Horizon Forbidden West: So schön ist die PC-Version

Hohe Einstellungen mit hohen Ansprüchen

Die wichtigste Voraussetzung, um das Spiel auf höchsten Enstellungen mit bester Bildrate erleben zu können, ist gleichzeitig der größte Knackpunkt am Spiel: Forbidden West ist Hardware-hungrig. Wer das Spiel auf Playstation-Niveau zocken möchte, benötigt mindestens eine RTX 3070 bzw. RX 6800. Hier sind 60 fps auf QHD bzw. 30 fps auf 4K drin. Für das Nonplusultra empfiehlt sich eine RTX 4080 bzw. RX 7900XT.

Wer die Technik hat, darf sich auf ein fast fehlerfreies und wunderschönes Open-World-Erlebnis freuen. Bereits auf der Playstation 5 ist Horizon: Forbidden West hervorragend anzuschauen, doch der PC-Port setzt hier noch einmal eine Schippe drauf. Im Zusammenspiel mit den filmreifen Zwischensequenzen kamen wir direkt mehrfach ins Staunen.

Quelle: pcgames.de Und auch außerhalb überzeugt Forbidden West mit einem sehr hohen Detailgrad. Nahezu jeder Grashalm sieht perfekt aus, der Efeu im Hintergrund einer Zwischensequenz ist fotorealistisch nachgebildet und das Spiel zwischen Hell und Dunkel funktioniert wunderbar.

Ein paar Abzüge gibt es dann aber doch. Besonders in Momenten, die den Blick in die Weite erlauben, merken wir, dass es zu aufploppenden Strukturen kommt. Aloys Haare sind wunderschön, clippen aber gelegentlich durch Gegenstände und Kleidung und insbesondere beim Klettern fallen immer wieder kleine Fehler auf.

Maus und Tastatur überzeugen

Komplett überzeugten konnte uns jedoch die Maus-und-Tastatur-Steuerung. Klar, das Spiel erschien zunächst für die Playstation und bietet einen entsprechend umfassenden Controller-Support. An der PS5 erleben wir zwar Features wie adaptive Trigger, die uns spüren lassen, wie wir den Bogen spannen, doch wenn wir schon am PC sitzen, dann wollen natürlich auch mit den entsprechenden Vorteilen spielen - und das ist nun einmal die Maus-Steuerung.

Nahkämpfe waren schon auf der Playstation 5 nicht allzu tiefgründig, machten aber durchaus Spaß. Leider fehlt es noch immer an einer Möglichkeit zu Blocken. Feindlichen Hieben und Angriffen können wir nur mit einer Hechtrolle entgehen. Je nach Gebiet kann es da schnell unübersichtlich werden, wenn Aloy mal wieder in den nächsten Busch hüpft oder die Kamera nicht optimal positioniert ist. Dank der Maus-Steuerung ist das nun weniger dramatisch, aber noch immer recht nervig.

Quelle: pcgames.de Pfeil und Bogen lassen sich dank der Maus wunderbar präzise steuern und stellen den Dualsense-Controller direkt in den Schatten. Präzise Pfeilschüsse sind in vielen Kämpfen essenziell und elementarer Bestandteil des Spiels. Daher ist es umso schöner, dass das nun butterweich, funktioniert.

Die Tastatur ist zwar recht vollgepackt mit verschiedenen Fähigkeiten und manche Belegungen wie ein starker Nahkampf auf der G-Taste sind etwas umständlich, doch alle Aktionen können im Options-Menü umplatziert werden. Das mussten wir recht früh im Spiel machen, denn manche Ideen sind zwar nachvollziehbar, doch dass wir jedes Mal eine Ausweichrolle machen, wenn wir eine Bewegungstaste doppelt drücken, trieb uns schnell in den Wahnsinn.

Wie schon in der Playstation-5-Fassung, ist auch beim Port kein Raytracing mit von der Partie. Nichtsdestotrotz sehen die Licht- und Schattenspiele in Forbidden West klasse aus und besonders dunkle Untergrunderkundungen sorgen für ordentlich Atmosphäre. Nixxes verriet, dass man bewusst auf Raytracing verzichtete, da das Spiel ohnehin schon gut aussieht und zu viele Schwierigkeiten mit sich bringen könnte - schließlich bietet das Spiel etwa 100 Quadratkilometer an Inhalt.

Aber auch ohne Raytracing sei gesagt, dass Nixxes einen fabelhaften Port hingelegt hat. Die Complete Edition ist für knapp 60 Euro auf Steam und im Epic Games Store erhältlich. Besitzer eines Steams Decks können das Abenteuer mit auf Reisen nehmen, jedoch ist das Spiel bisher nicht optimiert und nur auf niedrigen Einstellungen spielbar.

Wer Horizon: Forbidden West bereits auf der PS5 gespielt hat, kann aber getrost Abstand halten. Wir empfehlen einen Kauf nur, falls ihr vorher noch keine Erfahrungen mit Forbidden West hattet oder den DLC nicht besitzt. Es sieht zwar chic aus und spielt sich butterweich am PC, einen Quantensprung von der Playstation zum PC dürft ihr jedoch nicht erwarten.