Call of Duty MW3: Casual-Spaß mit Ablaufdatum

Jeder Abschuss, jeder Hitmarker, gibt die unverkennbaren Sounds ab und lässt den Puls steigen, jeder Kill bringt mich der nächsten Abschussserie näher - und dann sterbe ich mal wieder kurz vorher. Doch der Reiz ist gesetzt und beim nächsten Mal schaffe ich es dann! Vielleicht.

Schwitzen vor dem Monitor

Zählt das eigentlich schon als "schwitzen"? Wenn eine Sache seit Jahren im CoD-Universum kursiert, dann wohl dieses olle Wort - Schwitzer. Es nervt natürlich, in Lobbys zu landen, die gefühlt voller E-Sportler sind. Aber können wir das Wort ein für alle Mal loswerden? Das Matchmaking ist kaputt, das hat mittlerweile auch der letzte Spieler verstanden. Dass ihr dauernd durchlöchert werdet, liegt aber nicht an den "Schwitzern", sondern am Matchmaking, das eben nicht auf dem Skill basiert. Spieler empören sich online - jede Runde fühle sich gleich an, früher sei alles besser gewesen. Da waren die Teams bunt durchgemischt, jetzt kommt man nur noch mit absoluten Pros zusammen. Und mich nervt das auch! Nicht die Spieler sind das Problem, sondern das System! Immer wieder hört man "Skill Based Matchmaking", wenn es um Lobbys geht, die die Spieler in den Wahnsinn treiben. Doch schuld daran ist das sogenannte "Engagement Optimized Matchmaking".

In der Vergangenheit berichteten wir bereits häufiger darüber, darum hier nur die Kurzfassung: Wenn das Spiel möchte, dass ihr verliert, werdet ihr bewusst mit stärkeren Gegnern in einen Topf geworfen.

Quelle: Activision

Anti-Teamplay in Taktik-Runden

Aber zurück zu den Objective-Games: Denn auch, wenn Call of Duty die flotte Nummer für zwischendurch ist, gibt es natürlich auch Taktikspiele, die in MW3 mal wieder gewaltigen Spaß machen. Ich spreche nicht von Herrschaft oder Kontrolle, die zwar auch Spaß machen, aber eben das bereits erwähnte Problem mit sich bringen.

Mir geht es in erster Linie um Suchen und Zerstören. Der Modus ist in verschiedene Runden eingeteilt, in denen jeder Spieler des Teams ein Leben hat.

Suchen und Zerstören nutzt dabei das alte Prinzip des Bombenlegens und -entschärfens, welches wir aus zig anderen Taktik-Shootern wie Counter Strike und Valorant kennen, nur eben im schnellen, hektischen Gewand von Call of Duty. Wer keinen Bock auf Teamplay hat, ist hier falsch und wird auch keinen Spaß haben.

Darum sind die Lobbys ziemlich angenehm, denn aus dieser Schlacht kommen wir nur gemeinsam wieder heraus. Der Modus sorgt für ein wenig Entspannung im Vergleich zu den zahlreichen Schlachter-Modi, die der Multiplayer sonst bietet.

Die Fanbase hinter Suchen und Zerstören war schon immer groß und in den letzten Jahren bemühte man sich auf Entwicklerseite auch fleißig darum, mehr Content für die Taktiker zu bringen.

Für Fans von schneller Action gibt es die klassischen Multiplayer-Modi, wer in die richtige Schlacht abtauchen möchte, dem sollen Invasion, Bodenkrieg und Krieg dienen. Aber ich werde so überhaupt nicht damit warm, vielleicht auch, weil ich dann einfach ein anderes Spiel mit klarem Fokus in diese Richtung kaufen könnte.

Gigantische Maps mit Fahrzeugen, Flugzeugen und Helikoptern, dazu mehrere Punkte, die eingenommen werden müssen, wir werden in Vierer-Squads zusammengesteckt, können bei den Kameraden taktische Einstiege finden und stürzen uns in riesige Feuergefechte: Wer da zuerst an Call of Duty statt an Battlefield denkt, der sollte sich ernsthaft Gedanken machen.

Von Kriegen, Bodenschlachten und Invasionen

Meiner Meinung nach sollten die Entwickler sich lieber darauf konzentrieren, was Call of Duty seit Jahren kann und ausmacht. Die Gefechte im Bodenkrieg fühlen sich an wie Fast Food - man stopft sich kurzerhand eine Portion rein, merkt aber schnell, dass einem davon ziemlich schlecht wird.

Besonders im Vergleich zu den Schlachten, wie wir sie aus Battlefield kennen, kann der Modus einfach nicht mithalten, zumal mir klare Aufgabenverteilungen wie Sanitäter oder Aufklärer fehlen.

Der Krieg-Modus ist da etwas anders, hier geht es um Fronten, die sich verschieben. Und Invasion ist im Grunde einfach nur ein gigantisches Team Deathmatch auf einer genauso gigantischen Karte. Beide Modi machen, verglichen mit dem Bodenkrieg, zwar etwas mehr Laune, dienen aber wohl einem ganz anderen Zweck als reinem Multiplayer-Geballer.