Cities: Skylines 2 im Test - Miese Performance macht diese Stadt zur Großbaustelle
Cities: Skylines 2 soll der nächste Schritt der Entwicklung für die Städtebausimulation sein, scheitert aber an mieser Performance und einigen fragwürdigen Design-Entscheidungen.
Als vor zehn Jahren das letzte Sim City weit hinter den Erwartungen der Fans zurückblieb und die Spielerschaft mit fragwürdigen Features wie einer permanent benötigten Internetverbindung verprellt wurde, sprang ein kleiner finnischer Indie-Entwickler in die Bresche. Mit Cities: Skylines gelang es dem Team von Colossal Order, dem Städtebau-Genre neues Leben einzuhauchen und Aufbaufans auf der ganzen Welt zu begeistern. Nachdem das Spiel über viele Jahre mit unzähligen Updates, Inhaltspaketen und DLCs immer weiter ausgebaut wurde, soll nun mit Cities: Skylines 2 das nächste Kapitel für die Städtebausimulation aufgeschlagen werden. Mit neuen Features, Komfortfunktionen und diversen Verbesserungen bekannter Mechaniken soll der Vorgänger übertroffen und die Führungsrolle im Genre gefestigt werden. Im Test mussten wir indessen jedoch feststellen, dass sich hinter den wirklich guten neuen Ideen auch sehr viele Probleme verbergen.
Super Hardware-Fresser
Das beginnt in technischer Hinsicht für uns bereits, als wir die Testversion das erste Mal starten und schon im Hauptmenü mit einer miserablen Performance begrüßt werden. Mit nur wenigen Frames ruckeln wir uns zum Optionsmenü durch, um ein paar Grafikoptionen herunterzudrehen. So kommen wir wenigstens auf 20-25 Bilder pro Sekunde und können ein Spiel starten. Aber auch im Spiel wird die Performance nicht besser und das, obwohl in unserer Stadt noch kein einziges Gebäude gebaut ist. An ein Spielen auf hohen Grafikeinstellungen ist nicht zu denken. Stattdessen müssen wir Abstriche in allen Kategorien hinnehmen. Die Bildrate schwankt dabei recht stark und zu sporadischen, heftigen Rucklern kann es immer wieder kommen.
In der Hinsicht verwundert uns dann auch nicht, dass Entwickler und Publisher kurz vor Release schon mal eine Warnung ausgesprochen haben, dass die Performance des Spiels bei Veröffentlichung nicht sonderlich toll sein würde. Dabei kann das Problem nicht mit besserer Hardware gelöst werden. Selbst mit modernen Geforce-Karten wie der RTX 3080 oder gar der RTX 4090 sind keine stabilen, flüssigen Bildraten zu erreichen. Insbesondere, wenn man in WQHD oder 4k spielen möchte.
Hinzu kommt, dass wir immer wieder teils unscharfe und flackernde Texturen beobachtet haben. Das wird noch dadurch verstärkt, dass das Spiel standardmäßig den flimmernden Kantenglättungsmodus SMAA verwendet. Das deutlich bessere TAA muss erst in den erweiterten Grafikoptionen eingeschaltet werden, verbessert das Bild aber spürbar. Zwar versprechen die Entwickler, bis zum Release noch an der Performance zu feilen, aber ein erstes Beta-Update mit angeblichen Verbesserungen für unsere Testversion hat keine nennenswerten Änderungen gebracht.
Riesige Karten
Doch wie sieht es inhaltlich aus? Können wir über die mangelnde Performance hinwegsehen, weil der Rest des Spiels herausragt? Nun, leider hat Cities: Skylines 2 (jetzt kaufen 42,67 € / 44,99 € ) auch hier ein paar unschöne Schattenseiten, die am Spielspaß nagen.
Wir beginnen die Regentschaft über unsere eigene Stadt zunächst mit gewohnten Abläufen. Uns stehen zehn Karten zur Auswahl, die sich in Merkmalen wie Topografie, Baufläche, Hemisphäre und Anbindung an die Außenwelt unterscheiden. Nachschub soll hier vor allem aus der Community kommen. Ein entsprechender Karteneditor soll wie im Vorgänger zu Release zur Verfügung stehen, war in unserer Testversion allerdings bisher nicht enthalten. Das Gleiche gilt für die Mod-Tools für eigene Objekte, Skins und Ähnliches.
