Infection Free Zone: Wenn der Nachbar zum Anbeißen aussieht

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Special Dominik Pache - Redaktionsleiter
Infection Free Zone: Wenn der Nachbar zum Anbeißen aussieht
Quelle: Jutsu Games

Wie werdet ihr die Zombieapokalypse überleben? Infection Free Zone gibt euch die Möglichkeit, aus eurem eigenen Haus das Hauptquartier für den Widerstand zu machen. Geodaten aus OpenStreetMap machen es möglich.

Wieso landen Aliens immer in den USA? Wieso greift Godzilla nur Metropolen an? Und wieso spielen Zombie-Apokalypsen eigentlich nie in meiner Stadt? Das ändert sich jetzt, denn mit Infection Free Zone erscheint ein Survival-Aufbauspiel im Early-Access, das Echtweltdaten von OpenStreetMap verwendet.

Dadurch holt ihr euch die Hirnfresser vor die eigene Haustür und ihr könnt natürlich auch schon mal den Ernstfall Z im eigenen Hinterhof simulieren. Denn wir haben natürlich alle einen geheimen Plan in der Schublade, was wir im Fall einer Zombie-Apokalypse tun würden. Ihr auch?

Natürlich könnten wir unser Hauptquartier für die Apokalypse auch in Tokio, New York oder London errichten, schließlich steht uns die gesamte Welt offen. Wenn wir Zombiefilmen Glauben schenken, wäre das aber zum einen eine richtig schlechte Idee und zum anderen stinklangweilig. Niemand will schon wieder den Times Square und Westminster Abbey sehen. Wir wollen unser Glück dann doch lieber in Deutschland versuchen.

10:19
Infection Free Zone | PREVIEW | Mein Nachbar, der Zombie

Die Theresienwiese in München wird von tausenden Gammelwandlern überlaufen. Na ja, das passiert auch ohne Apokalypse einmal im Jahr, da brauchen wir das nicht auch noch digital. Das Berghain in Berlin ist als die härteste Tür der Welt bekannt, die auch Zombieangriffen trotzen kann.

Trotzdem treiben sich im Inneren Gestalten umher, die allergisch auf Sonnenlicht reagieren und wild durch die Gegend zucken. Also doch lieber nach Hamburg. Große Freiheit klingt doch verlockend für einen neuen Anfang. Auf der toten Meile ist aber besonders nachts ziemlich Remmidemmi. Also wollen wir hier auch nicht in Frieden ruhen.

Unser Hauptquartier soll die Apokalypse überstehen. Es soll ein strahlender Schimmer der Hoffnung am Horizont werden. Und vor allem: es soll eine uneinnehmbare Festung sein.

Also bauen wir es einfach in eine tatsächliche uneinnehmbare Festung. Genauer gesagt: die Veste Coburg in Oberfranken an der Grenze zu Thüringen. Das ist eine mittelalterliche Burganlage, die in ihrer tausendjährigen Geschichte niemals im Kampf eingenommen wurde. Drumherum ist ein Park, in dem wir viel Holz finden und zum Plündern können wir in die nahe Stadt gehen.

Die richtige Topografie wird übrigens nicht übernommen, sonst stünde die Burg auch noch auf einem Berg. Die Welt in Infection Free Zone ist also komplett flach. Allerdings erkennt das Spiel die Wehranlage richtig und kennzeichnet sie sogar als mittelalterliche Burgmauern.

Es ist erstaunlich, wie gut das Spiel die Grenzen von Gebäuden übernimmt. Die sehen dann aber natürlich nicht so aus wie in echt. Am besten sieht man das an unserer "mittelalterlichen Burg", die aus Plattenbauten und Lagerhallen besteht.

Die Veste Coburg im Spiel Infection Free Zone Quelle: PC Games Später im Spiel können wir auch liegengebliebene Autos wieder flottmachen und mit den alten Karren durch die Gegend brausen. Auf Straßen sind wir natürlich deutlich schneller unterwegs als querfeldein. Die Kartendaten, die von OpenStreetMap bereitgestellt werden, zeichnen auch die Straßen aus der echten Welt korrekt ein.

Die Wegfindungs-KI der Autos nutzt dann bevorzugt Straßen, um ans Ziel zu gelangen. Dort angekommen, gerät die Wegfindung der Karren aber ein wenig ins Stottern. Wie ein Hund, der sich, bevor er sich auf einen Platz setzt, helikopterartig um sich selbst dreht, fahren die Autos gerne ein paar Runden im Kreis, bevor sie ihr Ziel erreichen. Daran müssen die Entwickler noch arbeiten.

