkte nicht wären die meiner Ansicht nach einfach auf schlechtes oder auch schlampiges Spieledesign zurückzuführen sind. Vieles davon ist auch einfach unnötig.
Trotz der vielen Negativpunkte (von denen ich nicht alle aufgezählt habe) macht es mir trotzdem spaß. Die tolle Grafik, der Sound, die tollen Kulissen etc. ziehen es für mich leicht in den positiven Bereich. Es fühlt sich trotzdem an wie lieblos aus dem Baukasten zusammengeschustert und es Features nur um Ihrer Selbstwillen ins Spiel geschafft haben.
Etwas, das hier noch gar nicht angesprochen wurde ist zum Beispiel, wenn ich einen Bereich erkundet habe, mit den explosiven Gasflaschen rumgeworfen habe, scheiben eingeschlagen habe um dahinterliegende Bereiche zu erkunden etc, dann einen Abschnitt zurücklaufe um z.B. liegengelassene Munition oder ein Medipack (bzw. Spritze) aufzusammeln für die ich vorher keinen Platz in dem mini-Inventar hatte, und dann wieder in den eingangs angesprochenen Bereich zurückkehre, liegen die vorher verwendeten explosiven Gasflaschen wieder an Ort und Stelle und die vorher eingeschlagene Scheibe hat sich auf wundersame Weise erneuert. Vorher eingesammelter Loot bleibt freilich verschwunden.
Manchmal bleibt einem auch der Rückweg aus nicht nachvollziehbaren Gründen einfach versperrt. Türen lassen sich plötzlich nicht mehr öffnen oder Sicherungen nicht mehr umstecken um den Rückweg nochmals begehbar zu machen. Auch das schadet der Immersion.
Auch das Loot-System finde ich teilweise wirklich dämlich. Es gibt Abschnitte im Spiel bei denen ich fast nur Munition für eine Waffe erhalten habe, die ich so gut wie nie verwendet habe und auch nicht wollte, weil sie mir keinen Spaß und/oder Mehrwert gebracht hat. Es ist als ob das Spiel sagt - "Du willst diese Waffe nicht spielen? Wir zwingen dich aber dazu indem wir nur noch Munition für diese eine Waffe droppen und dir die Munition für die anderen Waffen folglich ausgeht". Nervig. Ebenso dass man plötzlich Munition für Waffen findet, die man gerade erst am Drucker erstellt hat.
Gameplay-mechanisch nachvollziehbar, stört für mich jedoch die Immersion erheblich.
Ebenso was die Verteilung der Gegner angeht ist es teilweise wirklich schon lästig. Es gibt Abschnitte die von einem bestimmten Gegnertyp überbevölkert sind die sich dann am besten mit Schleichangriffen erledigen lassen. Das ist für 2 Minuten spannend, danach ist es einfach nur lästig und im Übrigen auch unglaubwürdig. Da reagieren die Gegner nur auf Lärm, stören sich aber überhaupt nicht daran wenn 50 cm neben einem zweiten Gegner unter lautem Gekeuche und Gestöhne der erste mit einem Nahkampfangriff erledigt wird. Das ist einfach unglaubwürdig und schadet der Immersion.
Dann gibt es andere Stellen die fürchterlich aufgesetzt sind. Wieder Gegner die auf Lärm reagieren, man schleicht herum und dann fällt (gescriptet) ein Geländer um und verursacht Lärm, nur um die Schleichangriffe des Spielers zu stören. Ich finde das ziemlich plump.
Die Bosskämpfe sind 1 unfair und 2 sehr eintönig. [Ins Forum, um diesen Inhalt zu sehen]
Das Kampfsystem ist sehr repetitiv und nutzt sich relativ schnell ab. Erstrecht wenn man erstmal verstanden hat, dass es beim Ausweichen nicht darauf ankommt die entsprechende Taste im richtigen Moment zu drücken, sondern das man sie im Kampf einfach gedrückt lassen kann und der Protagonist dann im richtigen Moment von selbst ausweicht.
Leider ist auch dieser Telekinese/Traktor/Schwerelos Handschuh ein aufgesetztes Feature, was daran zu erkennen ist, dass überall da wo mit mehreren Gegnern zu rechnen ist zufällig die Wände mit diesen Pfahl-Gittern gespickt sind, um die Gegner daran aufzuspießen.
Dann ist da noch der Gruselfaktor. Das Spiel hat es in fast 17 Stunden bisher nur ein einziges Mal geschafft, dass ich mich erschrocken und eine Wohlige Gänsehaut bekommen habe. Das ist ein bisschen zu wenig. Ich weis nicht mal woran es genau liegt. Eventuell hat es damit zu tun das ich in den Wochen vorher RE7, RE The Village und das RE2 Remake durchgespielt habe und daher momentan ein wenig abgestumpft bin. Eigentlich sind zumindest einige der Jumpscares ganz ordentlich platziert und die Atmosphäre wie bereits erwähnt zum schneiden dicht.
Das Spiel könnte RICHTIG gut sein, wenn diese ganzen Kritikpunkte nicht wären die meiner Ansicht nach einfach auf schlechtes oder auch schlampiges Spieledesign zurückzuführen sind. Vieles davon ist auch einfach unnötig.
Trotz der vielen Negativpunkte (von denen ich nicht alle aufgezählt habe) macht es mir trotzdem spaß. Die tolle Grafik, der Sound, die tollen Kulissen etc. ziehen es für mich leicht in den positiven Bereich. Es fühlt sich trotzdem an wie lieblos aus dem Baukasten zusammengeschustert und es Features nur um Ihrer Selbstwillen ins Spiel geschafft haben.
Meine beiden großen Kritikpunkte sind die miese deutsche Synchronisation & das etwas frustige Kampfsystem ?
Nach dem Test-Video wird da gar nichts entthront. Ich finde es faul, so etwas zu schreiben.
Das Spiel hat weniger mit Dead Space zu tun, als anfangs angenommen.
Es wirkt nicht wirklich durchdacht und die Physik/Mechanik spielt in vielen Szenen irgendwie verrückt, was der Amosphäre sehr schadet. Ich will da auch gar nicht weiter drauf eingehen, weil ich das komplette Test-Video nicht nachvollziehen kann. Das Erzählte passt einfach nicht mit dem zu sehenden überein.
Es mag vlt ein gutes Spiel sein, aber mich hat der Test so gar nicht überzeugt.
Es wirkt da eher wie ein Konkurrent zu Dead Space 3, was bekanntermaßen nicht mehr viel mit den beiden Vorgängern gemein hat.