Gran Turismo 7 im Test: Das beste Rennspiel des Jahres - Seite 3

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Test Michael Grünwald - Redakteur
Gran Turismo 7 im Test: Das beste Rennspiel des Jahres - Seite 3
Quelle: PC Games

Gran Turismo ist zurück: Die Rennspiel-Simulation aus dem Hause Sony startet mit Gran Turismo 7 in eine neue Ära. Wir haben GT7 ausführlich getestet.

Auch die KI verhält sich in diesen Verhältnissen glaubwürdig. In einem Rennen fing es beispielsweise zwei Runden vor dem Ende an zu nieseln, doch unsere Gegner kamen nicht wie in anderen Spielen zum Boxenstopp, sondern rutschten mit uns auf der feuchten Piste um die Wette. In solchen Szenarien so ein ausgesprochen ausgeglichenes Balancing hinzubekommen, verdient den größten Respekt.

In unserem HUD können wir passenderweise ein Wetterradar einblenden, um nicht komplett unvorbereitet, in die nächsten Runden zu gehen. Sollten wir doch einmal zum falschen Zeitpunkt eine Pfütze treffen, so steht uns wie im echten Leben eine fiese Aquaplaning-Überraschung bevor. Der Tag-Nacht-Wechsel macht ebenfalls einiges her. Wenn wir beispielsweise mit hohem Tempo durch die engen Kurven der Nürburgring-Nordschleife heizen, die Scheinwerfer unserer Konkurrenten im Rückspiegel und die campenden Zuschauer hinter den Zäunen sehen, dann erhöht sich der Puls schlagartig. Für noch mehr Immersion ist auch der Nachthimmel seinem realen Vorbild nachempfunden. Vor allem in den Wiederholungen lässt sich das eindrucksvoll bewundern.

Die Power der PlayStation 5

Der Gameplay-Vergleich mit Forza Horizon 5 hinkt, doch optisch steht GT7 dem Arcade-Racer in nichts nach. Quelle: PC Games Der Gameplay-Vergleich mit Forza Horizon 5 hinkt, doch optisch steht GT7 dem Arcade-Racer in nichts nach. Doch auch tagsüber überzeugt die Rennsimulation mit einer grandiosen Grafikpracht. Nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Umgebung schauen fantastisch aus. In den Replays und im Fotomodus nutzt Gran Turismo 7 zusätzlich noch die Power der PS5 aus und schaltet in den Raytracing-Modus für ein noch hübscheres Erscheinungsbild.

Selbst bei 20 Autos gleichzeitig auf der Strecke bricht die Framerate bei konstanten 60 FPS nicht ein. In unserem Test sind uns außer ein paar weniger Texturen, die etwas spät aufgepoppt sind, keinerlei Ruckler oder andere Grafikfehler aufgefallen. Diese Optik sorgt gepaart mit dem gut funktionierenden Gameplay für ein atemberaubendes Geschwindigkeitsgefühl.

Auch der Sound der PS-Boliden setzt neue Maßstäbe. In früheren Teilen der Reihe klangen manche Fahrzeuge mehr wie Rasenmäher und die quietschenden Reifen der Rennwagen so, als würden wir mit einem VW-Bus mit Vollgas durch einen Kreisverkehr düsen. Doch auch das gehört der Vergangenheit an.

Das Dröhnen der Motoren unterscheidet sich bei jedem Auto komplett. Wir hören sofort, ob ein Muscle-Car mit blubberndem V8 hinter uns fährt oder ein kreischender, hochgezüchteter Rennwagen. Auch die Geräusche der Reifen verändern sich je nach aufgezogenem Satz. Slicks, also profillose Reifen, verhalten sich auf der Piste viel ruhiger als handelsübliche Straßenreifen.

Feedback in den Fingern

Wer zu stark über die Randsteine brettert, der muss mit Konsequenzen rechnen. Das Feedback des DualSense-Controllers hilft aber, um beispielsweise ein ausbrechendes Heck zu kontrollieren. Quelle: PC Games Wer zu stark über die Randsteine brettert, der muss mit Konsequenzen rechnen. Das Feedback des DualSense-Controllers hilft aber, um beispielsweise ein ausbrechendes Heck zu kontrollieren. Wenn wir schon über das schwarze Gold sprechen, können wir auch anmerken, dass der DualSense-Controller ein starkes Feedback zurückgibt. Wir spüren unter anderem, wenn sich die Reifen abnutzen oder deutliche Unterschiede zwischen dem Überfahren von Bodenwellen und dem Attackieren von Kerbs. Zwar haben wir GT7 in unserem Test auch mit dem Lenkrad gespielt, doch das PS5-Gamepad steht dem in kaum etwas nach.

Mittlerweile standardmäßig bekommen wir natürlich ebenfalls eine Rückmeldung der Trigger-Tasten beim Beschleunigen und Bremsen. Sollte also ein Vorderrad vor einer Kurve blockieren, können wir den Widerstand ein wenig nachgeben und so einen kompletten Abflug verhindern. Für Einsteiger lassen sich Hilfen wie ABS aktivieren, um das Fahren zu vereinfachen.

