The Last of Us im Test für PS3: Tolle Story, Top-Atmosphäre, durchdachtes Gameplay - Ab heute erhältlich

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Test Sascha Lohmüller - Redaktionsleiter

The Last of Us im Test: Mit dem neuen Action-Abenteuer erscheint eines der letzten Highlights für PlayStation 3. Im Test erfahrt ihr, wie sich der Überlebenskampf von Joel und Ellie spielt, was The Last of Us mit Filmen wie I am Legend gemeinsam hat - und welche Ungereimtheiten sich eingeschlichen haben.

The Last of Us im Test für PS3: Tolle Story, Top-Atmosphäre, durchdachtes Gameplay – Naughty Dog hat mit The Last of Us einmal mehr hervorragende Arbeit abgeliefert. Auf den nächsten Seiten lest ihr, warum das Spiel ein Muss für jeden PS3-Besitzer ist, was es mit Filmen wie I am Legend gemeinsam hat und welche kleinen, aber dann doch vernachlässigbaren Ungereimtheiten sich doch noch letztendlich eingeschlichen haben. Auf dieser und der nächsten Seite erfahrt ihr, was uns an The Last of Us besonders gut gefallen hat. Auf der dritten Seite dieses Artikel fassen wir die Contra-Punkte zusammen, die uns während des Tests von The Last of Us aufgefallen sind. Nutzt das Inhaltsverzeichnis, um auf die nächsten Seiten des The Last of Us-Tests zu gelangen. Auf der dritten Seite findet ihr außerdem die Wertung.

Info zum Mehrspieler-Modus & zu den DLCs:

Der Fraktions-basierte Multiplayer-Part von The Last of Us war mit der uns vorliegenden Version nicht zufriedenstellend testbar. Hier warten wir noch, bis uns die Verkaufsversion des Spiels vorliegt und wir unter Live-Bedingungen testen können. Unsere Eindrücke zu den Online-Gefechten sowie eine Mehrspieler-Wertung folgen dann nach dem Release und in der play3-Ausgabe 08/2013. Vorweg aber schon einmal die Grunddaten: Wie auch in der Solo-Kampagne bekriegen sich im Mehrspielermodus die Widerstandsgruppierung der "Fireflies" und die Banditen, "Hunters" genannt. Ihr entscheidet euch für eine der beiden Fraktionen und könnt dann ähnlich wie bereits bei Uncharted 3 eure Spielfigur optisch individualisieren. Zusätzlich zu euren Mitspielern gesellen sich auch mehrere KI-Überlebende zu eurer gewählten Fraktion. Während der 4vs4-Deathmatches sammelt ihr wie schon im Einzelspielermodus Vorräte und Crafting-Resourcen. Das simple Ziel: Eure Fraktion muss möglichst lange überleben, jedes der Matches zählt dabei als ein Tag.

Neben dem gegnerischen Team erschweren euch auch Angriffe durch Pilzmutanten, Infektionen oder Verletzungen sowie eine begrenzte Anzahl an Respawns in den einzelnen Matches den Überlebenskampf. Dafür könnt ihr immerhin neue Waffen konstruieren und die vier Basis-Klassen Assault, Sniper, Support und Health mit diversen Schießprügeln und passiven Skills individualisieren. Wie das alles genau ineinander greift und ob der Kampf ums Überleben motiviert, wird sich dann allerdings erst im Praxistest zeigen. Die Ideen klingen aber schon mal interessant. Was die DLCs anbelangt, kündigte Sony vor wenigen Tagen an, drei derartige Download-Pakete anbieten zu wollen – ein Singleplayer-Inhalt sowie zwei Mehrspieler-Erweiterungen. Wer den Season-Pass für knapp 20 Euro ersteht, erhält zusätzlich zu den drei DLCs einen kleinen Headstart, was Perks und Upgrades im Einzelspieler-Modus angeht.

