Spiele-Engines: Unreal und die Unreal Engine 5
Nicht zuletzt wegen der Unreal Engine konnte Epic zu einem riesigen Konzern auf dem Game-Markt wachsen. Eine Techdemo zur Ende des Jahres erwarteten Unreal Engine 5 sorgte nun für Aufsehen. Wir blicken auf die neue Engine und die Historie der Unreal Engine, erklären euch alles zu Spiele-Engines im Allgemeinen und was ihr sonst noch wissen müsst!
Unreal Engine
Im Jahr 1998 setzte Unreal, ein Ego-Shooter mit einem Schuss Rätsel-Adventure, neue Maßstäbe in Sachen PC-Spiele. Das Spiel nutzt die damals neue Unreal-Engine, die auch einen Level-Editor beinhaltete und vom Entwickler-Studio Epic kreiert wurde. Charakteristisch bei Unreal war damals die Darstellung von engeren Räumen, aber auch ummauerten Außenarealen, beides jeweils in einer eher düsteren Optik. Monsterartige, muskelbepackte Gegner waren ebenfalls typisch, und für damalige Verhältnisse beeindruckend gut gelungen.
In diesem Artikel
- Seite 1 Spiele-Engines: 3D-Grafik und Engines
- Seite 2 Spiele-Engines: Was ist eine Engine?
- Seite 3 Spiele-Engines: Raytracing, CryEngine, Frostbite und Unity
- Seite 4 Spiele-Engines: Unreal und die Unreal Engine 5
- Seite 5 Bildergalerie zu "Unreal Engine 5: Was kann die Next-Gen-Engine und was sind Engines überhaupt"
Durch den Erfolg des Spiels verbreitete sich die Engine immer weiter, unter anderem kam die erste Version der Engine bei Rune und Deus Ex (beide aus dem Jahr 2000) zum Einsatz. Die eigentliche Engine ist seit 1998 identisch - Epic verändert jeweils einzelne Pakete der Engine-Software, um somit eine immer bessere Grafik zu ermöglichen.
Quelle: Archiv Intern bekommt die Engine ständig fortlaufende Versionsnummern, ab und an erhält sie auch eine neue Nummer im Hauptnamen - so kam im Jahr 2002 die Unreal Engine 2 auf den Markt, noch im gleichen Jahr erschien unter anderem das damit erstellte Unreal Tournament 2003 sowie auch Unreal II: Awakening. Mit der Version 3 erlangte die Unreal Engine im Jahr 2006 neben deutlich verbesserten Schatten- und Licht-Darstellungen die Fähigkeit, Teile der Spielewelt ohne Nachlade-Pausen zu laden, obgleich es natürlich trotzdem Grenzen gab, wie beispielsweise das mit der Unreal Engine 2 programmierte Mass Effect 2 (2010) zeigt. Auch für die Playstation 3 und Xbox 360 kann die dritte Version der Unreal Engine verwendet werden. Erst im Jahr 2014 wurde schließlich die aktuelle Unreal Engine 4 veröffentlicht, die in allen Sektoren der Grafikberechnung mehr Realismus und verbesserte Optik ermöglichte. Spiele, die die Unreal Engine 4 verwenden, sind unter anderem Borderlands 3, We Happy Few, Tropico 6, Hellblade: Senua's Sacrifice, Fortnite, Gears of War 4 und Vampyr. Diese Auswahl zeigt, wie vielfältig Engines eingesetzt werden können und dass sie heutzutage nicht mehr zwingend Nachteile haben müssen, die klar zu erkennen sind. Dank der Lizenzgebühren, die die Studios an Epic bezahlen, um die Engine nutzen zu dürfen, aber auch durch erfolgreiche eigene Games wie beispielsweise Fortnite ist Epic, genauer gesagt Epic Games, zu einem riesigen Konzern gewachsen, der ja bekanntermaßen inzwischen eine eigene Spieleplattform als Konkurrenz zu Steam aufgebaut hat.
Unreal Engine 5
Zum Abschluss blicken wir noch auf die neu angekündigte Unreal Engine 5. Das Techdemo-Video haben wir ganz unten für euch eingebettet, und es zeigt in beeindruckender Weise, was mit der für Entwickler bereits zugänglichen Version einer Playstation 5 in Echtzeit machbar ist. Was noch völlig unklar ist, ist die Frage, wie stark ein PC sein muss, um die Grafik identisch darstellen zu können. So berichteten unsere Kollegen der PC Games Hardware beispielsweise über verwirrende Aussagen und gelöschte Videos rund um das Gerücht, dass ein Notebook mit einer mobilen Nvidia GeForce RTX 2080 die Techdemo mit 40 FPS darstellen könne.
Quelle: Epic Games Ebenso ist unklar, wie die Mindestanforderung an einen PC aussieht, um die Unreal Engine 5 überhaupt darstellen zu können. Gedacht ist die neue Engine für noch kommende Games - sie dürfte wohl zusammen mit der neuen Konsolengeneration an den Start gehen. Als besondere neue Features nennt Epic die Techniken Lumen und Nanite. Letzteres soll es ermöglichen, Millionen an Polygonen in die Engine zu importieren und in Echtzeit zu skalieren, also vergrößern und verkleinern zu können, ohne auf bisher nötige weitere Hilfsmittel zugreifen zu müssen, die potenziell mehr PC-Leistung benötigen. Lumen - anhand des Namens kann man es sich schon denken - verbessert die Berechnung von Licht. Globale Beleuchtung, aber auch zielgerichtete Lichtstrahlen auf kleinem Raum, sollen realistischer und präziser berechnet werden und dabei auch Reflexionen und mehr beachten. Beide neuen Techniken versprechen dabei freilich, dass dies besonders effizient geschieht und somit keine horrende Hardware erfordert. Denn mit genügend Rechenpower wären die Ergebnisse auch schon heute mit bisherigen Engines oder Render-Software möglich. Wie aussagekräftig die Techdemo für die spätere Praxis ist, lässt sich natürlich heute noch nicht genau sagen. Sollten beispielsweise allein die verwendeten Texturen dutzende Gigabyte an Speicherplatz benötigen, aber gleichzeitig wichtig für das optisch tolle Ergebnis sein, wäre dies in der späteren Praxis nicht für ein komplettes Spiel umsetzbar, außer man verlangt vom PC oder der Spielekonsole mehrere hundert Gigabyte an Speicherplatz nur für dieses eine Game. Wir sind gespannt, ob die Unreal Engine 5 bereits gegen Ende des Jahres in Spielen eingesetzt wird und falls ja: ob sie einen sichtbaren Unterschied zur Unreal Engine 4 auch ohne High-End-PC ermöglicht.
Ich glaube das gilt aber nur für static meshes, also Models die sich nicht bewegen.
Aber was ich noch besser finde ist die neue "Lumen Lighting Engine", so schickes Lighting war in UE4 nur mit vorberechneten lightmaps möglich.