Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy im Test: Moment mal! Was passiert hier eigentlich?

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Test Annika Menzel - Redakteurin
Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy im Test: Moment mal! Was passiert hier eigentlich?
Quelle: Capcom

Die Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy bringt drei Klassiker auf die aktuellen Plattformen. Wir verraten euch, ob sich die Sammlung lohnt und wie es für einen Neuling ist, zum ersten Mal einen Gerichtssaal zu betreten.

Einer der großen Dauerbrenner auf Familienfeiern ist die Frage: Was willst du später mal beruflich machen? Wenn ein Medizinstudium keine Option ist, gibt es immerhin noch Jura. Und wenn das auch nicht klappt, ist Spielejournalismus die einzige logische Alternative. Schließlich gibt es genügend Kriminalfälle, die sich virtuell lösen lassen, ganz ohne Staatsexamen und Referendariat als Voraussetzung!

Außerdem passiert es bei echten Gerichtsverhandlungen eher selten, dass Richter nicht wissen, wie diese überhaupt ablaufen, oder dass futuristische Gadgets als Kontrollinstrument für den Wahrheitsgehalt von Zeugenaussagen dienen.

In Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy begleitet ihr nicht nur den titelgebenden Grünschnabel bei seinen ersten Auftritten als Strafverteidiger, sondern auch den ikonischen Anwalt Phoenix Wright, der in den vorherigen Spielen im Fokus stand.

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Wenn ihr die letzte Collection bereits gespielt habt und noch weiter in Nostalgie schwelgen möchtet, kommt die neue Sammlung sehr gelegen - schließlich beinhaltet sie den vierten, fünften und sechsten Teil der Hauptreihe. Vielleicht geht es euch aber auch so wie mir und euer einziges Wissen über die Spiele ist, dass ständig jemand OBJECTION ruft.

Während ich darüber berichte, ob sich das erneute Aufrollen der alten Fälle lohnt, konzentriere ich mich auf die Frage, wie sich die Trilogie für eine blutjunge Nachwuchsanwältin anfühlt und welche Herausforderungen auf sie warten.

Die Dialoge selbst sind nicht vertont, allerdings legen die Charaktere häufig Einspruch ein. Quelle: Capcom Um euch so kurz vor den Verhandlungen, die am 25. Januar 2024 beginnen, nicht so viele Indizien vorwegzunehmen, beziehe ich mich inhaltlich nur auf den Anfang der jeweiligen Spiele. Glaubt mir: Da geht es schon abgefahren zu, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was in den späteren Fällen noch abgeht!

Behaltet als Neueinsteiger zudem im Kopf, dass euch ohne die Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy wichtige Infos zu Charakteren und Handlungssträngen fehlen. Ab jetzt herrscht also Spoilergefahr für die älteren Titel!

Stimmbänder aus Stahl

Im ersten Teil der Sammlung, Apollo Justice: Ace Attorney, begleite ich den frischgebackenen Anwalt mit dem äußerst realistischen Namen bei seinem ersten eigenen Fall. So häufig, wie er betont, "okay zu sein", weiß ich auch vor dem Einblick in seine Gedanken schon, dass er nervlich das reinste Wrack ist.

Als Strafverteidiger vertritt Apollo nicht nur irgendeinen Tatverdächtigen, sondern Phoenix Wright höchstpersönlich, der wegen Mordes angeklagt wird. Aber ... war das nicht der Anwalt aus den ersten drei Spielen? Wieso verhält er sich so unkooperativ und weshalb hat er überhaupt seine Anwaltsmarke verloren?

Während ich mich noch wundere, wieso ich eigentlich die Sprachausgabe einstellen konnte, wenn doch die Texte nicht vertont sind, schallen mir schon die ersten Zwischenrufe entgegen: "Einspruch! Moment mal! Nimm das!" Apollo ist übrigens okay! Wird immer glaubwürdiger, je öfter er das (im Stillen) sagt!

Phoenix Wright ist entschlossen, einen Mandanten zu verteidigen. Quelle: Capcom Fast hätte ich vergessen, dass es ein japanisches und dementsprechend abgedrehtes Spiel ist, so ernst, wie der Mordfall behandelt wird. Doch die schrägen Charaktere, der besorgniserregend ahnungslose Richter und der allgemeine Umgangston holen mich schnell auf den Boden der Anime-Tatsachen zurück.

Langsam verstehe ich, wie der Hase läuft: nach Unstimmigkeiten suchen, sich wegen des payne-lichen Getues des Staatsanwaltes im ersten Fall, Winston Payne, fremdschämen, Beweise aus der Gerichtsakte studieren und sie genau zum richtigen Zeitpunkt hervorholen.

Beim ersten Versuch kostet es mich fast die Verhandlung, bis ich verstehe, dass das Spiel und ich auf verschiedene Weisen denken: Der Beweis würde mich auch bei der von mir gewählten Aussage weiterbringen, er gehört aber zu einer anderen. Strafe muss sein, also hake ich von jetzt an lieber doppelt und dreifach nach.

Ich hatte nicht damit gerechnet, mich mental so sehr auf die Fälle einzulassen. Am Ende des Tages holte ich die Nintendo Switch sogar nach Feierabend nochmal hervor, weil mir die letzte Erkenntnis keine Ruhe ließ und ich nicht bis zum nächsten Tag warten wollte. Mittlerweile sind Apollo und ich ein eingespieltes Team! Doch das war gerade erst der Anfang.

Gedankenlesen leicht gemacht

Spätestens beim Wechsel zu Phoenix Wright: Ace Attorney - Dual Destinies besteht keine Gefahr mehr, zu vergessen, dass es ein typisch japanisches Spiel ist. Dieses Mal starte ich mit der jungen Anwältin Athena Cykes, die seit einigen Monaten in der Kanzlei von Phoenix arbeitet.

Bildergalerie

Optisch erinnert sie mehr an eine Oberschülerin aus einem quietschbunten JRPG als eine Juristin, aber genau das macht sie - und die Reihe im allgemeinen - so sympathisch. Als ihre Halskette dann ihre Gedanken rausplärrt und den nervigen Staatsanwalt zu Recht beleidigt, bin ich allerdings ziemlich irritiert. Wieso sollte man so etwas bei einer Gerichtsverhandlung tragen, bei der man beweisen will, dass eine sanftmütige Schülerin keinen Gerichtssaal in die Luft gesprengt hat?

    • Kommentare (1)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Amüsant geschriebener Test. 👏👏👏
        Teil 4 ist mMn mit Teil 2 der beste der Serie. Ich kenne halt sämtliche Spiele der Reihe recht gut, daher warte ich, bis es in Aktion ist. Für jeden Neuling empfehle ich auch erst die Phoenix-Wright-Trilogie, da alle 6 Adventures sich um die schrulligen Charaktere der Kanzlei handeln und es durchaus einen roten Storyfaden bis zum Schluss gibt.
      • Von DarkSamus666 Spiele-Enthusiast/in
        Amüsant geschriebener Test. 👏👏👏
        Teil 4 ist mMn mit Teil 2 der beste der Serie. Ich kenne halt sämtliche Spiele der Reihe recht gut, daher warte ich, bis es in Aktion ist. Für jeden Neuling empfehle ich auch erst die Phoenix-Wright-Trilogie, da alle 6 Adventures sich um die schrulligen Charaktere der Kanzlei handeln und es durchaus einen roten Storyfaden bis zum Schluss gibt.
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