Ich habe sie gefunden, die Hauptstadt der Gamer - dort haben nicht nur viele Spiele ihren Ursprung, sondern wird Gaming auch heute noch hochgehalten.
Es gibt ein paar Städte auf der Welt, die für Gamer besonders interessant sind. Die Liste besteht heutzutage wohl hauptsächlich aus jeder größeren Stadt, die Ubisoft jemals in ihrer Assassin's-Creed-Reihe nachgebaut hat und deren Wahrzeichen man nach dem virtuellen Erklettern tatsächlich in echt besuchen möchte. Aber auch andere Eltern haben schöne Kinder und so setzt Rockstar mit GTA ebenfalls mehrere Städte auf die Liste, in denen man als Gamer sich sofort zu Hause fühlt.
Besonders prominent trifft das Los Angeles. Spieler von GTA Online können hier viele Straßen und sogar vereinzelte Gebäude wiedererkennen - sogar noch besser, als es bei Assassin's-Creed-Titeln der Fall ist. Im Gegensatz zur Ubisoft-Reihe versetzt Rockstar die kalifornische Metropole nämlich nicht in ein fiktional-historisches Setting, sondern bildet sie fast genauso ab, wie sie jetzt gerade aussieht - wenn auch unter anderem Namen.
Ein aus Amerika stammender Freund hat mir schon bei mehreren Gelegenheiten Bilder von Gebäuden gezeigt, die er so aus Los Santos kennt und erzählt mir immer wieder begeistert, wie krass es ist, dass Rockstar es geschafft hat, so detailgetreu zu arbeiten.
Städte in Videospiele oder Videospiele in Städten
Nach meinem kürzlichen Besuch in Schottland, wo ich mir ein Couch-Koop-Spiel angesehen hatte, konnte ich meinen Kumpel überrumpeln, als ich ihm erzählte, dass ich die Geburtsstadt von Rockstar North besucht hatte. Damals saß der originale GTA-Entwickler noch nicht in Edinburgh und trug auch noch einen anderen Namen.
Unter dem Namen DMA Design entstand das Studio bereits 1987 im schottischen Dundee und hatte bereits vor GTA ihren ersten großen Erfolg mit Lemmings, das inzwischen als Retro-Hit durchgeht. Erst zehn Jahre nach DMAs Gründung kam das erste Grand Theft Auto auf den Markt, der Grundstein für eine der beliebtesten Videospielreihen überhaupt.
Die Hauptstadt des Gaming
Aber Dundee ist nicht nur interessant, weil da mal irgendwann der Vorgänger eines heute wichtigen Spieles entwickelt wurde - sondern weil es einer der Welthauptstädte des Gaming ist. Mit gerade einmal 150.000 Einwohnern hat Dundee gleichzeitig die höchste Dichte an Videospielentwicklern auf der ganzen Welt. An beiden Universitäten der Stadt kann man Videospiel-Design studieren und Dundee trägt zehn Prozent der Digital-Entertainment-Industrie des gesamten Vereinigten Königreichs.
Dass sich in der Stadt so viel um Videospiele dreht, hat laut der Stadtseite seinen Ursprung darin, dass Clive Sinclair 1982 seinen Heimcomputer ZX Spectrum von der US-Fabrik Timex in Dundee anfertigen ließ. Der Digitaluhrenhersteller hatte seinen Sitz in der schottischen Kleinstadt bereits seit 1946, damals von den regionalen Industrieförderungen angelockt, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Rückgang der Jute-Produktion auffangen sollten.