Children of the Sun im Test: Das wahrscheinlich brutalste Spiel des Jahres

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Test Daniel Link - Redakteur
Children of the Sun im Test: Das wahrscheinlich brutalste Spiel des Jahres
Quelle: Devolver Digital

Punk-Publisher Devolver Digital wagt sich mit Children of the Sun erstmals ans Emo-Genre. Wir haben die 30 Seconds To Mars-Playlist rausgekramt und verraten euch, ob der Puzzle-Shooter denn auch was taugt.

Man nimmt eine Handvoll Sniper Elite, mischt eine ordentliche Prise Bulletstorm und Puzzle-Mechaniken dazu und rundet das Ganze noch mit dem Hormoncocktail eines Teenagers ab. Das waren die Zutaten, aus denen Children of the Sun hergestellt werden sollte. Wir schauen uns daher an, ob das dem Entwickler auch gelungen ist oder er dem Gebräu versehentlich noch die Chemikalie X hinzufügte.

Children of the Sun verschwendet kaum Zeit mit Nebensächlichen und spielt direkt seine Stärken als Puzzle-Shooter aus. So ist die Handlung eher nettes Beiwerk und wird daher auch völlig wortlos über ein paar bewegte, handgezeichnete Bilder erzählt.

Psychedelischer Rachefeldzug

Die namenlose Protagonistin möchte die Mitglieder eines Kults um die Ecke bringen, allen voran dessen Anführer, der wohl für den Tod ihrer Eltern verantwortlich ist. Die Handlung bleibt im Allgemeinen recht oberflächlich, doch eine Rache-Story muss ja nicht unbedingt tiefgründige Fragen aufwerfen.

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Children of the Sun | REVIEW | Gen Z auf Mördertour

Unsere stille Hauptfigur wird zusätzlich wie ein Mörder-Hobo aus einer x-beliebigen Dungeons-and-Dragons-Kampagne dargestellt, ohne dass wir als Spieler jemals eine richtige Bindung zu ihr aufbauen. Vielleicht ist das aber sogar besser so, denn das Bündel an "teen angst" sollte man vermutlich lieber in Ruhe lassen.

Ihr Ärger auf die Welt lässt sich nämlich nur über eine gute alte Mordserie zügeln. Ausgestattet mit Maske, Scharfschützengewehr und jugendlichem Zorn müssen wir daher in einer Vielzahl an Stages die ganzen Kultisten aus dem Verkehr ziehen.

Bei der momentanen Wirtschaftslage können wir dabei aber leider nicht so verschwenderisch sein wie etwa Sniper Elites Elite-Sniper Karl Fairburne, der bei jeder Mission Munition im Wert von tausenden Euro verbrät.

Wir nutzen in den Stages stattdessen nur eine einzige Kugel, mit der wir von Kultistenschädel zu Kultistenschädel flitzen, ohne dabei den Rand der Karte oder Teile der Umgebung zu treffen.

Die von einem Geweih gezierte Hauptfigur badet im Mondlicht. Quelle: Devolver Digital Für einen Normalsterblichen wäre das ein fast schon unmögliches Unterfangen, doch wir sind als pure Manifestation des "Emo" in all ihrer 30-Seconds-To-Mars-Pracht glücklicherweise noch mit telekinetischen Fähigkeiten ausgestattet.

Sei die Kugel

Nach einem erfolgreichen Treffer dürfen wir durch unsere übernatürlichen Kräfte erneut zielen und die Kugel fliegt durch die Ausgangswunde zum nächsten Feind. Später im Spiel schalten wir weitere Fähigkeiten frei, etwa die Flugbahn zu beeinflussen, oder die Kugel mitten im Flug völlig neu auszurichten.

Jedes Level verbringen wir also damit, erst einmal die Positionen der Feinde herauszufinden und anschließend den perfekten Winkel für unseren ersten Schuss zu suchen. Manche Kultisten tragen etwa Rüstung, also muss unser Geschoss erst einmal genügend Geschwindigkeit aufbauen.

Einige lassen sich nur von hinten treffen und wieder andere lenken unsere Kugel sogar einfach ab, wodurch wir sie zweimal innerhalb kurzer Zeit treffen müssen.

Alle Gegner finden, den Schlachtplan im eigenen Tumblr-Blog teilen und die Kultisten dann mit einem hübschen Loch zu versehen, ist auch definitiv der spaßigste Teil an Children of the Sun.

Zu Beginn den perfekten Winkel finden, mitten im Level auf einen Vogel schießen, um den Kultisten hinter der Ecke zu erwischen und zum Abschluss die Panzerung des Feindes mit genügend Geschwindigkeit zu durchbrechen, fühlt sich zumindest beim ersten Mal einfach verdammt gut an.

Bildergalerie

Es gibt kaum ein Spiel, das sich wirklich mit Children of the Sun vergleichen lässt, doch die Genrebezeichnung als Puzzle-Shooter passt wohl am besten. Die leben normalerweise davon, dass sich der Spieler besonders clever fühlt, wenn er nach einigem Knobeln endlich auf die Lösung kommt. Die ganzen Fähigkeiten verleihen Children of the Sun jedoch fast schon ein Sandbox-Feeling.

    • Kommentare (3)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von OldMCJimBob Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von OldShatterhand
        Ist doch ein Video dabei :O Und nach diesem weiß ich nun, dass ich dieses Spiel nicht brauche.
        Ja das stimmt. Für mich sind Artikel lesen und Video schauen aber zwei verschiedene Dinge. Ich schaue nur selten die Videos und wenn dann erst, wenn mich ein Spiel interessiert. Insofern finde ich Bilder für den Ersteindruck hilfreich.
      • Von OldMCJimBob Spiele-Enthusiast/in
        Zitat von OldShatterhand
        Ist doch ein Video dabei :O Und nach diesem weiß ich nun, dass ich dieses Spiel nicht brauche.
        Ja das stimmt. Für mich sind Artikel lesen und Video schauen aber zwei verschiedene Dinge. Ich schaue nur selten die Videos und wenn dann erst, wenn mich ein Spiel interessiert. Insofern finde ich Bilder für den Ersteindruck hilfreich.
      • Von OldShatterhand Nerd
        Zitat von OldMCJimBob
        Mehr Bilder hätten dem Artikel imo gut getan. Nur zwei Bilder ohne Aussagekraft helfen nicht, einen Eindruck vom Spiel zu bekommen.
        Ist doch ein Video dabei :O Und nach diesem weiß ich nun, dass ich dieses Spiel nicht brauche.
      • Von OldMCJimBob Spiele-Enthusiast/in
        Mehr Bilder hätten dem Artikel imo gut getan. Nur zwei Bilder ohne Aussagekraft helfen nicht, einen Eindruck vom Spiel zu bekommen.
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