Riesiges Gesamtpaket

Auch Beschleunigungsduelle stehen in den Missionen auf dem Programm. Teilweise müssen wir hier manuell schalten, um den bestmöglichen Grip auf die Straße zu bekommen. Quelle: PC Games Auch Beschleunigungsduelle stehen in den Missionen auf dem Programm. Teilweise müssen wir hier manuell schalten, um den bestmöglichen Grip auf die Straße zu bekommen. Einige andere Modi sind perfekt für Neulinge, aber auch langjährige Fans der Reihe kommen darin auf ihre Kosten. Seit Gran Turismo 1 gibt es beispielsweise die beliebten Lizenzprüfungen. Die reichen wieder vom einfachen Beschleunigen und Bremsen bis hin zu komplizierten Kurvenkombinationen. Abhängig von Aspekten wie etwa der Zeit, die wir für den Abschluss der knackigen Herausforderungen benötigen, bekommen wir im Anschluss eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille verliehen.

Einerseits lernen wir durch diese kurzen Herausforderungen das Fahrverhalten der Autos besser kennen, anderseits messen wir uns mit Freunden und streben nach der Goldmedaille in jeder Prüfung. Als Belohnung gibt's dann nämlich nochmal ein Auto obendrauf.

Wer es noch schwerer möchte, der kann sich auch noch durch den Missionen-Modus fahren. Dort gilt es innerhalb kürzester Zeit einige Gegner zu überholen, im Windschatten einen bestimmten Topspeed zu erreichen oder in Drift-Wettbewerben möglichst viele Punkte zu sammeln.

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Diese Missionen sind teilweise bockschwer und fordern höchste Konzentration, da wir in den meisten Herausforderungen nicht von der Strecke abkommen oder einen Kontrahenten berühren dürfen. Außerdem ist nicht immer ganz klar, wie lange wir Zeit haben. Eine Ziellinie ist auf der Karte nämlich nicht gekennzeichnet.

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    • Kommentare (53)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von fud1974 Spiele-Kenner/in
        Na ja, ich ´glaube man muss bei GT einfach sehen, das ist einem Forza Motorsport seit jeher ähnlicher als einen Assetto Corsa.. auch wenn da x-mal draufsteht "the REAL driving SIMULATOR".

        Letztlich ist es "Sim-Cade" .. was natürlich - bei Akzeptanz dieses Umstandes - manche Sachen entschärft, aber die anderen Problempunkte eben nicht.

        Bisher habe ich trotzdem höllisch viel Spaß dabei, aber die Erwartungshaltungen sind halt wohl auch andere..
      • Von fud1974 Spiele-Kenner/in
        Na ja, ich ´glaube man muss bei GT einfach sehen, das ist einem Forza Motorsport seit jeher ähnlicher als einen Assetto Corsa.. auch wenn da x-mal draufsteht "the REAL driving SIMULATOR".

        Letztlich ist es "Sim-Cade" .. was natürlich - bei Akzeptanz dieses Umstandes - manche Sachen entschärft, aber die anderen Problempunkte eben nicht.

        Bisher habe ich trotzdem höllisch viel Spaß dabei, aber die Erwartungshaltungen sind halt wohl auch andere..
      • Von BoltarCavanaugh Anwärter/in
        Ich stimme beiden Vorrednern zu.

        Möchte aber auch anmerken, dass im Vergleich zu GT Sport das Gefühl im Handling deutlich besser geworden ist. Das Maß aller Dinge ist in dieser Sache für mich Assetto Corsa, und davon waren sie früher extrem weit entfernt. Eher wie Forza oder andere Kinderspiele.

        Aber das ist jetzt schon deutlich besser geworden, finde ich.

        Bringt uns nur alles nix, wenn das drumherum so miserabel ist. Und da die ersten 2 Patches wirklich für die Katz waren (Neue Musik und halbierte Prämien), seh ich da schwarz für die Zukunft.

        Und ja: Kein Reifendruck! Ich möchte hinzufügen: Nicht mal Reifentemperaturen!
      • Von Chemenu Nerd
        Zitat von fud1974
        Wobei das bei GT immer so ne Sache ist, in manchen Sachen ist ja Kaz stur, das ändert er nie. Warum bis heute kein Reifenluftdruck veränderbar ist, versteh ich nicht..
        Weil‘s eh egal ist, die „Reifenphysik“ ist total kaputt. Ich weiß nicht was da simuliert wird aber es sind keine Gummireifen.

