Civilization 6 im Test: Jetzt mit abschließendem Fazit und Wertung

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Test Matthias Dammes - Redakteur 53,99 €
Civilization 6 im Test: Jetzt mit abschließendem Fazit und Wertung
Quelle: PC Games

Die Rundenstrategie-Meister von Firaxis haben es wieder getan. Sie haben ein Spiel entwickelt, das zu Recht unter dem Motto "Nur noch eine Runde" steht. Nach unzähligen Stunden auf der Suche nach der Weltherrschaft gibt es jetzt hier den vollständigen Test mit Fazit und Wertung.

Die Entwickler von Firaxis Games hatten bei der Schöpfung von Sid Meier's Civilization 6 einen schwierigen Spagat vor sich. Auf der einen Seite galt es, die Stärken des Vorgängers zu übernehmen, der noch immer zu den erfolgreichsten Spielen auf der Spiele-Plattform Steam gilt. Auf der anderen Seite durften die Schnitzer des Ablegers Beyond Earth nicht wiederholt werden, das zwar beileibe kein schlechtes Rundenstrategiespiel war, aber doch nie den Glanz eines Civ 5 erreichte. Zusätzlich musste das Spielerlebnis mit frischen Ansätzen abgerundet werden, damit sich die Kultreihe nicht dem Vorwurf des Stillstands ausgesetzt sieht. Nach allem, was wir bisher vom Spiel gesehen haben, scheint den Machern dieses Kunststück tatsächlich gelungen zu sein.Erklärung:
Die erste Seite dieses Artikels umfasst den Vortest auf Basis einer Vorabversion kurz vor Release. Auf der zweiten Seite lest ihr unsere Eindrücke der Verkaufsversion mit abschließendem Fazit und Wertung. Auf der letzten Seite erklären wir die wichtigsten neuen Features und die Siegbedingungen.

Für die ersten Eindrücke stand uns leider nur eine eingeschränkte Vorabversion ohne erweiterte Spieloptionen und Multiplayer zur Verfügung. Doch auch mit der abgespeckten Fassung haben wir bereits unzählige Stunden verbracht, ohne dass uns auch nur eine Minute langweilig geworden ist. Dafür sorgt das bekannte und süchtig machende Spielprinzip, bei dem aus der berühmten einen Runde schnell viele Stunden werden. Außerdem sorgen die spannenden Neuerungen dafür, dass wir nicht einfach unsere bewährten Taktiken aus dem Vorgänger anwenden, sondern uns immer wieder auf neue Situationen einstellen - und das in jeder Partie.

Stadtplanung

Für diese erfrischende Dynamik sorgt besonders der neue Umgang mit den Städten und deren Umland. Angefangen von den Bautrupps für Geländefeldmodernisierungen, die jetzt Handwerker heißen, über die Stadtbezirke bis hin zu den Weltwundern müssen sich besonders Civ-Veteranen auf eine neue Spielweise einstellen. Diese Veränderungen sind jedoch nichts Schlechtes, sondern ergeben im Gegenteil sehr viel Sinn. Vorbei die Zeiten, in denen jede Stadt mit allen möglichen Gebäuden und am besten noch unzähligen Weltwundern zugebaut wurde. In Civ 6 muss sich der Spieler genau überlegen, was er mit einer Stadt erreichen will und wie er dazu den zur Verfügung stehenden Platz nutzt.

Dabei sollte man vor allem immer die angestrebte Siegbedingung im Auge behalten. Besonders in der Anfangsphase des Spiels unterscheidet sich der Aufbau des Reiches deutlich, je nachdem ob ich zum Beispiel einen Wissenschafts- oder Kultursieg anstrebe. Im Kern bleibt aber auch Civilization 6 das, was die Fans der Reihe von einem Civ erwarten: der perfekte Sandkasten, in dem Freizeitherrscher ihre Weltmachtsfantasien ausleben können. Sei es nun auf militärischem, kulturellem oder neuerdings religiösem Wege (siehe Siegbedingungen auf der zweiten Seite).

Korps und Armeen

Der Platz auf der Karte spielt auch für eure Armeen wieder eine entscheidende Bedeutung. Die Hexfelder und die Vorgabe, dass nur eine Militäreinheit auf einem Feld stehen darf, wurden beibehalten. Dennoch gibt es auch hier ein paar Die Icons über den Panzern zeigen an, ob es sich um eine einzelne Einheit (ohne Sternchen), ein Korps (zwei Sternchen) oder um eine Armee handelt (drei Sternchen). Quelle: PC Games Die Icons über den Panzern zeigen an, ob es sich um eine einzelne Einheit (ohne Sternchen), ein Korps (zwei Sternchen) oder um eine Armee handelt (drei Sternchen). Veränderungen. Mit entsprechendem Forschungsfortschritt können nun nämlich sogenannte Korps und Armeen von verschiedenen Kampfeinheiten erstellt werden. Diese agieren auf der Karte wie ein Trupp, entsprechen aber der Kampfstärke von zwei beziehungsweise drei Einheiten des gleichen Typs.

