The Last of Us: Kritik zur 5. Folge - diese Serie ist nur schwer zu ertragen

Dieses Mal kommt die Kritik zur neuen Folge The Last of Us etwas verspätet. Das liegt keineswegs daran, dass ich die vorgezogene Ausstrahlung aufgrund des Super Bowls verpennt hätte. Die eigentliche Begründung mutet viel profaner an: Ich war einfach nicht in Stimmung. Da die Serie bis auf wenige Ausnahmen äußerst werktreu inszeniert ist und ich wegen der Playstation-Vorlage bereits erahnen konnte, was man in Folge 5 zu sehen bekommen würde, konnte ich mich einfach nicht überwinden, die neue Episode von The Last of Us gleich nach Release anzusehen. Und mittlerweile bin ich sogar so weit, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, die Serie ganz abzubrechen.

The Last of Us: Folge 5 - mitten ins Herz

Nach einigen Ausschweifungen in Folge 3 und einer eher ruhigen Episode 4 gönnen uns die Macher von The Last of Us (jetzt kaufen 34,26 € ) ein wenig arcadige Baller-Action. Dies tut der Serie durchaus gut, da ansonsten auch im neuen Kapitel das zwischenmenschliche Drama überwiegt und die Emotionen der Zuschauer hart triggert.

Es ist immer wieder faszinierend, wie The Last of Us es schafft, innerhalb kürzester Zeit neue Charaktere zu etablieren, die dem Zuschauer umgehend ans Herz wachsen. Dies gelingt, weil sich die Macher ausreichend Zeit nehmen für ihre Figuren. Wenn eben jene Charaktere allerdings zum Ende der Folge brutal aus dem Leben gerissen werden, und es sich jedes Mal wie ein Schlag in die Magengrube anfühlt, dann ist das nicht immer einfach zu ertragen. Dafür muss man in Stimmung sein.

The Last of Us: Diese Serie überfordert mich

In Folge 5 von The Last of Us wird einmal mehr die Beziehung zwischen einem Erwachsenen und dem sich im Schlepptau befindlichen schutzbefohlenen Kind thematisiert. Nur handelt es sich dieses Mal nicht in erster Linie um Joel und Ellie. Das tut der Dramatik allerdings keinen Abbruch und spätestens wenn die Credits laufen, ist schon wieder die komplette Packung Taschentücher leer.

Und genau hier liegt das "Problem" für mich. Seitdem ich selbst Vater bin, fällt es mir schwer, Filme, Serien oder Videospiele zu konsumieren, in denen Kindern Leid widerfährt. Normalerweise empfinde ich klischeehafte Darstellungen von Jugendlichen und Heranwachsenden als äußerst nervig (ja, du bist gemeint, Star Wars Episode 1) doch im Fall von The Last of Us ist dies anders. Selten hat eine Unterhaltungs-Serie es geschafft, mich derart emotional am Nasenring zu packen und durch die Manege der elterlichen Emotionen zu führen.

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Folge 5 ist erneut so kompetent und mitreißend als emotionale Achterbahnfahrt inszeniert, dass man sich danach völlig erledigt fühlt. Da tun die Baller-Sequenzen als originalgetreue Abbildung der Videospiel-Vorlage richtig gut. Gab es jemals eine Serie, in der die Action-Szenen als eigentliche Verschnaufpause innerhalb der Handlung dienten? Ich habe jetzt eine Woche Zeit, Episode 5 zu verdauen und mir ernsthaft zu überlegen, ob ich mir die Serie weiter antun will.

Nicht, weil sie langweilig wäre oder lausig umgesetzt. Genau das Gegenteil ist der Fall: The Last of Us trifft einen als Zuschauer Woche für Woche mitten ins Herz und lässt mich wie ein Häufchen Elend zurück. Das ist in dieser kalten, grauen Jahreszeit nicht immer leicht zu ertragen. Dass ich The Last of Us vielleicht abbrechen werde, weil mich die neuen Folgen jedes Mal emotional durchrütteln, ist das vielleicht größte Kompliment, welches man einer Serie machen kann. Die 6. Folge von The Last of Us erscheint in der Nacht zum Montag, 20. Februar 2023.