The Last of Us im Test: Das hat uns gefallen

Die Atmosphäre

Das Endzeit-Thema wurde selten derart düster umgesetzt wie in The Last of Us. Quelle: Sony Das Endzeit-Thema wurde selten derart düster umgesetzt wie in The Last of Us. Logischerweise bekommt man es bei einem Endzeit-Spiel nicht mit einem quietschbunten Friede-Freude-Eierkuchen-Setting zu tun. Dennoch wurde das Thema selten derart düster umgesetzt wie in The Last of Us. Die Spielwelt ist bösartig, brutal und bar jeder Hoffnung, die Charaktere gezeichnete Menschen, die sich in ihr entbehrungsreiches Leben ergeben. Man merkt dem Spiel an jeder Ecke an, dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben, wie das Leben in einer postapokalyptischen Welt ausfallen würde. In seiner Trost- und Ausweglosigkeit erinnert The Last of Us sehr an Filme wie I am Legend.

Die Story

Wo wir gerade bei Vergleichen mit I am Legend sind. Erinnert ihr euch an die Szene, in der Will Smith sich von seinem Hund "trennen" muss? Ja, auch bei uns hat an dieser Stelle irgendein Schweinehund Zwiebeln geschnitten. Derartige Szenen finden sich auch in The Last of Us – Szenen, nach denen man nicht mehr von "Spaß" in einem Spiel reden kann, die einen Kloß in eurem Hals hinterlassen. Auf eine positive Art und Weise. TLOU regt zum Nachdenken an und bietet eine erwachsene, zum Setting passende Story über den Verlust der Menschlichkeit, den Verlust von geliebten Personen und den Verlust dessen, was wir Zivilisation nennen. Auch die Umstände, die zum Road-Trip von Joel und Ellie führen, sorgen für beste Unterhaltung. Allzu viel spoilern wollen wir an dieser Stelle aber nicht – erlebt das rund 12-15 Stunden dauernde Abenteuer einfach selbst.

Das Erzähltempo

Huch, was ist denn das für ein komischer Punkt? Ja, das Erzähltempo eines Spiels ist normalerweise nicht eine Extra-Würdigung wert. Umso wichtiger ist es aber, The Last of Us aus der Masse hervorzuheben. Wo nämlich die meisten Spiele heute nach einem bestimmten Schema operieren ("Kampf – Rätsel – Zwischensequenz" etwa) oder einfach Actionszene an Actionszene reihen, nimmt sich The Last of Us Zeit für seine Charakterzeichnung oder ruhige atmosphärische Momente. So kommt es des Öfteren vor, dass ihr einfach nur erkundend oder Dialogen lauschend minutenlang durch die Gegend lauft, ohne auch nur einem Feind zu begegnen – heutzutage ungewohnt, aber schön.

Die Kämpfe

Mehr als Genrestandard bieten die Gefechte zwar nicht, dafür sind sie in ihrer drastischen Umsetzung perfekt an das Endzeit-Szenario angepasst. Quelle: Sony Mehr als Genrestandard bieten die Gefechte zwar nicht, dafür sind sie in ihrer drastischen Umsetzung perfekt an das Endzeit-Szenario angepasst. Mehr als Genrestandard bieten die Gefechte zwar nicht, dafür sind sie in ihrer drastischen Umsetzung – vor allem bei den Nahkämpfen – perfekt an das Endzeit-Szenario angepasst. Setzt ihr eure Fernwaffen (Pistolen, Schrotflinten, Gewehre, MGs oder sogar Flammenwerfer) ein, merkt man dem Spiel die Naughty-Dog'sche Herkunft an. Hier stand ganz klar Uncharted als Third-Person-Shooter Pate. Nahkämpfe sind das letzte Mittel zum Zweck, wenn ihr Munition sparen wollt, einzelnen Feinden begegnet oder ebendiese überraschen könnt. Mit Baseballschläger, Eisenrohr oder Machete macht ihr dann mit Gegnern kurzen und wuchtigen Prozess. Dass bei alledem literweise Pixelblut fließt, verdeutlicht den Erwachsenen-Anspruch von The Last of Us. Das Spiel gehört definitiv nicht in Kinderhände. Die KI verrichtet ebenfalls ihren Dienst und stellt gerade in Form von Clickern eine echte Gefahr dar. Packen euch die Mutanten nämlich, bedeutet dies den sofortigen Bildschirmtod. Die sogenannten Runner, Infizierte der ersten Stufe, lassen sich immerhin noch in einem Quicktime-Event wegstoßen.