Einige Einheiten wie der Belagerungsturm, der Sanitäter oder der Rammbock wurden von vollwertigen Kampftrupps in sogenannte Unterstützungseinheiten umgewandelt. Diese können sich auch auf Geländefeldern aufhalten, wo bereits reguläre Kampfverbände stehen, und gewähren in ihrer Umgebung passive Boni. Damit sich diese Unterstützer immer mit eurer Armee mitbewegen, können sie auch mit einer Kampfeinheit eine Begleitformation eingehen. Das funktioniert auch mit zivilen Einheiten wie Siedlern und Handwerkern, um diese zu schützen.

Von Barbarossa bis Victoria

Den Oberbefehl über die Truppen, Zivilisten und Städte jeder Nation hat wie gewohnt ein charismatischer Anführer aus der jeweiligen Geschichte des Volkes. 20 Zivilisationen sollen in der fertigen Fassung des Spiels enthalten sein. Dazu gehören natürlich viele bekannte Nationen wie England, Deutschland, Amerika und Russland, die zum Stammaufgebot eines jeden Civ gehören. Für Abwechslung ist dafür bei den Anführern gesorgt. Fast alle wiederkehrenden Völker haben einen neuen Herrscher spendiert bekommen.

Es gibt aber auch gänzlich neue Zivilisationen wie die Scythen und den Kongo. Letztere sind zum Beispiel für Spiele mit Fokus auf Kultur sehr interessant. Denn jedes Volk verfügt über eine spezielle Volks- und Anführerfähigkeit, einzigartige Gebäude oder Bezirke und besondere Kampfeinheiten. Zusätzlich hat jeder Herrscher eine festgelegte Ambition, die zu ihrem historischen Vorbild passt. So hat es sich Königin Victoria von England zum Ziel gesetzt, ihr Reich auf alle Kontinente auszudehnen. Kommt ihr diesen Ambitionen in die Quere, müsst ihr mit schlechter Stimmung im Verhältnis zu dieser Zivilisation rechnen.

Diamant mit Schönheitsfehlern

Noch ist auch bei Civilization 6 nicht alles perfekt. Ohne endgültige Testversion lässt sich aber noch nicht sagen, ob festgestellte Mängel am Ende nur an der unfertigen Fassung des Spiels liegen oder diese tatsächlich negativ betrachtet werden müssen. Die größten Baustellen, die wir derzeit In der militärischen Auseinandersetzung könnt ihr auch wieder zum ultimativen Mittel greifen. Hier zu sehen: die 'normale' Atombombe. Mit der Thermonuklearbombe gibt es auch noch eine Steigerung. Quelle: PC Games In der militärischen Auseinandersetzung könnt ihr auch wieder zum ultimativen Mittel greifen. Hier zu sehen: die "normale" Atombombe. Mit der Thermonuklearbombe gibt es auch noch eine Steigerung. noch ausmachen, sind für Civ-Spieler nicht unbekannt. Dass sich die KI teilweise nicht nachvollziehbar verhält, zieht sich durch die Spielreihe wie ein roter Faden. Manchmal erklärten uns die künstlichen Gegner ohne erkennbaren Grund den Krieg, nur um dann wenige Runden später unsere besten Freunde zu werden.

Nicht neu sind auch die Erfahrungen mit immer länger dauernden Berechnungsphasen zwischen den einzelnen Runden. Besonders bei größeren Karten mit vielen KI-Nationen wird das mit fortschreitender Spieldauer deutlich spürbar. Ansonsten ärgerten wir uns vor allem über Kleinigkeiten wie unnötige Komfortmängel und fehlende Anzeigen. So lassen sich Handelswege zum Beispiel nicht automatisieren, sodass sich diese selbstständig erneuern. Bei Beyond Earth ging das noch. Das eigentlich versprochene Abreißen von Bezirken ist entweder noch nicht enthalten oder wurde wieder entfernt. Mit der finalen Testversion muss sich außerdem das Balancing noch einer genaueren Prüfung stellen. Dass hier für Rundenstrategie-Fans ein neues Highlight wartet, steht aber außer Frage.