        Und dass die Reifen nun massiv die PP beeinflussen ist der nächste Hirnfurz. Wenn ich weiche Reifen kaufe muss ich die Motorleistung als Ausgleich so weit drosseln dass mir die KI auf der Geraden gnadenlos davon fährt (bei Rennen mit PP Limit). D.h. Man wird gezwungen auch härtere Reifen zu fahren und sich dann wie ne Wildsau durch den Verkehr zu pflügen. Das Spiel versaut mir damit komplett den sauberen Fahrstil, den ich mir über Jahre mühsam in anderen Simracing Titeln erarbeitet habe. Verträgt sich auch null mit dem Anspruch des Sportsmanship Rating im Sport Mode. Das Spiel strotzt wahrlich vor merkwürdigen Design Entscheidungen. Das PP System ist eh mal wieder völlig verbuggt. Die Exploits dafür sind haarsträubend…
      • Von fud1974 Spiele-Kenner/in
        Zitat von BoltarCavanaugh
        Nichts hiervon wurde im Test erwähnt. Ich verstehe, dass man als Game Journaille vorsichtig sein muss, mit der Kritik. Sonst wird man einfach nicht mehr eingeladen. Aber eine Lenkung die mitten im Rennen hängen bleibt, das MUSS man benennen. Solche Sachen sind mir bei mehreren Tests aufgefallen, aber jetzt wird es sehr offensichtlich.
        Du vermutest Unterschlagen von Informationen, wo es viel wahrscheinlicher ist, dass der Tester dass einfach nicht erlebt oder gemerkt hat.. entweder tritt es beim verwendeten Lenkrad einfach nicht auf, oder Polyphony Digital hat es einfach kaputtgepatched zwischendurch.

        Da hätte ich mir eher die Benennung der anderen Krtikpunkte gewünscht.. ich hab das Teil auch, und bei einigen Sachen würde ich auch sagen, die sind in der Zeit stehengeblieben.. mindestens. Aber nun ja, wahrscheinlich ist das auch "Games as a service" und das Ding wird noch gepatched wie sonstwas, würde mich nicht wundern.

        Wobei das bei GT immer so ne Sache ist, in manchen Sachen ist ja Kaz stur, das ändert er nie. Warum bis heute kein Reifenluftdruck veränderbar ist, versteh ich nicht..
      • Von BoltarCavanaugh Anwärter/in
        Ich habs jetzt seit dem Release intensiv gespielt (PS4Pro) und hatte mich sehr drauf gefreut. GT Sport war für Online Racing auf der PS4 imho schon sehr sehr gut.

        Aber GT7 enttäuscht mich doch etwas. Die Singeplayer Kampagne ist in 10h erledigt, da war selbst GT1 damals besser. Die Anzahl der Fahrzeuge ist mit 400 ebenfalls wieder auf GT1 Niveau, da hatten wir schon 1000 bei GT3. Der Sport Modus, also der Matchmaking-Multiplayer hätte einfach von GT Sport übernommen werden können - tatsächlich ist GT Sport deutlich besser. Die Bedienbarkeit, die Ladezeiten, das Startprozedere, der Chat, .. das ist in GT7 alles eine klare Stufe schlechter als in GT Sport. Nach dem Rennen muss man FÜNF Menüebenen verlassen, um ins nächste zu kommen. Selbst wenn das tägliche KM-Ziel erreicht wurde, muss ich durch diesen Screen durch. Man kann nicht mit Autos handeln. Wenn man den xten japanischen Kleinwagen gewinnt, bleibt der für immer in der Garage. Aus früheren Teilen war bekannt, dass man seine Finanzen managen kann, indem man Fahrzeuge auch wieder verkauft. Das Feature ist verschwunden. Warum das so ist, ist mir schleierhaft.

        Dazu kommen heftige Bugs. Die Lenkung (Thrustmaster T500) bleibt im Spiel (Cockpitperspektive) regelmäßig hängen. Im freien Multiplayermodus stürzt das Spiel vor dem Rennstart immer wieder ab. Fahrzeugeinstellungen wie Traktionskontrolle und Bremsbalance müssen bei jedem Start neu eingestellt werden - bei GT Sport wurde das pro Fahrzeug rennübergreifend gespeichert.

        Und was macht der erste Patch? Bringt neue Musik. Wow.

        Es stimmt, dass das Fahrgefühl deutlich besser geworden ist, auch im Vergleich zu GT Sport. Ich habe 600h in Assetto Corsa verbracht und viel fehlt da nicht mehr, GT ist wirklich nah dran. Warum man dann Dinge, die in GT Sport perfekt funktioniert haben, über Bord wirft und schlechter neu integriert? Ein Rätsel.

        Was mich aber noch mehr stört:

        Nichts hiervon wurde im Test erwähnt. Ich verstehe, dass man als Game Journaille vorsichtig sein muss, mit der Kritik. Sonst wird man einfach nicht mehr eingeladen. Aber eine Lenkung die mitten im Rennen hängen bleibt, das MUSS man benennen. Solche Sachen sind mir bei mehreren Tests aufgefallen, aber jetzt wird es sehr offensichtlich.

        Zum Thema Wetterbericht: In der Singleplayer Kampagne kann man mit den mitfahrenden GT Legenden unten im Rennmenü sprechen. Die äußern sich auch zum Wetter. Ansonsten.. blindflug! Viel Spaß beim Porsche Cup.
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