09:30
The Last of Us im Test: Der Survial-Horror der Uncharted-Macher im Video

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    • Kommentare (104)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von jeckyl Stille/r Leser/in
        Was mir bei The Last of Us Part II nicht gefallen hat, waren immer wieder diese vielen Szenen, mit den zwischenmenschlichen gebrabbel und Dina ging mir auf den Sack. Das ständige verknallte Getue in so einem Spiel wo es um's überleben geht, was soll das.
        Nein, ich hab nichts gegen lesbische Frauen, aber es passte nicht zum Spiel. Und Ellie, was ist aus dem frechen Girl des ersten Teiles geworden?
        Sie wirkte immer so abgeturnt und verspannt, der Charakter wart ein anderer geworden. Sicherlich verändert man sich innerhalb von 4 Jahren wo sie da älter war, aber doch nicht so, das passte nicht.
        Die Beziehung oder Zuneigung zu Ellie war einfach zu dominant in diesem Spiel - es passte einfach nicht zum Spiel, obwohl ich auch weibliche Protagonisten im Spiel liebe - Bin ein Tomb Raider Fan.
        Ich mag auch sehr, wenn es ruhige Passagen gibt in so einem Spiel, kleine Verschnaufpausen, aber dieses Turteltaubengetue war scheiße ...
      • Von jeckyl Stille/r Leser/in
        Was mir bei The Last of Us Part II nicht gefallen hat, waren immer wieder diese vielen Szenen, mit den zwischenmenschlichen gebrabbel und Dina ging mir auf den Sack. Das ständige verknallte Getue in so einem Spiel wo es um's überleben geht, was soll das.
        Nein, ich hab nichts gegen lesbische Frauen, aber es passte nicht zum Spiel. Und Ellie, was ist aus dem frechen Girl des ersten Teiles geworden?
        Sie wirkte immer so abgeturnt und verspannt, der Charakter wart ein anderer geworden. Sicherlich verändert man sich innerhalb von 4 Jahren wo sie da älter war, aber doch nicht so, das passte nicht.
        Die Beziehung oder Zuneigung zu Ellie war einfach zu dominant in diesem Spiel - es passte einfach nicht zum Spiel, obwohl ich auch weibliche Protagonisten im Spiel liebe - Bin ein Tomb Raider Fan.
        Ich mag auch sehr, wenn es ruhige Passagen gibt in so einem Spiel, kleine Verschnaufpausen, aber dieses Turteltaubengetue war scheiße ...
      • Von Cibox Gelegenheitsspieler/in
        So! Habs gestern in ner Sommernachts-Zocksession (hach wie war das schön :-) ) durchgezockt. Gemütliche Gesamtspieldauer: 22h.
        Zunächst muss ich mal anmerken, dass hier keiner auf das Wortspiel beim Titel eingegangen ist: "The last of us" ("us", ltschrft: 'As') kann man auch als "The last of US" (ltschrft: 'Ju es') lesen... :-D die extreme US Konzentration erzeugt nämlich imho die als negativ eingestuften Längen des Spiels...

        Ansonsten muss man aber echt sagen, dass Naughty Dog imho zu den derzeit besten Spieleschmieden gehören. Punkt. Was die für eine Atmosphäre erzeugen und gleichzeitig die PS3 auf Anschlag ausreizen (das zeigt auch dass der Lüfter im Dauerstress ist), ist schlicht & einfach Elite-Klasse.

        Aufgrund der mangelnden Abwechslung fand ich zwar Uncharted 3 um eine Spur besser (deshalb von mir 91% ), weil abwechslungsreicher und die Action einfach besser war. TLOU erzeugt zwar definitiv eine stimmigere Atmosphäre und die Handlung ist einfach Kino pur. Nur mit dem Crafting-System hat man sich ein bisschen vergaloppiert: Es führt nämlich zwangsläufig zum Level-Melken, d.h. man muss zwangsweise (!) alle Levels wie ein Rasenmäher abgrasen weil man ja unbedingt Zeug für die Verbrauchsgegenstände braucht. Das nimmt ziemlich den Flow aus der filmreifen Handlung: Was würden Zuschauer bei World War Z sagen, wenn Brad Pitt sich grad ausn Raum voller Zombies gerettet hat und dann nochmal umdreht um die Schubladen nach Brauchbaren zu durchsuchen? :-B

