Mario vs. Donkey Kong im Test: Affentheater in der Spielzeugfabrik

Nintendo scheint sich momentan eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Im ersten Quartal des Jahres erscheinen kaum größere Spiele für die Nintendo Switch, neue Ankündigungen sind bisher nicht in Sicht. Damit die Hybridkonsole nicht im Schrank verstaubt, während ihr eine Schaumparty feiert oder riesige Monster verkloppt, erscheint am 16. Februar eine neue Beschäftigung für eure grauen Zellen.

Mario vs. Donkey Kong (jetzt kaufen 43,99 € ) bringt einen Klassiker aus dem Jahr 2004 auf Nintendos aktuelle Konsole. In den kompakten Levels müsst ihr euer Geschick unter Beweis stellen und Miniatur-Marios aus Donkey Kongs Griffeln befreien - doch das lässt der diebische Affe nicht ohne Weiteres geschehen.

Ich habe heute leider kein Spielzeug für dich

Das ganze Affentheater ergibt sich aus einem sehr banalen Grund: Donkey Kong sieht eine Werbeanzeige für kleine Mario-Figuren im Fernsehen und ist sofort Feuer und Flamme. Allerdings stellt er bei seiner Shoppingtour schnell fest, dass es keine mehr zu kaufen gibt.

Die logische Konsequenz ist für ihn, schnurstracks zu Marios Fabrik zu spazieren und alle Spielzeuge zu stehlen - wie ein bockiges Kind, das noch nicht mit seiner Enttäuschung umzugehen weiß und deshalb auch allen Anderen den Spaß verdirbt.

Aber die Rechnung scheint er nicht mit der Vorlage der kleinen Figuren gemacht zu haben. Mario nimmt direkt die Verfolgung auf und bahnt sich seinen Weg durch die verschiedenen Welten, um alle gestohlenen Spielzeuge zurückzuholen und den Dieb zu stoppen.

Das war es im Grunde auch schon mit der Rahmenhandlung. Auf dem Weg durch einen Dschungel, einen Freizeitpark und weitere Gebiete muss Mario in jedem der Level einen Schlüssel finden und zur Tür transportieren, um in den zweiten Teil des Levels zu gelangen, wo jeweils eine der Figuren auf ihre Rettung wartet.

Quelle: Nintendo Außerdem gibt es je Level drei Geschenke zu finden, die ihr optional einsammeln könnt. Die Levels sind zwar immer unterschiedlich aufgebaut und je nach Gebiet gibt es verschiedene Hindernisse, die ihr überwinden müsst, allerdings ist das Schema immer gleich:

Schalter betätigen, dadurch verschiedenfarbige Blöcke erscheinen oder verschwinden lassen, Geschenke einsacken, Schlüssel zur Tür schleppen, dieselbe Prozedur wiederholen - bloß, dass statt eines weiteren Schlüssels nun ein Mini-Mario auf euch wartet. Da ihr nach jedem erfolgreichen Abschluss wieder ins Menü geschickt werdet und dort den nächsten Level auswählen müsst, sind das alles sehr kurze Abstecher mit vielen Unterbrechungen.

Spielt dasselbe Level noch mal!

Auf den ersten Blick sieht das Ganze nicht allzu schwierig aus. Aber bei näherer Betrachtung ... ist es das auch nicht. Wir erwarten von einem Spiel, in dem wir kleine Spielzeuge von Donkey Kong zurückerobern müssen, auch keinen Schwierigkeitsgrad à la Elden Ring.

Quelle: Nintendo Somit spazierten wir ziemlich entspannt durch die allermeisten Level im klassischen Spielmodus. Der Timer, der im Hintergrund läuft und für mehr Spannung sorgen soll, ist zumeist auch keine große Hürde. Lediglich wenn wir mal auf dem Schlauch standen und viel zu kompliziert dachten, brachte uns die tickende Uhr ins Schwitzen.

Als Geduldsprobe erwies sich dafür der Umgang mit Marios Schmerztoleranz, da er bereits nach dem geringsten Kontakt mit einem Gegner oder spitzen Hindernissen zurück zum Anfangspunkt des aktuellen Bildschirms springt. An und für sich begrüßen wir eine solche Mechanik, die Aufmerksamkeit und Präzision erfordert, allerdings sollte dann auch die Steuerung mitspielen.

Die fühlt sich bei manchen Sprüngen nicht ganz sauber an, was gelegentlich dafür sorgt, dass einzelne Passagen zur Geduldsprobe werden. Dadurch fühlt sich Mario vs. Donkey Kong nicht wirklich herausfordernder an, sondern sorgt höchstens mal für kurzzeitigen Frust.

Quelle: Nintendo Wenn ihr so gar keine Lust auf Zeitdruck habt oder jüngeren Spielern den Controller in die Hand drücken wollt, gibt es als Alternative einen entspannten Modus. Dort habt ihr nicht nur alle Zeit der Welt, sondern es gibt auch Checkpoints. Außerdem werdet ihr nicht zurückgesetzt, wenn ihr von etwas getroffen werdet, sondern landet in einer sicheren Blase und könnt es vom letzten Punkt aus erneut probieren.

Trotz des simplen Spielprinzips und den sehr überschaubaren Bewegungsmöglichkeiten hat Nintendo es geschafft, Abwechslung in die Welten zu bringen. Im Dschungel müsst ihr euch beispielsweise an Seilen entlanghangeln und in der Eiswelt den rutschigen Untergrund zu eurem Vorteil nutzen.

Neben solchen völlig schlüssigen Elementen gibt es auch manche Aspekte, über die wir schmunzeln mussten. So kann Mario zum Beispiel nicht von herabfallenden Gegenständen verletzt werden, wenn er sich im Handstand fortbewegt. Wir raten euch vehement davon ab, diese Logik im echten Leben zu überprüfen.

Ein ziemlich teurer Spaß

Übrigens sind die Mini-Marios nicht nur putzige Spielzeuge, sondern auch sehr hilfreich. Es gibt mehrere Level, in denen euch die zuvor geretteten Figuren zur Seite stehen und euch dabei helfen, Buchstabenboxen einzusammeln. Zwischendurch holt ihr Donkey Kong immer wieder ein und müsst euch gegen ihn behaupten, wobei ihr pro in der Welt eingesammeltem Mini-Mario einen Treffer mehr aushaltet.