Doch bevor wir in unseren neuen alten Schlitten durch die Gegend brettern, müssen wir erst einmal unsere Basis errichten. Hier kommt die erste Besonderheit von Infection Free Zone zum Tragen. In der Regel ziehen wir nämlich nicht wie in anderen Aufbauspielen komplett neue Gebäude hoch. Wir müssen bereits vorhandene Häuser nutzen und sie neuen Aufgaben zuordnen.

So braucht unsere Siedlung natürlich erst einmal Unterkünfte. Da Überlebende einer Apokalypse aber genügsamer sind und es generell nicht mehr viele Menschen gibt, reicht es auch, nur Teile von Gebäuden zu übernehmen. Das ist besonders in Großstädten von Vorteil, da wir nicht ein komplettes Hochhaus für nur 20 Leute renovieren wollen.

Wir haben schließlich auch noch andere Dinge zu tun. Wir müssen uns etwa um die Nahrungsversorgung kümmern. Dazu zweckentfremden wir ein weiteres Gebäude als Suppenküche und legen Felder an, sobald wir Samen für Getreide und Gemüse gefunden haben. Später funktionieren wir ein Gebäude zu einem Krankenhaus und ein anderes zu einer Lagerhalle um.

Um für die Bauarbeiten genug Rohstoffe zu haben, schicken wir unsere Überlebenden zum Holzhacken und lassen sie Metall aus Autowracks und Straßenlaternen plündern. Haben wir ausreichend Zeit, können wir sogar ganze Häuser abtragen und so neben Holz und Metall auch Ziegel gewinnen.

Die benötigen wir unter anderem für unsere Wehranlagen und Mauern. Wenige Bauten dürfen wir auch komplett neu errichten, etwa den Funkturm, mit dem wir andere Überlebende auf unsere Siedlung aufmerksam machen oder schlicht mit unseren Squads kommunizieren.

Denn neben dem Ausbau unserer sicheren Zone sind wir im Spiel hauptsächlich damit beschäftigt, kleine Einsatzgruppen auf der Karte herumzuschicken und alles zu plündern, was nicht bei drei auf dem Baum ist.

Bildergalerie

Infection Free Zone analysiert dafür die zur Verfügung gestellte Karte und kategorisiert Gewerbe- und Wohngebäude, sodass man zum Beispiel bei real existierenden Supermärkten auch im Spiel Nahrung findet. In einer Autowerkstatt finden wir Benzin und in Polizeistationen Waffen und Munition. Und das brauchen wir alles, denn wenn es dunkel wird, müssen wir gewappnet sein!

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von s3dr1ck Gelegenheitsspieler/in
        Nettes Proof of Concept einer wirklich cleveren Idee. Mehr leider für mich nicht. Leider ist die Vorstellung, eine beliebige, vertraute Umgebung im simulierten Ausnahme-Zombie-Zustand als Survival-Spielplatz virtuell erleben zu dürfen, um Einiges cooler, als die lieblose Umsetzung mit den hässlichen gestalteten Maps. 4 braune Blöcke auf grüngrauem Untergrund, die so angeordnet sein könnten, wie die Häuser in meiner Nachbarschaft, triggern mich nicht sonderlich. Die Welt sieht aus wie Neuköln, bravo. Ein Gefühl, sich auszukennen oder gar Orientierung kommt dabei in keiner Weise auf. Ich hoffe es kommt ein Studio mit mehr Möglichkeiten und verwandelt das Ding und nutzt dabei das volle Potential dieser Idee. Es wäre cool, Pläne für Gebäude importieren oder nachbauen zu können, so dass auch der Innenraum meines echten Hauses mehr oder weniger begehbar / sinnvoll nutzbar wäre
      • Von s3dr1ck Gelegenheitsspieler/in
        Nettes Proof of Concept einer wirklich cleveren Idee. Mehr leider für mich nicht. Leider ist die Vorstellung, eine beliebige, vertraute Umgebung im simulierten Ausnahme-Zombie-Zustand als Survival-Spielplatz virtuell erleben zu dürfen, um Einiges cooler, als die lieblose Umsetzung mit den hässlichen gestalteten Maps. 4 braune Blöcke auf grüngrauem Untergrund, die so angeordnet sein könnten, wie die Häuser in meiner Nachbarschaft, triggern mich nicht sonderlich. Die Welt sieht aus wie Neuköln, bravo. Ein Gefühl, sich auszukennen oder gar Orientierung kommt dabei in keiner Weise auf. Ich hoffe es kommt ein Studio mit mehr Möglichkeiten und verwandelt das Ding und nutzt dabei das volle Potential dieser Idee. Es wäre cool, Pläne für Gebäude importieren oder nachbauen zu können, so dass auch der Innenraum meines echten Hauses mehr oder weniger begehbar / sinnvoll nutzbar wäre
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