Monitore: Gaming-Features und Panel-Typen

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Special Antonio Funes - Autor
Monitore: Gaming-Features und Panel-Typen
Quelle: MSI

In unserem Special erklären wir viele Dinge rund um Monitore, um euch bei der Auswahl eines neuen Modells zu helfen: Diagonale, Auflösung, Gamingfeatures wie Freesync und G-Sync sowie die Panel-Typen TN, VA und IPS. Neben einer Marktübersicht haben wir zudem auch einen kleinen Test des MSI Optix MAG322CQRV eingebaut, einem 31,5-Zoll-Monitor für 450 Euro.

Gaming-Features: Hertz, Freesync und G-Sync

Viele moderne Monitore haben spezielle Gaming-Features. Damit sind vor allem zwei Dinge gemeint: eine hohe Bildwiederholrate und ein Support für Sync-Techniken. Eine hohe Bildwiederholrate, die man in Hz (Hertz) angibt, sorgt dafür, dass das Bild etwas ruhiger wirken kann. Standard sind 60 Hz, im Gamingbereich setzt man auf mindesten 120 Hz. Denn zum ruhigeren Bild kommt, hinzu dass ihr mit einem Monitor, der eine hohe Bildwiederholrate hat, im Zweifel ein Bild früher sehen könnt als mit einem langsameren Monitor, was ein - wenn auch kleiner - Vorteil sein kann.

Bei 60 Hz seht ihr alle 17 Millisekunden ein neues Bild, bei 144 bereits alle 7 Millisekunden, also 10 Millisekunden früher. Dies ist zwar nicht viel, aber es entspricht einem Ping von 10, und wie Kenner der Gamingszene wissen, sind für viele Gamer Pingwert-Nachteile von 10 Millisekunden durchaus ein Ärgernis. Hohe Hz-Werte machen also durchaus nicht nur für ein sanfteres Bild Sinn.

Einer der wenigen verbliebenen G-Sync Monitore auf dem Markt: Asus ROG Swift PG278QE Quelle: MSI Einer der wenigen verbliebenen G-Sync Monitore auf dem Markt: Asus ROG Swift PG278QE Kommen wir zu den Sync-Techniken - damit sind Freesync (AMD) und G-Sync (Nvidia) gemeint. Ohne diese Techniken kann es am Monitor zu "Tearing" kommen - dies ist ein Effekt, der so wirkt, als wäre das Bild in der Mitte horizontal zerteilt. Zustande kommt dies wie folgt: Ein Monitor mit beispielsweise 60 Hz Bildwiederholfrequenz holt sich 60 Mal pro Sekunde ein neues Bild von der Grafikkarte des PCs. Wenn der PC nun aber einen FPS-Wert liefert, der nicht zu 60 Hz passt, wird der Monitor bei seinen Bild-Update immer wieder Situationen vorfinden, bei denen die Grafikkarte nur einen Teil des neuen Bildes bereits berechnet hat. Ein Wert von beispielsweise 47 FPS ist also asynchron zu den 60 Hz des Monitors. Bewegt der Spieler nun auch noch die Kamera im Spiel relativ schnell zur Seite, dann ist logischerweise bei einem der Teilbilder die Kameraperspektive schon ein klein wenig weiter vorangeschritten, so dass sich ein Gesamtbild ergibt, das einen Riss zu haben scheint. G-Sync und Freesync verhindern dies, denn sie passen die Bildwiederholrate des Monitors an die FPS (Bilder pro Sekunde) an, die der PC gerade schafft. Schafft der PC zum Beispiel 47 FPS, dann läuft der Monitor mit 47 Hz. Schafft der PC 110 FPS, dann läuft er mit 110 Hz (sofern es ein Monitor ist, der die 110 Hz auch packt). Ohne Freesync oder G-Sync gibt es zwar mit der Softwarefunktion V-Sync eine andere Gegenmaßnahme. Hier kann aber Leistung verloren gehen, da die Software die Grafikkarte an den Monitor anpasst: Schafft der PC beispielsweise 77 FPS und der Monitor 60 Hz, dann wird auf 60 FPS begrenzt, damit die Werte synchron sind. Einen Nachteil haben die Sync-Funktionen allerdings: Wenn euer 144 Hz-Monitor wegen aktiviertem G-Sync respektive Free-Sync mit lediglich 70 Hz arbeitet, da euer PC nicht mehr als 70 FPS im Spiel schafft, geht natürlich wiederum der Vorteil der hohen potentiellen Bildwiederholfrequenz von 144 Hz größtenteils flöten.

Der günstigste VA-Monitor mit 144 Herz in unserer Marktübersicht: der Acer ES3 ES273URPbidpx (ab 330 Euro). Quelle: Acer Der günstigste VA-Monitor mit 144 Herz in unserer Marktübersicht: der Acer ES3 ES273URPbidpx (ab 330 Euro). Wichtig zu wissen: Früher funktionierte Freesync nur mit AMD-Grafikkarten. Inzwischen kann man Freesync über die Nvidia-Treiber bei den meisten Freesync-Monitoren auch mit Nvidia-Grafikkarten nutzen. Umgekehrt funktioniert das G-Sync-Feature von G-Sync-Monitoren aber weiterhin nur mit Nvidia-Grafikarten. Aus diesem Grund und auch, da die G-Sync-Technik im Gegensatz zur Freesync-Technik einen Monitor auch spürbar teurer machen kann, finden sich immer weniger G-Sync-Modelle auf dem Markt. Denn ein Freesync-Monitor ist günstiger und sowohl zu AMD als auch zu Nvidia-Grafikkarten kompatibel, was die Sync-Funktionalität angeht. Ein G-Sync-Modell ist aber teuer, und die G-Sync-Funktion nutzt langfristig nur Gamern, die sich auf Nvidia-Grafikkarten festlegen wollen.

Panel-Typen: TN, VA und IPS

Bei Monitoren haben sich inzwischen drei Panel-Typen etabliert. Die Unterschiede sind dabei in der Technik zu sehen, und zwar bei der Frage, wie genau die Beleuchtung und die kleinen Kristalle, die am Ende die verschiedenen Farben für die Pixel sorgen, angeordnet sind. TN-Panels sind dabei besonders schnell und zudem auch sehr günstig herzustellen. Daher waren sie lange Zeit das Non-Plus-Ultra für Gamer. IPS und VA bieten - zumindest prinzipiell - eine bessere Farbdarstellung und bessere Kontrastwerte, zudem lassen die beiden Panel-Typen weitere Blickwinkel zu. Das heißt: Auch wer seitlich auf dem Monitor schaut, sieht die Farben so, wie sie ein sollten - bei TN-Panels können sich die Farben ab bestimmten Blickwinkeln verändern, als würde ein Schleier über den Pixeln liegen. IPS- und VA-Panels sind aber langsamer als ihre TN-Brüder, was lange Zeit ein Problem war. Denn bei schnellen Bildern, zum Beispiel Actiongames, sieht man Schlieren, wenn ein Display nicht schnell genug ist. Inzwischen gibt es aber auch schnelle IPS- und VA-Panels für Gaming-Monitore. Zwar kosten diese mehr als ähnlich ausgestattete TN-Monitore, aber dafür sind Farben und Kontrast meist besser. Das Wörtchen "meist" benutzen wir, da es durchaus Tests von auf Monitore spezialisierten Redaktionen wie unseren Kollegen von Prad gibt, bei denen manch ein guter TN-Monitor in Sachen Farben und Kontrast einem "günstigen" VA- oder IPS-Modell in Nichts nachsteht.

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