Gewachsen im Vergleich zum Vorgänger ist dagegen die Größe der Karten. Der bebaubare Bereich umfasst rund 210 Quadratkilometer und ist in 529 Quadrate unterteilt. Neun davon stehen für unsere ersten Schritte zu Beginn zur Verfügung, der Rest kann im Verlauf des Spiels dazugekauft werden. Mehr als genug Platz, um sich mit seiner Traumstadt kreativ auszuleben.
Dienstleistungen mit Upgrade
Die größeren Karten sind auch nötig, denn die Entwickler haben für Cities: Skylines 2 ordentlich am Maßstab vieler Gebäude gedreht. Besonders Dienstleistungsgebäude wie Kraftwerke, Schulen und Krankenhäuser nehmen nun deutlich mehr Platz in Anspruch. Durch die größeren Maßstäbe konnten die Macher den Einrichtungen ein wesentlich realistischeres Erscheinungsbild verschaffen. So sieht ein Kohlekraftwerk jetzt auch aus, wie man sich eine so gewaltige Industrieanlage vorstellt. Das hat uns sehr gefallen, weil das deutlich zu einem realistischeren Stadtbild beiträgt.
Manchmal sind die neuen großen Maßstäbe der Gebäude aber auch hinderlich, da keine Alternativen in kleinerem Format angeboten werden. So gibt es nur eine Form des Passagierbahnhofs, der immer über sechs Gleise verfügt. Aber nicht an jedem Ort, an dem wir einen Zug halten lassen wollen, brauchen wir so viele Gleise. Wir verschwenden also unnötig Platz. Eine kleinere Grundversion des Bahnhofs hätte es hier also durchaus auch getan.
Denn wenn wir wirklich mal mehr Platz und Funktionen für das Gebäude brauchen, haben die Entwickler ja sogar ein tolles neues Feature dafür im Spiel. Viele Dienstleistungsgebäude lassen sich jetzt nämlich auch aufwerten. So verpassen wir einer Schule einen zusätzlichen Flügel, um mehr Schüler aufnehmen zu können, oder wir erweitern das Krematorium mit einer zusätzlichen Garage für mehr Leichenwagen.
Gibt aber halt genügend Gamer, die sich zum Release gern zum Beta-Tester machen lassen.
Jetzt wird wieder nach Release gepacht, bis die Schwarte kracht.
:-D Danke an allen Beta-Testern. Ich kaufe mir das Spiel evtl. zwölf Monate nach Release zum Sale, wenn die Performance stimmt und die meisten Bugs behoben sind.
Nur hat sich halt so gut wie nichts geändert, als wir den aufgespielt hatten. ^^
Neben unserem Tester Matthias durfte ich bereits ebenfalls reinspielen.
Mein privater Rechner werkelt mit einem Ryzen 3600, einer RTX 3060 und 32 GB RAM. Damit befeuere ich einen WQHD-Bildschirm. Das Spiel steht auf mittleren Einstellungen.
In meiner 25k-Einwohner-Stadt bin ich jetzt in mittlerer Zoomstufe mit Blick auf die Stadt bei 15 FPS mit stetigen Einbrüchen nach unten.
Gestartet bin ich mit Ach und Krach 30 FPS. Im 20er-Bereich fand ich es durchaus noch spielbar, weil ein Aufbauspiel eben auch gemächlich sein darf. Aber mittlerweile bin ich echt an dem Punkt angekommen, wo ich nicht weiterspielen mag, weil die FPS so keinen Spaß mehr machen.
Klar, könnte ich die Grafik oder die Auflösung runterdrehen, aber das sehe ich ehrlich gesagt nicht ein. Das rechtfertigt die gezeigte Technik bzw. das Spiel an sich einfach nicht.
Nachdem ich den Patch aufgespielt habe, hat sich imo auch echt nicht viel verändert. Vielleicht läuft es jetzt etwas flüssiger zum Start einer Stadt. Aber das ist eher gefühlt, als gemessen, so dünn ist der Unterschied.
Aber wie gesagt: Der Patch war noch nicht final. Schauen wir mal, wie es morgen läuft.
Viel erwarte ich allerdings nicht wirklich.
Wenn sie sagen "wird bestimmt noch gepatched" dann haben wir (und hatten auch schon wiederholt) die Diskussion dass sie viel zu gnädig sind, denn zu bewerten ist das, was vom Publisher freigegeben worden ist und fertig.
Jetzt ist es auch nicht recht...