        Ein weiter Kritikpunkt ist leider auch die KI: Ein Schleichspiel stellt immer eine große Herausforderung dar und da hat Naughty Dog einfach keine Erfahrung. Man kann die KI (selbst auf "hard") leicht überfordern indem man sie wie im Blitzkrieg überrascht und dann die zu langsame Neuorganisation der Gegnerscharen dazu nützt einen nach den anderen auszuschalten... Das wirkt besonders am Schluss schon fast lächerlich, wenn kl. Ellie wie ein Kampfpanzer in die Gegnerscharen reinsticht... schleichen? wtf! Noch dazu kann da viel schief gehen: Pfeil&Bogen erinnert eher an Dartschießen und hab ich deshalb im Spiel so wenig wie möglich eingesetzt (meistens nur um einen Clicker/Runner einen Pfeil aus 1m Entfernung in den Kopf zu drücken... nicht sehr indiana-like :-|). Ein weiteres Bsp.: Wenn Joel einen Gegner von hinten packt um ihn zu erwürgen, gibt es zwei Quicktime Events. Die eine (Kopfeintreten) ist laut und löst einen Alarm aus die andere (Erwürgen) ist leise und alles ist cool... ich hab bis zum Schluss nicht herausgefunden wie man ersteres verhindert... am ehesten ist mir das Erwürgen noch gelungen wenn man den Gegner länger im Schwitzkasten behält.

        Die Sprachbrutalität soll auch verdeutlichen wie ungemein heftig das Spiel teilweise ist und dass DAS Spiel nicht in DE indiziert ist wundert mich doch stark. Mortal Kombat wirkt dagegen ja wie Schlumpf-Brutalität! Ich hab ja schon etliche wilde Sachen in Spielen erlebt, aber TLOU hebt das ganze noch auf ein Level, wo man teilweise schon fast kotzen muss... angefangen von den "Gegner-schlachtet-Ellie"-Todesszenen bis hin zu der Endsequenz des "Winter"-Abschnitts:
        Ellie zerhackt mit nem Fleischermesser das Gesicht von David. :-$
        "Eltern haften für ihre Kinder" ... das Spiel würd ich nicht mal nem Jugendlichen zumuten.
      • Von RedDragon20 Spiele-Professor/in
        Zitat von Lunica
        Dann spiel mal Tomb Raider 2 / 4 oder von mir aus auch Legend / Underworld.
        Tomb Raider 2013 war ein Witz und hat mit "Tomb" nichts zu tun.
        Hab es außerdem von Anfang an auf schwer gespielt. Es ist ein total lineares einfaches Spiel und hat mit dem typischen Tomb Raider Stil absolut nichts zu tun.

        Ich habe die ganzen Tomb Raider-Spiele gespielt. Aber sie sind nicht schwerer oder "besser". Meiner Meinung nach zumindest, zumal Tomb Raider 2013 ein Reboot ist und daher auch andere Wege geht.
      • Von Lunica
        Dann spiel mal Tomb Raider 2 / 4 oder von mir aus auch Legend / Underworld.
        Tomb Raider 2013 war ein Witz und hat mit "Tomb" nichts zu tun.
        Hab es außerdem von Anfang an auf schwer gespielt. Es ist ein total lineares einfaches Spiel und hat mit dem typischen Tomb Raider Stil absolut nichts zu tun.
      • Von RedDragon20 Spiele-Professor/in
        Zitat von Lunica
        Wenn ich eine gute Story will dann schaue ich mir einen Film an, in einem Spiel ist die Story eher nebensächlich.
        In Uncharted 3 oder auch Tomb Raider 2013 gab es nicht einen Moment wo man spielen mußte. Total lineares Casual Gameplay.
        Absoluter Bullshit. Punkt.
        Scheinbar hast du die Spiele nur auf Leicht gespielt. Spiel derartiges mal auf der höchsten Schwierigkeitsstufe... ^^ Dann wirst du sehen, dass es doch nicht so einfach ist, wie du glaubst.

        Klar, eher simples Gameplay ist korrekt. Aber ich weiß ja nicht, ob wir vom gleichen Tomb Raider 2013 reden, denn ich musste das Spiel doch tatsächlich SPIELEN und nicht gucken.
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