Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy im Test: Was ist denn hier los?

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Test Annika Menzel - Redakteurin
Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy im Test: Was ist denn hier los?
Quelle: Capcom

Wir verraten euch, ob sich die Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy lohnt und wie es für einen Neuling ist, zum ersten Mal einen Gerichtssaal zu betreten.

Doch das kleine, abgedrehte Gadget erweist sich als großer Vorteil. Mit seiner Hilfe kann Athena die Gefühle der Zeugen herausfiltern, während sie ihre Aussagen tätigen. Da bei fast jeder Äußerung nochmal nachgebohrt wird, um Widersprüche aufzuklären, kommt das mehr als gelegen.

Bei einer echten Verhandlung würden wahrscheinlich die Kollegen aus der Psychiatrie gerufen werden, sollte eine Anwältin anstelle von Beweisen mit der Gefühlslage der Mandanten argumentieren wollen, die sie mithilfe ihrer Halskette erfassen kann - aber beschweren will ich mich darüber nicht.

Immerhin ist das hier kein Gerichtssimulator, sondern eine Visual-Novel-Reihe mit Adventure-Aspekten. Außerdem ist das Gadget längst nicht das kurioseste Element im Spiel. Ein Experte für Bombenentschärfung, der in den Zeugenstand gerufen wird, benimmt sich so seltsam, dass ich völlig sprachlos zurückbleibe.

Ob das jetzt skurril, witzig oder ein gescheiterter Versuch ist, einen unterhaltsamen Charakter zu erschaffen, darüber kann ich nur spekulieren. Aber wie ich gelernt habe, sind haltlose Anschuldigungen ohne Beweise nicht gern gesehen, also greife ich lieber einen anderen Aspekt auf: das dritte und letzte Spiel im Bunde.

Hochverrat hoch zwei

Mittlerweile habe ich das Gefühl, mich einigermaßen in den verrückten Verhandlungen zurechtzufinden. Besonders realistisch sind die Fälle zwar nicht, dafür aber sehr unterhaltsam! Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, was mich in Phoenix Wright: Ace Attorney - Spirit of Justice erwarten wird.

Eine Piratin und ein Wal mischen die Verhandlung auf. Quelle: Capcom Während Apollo in Amerika die Stellung hält, startet die Handlung mit Phoenix' Ausflug in das Königreich Khura'in. Es wirkt wie eine von Japan inspirierte Fantasywelt, die jeglichen Bezug zu den sonstigen Gerichtssälen zu ignorieren scheint. Eigentlich möchte Phoenix bloß seine frühere Assistentin Maya besuchen, die in dem mysteriösen Land eine Ausbildung zum Geistermedium absolviert. Eine ganz normale Karrierelaufbahn.

Das gesamte Königreich dreht sich um die dort vorherrschende Religion und damit einhergehende Traditionen. Zu Beginn habe ich mich dann doch gefragt, ob ich es immer noch mit dem gleichen Genre zu tun habe oder fälschlicherweise ein Spin-off in die Sammlung gerutscht ist.

Doch schon bald lande ich in einem Gerichtssaal, da ich nicht zulassen kann, dass ein (hoffentlich?) unschuldiger Junge ohne faire Verhandlung verurteilt wird. Das Rechtssystem von Khura'in ist ähnlich fortschrittlich wie der geistige Horizont eines Menschen im Mittelalter, der glaubt, vom Rand der Erde fallen zu können.

Tatorte und Beweismaterial müssen manchmal näher untersucht werden. Quelle: Capcom Urteile werden mithilfe von sogenannten Seelenséancen gefällt, die die königliche Priesterin abhält. Dadurch können alle Anwesenden die letzten Momente einer verstorbenen Person ansehen und bekommen einen Überblick über die Sinneseindrücke in diesem Augenblick. Was die Priesterin aus diesen Informationen schlussfolgert, ist Gesetz.

Strafverteidiger gibt es nicht und Anwälte werden zutiefst verabscheut. Die allgemeine Meinung der Bevölkerung ist, dass sie Verbrecher vor ihren verdienten Strafen schützen wollen und deshalb genauso schuldig sind. Die Konsequenz: Wer einen Verdächtigen verteidigt, der für schuldig befunden wird, erleidet die gleiche Strafe. Ratet mal, wie viele Anwälte es in dem Königreich noch gibt: richtig, einen!

Zumindest zu diesem Zeitpunkt, denn natürlich kann Phoenix dieses Unrecht nicht zulassen und setzt sein Leben aufs Spiel, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und den beschuldigten Jungen vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.

Dabei schlägt er sich nicht nur mit dem Generalankläger herum, der eine überaus verdächtige Ähnlichkeit mit Staatsanwalt Payne aufweist, sondern auch mit einem ungeduldigen und ahnungslosen Richter, einer sturen Priesterin und feindseligen Zuschauern. Oh, übrigens wird sehr viel gesungen - allerdings ohne Vertonung. Ich stelle mir dieselbe Frage, die Phoenix mit jeder Faser auszustrahlen scheint: Wo bin ich denn hier hineingeraten?

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Amüsant geschriebener Test. 👏👏👏
        Teil 4 ist mMn mit Teil 2 der beste der Serie. Ich kenne halt sämtliche Spiele der Reihe recht gut, daher warte ich, bis es in Aktion ist. Für jeden Neuling empfehle ich auch erst die Phoenix-Wright-Trilogie, da alle 6 Adventures sich um die schrulligen Charaktere der Kanzlei handeln und es durchaus einen roten Storyfaden bis zum Schluss gibt.
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Amüsant geschriebener Test. 👏👏👏
        Teil 4 ist mMn mit Teil 2 der beste der Serie. Ich kenne halt sämtliche Spiele der Reihe recht gut, daher warte ich, bis es in Aktion ist. Für jeden Neuling empfehle ich auch erst die Phoenix-Wright-Trilogie, da alle 6 Adventures sich um die schrulligen Charaktere der Kanzlei handeln und es durchaus einen roten Storyfaden bis zum Schluss gibt.
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