Wertungstendenz: 85-95

30:54
Civilization 6 angespielt: Die Rundenstrategie im Let's Play vorgestellt
    • Kommentare (52)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Aladin Anwärter/in
        wenn ich dass hier durchlese, frage ich mich echt wie ihr ne Wertung von 91 % geben könnt
        sorry aber dass geht mal garnicht, dass Spiel hat nicht mal 80 %
      • Von Aladin Anwärter/in
        wenn ich dass hier durchlese, frage ich mich echt wie ihr ne Wertung von 91 % geben könnt
        sorry aber dass geht mal garnicht, dass Spiel hat nicht mal 80 %
      • Von Fireball8 Hobby-Spieler/in
        Zitat von TheBobnextDoor
        Stimmt das kristallisiert sich immer stärker heraus, dass die Gegner zwar die Mittel haben, sie aber nicht einsetzen.
        Oder einfach mal Krieg erklären, aber nie mit einer Streitmacht an meine Grenzen vordringen, sondern lieber warten bis ich selbst mit meinem Heer ankomme. :B
        Genau das. Da fand ich das selbst bei Civ 5 ohne AI-Mod besser...

        Bisher musste ich nie Angst haben, dass ich im Mid- oder Late-Game von einer der (wirklich riesigen teilweise) Armeen vernichtet werde. In der Anfangsphase wurde ich dafür schon mehrfach vor der 100. Runde völlig überrollt. Keine Ahnung, was die da so programmiert haben oder woran auch immer das liegen mag^^
      • Von TheBobnextDoor Spiele-Kenner/in
        Zitat von Fireball8
        Nichtsdestotrotz macht mir die KI mit ihrer Inkonsequenz und ihrem Nicht-Handeln, obwohl sie absolut die Möglichkeiten dazu hätte, ein wenig den Spielspaß kaputt nach längerem Testen, was sehr schade ist, da mir Civ 6 in allen anderen Dingen super gut gefällt. Hoffe da kommen bald Patches, die das verbessern bzw. die Möglichkeit für Modder wieder eine schöne Mod zu basteln.
        Stimmt das kristallisiert sich immer stärker heraus, dass die Gegner zwar die Mittel haben, sie aber nicht einsetzen.
        Oder einfach mal Krieg erklären, aber nie mit einer Streitmacht an meine Grenzen vordringen, sondern lieber warten bis ich selbst mit meinem Heer ankomme. :B
      • Von Fireball8 Hobby-Spieler/in
        So siehts aus. Ich denke die Städte sollen auch gar nicht so riesig werden bis zu dem Zeitpunkt, wo man dann Nachbarschaften bauen kann, ist ja zumindest relativ schwierig. Wenn man diese dann hat, wächst die Einwohnerzahl ja wieder rasend an und man kann sogar bis zu 300 Gold for free bekommen mit der richtigen Economy-Card.
        Fands auch geschichtlich geschickt in das Spiel eingebaut, glaube man bekommt die Nachbarschaften ja im Industriezeitalter oder so...Farmen/Landwirtschaft wird weniger, die Städte werden immer größer und die Industrie bekommt einen größeren Stellenwert.
        Mir gefällt das Housing-System sehr gut, so kAnn man nicht einfach "bauen was man will" und trzdm riesen Städte bekommen.

        Nichtsdestotrotz macht mir die KI mit ihrer Inkonsequenz und ihrem Nicht-Handeln, obwohl sie absolut die Möglichkeiten dazu hätte, ein wenig den Spielspaß kaputt nach längerem Testen, was sehr schade ist, da mir Civ 6 in allen anderen Dingen super gut gefällt. Hoffe da kommen bald Patches, die das verbessern bzw. die Möglichkeit für Modder wieder eine schöne Mod zu basteln.
      • Von TheBobnextDoor Spiele-Kenner/in
        Zitat von JuppZupp1948
        Was mich aber am meisten stört ist der Permanente Wohnraummangel, man pflastert alles mit Farmen und Feldern zu damit man Wohnraum bekommt, einen Wohnbezirk gibt es nicht, zumindest nicht bis zur Runde 350, weiter hab ich es nicht gespielt, es bleibt einem also nichts anderes übrig als Produktionsstätten zu bauen die auch Wohnraum bieten, klar bieten auch Bezirke Wohnraum, ändert aber nichts an der Misere und diese entscheidung mit den Handwerkern, 3 Modernisierungen sind meines erachtens nach etwas wenig.
        Handelswege bringen den nötigen Erfolg. Weniger Farmen bauen, dafür in den Städten die Bezirke setzen und mit Gebäuden den benötigten Wohnraum schaffen. Die fehlende Nahrung holt man sich über Inlandshandelswege zwischen seinen Städten. Im 6. Teil sind die Handelswege sehr viel gewinnbringender als es noch in Civ 5 der Fall war. Seine Städte nur mit Farmen, Bergbau und anderen Modernisierungen aufzuwerten, bringt zwar gewünschtes Wachstum und Produktion, doch viel zu wenig Wohnraum um die gestiegene Wachstumsrate zu kompensieren. ;)
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