Mit WWE 2K24 auf der berüchtigten Road to Wrestlemania: Wie stimmig ist das neue Wrestling-Spiel von 2K Games? Und wie spielt sich der diesjährige Teil im Vergleich zum Vorgänger? Der Test gibt Antworten!
Im Jahr 2024 zelebriert die größte Wrestling-Show aller Zeiten ihr 40-jähriges Jubiläum: Wrestlemania. Für den Marktführer World Wrestling Entertainment (kurz: WWE) ein Grund zum Feiern - und das trotz unzähliger, widerlicher Skandale des ehemaligen Bosses Vince McMahon.
Für die Mega-Show steigt sogar Hollywood-Star Dwayne "The Rock" Johnson in den Ring und wird neben Größen wie Roman Reigns, Cody Rhodes und Seth Rollins eine entscheidende Rolle spielen. Die ganze Wrestling-Welt blickt auf WWE - einen besseren Zeitpunkt für die Veröffentlichung von WWE 2K24 kann es nicht geben.
Nach dem gelungenen Neustart mit WWE 2K22 konzentrierte sich US-Entwickler Visual Concepts im vergangenen Jahr vor allem auf den Feinschliff. Das war in diesem Fall gar nicht so schlecht, denn der Teil präsentierte sich als der spaßigste Catch seit Langem.
WWE 2K24 (jetzt kaufen 67,99 € / 53,99 € ) tritt ein schweres Erbe an und liefert im Test der PlayStation-5-Version neben solidem Gameplay und gigantischem Umfang vor allem jede Menge Fanservice und Detailverbesserungen.
Großes Line-up - mit Lücken!
Der erste Blick vieler Fans richtet sich natürlich auf das Roster: Über 200 Superstars treffen bei WWE 2K24 aufeinander. Mit dabei sind aktuelle Akteure aus RAW, SmackDown und NXT wie Roman Reigns, Randy Orton, Cody Rhodes, Bianca Belair und Rhea Ripley.
Ebenso finden sich "unsere Jungs" wie Intercontinental Champion Gunther, seine Imperium-Kollegen Ludwig Kaiser und Giovanni Vinci oder NXT-Titelträger Ilja Dragunov. Sehr schön: Der 2023 verstorbene Bray Wyatt gehört ebenso zum Aufgebot wie die Gruselgestalt Uncle Howdy.
CM Punk, der bei der WWE Survivor Series im November 2023 sein Comeback feierte, ist im ersten DLC-Paket des Season Pass enthalten. War WWE 2K23 noch ein Füllhorn an Talenten, die die Promotion kurz vor der Veröffentlichung verließen, sieht es diesmal anders aus.
Während klar war, dass im Herbst 2023 entlassene Stars wie Matt Riddle oder Dolph Ziggler nicht mehr dabei sein würden, fielen Brock Lesnar und Vince McMahon aufgrund der jüngsten Skandale der Schere zum Opfer. Lesnar ist zwar im Showcase-Modus spielbar, kann aber ansonsten nicht eingesetzt werden.
Quelle: 2K Games
Bezüglich Legenden bietet WWE 2K24 die gewohnt ausgewogene Mischung: Alt-Stars wie der Undertaker, Hulk Hogan, der Ultimate Warrior sind ebenso vertreten wie "Stone Cold" Steve Austin oder The Rock. Eingefleischte WWE-Fans werden allerdings Namen wie Adam "Edge" Copeland und Ric Flair (beide inzwischen bei der Konkurrenz) oder Goldberg (nicht mehr bei der WWE unter Vertrag) vermissen.
Immerhin zählen diesmal lizenzierte Ringrichter wie Charles Robinson die Three Counts. Am Mikrofon begrüßen uns derweil Corey Graves, Byron Saxton und Michael Cole, die das Geschehen mit allerlei Plattitüden solide untermalen. Aber auch hier zeigen andere Sportspiele - allen voran NBA 2K24 -, dass im Hinblick auf Kommentar noch mehr möglich ist.
Der (Technik-)Zahn nagt ...
Seit Jahren beklagen sich die Fans von WWE2K über die stagnierende Technik. Da auch der diesjährige Ableger noch für die alte Konsolengeneration und damit für PlayStation 4 und Xbox One erscheint, sollte hier niemand eine Revolution erwarten. Und wie schon bei den Vorgängern gibt es Licht und Schatten.
Die Haare sind nach wie vor eine der großen Schwachstellen in der Technik. Zwar ist die Darstellung langer Zotteln (ohne Zopf) besser als im Vorjahr, aber von "Natürlichkeit" kann hier nicht die Rede sein. Darunter leidet gerade die Inszenierung einiger Frauen wie Gigi Dolin oder Charlotte Flair, bei denen die Strähnen oft wild umherfliegen und arg künstlich wirken.
Auch bei der Integration der virtuellen Vorbilder sind einige Charaktere besser, andere schlechter weggekommen. Beim legendären Hulk Hogan wirkt der Schädel seltsam unproportioniert; gleiches gilt für die Ausmaße von André the Giant.
Auch geht das Spiel nach dem Sieg viel zu schnell in die viel zu kurzen Jubelszenen über und lässt so den Moment nicht atmen. Bei den Kleinigkeiten fällt die deutlich aufgewertete Mimik der Protagonisten auf, die beispielsweise bei Kontern zu sehen ist.
Bildergalerie
Auch die Übergänge zwischen Kontern und Action wirken im Test der PS5-Version runder. Das optionale Blut fließt nun formschön über den Bildschirm und hinterlässt auch auf dem Boden deutliche Spuren. Das Gesamtbild des Ringgeschehens wirkt flüssiger und erinnert damit mehr an das TV-Produkt.
